Kinder und Jagd

Ralf

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hallo

Möchte das mal gern zur Diskussion stellen.
Fand es schon diskussionswürdig, das Kinder Waffen führen, auf die Jagd gehen und sie dort einsetzen, und das Trophäentum wieder verherrlicht wird. X(


Mongomery/USA, 29. Mai 2007

Ein 11-jähriger Bub erlegte in Alabama ein Monster von einem Wildschein: Das Tier brachte 477 Kilo auf die Waage und war 2,80 Meter lang.

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"Ich werde wahrscheinlich nie wieder so etwas Großes erlegen“, erklärte der 11-jährige Jamison Stone den Journalisten. Am 3. Mai, berichtete der Bub, waren er, sein Vater Mike und zwei Jagdführer in den Wäldern Alabamas unterwegs. Die Jagd auf das Wildschwein durch das dichte Unterholz dauerte insgesamt drei Stunden. Jamison gab während der Verfolgung mit seinem Revolver acht Schüsse auf den Monster-Eber ab, bevor er es mit einem Blattschuss erledigen konnte.

Guinness-Buch der Rekorde
Um den toten Eber abtransportieren zu können, musste eine Schneise in den Wald geschlagen werden: Der Keiler brachte unglaubliche 477 Kilo auf die Waage und war 2,80 Meter lang. Sein riesiger Nackenumfang betrug 1,88 Meter. Damit winkt für den kleinen US-Boy auch ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

Vater Mike und die Führer hatten zwar ihre Gewehre im Anschlag, für den Fall, dass das verletzte Wildschwein auf die Jäger losgegangen wäre. Doch der 11-Jährige ist trotz seines Alters schon ein erfahrener Jäger. Jamison brachte seinen ersten Hirsch schon mit fünf Jahren zu Strecke. "Ich bin zufrieden. Ich hatte ein bisschen Angst, und ich war schon ein wenig aufgeregt", sagte Jamison beim Anblick seiner Mega-Trophäe. Der Eber-Kopf soll nun ausgestopft werden.

Edit: Link entfernt - nicht mehr aufrufbar

Viele Grüße
Ralf
 

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Hallo Ralf,

diese Story wurde auch schon in dem Jagdforum wo ich bin heftig diskutiert.

In Amiland mag es ja üblich sein, dass selbst kleine Kinder schon mit der Knarre rumlaufen, bei uns ist das - gottseidank- nicht so!

Ein Wildschwein mit dem Revolver zu erlegen - davon würde hier wohl jeder Jäger Abstand nehmen (außer evtl. in bestimmten Ausnahmesituationen z.B. nach einem Wildunfall o.ä.)- einfach weil es meist zu gefährlich ist, da die Stop-Wirkung nicht so gegeben ist wie bei einer Langwaffe. Und ein ärgerliches (verletztes) Wildschwein kann schnell für den Jäger zur tödlichen Gefahr werden.

Ganz abgesehen davon handelt es sich bei der angegebenen Waffe um ein Kaliber, das durch seinen starken Rückschlag auch gestandenen Männern Probleme bereiten kann. Ich selber habe ein solches Kaliber noch nicht geschossen sondern nur ein etwas leichteres - und fand das schon recht heftig vom Rückschlag. Wie also ein 11-jähriger eine solche Waffe bedienen kann, sei mal dahingestellt.

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde das Schwein in einem Jagdgatter von einem halben Quadratkilometer Größe erschossen, in dem wohl auch häufiger überzählige Haustiere "entsorgt" und zur Jagd freigegeben werden sollen. Bei dem Schwein handelt es sich auch nicht um ein Wildschwein, sondern um ein zahmes Hausschwein.

Alles in allem denke ich, dass hier das Sommerloch wohl schon begonnen hat und man einfach mal eine Schlagzeile um die Welt jagen wollte.

