Merkwürdiges Verhalten???

Angelika

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Hallo ihr Lieben. Brauche mal einen Rat von euch. Zorro ist wirklich die Gutmütigkeit in Person, hat noch nie, außer beim Toben einen Menschen angeknurrt oder sich sonst irgendwie feindselig gezeigt. Mein kleiner Sohn Tim hat mal gesagt, das Zorro wahrscheinlich nur ein Hundekostüm anhätte und eigentlich eine Katze wäre!!! Das nur mal, damit ihr wisst wie merkwürdig ich sein gestriges Verhalten finde. Also ,gestern kam meine Mutter zu Besuch. Sie ist seit dem Tod meines Vaters vor zwei Jahren sehr häufig bei uns und Zorro liebt sie abgöttisch, weil sie natürlich jedes Mal wenn Sie kommt, ein kleines Leckerchen mitbringt. Plötzlich fühlte sie sich nicht wohl und hat sich im Wohnzimmer auf die Couch gelegt und das Gesicht in Ihrer Hand verborgen. Zorro hat sie erst fixiert, sich dann unter den Esszimmertisch verzogen und dann auch noch angefangen in ihre Richtung zu knurren. Auf mein "Nein und Aus" hat er überhaupt nicht reagiert und weitergeknurrt und sich dabei rückwärts bewegt. Er hatte offensichtlich Angst vor ihr. Erst als sie mit ihm beruhigend gesprochen hat, ist er schwanzwedelnd auf sie zugelaufen und hat sich auf den Rücken geschmissen.
Am Tag vorher hatte er das gleiche Verhalten einem Schokoladennikolaus gegenüber gezeigt, den ich vor unsren Kamin gestellt hatte für meinen kleinen Sohn. Er hatte offensichtlich Angst davor. Aber warum?? Habt ihr eine Ahnung?:confused:
Ganz liebe Grüße Geli:blume2:
 
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AW: Merkwürdiges Verhalten???

Hallo Angelika,

ja, ich kann mir vorstellen, das Dich das verunsichert hat, aber Zorro war genauso wie Du...einfach verunsichert!
Das es Deiner Mutter net gut ging, also, einem seiner Rudelmitglieder, konnte er net zuordnen, und ist besser erst mal auf Abstand gegangen, und hat versucht eine Reaktion herrauszufordern(bellen, knurren)
Es kam eine ihm gewohnte Reaktion, ruhiges reden deiner Mutter, und er erkannte diese Situation als "normal" und begab sich unter sein höheres Rudeltier, legte sich auf den Rücken!
Dein Aus Befehl, hat ihn noch mehr verunsichert, denn damit hast du seine reaktion verstärkt!

Der Nikolaus*lach jaaaa, das kenne ich auch! Der war jetzt neu hier, und so wie bei deiner Mutter muss er erst mal antesten, was ist das, was macht der! ? Der war vorher net da...warum jetzt???? Er war verunsichert, und hat wieder versucht, eine reaktion zu bekommen! Halt ihm den Niko einfach mal hin, setz Dich zu ihm, und zeig es ihm, das von DEM DA, keine Bedrohung ausgeht!!! Er wird sich tieeerisch freuen, wenn er den Fremden, trotz Angst und Beschützerinstinkt, nun doch zu seinem Rudel zählen kann!

:kuss1:
 
AW: Merkwürdiges Verhalten???

Hallo Geli, :blume2:

Schokoladennikolaus und kranke Mutter sind zwei verschiedenen Themen.
Ich denke, dass junge Hunde ein verändertes Verhalten bei einem (halbwegs)bekannten Menschen sehr wohl wahrnehmen und darauf mit Unsicherheit reagieren.
Ich würd das mal als den " erweiterten Angler- und Moslemfraueffekt" bezeichen.
Ein kleiner Hund hat bald verinnerlicht, was er an "normalem" Aussehen bei Menschen zu erwarten ist, und an "normalem" Verhalten bei bekannten Personen.

Weicht das Menschenaussehen ( Angler mit Mütze und langer Angel - Moslemfrau tief verschleiert) plötzlich von seiner ihm bekannten Regel ab, erzeugt das Unsicherheit, Rückzug, Knurren bis Kläffen. Mit einer Person, deren Aussehen von seinem gelernten Schema abweicht, stimmt in seinen Augen was nicht. Das wird vermutlich bei Dir noch kommen, achte mal darauf, wie er sich zukünftig Leuten nähert, die ungewöhnlich aussehen.

