Gedichte, Fabeln usw. rund ums Schwein

svala

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Ruhlsdorf / Nuthe-Urstromtal
Mensch und Schwein



Da sagt der Mensch zum kleinen Schwein
Mit dir hab ich nicht viel gemein.
Da sagt das Schwein: das denkst nur du,


sei jetzt mal still und hör mir zu.


Menschen ohne Habe...nennst du arme Schweine
Menschen die schmutzig sind...nennst du Dreckschweine
Menschen ohne Bildung...nennst du dumme Schweine.
Menschen die Erfolg haben...nennst du Glücksschweine
Menschen die sparsam sind...nennst du Sparschweine.
Menschen die dick sind...nennst du fette Schweine
Menschen die gerne vornehm essen...nennst du Trüffelschweine.
Menschen die unordentlich sind...haben einen Schweinestall.
Menschen die Fehler machen...werden zur Sau gemacht.
Menschen mit kalten Füßen...haben Eisbeine.

Nun sag noch mal zum kleinen Schwein,
mit dir hab ich nicht viel gemein.

©svala 2012
 
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Mein geliebtes Rüsselchen

Wenn ich in deine Augen schau
Dann wird es mir im Bauch ganz flau.
Vertrauen, Liebe und Treue
Beweißt du mir stets auf Neue.

Liebend gern seh´ ich dir zu
Wie du grast…so ganz in Ruh.
Und mein Herz es wird ganz weich
Wenn du wühlst im Badeteich.

Dein zarter Rüssel, doch so kräftig
Der stupst mich an und das sehr heftig.
Dein Bauch so weich, dein Rücken hart
So ist dein Wesen, deine Art.

Nur Menschen die dich nicht gut kennen
Die tun dich „dummes Schwein“ gern nennen.
Auch „Drecksau“ wirst du oft genannt,
Oh je – wie wirst du doch verkannt.

Und wirst du einmal von mir gehen
Wir werden uns sicher wiedersehen.
Dann kommst du fröhlich angetrabt
Ja – ich hab wirklich Schwein gehabt.

© Ilka 24.Juli 2012
 
Die Eiche und das Schwein

Ein gefräßiges Schwein mästete sich unter einer hohen Eiche mit der herabgefallenen Frucht. Indem es die eine Eichel zerbiss, verschluckte es bereits eine andere mit dem Auge.

"Undankbares Vieh!" rief endlich der Eichbaum herab. "Du nährst dich von meinen Früchten ohne einen einzigen dankbaren Blick auf mich in die Höhe zu richten."

Das Schwein hielt einen Augenblick inne und grunzte zur Antwort: "Meine dankbaren Blicke sollten nicht außen bleiben, wenn ich nur wüsste, dass du deine Eicheln meinetwegen hättest fallen lassen."
 
Die Sau und der Wolf

Eine Sau lag im Stall inmitten ihrer frisch geworfenen Ferkel. Da kam der Wolf vorbei, der Appetit auf so ein Ferkel verspürte. Er wußte aber nicht, wie er es anstellen sollte, eines der Ferkel zu ergattern. So gab er vor, der Sau seinen Antrittsbesuch abstatten zu wollen. Indem er sich höflich nach ihrem Wohlergehen und dem ihrer Familie erkundigte, versuchte er, sich bei ihr einzuschmeicheln. "Kann ich Euch zu Diensten sein, Gevatterin Sau?" fragte er. "Wenn dem so ist, will ich gerne alles in meiner Macht Stehende tun. Falls Ihr ein wenig frische Luft schnappen wollt, so könnt ihr gewiß sein, daß ich auf Eure Kinder ebensogut achtgeben werde, wie ihr es selbst tun würdet." "Nein, ich danke Euch, Gevatter Wolf. Unter Eurer Fürsorge würde ich mein Wohlergehen gegen das meiner Kinder tauschen.“
Aesop
 
