Kastration einer Hündin - pro & contra

Karuh

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Hallo!
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Die Läufigkeit dauert ca. 21 Tage, hierbei ist zu beachten, dass Ausnahmen die Regel bestätigen, gerade was Stehtage etc betrifft sollte man sich da nie zu früh sicher sein, dass nichts passieren kann!

In jedem Fall solltet ihr über eine Kastration nachdenken! Ich habe das selbst schon erlebt, man kann 23 Stunden und 59 Minuten aufpassen und in der einen Minute, die man nicht aufpasst ist's auch schon zu spät! Und das "Abtreiben" oder "Kastrieren trotz Trächtigkeit" ist ein unnötiges Risiko, das man nicht eingehen sollte!!!

Man sollte bei einem Hund von einer Tierschutzorganisation sowieso auf das Produzieren von Welpen verzichten, da es von der Sorte bereits mehr als genug hat ud von Züchten kann hier auch nicht die Rede sein.

Der beste Zeitpunkt für eine Kastration ist etwa 4 Monate nach der Läufigkeit, hierzu befragst du am besten deinen Tierarzt.

bei weiteren Fragen dazu solltest du im Übrigen einen neuen Thread eröffnen, da das hier sonst zu übergreifend wird.


@ All,
Als Ausgangspunkt für die Kastrationsdiskussion habe ich hier Karuh´s Beitrag (ohne die erziehungsrelevanten Punkte) eingestellt ;)
Gruß Kismet
 
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Ich befürworte das Kastrieren auf alle Fälle. Du ersparst der Hündin später Krebserkrankungen, die gehäuft an der Gesäugeleiste auftreten. Oder eine Gebärmuttervereiterung ist auch nicht zu verachten. Ich habe Ronja damals schon mit 7 Monaten kastrieren lassen. Joy wurde nach der 1. Läufigkeit kastriert, war damals stand der Dinge. Unsere Tiffy mußte 2 mal Läufig werden, um im Mittelpunkt der Läufigkeiten kastriert zu werden. Heute gilt das nicht mehr, nur sie sollte gerade nicht läufig sein.
 
Ich oute mich mal ganz klar als Gegner und empfehle jedem, wirklich gründlich darüber nachzudenken, ob er seinem Hund das zumuten möchte. Dazu ein Link, weil ich nicht alles dort geschriebene aus zeitlichen Gründen hier wiedergeben kann.

http://www.kleintierpraxis-am-hafen.de/kastrationh.html

Ich denke, man hat sich doch vorher überlegt und sich für eine Hündin entschieden, da muss man damit rechnen, dass sie zweimal im Jahr läufig wird. Und zweimal im Jahr für etwa 3 Wochen etwas mehr aufpassen sollte man für seine Hündin schon können. Nur aus Bequemlichkeit einen Hund zu kastrieren, finde ich nicht richtig. Ich habe zwar einen Rassehund, möchte aber auch nicht züchten geschweige denn vermehren. Dennoch lasse ich Dira nicht kastrieren, solange nicht ernsthafte Probleme mit der Läufigkeit auftreten. Dira war erst einmal läufig und war auch leicht scheinträchtig, dennoch ging es ihr die Zeit über sehr gut. Solange das so bleibt, wird sie nicht kastriert.
 
Kastrieren ist nicht nicht unnatürlich. / Nicht läufig werden. Ich lasse es lieber bei einem gesunden Hund machen, als wenn er was hat oder es zu spät ist. Die meisten Hündinnen erkranken an Tumoren, leider früher oder später an Gesäugetumore. Vom meinem Mann die Exchefin hat ihre Hündin auch nicht kastrieren lassen, Mit 9 bekam sie eine schwere Gebärmuttervereiterung, die nicht mehr im Griff zu bekommen war. Bei der OP ist sie fast hops gegangen. Die Huskymixhündin meiner Freundin wurde erst scheinträchtig, dann Vereiterung. Auch sie wurde notoperiert und es ging ihr nicht gut. Meine Rüden sind auch kastriert. Ich mache mir heute noch Vorwürfe, dass ich meinen ersten Rüden Dandy, da war das noch gar nicht so im Gespräch, habe nicht kastrieren lassen. Ich hatte keinen Grund, er war lieb, hörte gut, streunte nicht. Ich hatte Glück im Unglück, er bekam Prostatakrebs erst mit 15. In der Klinik sagten sie, bei den meisten Rüden geht es schon mit 7 los. Kastrieren lassen konnte ich aufgrund des Alters nicht mehr. Er bekam chemische Kastrationsspritzen. Die führten zu Nierenversagen, woran er gestorben ist.
 