Ebenso verhält es sich mit einer ( halbwegs) vertrauten Person, die sich plötzlich ganz anders als sonst benimmt. Ich denke mal, bei Dir, könnte er es durchaus vertragen, wenn du Dich mit bedeckten Augen auf die Couch legtest, er würde seine Frage: "Hier bin ich, liebst Du mich immer noch, obwohl Du so seltsam darliegst?", durch kommen und beschnuppern und anschmiegen klären.
Anders als bei Deiner Ma. So gut kennt er sie nicht, und sie zeigt ein ungewohntes Verhalten. Er braucht erst ihren Zuruf, der sein Vertrauen zurückbringt, um ihn wieder ganz den alten sein zu lassen.

Bei Gegenständen wie dem Nikolaus, irren sich die jungen Hunde auch bisweilen.
Sie sehen in machen Gegenständen irgendwas anderes, oft etwas, was da einfach nicht hingehört, weil es vorher nie da gestanden hat. Und jetzt ist es plotzlich da! Hat Augen, glitzert vielleicht, steht einfach stumm in der Gegend - und man weiß nicht so recht, was man damit nun beginnen soll.
Vieleicht doch ein Feind? Im traulichen Zuhause ist auf einmal - perdauz - ein vermutlich feindlicher Nikolaus aufgetaucht!

Für mich ist das die Köstlichkeit der Hundekindheit. Das ist das Alter, in dem sie noch Schneemänner anbellen, die (wie) plötzlich auf dem Rasen auftauchen, wo vorher noch NIE einer gestanden hat! - Und kann man dem Kerl trauen? Nee, besser erstmal nicht! - Hundi kriegt eine Angstbürste , kläfft und sträubt sich.

Das ist das Alter, in dem sie den Kinderwagen der Nachbarin anbellen, in der die ihren eine Woche alten Säugling spazieren fährt. - So einen Kinderwagen, den hat es ja bisher so nah an Hundis Haus nicht gegeben!
Das ist das Alter, in dem sie Zeitungen anbellen, die vom Wind am Grundstückszaun flatternd festgehalten werden. Und manche nicht eher Ruhe geben, bis sie den vermeintlichen Feind- die ungehörige Zeitung! - totgeschüttelt und zerrissen haben.
Es ist ein entzückendes Alter, voller neuer Wahrnehmungen.
Und Zorros Verhalten zeigt eigentlich nur eins: Dass Dein Hund verdammt gut drauf ist und sehr genau zu differenzieren weiß! Er lernt!
Halt ihm den Niko vor die Nase, bis er ihn kennengelernt hat, und gut ist.

Und sorg Dich nicht weiter. Das ist nur eine Übung des Hundes, die Wirklichkeit einzuordnen und zu differenzieren. Eine superschöne Übung.
Genieße es mit Lachen. Nächstes Jahr, wenn er älter ist und gelernt hat, kommt das ( leider) nicht mehr vor.

Liebe Grüße,
Geli :)
 
AW: Merkwürdiges Verhalten???

Hallo Angelika,
zu Angelika-Maries Aussage fiel mir gleich was passendes ein - was Deine Mutter in ungewohnter Stellung betrifft:
Als ich letzten Winter mit meiner Maus auf dem Feld spazieren ging,besser gesagt,im Schnee stapfte, rutschte ich aus und PENG - ich lag auf dem Bauch.Vor lauter Lachen kam ich erst gar nicht hoch und meine Maus hat es nicht mal bemerkt,weil sie vorlief.Ich rufte sie - und ???? Sie hatte tatsache angst mir näher zu kommen !!! Sie hat mich am Boden einfach nicht " erkannt " :weinen1:
Erst mit Heranlocken und auf sie einredend kam sie....

