Schlachten oder Einschläfern??

Farina schrieb:
Dann zitiere bitte mal diese haltlosen Unterstellungen. Die möchte ich doch dann gerne erläutern.

Farina schrieb:
Warum hast Du Deine Pferde nicht einschläfern lassen? War das zu teuer? Ist es wirklich nötig, die paar Euro noch aus dem Kadaver eines Tieres rauszuholen?

Da steckt für mich eine ziemlich schwerwiegende Unterstellung drin. Du unterstellst Lotte hiermit dass sie nur zum Schlächter fährt um ein paar Euros aus ihrem ausgedienten Pferd zu schlagen.

Man kann ja auch ganz normal und ruhig nachfragen ob man sowas des Geldes wegen macht. Aber so wie du es formuliert hast, wird es sehr provokativ aufgefasst.

Farina schrieb:
Diese Meinung vertrete ich nicht nur hier sondern im "echten" Leben auch und es ist mir herzlich egal, ob ich deswegen hier gebannt werde oder nicht. Ich denke mal, dass sich gerade Pferdehalter, mehr Gedanken über ihre "Sportpartner" machen sollten.

Du kannst hier gerne deine Meinung sagen, ist ja sehr erwünscht deswegen gibt es dieses Forum. Aber bitte mit mehr Sachlichkeit.
Ich sage nicht dass ich nicht deiner Meinung bin. Ich hätte bei meinem Pferd mit Sicherheit auch den Tierarzt geholt anstatt mit ihm zum Schlächter zu fahren, ich würde es ebenfalls nicht der Angst aussetzen wollen.

Und jetzt bitte keine weiteren persönlichen Diskussionen mehr.

LG
Margit
 
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Wo habe ich Lotte unterstellt, dass sie wegen den Euros zum Butcher fährt?

Ich halte es im übrigen für fragwürdig, wenn man empfiehlt, dem Pferd Teebaumöl auf die Nüstern zu träufeln, weil es dann ruhig steht und keine Angst mehr vorm Schuß hat. Das ist inkompetent. Mich regt sowas auf, weil ich beruflich Tag für Tag mit Menschen zu tun habe, die meinen, irgendein Pülverchen oder ein Öl werdens schon richten. Nein. Die Umstände, in die man Tiere bringt, müssen sich ändern. Das fängt bei einer solchen Geschichte schon an. Und dagegen gilt es sich allein schon aus tierschützerischer Sicht zu wehren. Würde ich das nicht tun, hätte ich außerdem meinen Beruf verfehlt. Ich wünsch mir einfach mehr Fachwissen unter den Leuten, die sich Tiere anschaffen. Mehr nicht. Und wenn ich lese: Schon das 3. Pferd zum Schlachter gefahren." Das ist ein ziemlich hoher Schnitt.....


Gruß
July:blume1:
 
Farina schrieb:
Wo habe ich Lotte unterstellt, dass sie wegen den Euros zum Butcher fährt?

Hab ich es nicht gerade zitiert???

Oder meintest du in welchem Beitrag du das Zitierte geschrieben hast?

Hier: https://www.tierliebe.at/forum/showpost.php?p=48607&postcount=31

Farina schrieb:
Ich halte es im übrigen für fragwürdig, wenn man empfiehlt, dem Pferd Teebaumöl auf die Nüstern zu träufeln, weil es dann ruhig steht und keine Angst mehr vorm Schuß hat. Das ist inkompetent. Mich regt sowas auf, weil ich beruflich Tag für Tag mit Menschen zu tun habe, die meinen, irgendein Pülverchen oder ein Öl werdens schon richten. Nein. Die Umstände, in die man Tiere bringt, müssen sich ändern. Das fängt bei einer solchen Geschichte schon an. Und dagegen gilt es sich allein schon aus tierschützerischer Sicht zu wehren. Würde ich das nicht tun, hätte ich außerdem meinen Beruf verfehlt. Ich wünsch mir einfach mehr Fachwissen unter den Leuten, die sich Tiere anschaffen. Mehr nicht. Und wenn ich lese: Schon das 3. Pferd zum Schlachter gefahren." Das ist ein ziemlich hoher Schnitt.....

Da magst du recht haben, ich kenne mich da zu wenig aus um hier mit reden zu können. Was ich lediglich von dir verlange ist, dass du sachlich bleibst bzw. wenn du in irgendeiner Weise einen Regelbruch siehst, melde ihn uns und wir kümmern uns darum.