Das sind aber alles nur deine Erfahrungswerte. Ich kenne sehr viele Hunde, die nicht kastriert sind/waren und trotzdem alt sind/wurden ohne irgendwelche großartigen Beschwerden.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Hündin an Gesäugetumoren erkrankt, liegt bei 2 % und bei den meisten kommt es dazu erst in hohem Alter. Um so eine geringe Wahrscheinlichkeit auszuschließen, nehme ich nicht solch hohe Risiken einer Veränderung meiner Hündin auf. Ich zitiere die Seite nun doch mal kurz:

Veränderungen bei Hündinnen:

1. gesundheitliche:
* Fellveränderungen: 49 %
* Gewichtszunahme: 44 %
* vermehrter Hunger: 40 %
* Harntröpfeln: 28 %

2. Verhaltensänderungen:
* größere Ausgeglichenheit: 51 %
* aktiveres Verhalten: 22 %
* lethargisches Verhalten: 15 %
* geringere Aggressivität gegen andere Hündinnen: 12 %
* erhöhte Aggressivität gegen andere Hündinnen: 9 %
* erhöhte Aggressivität gegen andere Hunde allgemein: 11 %


Diese Wahrscheinlichkeiten liegen deutlich höher als 2 %. Und alles kann man nun mal im Laufe des Lebens nicht ausschließen oder präventiv dagegen vorgehen.
 
Da wir bereits 8 kastrierte hatten und fast der ganze Freundeskreis kastrierte Hündinnen hat oder hatte, kann ich sagen, keiner wurde dick, siehe meine Fotos an, alle sind rank und schlank, keiner bekam Harntröpfeln, die einzige die es bekam war eine unkastrierte. Keine bekam Wesensveränderungen oder veränderte sich Fell. Es blieb so, wie es war, außer dass keine oder keiner an diesen typischen Krebserkrankungen erkrankte. Wenn ich denke, dass unsere Tiffy, ein Irisher Wolfshund 16 J. alt wurde, doppelt so alt wie normal, lag an der Kastration da ihr dieses erspart blieb. Ob ein Hund dick wird oder nicht, liegt am Halte, Ernährung und vor allem an der Bewegung. Meine Hunde, auch der anderen sind unheimich sozial, keiner ist aggressiv geworden.
 
Also...:
Vorweg: Kismet du solltest vielleicht den Thread splitten...?

Zum Rüdenkastrieren: Ich denke darum geht es hier ja nicht also spare ich das aus...

Wir hatten mehrere Hündinnen ehe meine Mutter auf Rüden umgestiegen ist... und ALLE waren sie kastriert! Gewichtsprobleme hatte nur eine und die war ein Labradormischlng, ich denke mal wenn man ein wenig auf die Fütterung achtet dann ist das kein Problem mit dem Gewicht! Daisy haben wir von 35kg oder was auf normales Gewicht abgespeckt und das hat die dann auch gehalten!

Vom Fell her waren die alle normal, Harntröpfeln hatte keine und auch sonst stimmte bei denen keiner der von dir genannten Punkte!

Eine Hündin NICHT zu kastrieren ist nicht nur ein Risiko vonwegen "Sie könnte Welpen bekommen", vorallem ist es ein gesundheitliches Risiko von einer Kastration abzusehen! Wir hatten in meinen Praktikazeiten diverse Gebärmutterproblematiken und schön war davon keine! gesäugekrebs habe ich persönlich keinen miterlebt aber ich denke von der gesundheitlichen Seite her schreibt Ela gleich was aus ihrer Praxiserfahrung!


Aber wo ich ganz klar was zu sagen muss: die "erhöhte Aggressivität gegen andere Hündinnen oder überhaupt Hunde"... Das ist aber sowas von Blödsinn!!! Noch dazu sind das 9% bzw 11%, das kann genausogut ein Zufall sein ô.o

Ich habe noch nie eine kastrierte Hündin in einem Hündinnenkampf gesehen, im Gegenteil dazu habe ich schon die blutigsten Fetzereien erlebt bei denen unkastrierte Hündinnen sich an die Gurgel gegangen sind! Jeder, der in einem Forum von einer aggressiven Hündin berichtet, wird erstmal eine Kastration empfohlen...


Und dann zum "aufpassen"...: Ich kenne bislang kaum einen Hundehalter, der bei einem "Unfall" nicht gesagt hat "ich hab doch nur eine Minute nicht hingeschaut/aufgepasst"! und ganz ehrlich: Sogar mir ists schon passiert, dass eine Hündin sozusagen in meinem Beisein gedeckt wurde! Um genau zu sein kaum 15 m von mir entfernt
Zu meiner Verteidigung: Ich hab gesagt irgendwer soll aufpassen und dass ich keine Zeit habe... Aber es hat keiner aufgepasst und als ich dann das Miepen der Hündin gehört habe war es nunmal zu spät!

Die Hündin wurde dann quasi notkastriert! War eine wesentlich schwierigere OP als eine normale Kastration und DIE möchte ich WIRKLICH keiner Hündin zumuten!!! Wenn es nach mir gegangen wäre hätte die Hündin noch gute 2 Wochen komplett vom Rüden getrennt bleiben sollen, aber man kennt ja Hundebesitzer!
 
Puuuuuhhh..... :rolleyes:...

ersteinmal vorweg: Thema sollte vielleicht geteilt werden, aber das nur so als Anstoß ;).