Also - es geht auch anderen so....und,sie war nicht mehr im Welpenalter :confused:
Gruß, Mandy
 
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Hallo !
Ich bin neu hier und mußte grade so schmunzeln als ich diesen Beitrag gelesen habe.
Ich habe einen Jack-Russel-Terrier der jetzt 13 Wochen alt ist und sehr neugierig und verspielt ist und auch solche Verhaltensweisen zeigt ( was ja bei Welpen normal ist)

Ich denke, dass junge Hunde ein verändertes Verhalten bei einem (halbwegs)bekannten Menschen sehr wohl wahrnehmen und darauf mit Unsicherheit reagieren.
Ich würd das mal als den " erweiterten Angler- und Moslemfraueffekt" bezeichen.
Ein kleiner Hund hat bald verinnerlicht, was er an "normalem" Aussehen bei Menschen zu erwarten ist, und an "normalem" Verhalten bei bekannten Personen.

Ja, das konnte ich auch schon sehr gut beobachten. Mittlerweile begrüßt er die Nachbarn schon schwanzwedelnd , während er am Anfang zwar neugierig , aber doch etwas verunsichert war.

Weicht das Menschenaussehen ( Angler mit Mütze und langer Angel - Moslemfrau tief verschleiert) plötzlich von seiner ihm bekannten Regel ab, erzeugt das Unsicherheit, Rückzug, Knurren bis Kläffen. Mit einer Person, deren Aussehen von seinem gelernten Schema abweicht, stimmt in seinen Augen was nicht.
Ebenso verhält es sich mit einer ( halbwegs) vertrauten Person, die sich plötzlich ganz anders als sonst benimmt.

Das habe ich in dem Buch jetzt auch gelesen. Vor Allem das mit dem anderen Verhalten war mir neu. Mit dem Aussehen war mir schon klar, aber gerade das Verhalten spielt bei Hunden, oder Tieren ganz allgemein eine große Rolle.

Bei Gegenständen wie dem Nikolaus, irren sich die jungen Hunde auch bisweilen.
Für mich ist das die Köstlichkeit der Hundekindheit. Das ist das Alter, in dem sie noch Schneemänner anbellen, die (wie) plötzlich auf dem Rasen auftauchen, wo vorher noch NIE einer gestanden hat! - Und kann man dem Kerl trauen? Nee, besser erstmal nicht! - Hundi kriegt eine Angstbürste , kläfft und sträubt sich.
Das ist das Alter, in dem sie Zeitungen anbellen, die vom Wind am Grundstückszaun flatternd festgehalten werden. Und manche nicht eher Ruhe geben, bis sie den vermeintlichen Feind- die ungehörige Zeitung! - totgeschüttelt und zerrissen haben.
Es ist ein entzückendes Alter, voller neuer Wahrnehmungen.

Oh jaaa , das ist es . Der "Feind " bei meinem Hund war sein eigenes Spiegelbild in der Glastür! War das ein geknurre . Ich hätte mich totlachen können. Oder im Wald beim ersten Spaziergang im Laub. Da gab es so viel Neues und wehe ein Blatt ist beim Wind fortgeflogen.

Angst kennt mein Jack-Russel-Terrier scheinbar nicht, schon gar nicht vor großen Hunden, wo ich mir ehr schon Gedanken mache , da er noch so klein ist. Auf den Windhund beim Tierarz ist er freudig , schwanzwedelnd zugelaufen. Nur zu Dumm das der Windhund nicht spielen wollte, da er krank war.

So um aber mal zum Thema zurückzukommen :
Das Verhalten ist , wie schon gesagt wurde ganz normal . Also kein Grund zur Sorge.

Liebe Grüße
Siri
 
AW: Merkwürdiges Verhalten???

:blume2: Hallo, ihr Lieben! Erst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten und Beruhigungen. Kann es sein, daß ein solches Verhalten auch Phasenabhängig ist? Dieses Vorsichtsverhalten zeigt er nämlich erst seit ca. 2 Wochen. Vorher hatte er genau wie ihr beschrieben habt vor nichts und niemandem Angst. Hat niemanden angebellt, geschweige denn geknurrt, hat ausnahmslos jeden freudig begrüßt usw. Aber dann fing es plötzlich an, das er sich vor einem aufgespannten Regenschirm auf der Terrasse so sehr gefürchtet hat, das ich ihn zumachen und wegstellen mußte. Am Tag darauf ging er rückwärts vor meinem großen Sohn in Deckung nur weil der eine Kapuze aufhatte. Richtig beunruhigt war ich nicht, dazu sah es auch viel zu lustig aus! Aber ich würde schon gerne wissen, ob das jetzt so weitergeht oder ob sich das wieder gibt? Den Nikolaus habe ich ihm übrigens ganz vorsichtig hingehalten und ihn dran schnuppern lassen, dann mußte ich ihn allerdings sofort vor Zorro in Sicherheit bringen:) Würde mich freuen mal über die "Macken " eurer Hunde zu hören. Gaaanz liebe Grüße Geli:kuss1:
 
AW: Merkwürdiges Verhalten???