Das Schwein, die Ziege und der Hammel

Eine Ziege, ein Hammel und ein fettgemästetes Schwein wurden gemeinsam auf einem Karren zum Markt gefahren.
Die Ziege reckte ihren Hals und schaute neugierig in die Landschaft. Der Hammel hing seinen Gedanken nach. Nur das Schwein war aufsässig und fand gar keine Freude an diesem Ausflug.
Es schrie so entsetzlich, daß es sogar dem gutmütigen Hammel zuviel wurde. »Warum machst du denn so einen Lärm? Man kann dabei ja keinen vernünftigen Gedanken fassen.«
Auch die Ziege schimpfte mit dem Schwein und meckerte: »Hör endlich auf mit dem albernen Gezeter und benimm dich anständig. Schau dir die herrlichen, saftigen Wiesen an und sei dankbar dafür, daß du gefahren wirst und nicht zu Fuß gehen mußt.«
»Törichte Ziege, dummer Hammel«, schneuzte das Schwein, »ihr haltet euch wohl für sehr klug und gebildet, daß ihr mir Vorschriften machen wollt. Glaubt ihr denn, daß der Bauer uns allein zu unserem Vergnügen herumkutschiert? Hättet ihr nur ein Fünkchen Verstand, dann wüßtet ihr, auf welchem Weg wir uns befinden.
Bestimmt denkt die leichtsinnige Ziege, man will auf dem Markt nur ihre Milch verkaufen. Du, törichter Hammel, glaubst vielleicht, daß man es einzig auf deine Wolle abgesehen hat. Ich aber für meinen Teil weiß es ganz genau, daß man mich mit dem vielen guten Essen ausschließlich zu dem Zweck vollgestopft hat, weil man mich töten und verspeisen will. Darum laßt mich um Hilfe schreien, solange ich es noch kann!«
»Wenn du schon so verständig bist«, rief die Ziege zornig, weil das Schwein sie beunruhigt und ihr die schöne Fahrt verdorben hatte, »dann höre auch auf zu jammern! Du weißt, dein Unheil steht fest, was hilft also noch das Weinen und Klagen, wenn du doch nichts mehr ändern kannst?«

La Fontaine
 
„Wahrscheinlich ist der Mensch der König aller Tiere, denn seine Grausamkeit übertriff die ihrige. Wir leben vom Tod anderer. Wir sind wandelnde Grabstätten!“
(Leonard da Vinci, Maler, Naturphilosoph)


"Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern eine Aufforderung sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen.“ (Prof. Dr. Gräßer, Politiker)


„Es ist die Anonymität unserer Tieropfer, die uns taub macht für ihre Schreie.“ (Luise Rinser, Schriftstellerin)


Wäre es ein Gebet…so könnte es ihres sein:

"Das Schwein in der Mastanlage"
Ich würde gern die Welt verstehn
ohne Angst nach vorne sehn
ich würde gern so vieles glauben
und ohne Furcht ganz Blind vertraun
ich würde gern eine Welt aufbaun
und voller Stolz in die Zukunft schaun
ich würde gern mein Leben leben
glaub mir dafür würd ich alles geben
ich würde gerne die Wahrheit sehn
und jede Lüge überstehn
ich würde gern meine Träume leben
glaub mir dafür würd ich alles geben
Schenk mir ein Wunder
sag mir das es sie noch gibt
Schenk mir ein Wunder
folgt auf Schatten wirklich Licht?
(Auszug aus: „Schenk mir ein Wunder, Unheilig“)
.
 
Schweinacht

Wenn am Baum die Glocken klingen
und die Schweine fröhlich singen
dann ist schweinenacht endlich nah!

Strümpfe häng im Schweinehaus
für den Schweinenikolaus.
Und für den richtgen Weihnachtsduft
sorgt die Schweineabgasluft.

An den Fenstern Lichterketten
recht viel Stroh für warme Betten.
Warme Mahlzeit ...Früchtetee
und dann...fällt der erste Schnee.

Für den Schweineweihnachtsmann
Tee und Nüsse, aber dann...
hat die ganze Schweinerei
selbst genascht das Allerlei.

Bier ist nicht mehr angesagt,
wird auf warme Zeit vertagt.
Nun entsteht wohl eh der Wunsch
nach nem lecker Eierpunsch.

Fröhlich singen sie dann wieder
schweinisch gute Schweinachtslieder.
Ja so gehts bei Schweinis zu...
hochprozentig mit viel Ruh!

(C)Ilka 09.11.2012
 
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Das Schwein

Das Schwein, das ist ein liebes Tier...mit Beinen und davon gleich vier.
Als Nase hat´s nen kleinen Rüssel...damit macht´s Blasen in der Schüssel.

Am and´ren Ende ohne Glanz...hat´s einen dünnen Kringelschwanz.
Den tut es ständig dann bewegen...der lästgen Fliegen wegen, eben.

Es liebt die Sonne und das Grasen...drum liegt´s auch gern mal auf dem Rasen.
Doch auch die Vielfalt ist vertraut...drum wird auch schnell mal umgebaut.

Das Baden nennt das Schwein dann Suhle...dazu braucht´s Wasser und ne Kuhle.
Da legt´s sich platschend dann hinein...und denkt das Leben ist schon fein.

Ach liebes Schwein wenn du nur wüßt...das andre nicht die Sonne küßt.
Sie stehn im Stall in dunkler Nacht...und sind als Schinken, Wurst gedacht.
(C)Svala
 
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