Also, erfahrungsgemäß sollte man eine Hündin kastrieren lassen, wenn man keine Ambition hat mit ihr zu züchten und zwar aus folgenden, medizinischen Gründen:
Zum einen ist die Gefahr auf eine Pyometra (Gebärmutterentzündung) ausgeschlossen und zum anderen auch die Gefahr der Mamatumoren deutlich gedämmt.

Viele Patienten mit Deiner Einstellung Sylvie, sind damit schon sehr schlecht gefahren.
Hündin wurde nicht kastriert und bekam dann, oft in höherem Alter, eine Pyo und mußte dann, im kranken Zustand operiert werden. Die Hündinnen stecken sowas deutlich schlechter weg, als eine junge, gesunde Hündin. Da ist es nur eine Routinesache, die nach 10 Tagen spätestens vergessen ist.
Eine Pyo zu operieren ist deutlich schlechter.
Wenn man eine offene Pyo hat, kann es auch ohne Op ausheilen, aber die Gefahr ist sehr groß, dass nach der nächsten Hitze die nächste Pyo wartet.
Ist es sogar eine geschlossene Pyo, sprich, der Eiter fließt nicht ab, ist eine OP unumgänglich.
Und wenn man sich dieses Risiko ausrechnet, bin ich der Meinung, dass man dem Tier diese Gefahr nicht aussetzen muss!

Selbst wenn sie dann später ggf. Harntröfeln bekommen, was gar nicht gesagt ist und meist auch nur bei großen Rassen auftritt, dann nehme ich lieber sowas in Kauf, als meine ältere, schon schwächere Hündin operieren lassen zu müssen da dann die Op deutlich gefährlicher ist.

Ich verstehe daher nicht, warum man noch ein Gegner der Kastration ist ?(...

Wir haben noch vor ein paar Wochen unsere Hündin kastrieren lassen und ich bin sehr froh, dass ich jegliche Gefahren einer Pyo oder Mama -Tumoren ausgeschlossen habe.
Wo soll der tiefere Sinn liegen, seine Hündin nicht zu kastrieren?

Ich habe einfach zu viele Hunde erlebt, die durch die Engstirnigkeit ihrer Besitzer diverse Mamatumoren bekamen oder eben haufenweise Pyos, die man hätte leicht vermeiden können. Ich würde mir da ewig Vorwürfe machen.

Erinnern tue ich mich sehr gut an eine Dackeldame, wo die Besitzer strickt gegen die Kastra waren. Ok, mussten wir akzeptieren. Einige Jahre später, der Hund war mittlerweile 13, herzkrank, kamen die Besitzer mit dieser Hündin, die sehr krank war: Pyo. Die Chancen standen nicht so rosig, da eine Narkose in dem Zustand lebensgefährlich war, die Behandlung ohne Op aber tödlich.
Dem zufolge haben wir den Hund operieren müssen, sonst wäre sie gestorben.
Die OP war schwierig, langwierig und wir mussten um die Dackeldame kämpfen. Sie hat es geschafft, zum Glück. Aber wenn die Besitzer damals schon einsichtig gewesen wären und den Rat der TÄ angenommen hätten, hätte man es dem Hund ersparen können, zumal es auch hätte anders ausgehen können.

Im Grunde muss das auch jeder selber wissen und jeder hat seine Meinung dazu, aber bei ist es einfach die jahrelange Erfahrung in der Tierarztpraxis.
Und was das Fell angeht: das ist auch kein Muss! Meine Hündinnen haben immer schönes Fell gehabt, genau wie vor der Kastration. Kommt aber auch auf die jeweilige Rasse an.
 
Karuh: Bei einem Labradormix muss man generell aufs Gewicht achten, wir hatten auch mal einen, dass sind nun Fressmaschinen, kastriert oder unkastriert. Ansonsten stimme ich, wie bereits geschrieben, meinen Vorschreibern voll zu, genau meine Erfahrungen!!!!
 
@ronja:
Original von Karuh
... Gewichtsprobleme hatte nur eine und die war ein Labradormischlng,...

ich denke mal karuh hat deshalb betont, dass es sich um einen Labradormischling handelt, eben weil allseits bekannt ist, dass die gut fressen. denke mal es sollte gerade dadurch zum ausdruck kommen, dass das "fressproblem" dieser hündin daran lag und nicht an der kastration ;)
 
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Ich möchte an dieser Stelle zum Thema Gewichtszunahme nach Kastration noch etwas sagen.
Dass die Hunde nach der Kastration zunehmen, hat einfach damit zu tun, dass der Besitzer so weiter füttert wie vor der Kastration und somit nehmen die Hunde zu, denn nach der Kastration hat der Hund deutlich weniger Energiebedarf. Daher sollte man das Futter nachher kürzen und somit wird der Hund auch nicht zunehmen.
Behält man die Fütteruungsmenge bei, muss man sich nicht wundern wenn der Hund zunimmt.
Von daher hat man es selber in der Hand, ob der Hund zunimmt oder nicht ;).
Kein Hund muss zu dick sein, wenn der Besitzer es nicht möchte.
 
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