Hallo Geli !
Nun die Tür knurrt er nicht mehr an, ebenso wenig wenn er sich im Spiegel betrachtet.
Die einzige "Macke " die er hat ist das er an keiner Pfütze vorbeigehen kann, wobei er heute schon in dieser Hinsicht braver war und nicht mitten rein gesprungen ist, wie beim ersten mal .
Ansonsten fällt mir grad nichts weiter ein.
Ob es Phasenabhängig ist, weis ich nicht genau. Im Welpenalter ist es aber normal und legt sich danach auch wieder.

Liebe Grüße
Siri
 
AW: Merkwürdiges Verhalten???

Huhu Geli, :)

es gibt sich wieder. Aber es ist nur zum Teil phasenabhängig. Es ist, weil er lernt!
Sein Begriffshorizont ist größer geworden, zum ersten Mal nimmt er die Kapuze an Deinem Sohn wahr, und den aufgespannten (schrecklichen!) Regenschirm - selbst wenn der vorher schon oft da war. Der Hund sieht ab einer bestimmten Entwicklungsphase mehr Einzelheiten, denn sein Horizont ist entwicklungsbedingt größer geworden. Zunächst erschrecken ihn die Neuentdeckungen.

Und jetzt ist es Angelegenheit des Hundehalters, ihm diese "Neuerscheinungen" als etwas zu vermitteln, was in Ordnung ist. Ihm die Sorge und das Aufgeregtsein mit beruhigenden Worten und Zeigen des Zusammenhangs zu nehmen. - Sohn macht die Kapuze ab, danach ist er wieder der Alte. Regenschirm kann man auf- und zuklappen. Regenschirm ist nach beriechen- harmlos!

Es ist echt wie bei kleinen Kindern, die sich vor dem "schwarzen Mann" fürchten, ohne dass wir diese Figur je eingeführt hätten.
Kleiner Hund nimmt - in seinem Erwachsenwerden- seine Welt auf einmal umfassender wahr, und braucht unsere Beruhigung und das zu ihm stehen, was ihm erklärt, dass alle seine neuen, beänstigenden Eindrücke harmlos sind.

Neues entdecken und sich davor fürchten, kann sich aber noch lange bis ins Hundegreisenalter wiederholen. Geht uns Menschen ja schließlich auch so, oder? Zum Beispiel, wenn wir als 50jährige Erwachsene zum ersten Mal über ein Kriegsgebiet fliegen, und unter uns die Bomber schwadronieren.
Für uns oben besteht keine Gefahr ( sagt uns der Kopf), und doch haben wir innerlich das Bedürfnis, instinktiv die Hände unserer Liebsten zu fassen.
Gut, das ist jetzt ein sehr heftiges Beispiel.

Aber etwas ähnlich geht es dem Hund auch, wenn er sich vor einem Regenschirm, einer Kapuze, oder einem neuen Verhalten einer halbwegs vertrauten Person fürchtet. Diese Möglichkeit, spontan vor etwas Furcht zu entwickeln, bleibt auch bis ins Alter. Hunde können von neuen Situationen immer wieder überrascht werden.

Aber die Beeindruckbarkeit Deines jetzigen Kleinen zeigt einfach nur, dass er unwahrscheinlich wach ist! Er ist ein intelligenter, feinfühliger Hund, und um mit den neuen Eindrücken klarzukommen, braucht er nun Deine lachende, aufmunternde, zurückpfeifende Betreuung.
Und dann, so getröstet, laufen weitere, beängstigende Lebensneuentdeckungen im Vertrauen zu Dir sanfter ab.

So long,
Geli :)
 
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Huhu Geli !
Das hast Du super verständlich und einleuchtend beschrieben :kuss1: . Ist auch logisch, wenn man mal drüber nachdenkt. Man lernt eben nie aus.
Liebe Grüße
Siri
 
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