Zur Frage "Kinder und Jagd" möchte ich aber auch noch was sagen.
Ich finde es in Ordnung, wenn Kinder z.B. die Eltern oder Großeltern oder gute Bekannte bei der Jagd begleiten. Sie lernen dabei mit Sicherheit eine Menge über die einheimische Natur und erfahren auch, dass Schnitzel nicht in der Kühltheke wachsen. Wie die Kinder an die Jagd herangeführt werden ist sicherlich auch abhängig davon, wie die Erwachsenen das vermitteln. Sind die Erwachsenen reine Trophäenjäger und ist ihnen das Schicksal der Tiere egal, wird das sicherlich ähnlich an die Kinder weitergegeben werden. Haben die Erwachsenen selber Achtung vor der Natur und der Kreatur, werden sie auch das an die Kinder weitergeben.
Ich habe schon ein paar Kinder erlebt, die mit auf Jagd gehen oder z.B. nach einer Treibjagd zum Strecke legen dazukommen. Diese Kinder sind mir def. nicht negativ aufgefallen, sondern zeigten durchaus Verantwortungsgefühl und Respekt gegenüber den toten Tieren und konnten diese zum Teil auch erstaunlich gut ansprechen, was Art, Zustand etc. angeht.
Den Jugendjagdschein kann man in Deutschland ab 16 Jahren lösen und darf dann gemeinsam mit einem jagderfahrenen Erwachsenen auch auf Jagd gehen. An Treib-/Drückjagden darf mal als Jugendlicher aber noch nicht als Schütze teilnehmen sondern dann nur als Treiber ohne Waffe.

Ich selber könnte mir auch vorstellen, mein Kind irgendwann mit auf die Jagd zu nehmen, falls es selber das Interesse daran hat.


Edit: Hab grade einen Link gefunden, der die Story als Fake darstellt:

Edit: Link entfernt - nicht mehr aufrufbar
 
hallo Bacardi

Ich weiss ja, das es bei uns nicht erlaubt ist für Kinder eine Waffe zu benutzen.
Und das Waffenrecht in Amerika ist ja auch nach den jüngsten Amokläufen
von Schülern in der Diskussion.
Fand das ganze dann schon mal weitab von jeder Waidgerechtigkeit, die es dort wohl auch nicht gibt, das man acht Schüsse abfeuern muss, um ein Tier
dann endlich zu erlösen. X(
Halt eben deshalb, wie du schon geschrieben hast, das auch die Wahl der Waffe total daneben war.
Jagden in Gattern auf halbzahme Tiere empfinde ich schon als etwas für Leute,
die einfach nur Spass am töten haben.
Was Kinder, Respekt vor dem Leben und der Natur betrifft, fände ich es wichtig das dies schon sehr früh vermittelt wird.
Und es muss keine Jagd sein, den Kindern diese Grundlagen der Anschauung
um Tiere beizubringen.
Ich denke es geht sehr viel besser in der Hege und Pflege von Wild und Umwelt.
Naja fand es nett, das du selbst in diese Richtung tendierst, und etwas näher zu allem geschrieben hast.

Viele Grüße
Ralf
 
Hallo Ralf,

die 8 Schüsse sind wirklich alles andere als waidgerecht und auf dem Bild konnte man auch sehen, dass die Trefferlage nicht grade die beste war.

Wenn ich von "Jagd" spreche, meine ich in erster Linie nicht nur den Vorgang des Tötens! Zur verantwortungsvollen Jagd gehört für mich die Hege untrennbar dazu, von daher denke ich schon, dass man sagen kann, dass man Kindern durch (alle Facetten der) Jagd die Natur näher bringen kann.
Sie ist sicherlich nicht zwingend notwendig, um Kinder an die Natur heranzuführen. Aber sie ist eben eine von vielen Möglichkeiten.
Und ich finde es absolut vertretbar, wenn interessierte Kinder zur Jagd mitgenommen werden und eben all die Bereiche, die dazugehören, kennen lernen.
 
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USA, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten...mehr muß man dazu wohl nicht sagen!

Für mich sieht das Foto aus, wie eine Fotomontage.
 
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