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Eine wahre Degu-Geschichte oder warum man Degus nie alleine halten soll

MiZschie

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19 September 2006
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Eine wahre Degu-Geschichte oder warum man Degus nie alleine halten soll .

Es war einmal ein Degu, der war schon fast 6 Jahre alt. Und 6 Jahre ist für einen Degu schon sehr alt.
Es war noch nicht lange her, da ist sein Kumpel „Little Degu“ gestorben. „Little Degu“ war noch nicht so alt wie „Dicker“. Er starb, weil verantwortungslose Menschen einfach Männchen und Weibchen zusammengesetzt haben und aus 2 Degus innerhalb kurzer Zeit auf einmal 70 Degus wurden. Auch die Geschwister von „little Degu“ sind früh gestorben.

Obwohl Dicker der älteste war, war er ein sehr fitter Degu. Aber..........nun alleine.
Dicker trauerte sehr. Er saß nur noch in seinem Käfig. Hatte keine Lust mehr zu klettern, zu rennen, zu fressen.
Er fraß nur noch das Nötigste. Er trank aus Langeweile und wenn die Hand der Menschen in den Käfig kam, da hebte er sein Beinchen, weil er geputzt und gekrault werden wollte.
Das übernehmen eigentlich die Artgenossen der Degus. Aber wenn keine da sind, dann nimmt man was man kriegen kann, dachte sich wohl Dicker.
Dicker wurde immer träger. Er sah zu, wie die Menschen um ihn herum etwas großes bauten. Aber interessiert schien er nicht daran zu sein, der sonst so neugierige kleine Degumann.
Dicker verlernte fast schon seine Lautsprache. Er verscuhte nicht einmal zu piepsen, zu trällern oder zu schnattern. Warum auch? Es war ja keiner da, der ihn hören konnte, geschweige denn sogar antwortete. Also sagte er nichts mehr und blieb traurig sitzen.

Sollte das sein Leben gewesen sein? Sollte das alles gewesen sein, was er erlebt hatte?
Er träumte vor sich hin. Im Traum kuschelte er mit seinen Kumpels die nach und nach gestorben sind. Im Traum wurde er von den andren Degus geputzt und auch er putzte sie. Im Traum hatte er richtig Freude. Er wollte gerade im Traum anfangen sich mit seinen Artgenossen zu unterhalten, als er wach wurde. Er versuchte zu „sprechen“ doch es ging nicht. Es kam kein Deguton über sein Mäulchen. Dicker war traurig.

Eines Tages kamen die Menschen mit dem großen Transportkäfig in das Wohnzimmer.
Dicker wurde nun doch neugierig.
Was hatten die Menschen vor? Nein, Dicker wollte nicht zur Tierklinik! In das Teil kam man als Degu nämlich immer rein, wenn man in die Tierklinik fahren musste. „Little Degu“ erzählte ihm oft davon, weil er da schon öfters war. Dicker selber war nur einmal da. Aber das wollte er nicht. Dicker war ganz aufgeregt.
Was machten denn die Menschen jetzt? Sie nahmen Heu aus SEINEM Käfig und legten es in den Transporter. Dann nahmen sie SEINEN Sand, den er so schön vollgepieselt hat und schütteten ihn in eine kleine Schüssel und die kam auch in den Transporter. Und nun nahmen sie auch noch seine kleine Korkröhre, die er auch so schön vollgepieselt hat weg.
Dann machten sie die Transpotbox zu und gingen weg.

Jetzt war Dicker wieder alleine und hatte wieder Zeit zu träumen.
Er war länger alleine und er langweilte sich. Kein Mensch da, der ihm mal sein Fell kraulte. Kein Mensch da, der sich um ihn kümmerte.

Da .......er hörte was. Die Tür ging auf und die Menschen stellten den Transporter auf den Tisch gegenüber seines Käfigs.
Dicker machte sich lang und länger. Er hatte auf einmal einen vertrauten Geruch in der Nase. Er streckte sich und sah ganz viele kleine Degunasen, die sich in der Korkröhre zusammengekuschelt hatten.

„Ach.....hatten die es gut.“ Dicker schluchzte. Alleine sein ist ganz schön doof. Aber er wird sich wohl damit abfinden müssen.

Er beobachtete neugierig, was um ihn passierte. Er hörte die kleinen Degus fiepsen. Sie hatten Angst. Das verstand er. Er wollte antworten. Aber das konnte er irgendwie nicht. Er bekam keinen Ton raus. Er wollte die Degus doch nur beruhigen und ihnen sagen, dass sie keine Angst haben mussten. Die Menschen hier waren echt lieb und sie gaben einem Degu wirklich alles was er brauchte. Dass er nun alleine war, war eben Schicksal. Vielleicht bringen die kleinen Degus ihm ja wieder das Sprechen bei?

Die kleinen Degus kamen alle zusammen in den großen Bau, mit dem die Menschen sich so lange beschäftigt haben. Vorher haben sie die Kleinen mit seinem Sand eingerieben. Er roch kaum fremde Degus. Er roch nur seinen Rudelduft, den er auch hatte, als er noch nicht alleine war.
Nun konnten die Kleinen den großen Bau erkunden.Sie tobten darin rum. Sie fiepsten und trällerten. Sie schnatterten und piepsten. Dicker erinnerte sich wieder an seine Artgenossen, die mit ihm im Käfig lebten. Er träumte vom Kuscheln, vom fiepsen, vom putzen.

Huch....was war das denn. Sein Käfig wurde bewegt. Er wurde vor den großen Bau geschoben. Er durfte sich die Kleinen ansehen? Warum? Wofür sollte das gut sein?
Die Tür seines Käfigs ging auf und die Tür von dem großen Bau war auch auf.
Dicker ging neugierig hin. Aber schnell wieder zurück. Was sollte das? Was macht er hier? Sein Herzchen pochte. Vor Angst? Vor Freude?
Er ging noch einmal langsam zum Ausgang seines Käfigs. Und Hups..........er bekam einen leichten Stoß von hinten und schwups.......war er in dem Bau.
Oh Mann, was war das? 8 kleine Degus kamen neugierig auf ihn zu und beschnatterten ihn. Sie begrüßten ihn und fragten ihn aus.
Sie wollten wissen, wie die Menschen hier sind, was sie erwartet und ob sie Angst haben müssen?
Dicker hatte zwar Schwierigkeiten die Worte zu finden, weil er so lange nicht sprechen musste, Aber er schaffte es die „seine Babies“ zu beruhigen.
Dicker weinte vor Freude über seine Kinderschar. Er war nun nicht mehr alleine.
Die Kinder halten ihn ganz schön auf Trab. Aber er ist glücklich. Glücklich nicht mehr alleine zu sein.
Nun kann er wieder ksucheln, putzen, fiepsen, schnattern, trällern und piepsen.
Das war aufregend. Er legte sich ins Heu und schlief.

3 kleine Degus kamen zu ihm und meinten „Gute Nacht Papa“.


Einen glücklicheren Degu wie Dicker gab es wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt nicht auf der Welt.

Dicker hatte wieder Spaß am Toben. Er hatte wieder hunger. Er fraß gut und wurde eine richtig kleine dicke Fellkugel. Aber mittlerweile ist er über 6 Jahre alt und gesund und munter und freut sich jeden Tag, den er mit „seinen Kindern“ verbringen darf.
 

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