Und jetzt bitte wirklich zurück zur Diskussion.
Wenn du weiter über diese Sache diskutieren willst, kannst du mich gerne per PN anschreiben oder dafür ein Thema im Unterforum Unter uns eröffnen. Aber nicht mehr hier. Hier gehts weder um die FOrumsregeln, noch um Lotte noch um mich, sondern um eure Pferde!

Danke für dein Verständnis
LG
Margit
 
Liebe July,

jetzt möchte ich mich doch kurz mal mit einklinken. Habe dieses Thema mitverfolgt und ich bin ebenso der Meinung, das ein Tier, was einen jahrelang begleitet hat, verdient hat, auch dementsprechend verabschiedet zu werden. Die Meinungen darüber sind nun aber mal sehr unterschiedlich und sich hier darüber auszutauschen finde ich wichtig! Vielleicht regt es zum Umdenken an, vielleicht aber auch nicht. Das "Wie" ist es aber, wie man seine Meinung anderen gegenüber rüberbringt. Ich glaube kaum, das eine provokante Art zum Umdenken anregt! (Ich weiß das es sowas in der Psychologie gibt, aber ich halte rein gar nichts davon und das ist hier auch nicht das Thema!)

Farina schrieb:
Ich halte es im übrigen für fragwürdig, wenn man empfiehlt, dem Pferd Teebaumöl auf die Nüstern zu träufeln, weil es dann ruhig steht und keine Angst mehr vorm Schuß hat. Das ist inkompetent.
Ganz davon ab was ich für richtig oder falsch halte - auch ich habe meine Überzeugungen und fahre damit bislang gut. Ich halte es für richtig, aber deshalb heißt das noch lange nicht, das nur diese Art und Weise richtig ist. Wenn ich jemanden davon überzeugen möchte, führe ich Argumente auf. Aber ich sage ihm nicht, das ist inkompetent. Denn das kann ich nur von meinem Standpunkt aus beurteilen, aufgrund meiner Erfahrungen.

Lieben Gruss Marie
 
Das sage ich aber, denn, man sollte wissen, dass Teebaumöl die Schleimhäute reizen kann - insbesonder, wenn ich es in die Nähe der empfindlichen Nüsternschleimhäute schmiere! Außerdem reizen die ätherischen Öle die Augen beim Pferd. Das sollte jeder wissen, der Pferde hält. Wenn ich also dem Pferd auch noch zusätzlichen "Ärger" zum Transport bereiten möchte, dann nur zu!

Als Mensch, als Pferdeliebhaberin und als Dpl. Tierpsychologin würde ich da andere Maßnahmen ergreifen. Erstens: Nicht zum Schlachter fahren Zweitens: wenn es dann unbedingt sein muß, dass Pferd entweder leicht sedieren, denn es soll ja so wie ich das verstehe später nicht in die Wurst, das wollen wir ja nicht, Drittens: Würde ich ein Begleitpferd zu dem kranken zu schlachtenden Pferd stellen, ein souveränes und Viertens: Würde ich bei einem kranken Pferd im Hänger mitfahren. Soweit muß man als verantwortungsbewußter Pferdehalter denken können.

Da ich aber täglich solche Geschichten höre, wundere ich mich nicht mehr. Es gibt noch viel absurdere Geschichten. Nur, Leute, denkt dran: Ätherische Öle auf Pferdeschleimhäuten, Nein, das tut einfach nur weh! Und sie sind keine Allheilmittel...... sondern eher Geldmacherei.


July
 
Mag200 schrieb:
Hab ich es nicht gerade zitiert???

Oder meintest du in welchem Beitrag du das Zitierte geschrieben hast?

Hier: https://www.tierliebe.at/forum/showpost.php?p=48607&postcount=31



Hier gehts weder um die FOrumsregeln, noch um Lotte noch um mich, sondern um eure Pferde!

Danke für dein Verständnis
LG
Margit



"um Eure Pferde" ganz genau! Worum sonst? Deshalb schreibe ich mir hier die Finger wund, um Menschen zu erklären, dass es nicht nötig ist, gerade Pferden, die Fluchttiere sind, die es große Weiten "einprogrammiert" haben, die eine ernorm hohe Sensibilität haben, so etwas anzutun. Ich kenne unter meinen "Pferdemenschen" nur Leute (dazu gehören Kollegen wie Tierheilpraktiker, Tierpsychologen, Ausbilder, Bereiter etc.) die sich für ihre Pferd wünschen, dass es auf heimischer Weide getötet wird. Ob nun durch Einschläfern oder durch den Schuß eines Jägers, egal, aber in Würde und in Frieden und nicht in einem gekachelten Raum, wo es meist in einen Ständer gestellt wird um es besser fixieren zu können. Es geht mir einzig und allein um die Pferde und ich - nicht nur ich - möchte die dazu beitragen, dass endlich die Einstellung der reitenden Bevölkerung geändert wird. Dass sie zu einem echten Verständnis für ihren "Freizeitpartner" Pferd kommen, dass sie das Pferd als Individuum respectieren und auf dessen Wünsche eingehen. Der Wunsch eines Pferdes ist nicht, beim Schlachter zu verenden. Es ist bestimmt auch nicht der Wunsch, Gift injiziiert zu bekommen, aber in Ruhe und in gewohntem Umfeld zu sterben, dass möchte auch ein Pferd. Nicht nur der Mensch. Ich halte auch im Privatleben und in meinem Beruf den Mund zu diesem Thema nicht - denn dann könnte ich rein gar nichts im Bewußtsein der Menschen ändern.


July
 
@ Marie

Ich spreche hier nicht nur aus meinen Erfahrungen, ich beziehe hier die Ethologie und Verhaltensbiologie der Pferde mit ein - die kannst Du in Fachbüchern nachlesen.


July
 
ich möchte auch meine meinung kundtun. ich habe leider kein eigenes pferd, doch hätte ich eins, würde ich es NIEMALS schlachten lassen. ich würde auch nicht meinen hund und auch nicht meine katzen schlachten lassen. ein pferd wäre genauso ein haustier für mich wie eine katze. eigenartigerweise stellt sich bei einer katze niemals die frage (auch wenns die möglichkeit gäbe, sie schlachten zu lassen, ziemlich jeder würde einschläfern wählen)

also, dass einschläfern eine qual sei, ist mir neu. bestimmt gibt es schlechte tierärzte, aber im lauf der zeit findet man bestimmt (s)einen guten. es ist absolut wichtig, dass die tiere zuerst betäubt werden, bevor die tötungsspritze gegeben wird. bittschön - was sollen die tiere mitkriegen??? das ist doch wie eine impfung! eine betäubungsspritze und sie kriegen nichts mehr mit.

DAS ist für mich humanes sterben, nicht ein bolzenschuss, der auch daneben gehen kann. *würg*

nein: eine stimme fürs einschläfern.
 
Meine Geschichte...

Zuerst möchte ich gerne sagen, dass Farina geradelienig ist. Sie nimmt sich kein Blatt vor den Mund und sagt gerade heraus was Sache ist. Ich hab da auch einen Brocken mal schlucken müssen.

Nun, als mein grösster Liebling, mein Haflinger, wegen einer Hufrehe weg musste, wäre für mich der mühsame Weg zum Schlachthof uindenkbar gewesen. Man sollte sich ausdenken, er hatte ja eh Schmerzen, da lockte ich ihn mit Äpfel aus dem Stall. In seiner gewohnte Umgebung ohne Stress und ohne Aufwand, bekam er eine Narkose. Er verstand nicht, warum seine Füsse plötzlich zusammensackten, da musste der TA ein wenig nachhelfen, indem er seinen Kopf nahm, und ihn behutsam auf die Seite legte.
Dann bekam er die tödliche Spritze....

Ich bin bei ihm gewesen, bis sein Herz nicht mehr schlug und er sich kalt anfühlte. Das ging wirklich schnell und er durfte ohne Qualen einschlafen. Nach einer Stunde kam die TKV ihn abzuholen.
Eine Strähne noch schnell aus seinem Schweif erinnert mich heute noch an diesen traurigen Tag.

Lg Maritza
 
Liebe Martiza,

ich denke, Du hast es genau richtig gemacht und Dein Pferd nicht noch in den Hänger gehieft. Dein Haffi hat es Dir bestimmt gedankt.

Gruß
July
 
Hallo, ich bin neu hier und habe mir Eure Beiträge genau durchgelesen.
Leider finde ich das man zu sehr auf seiner Meinung besteht und nur diese für richtig hält.
Ich hatte bis letztes Jahr ein Pony (36 Jahre alt), dieses erkrankte am Herzen. Wir holten den TK zur Hilfe, dieser machte uns keine Hoffnungen mehr und meinte es gehe zu Ende. Allerdings würde sie am Wasser in ihren Lungen ersticken. Also entschieden wir uns für das Einschläfern. Nur konnte der TK, bedingt durch Ihr Alter keine Adern mehr am Hals finden. Sollten wir sie jetzt ersticken lassen oder schießen lassen?
Ich finde man muß zum Wohle der Tiere entscheiden, nicht was einem leichter fällt. Und glaubt mir, ein Tier weiß, egal ob beim Schlachter oder auf der eigenen Koppel wann die Zeit zum sterben da ist. Wenn Du Dein Tier wirklich kennst, weißt Du auch das es gehen will. Es hat dann auch nicht die Angst vom sterben wie wir, da es weiß was danach kommt.
Das Sterben ist für uns schlimm, da wir unsere Freunde meinen zu verlieren. Es stimmt aber nicht, da sie immer noch bei uns sind. Ich habe schon viele Freunde gehen lassen müssen und war immer bemüht ihnen den Weg so einfach wie möglich zu machen.
Ich glaube das man immer die richtige Entscheidung trifft, wenn man sie mit dem Herzen trifft, egal ober Schlachten oder Einschläfern. Jeder Fall ist anders und bedarf einer anderen Entscheidung. Töten oder "auf die andere Seite" gehen lassen, daß ist der Unterschied. Ob ich das Tier los sein will, weil der TK viel Geld kosten würde oder ob die Zeit gekommen ist und ich ihm nur Helfe die Zeit zu verkürzen für den Weg nach trüben, daß ist für mich der Unterschied.

Grüße

Krümmel
 
Davon gehen hier wohl alle aus..... das ein Tier sowenig wie möglich leiden muß. Wann das Ende kommt, zeigen uns die Tiere sehr gut, dass weiß warscheinlich auch jeder, der eng mit "seinem" Tier verbandelt ist...
 
Tja, jeder hat da so seine Meinung. Ein Bolzenschuss ist vielleicht fürs Pferd nicht so schlimm, ich weiss nicht, wie ICH reagiert hätte. Hätte ich es verkraftet? Den Bolzen an die Stirn, Paff...
Das viele Blut, die Nerven durchzucken den ganzen Körper, es sieht aus, als würde es im Liegen davonlaufen wollen, obwohl er nichts mehr mitbekommt...

In den 70ern musste auch schon ein Haflinger auf unseren Hof notgeschlachtet werden. Er war 37 Jahre und die Kolik liessen seine Därme platzen. Damals erlöste man ihn mit einem Stich ins Herz. Auch nicht etwas, was ich bevorzugen würde.
Deshalb bevorzuge ich das Einschläfern und möchte niemanden dazu überzeugen. Will niemanden meine Meinung aufzwingen. Es kann das Einschöäfern ja auch danebengehen.

Grüssli

Maritza
 
AW: Schlachten oder Einschläfern??

maritza zustimm!

habe leider auch kein eigenes pferd aber mein onkel hat ein paar alte pferde.

er ist früher tuniere mit ihnen gegangen und heute fristen sie ihren lebensabend bei ihm.wie für jedes lebewesen kommt aber nun mal der tag wo es zeit ist zu gehen.
alle ausser zwei pferde starben zu hause fia einschläfern.....finde dies auch die sanfteste, stressfreieste weise für die pferde um zu sterben.

wenn ich eines hätte käme nur diese methode in frage

lg
 
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AW: Schlachten oder Einschläfern??

Ich habe meine Katze zu Hause einschläfern lassen, in der gewohnten Umgebung, auf ihrem Lieblingssessel.
Bei meinen Pferden habe ich mir folgendes vorgenommen, sollten sie einmal den letzten Weg gehen müssen:
Beide Pferde sind als "Nichtschlachtpferd" im Pferdepaß deklariert. Wenn das Pferd liegt, lasse ich es einschläfern, wenn das Pferd aber steht, bekommt sie den Bolzenschuß. Ich habe einmal zugesehen, wo ein stehendes Pferd furchtbar gekämpft hat und sich nicht hinlegen wollte nach der Beruhigungsspritze - das tue ich meinem Pferd und auch mir nicht an.
Ich hoffe jedenfalls, im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen zu können.
 
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