Tiergeschichten

Suedwind

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Ein Geschäftsinhaber hatte ein Schild über seine Tür genagelt, darauf war zu lesen: Hundebabys zu verkaufen.
Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte: "Für wieviel verkaufen Sie die Babys?" Der Besitzer meinte "zwischen 30 und 50 Euro". Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus. "Ich habe 2,37 Euro, kann ich sie mir anschauen?" Der Besitzer grinste und pfiff.
Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäftes hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys. Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen.
Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte "Was fehlt diesem kleinen Hund?" Der Mann erklärte, dass, als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.
Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte "den kleinen Hund möchte ich kaufen". Der Mann antwortete "Nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn dir." Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen. Ich gebe Ihnen jetzt die 2,37 Euro und 50 Cent jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe." Der Mann entgegnete: "Du musst den Hund wirklich nicht bezahlen. Er wird niemals rennen, spielen und hüpfen können wie die anderen kleinen Hunde".
Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: " Naja, ich kann auch nicht so gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat."
Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "Mein Sohn, ich hoffe und bete, dass jedes einzelne dieser Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."
Autor Unbekannt
 
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Der Herr der Pferde


Für jedes Pferd steht im Paradies ein große Truhe mit tausend goldenen Perlen. Behandeln die Menschen das Pferd auf der Erde gut, wird bei jeder Wohltat eine Perle herausgenommen. Wenn das Pferd gestorben ist und auf die ewige Weide kommt, zählt der Herr der Pferde die übriggebliebenen Perlen. Wer bei den Menschen Schlimmes erlebt hat, wird dann für die schlechte Erdenzeit entschädigt.

Eine schöne Holsteiner Schimmelstute kam eines Nachmittags am Gatter des Paradieses an. „Deine Truhe ist fast leer”, sagte der Herr der Pferde, „du musst ein gutes Leben gehabt haben.” Die Stute nickte bedächtig. “Meine Besitzer haben alles für mich getan. Als ich Probleme mit den Hufen bekam, haben sie mich auf die Weide gestellt, damit meine Beine geschont wurden. Sie haben dafür gesorgt, dass ich jeden Tag laufen und toben konnte, und so wurde ich mit ihnen zusammen sehr alt. Und als die Stunde des Abschieds gekommen war, sind sie bis zur letzten Minute an meiner Seite geblieben.” Die Stute schwieg einen Moment. „Ja, ich habe es sehr gut gehabt da unten.”

„Such dir eine Weide aus”, schlug der Herr der Pferde vor. „Ich brauche keine große Wiese”, entgegnete die Stute, „gib die großen Weiden meinen Kollegen, die auf der Erde nicht so viele gute Tage gesehen haben.”

Als nächstes stand ein großer Friesenwallach vor dem Paradies-Gatter. Auch er war sehr, sehr alt. So alt, dass seine schwarze Mähne grau geworden war, was man nur ganz selten sieht. „Auch bei dir finde ich nur noch wenige Perlen in der Truhe”, sagte der Herr der Pferde. „Ich habe es sehr gut gehabt”, sagte der Friese. „All die Jahre bin ich mit Liebe umsorgt worden. Und als die Stunde des Abschieds kam, ist mein Mensch bis zur letzten Minute an meiner Seite geblieben.”

Dann kamen zwei braune Schulpferde angetrabt. „Wie ist es euch ergangen in der Reitschule?”, fragte der Herr der Pferde. „Ich wundere mich, dass ich in eurer Truhe nur noch wenige Perlen sehe.” „Das muss dich nicht wundern”, sagten die Schulpferde, „unser Stallbesitzer hat uns helle Boxen bauen lassen, statt sich ein neues Auto zu kaufen. Weil wir bessere Trensen brauchten, hat er sogar auf den Urlaub verzichtet.”

„Gab es denn nie Reitschüler, die hässlich zu euch waren?” - „Manchmal schon”, gaben die Schulpferde zu. „Aber die Liebe der Kinder hat uns immer wieder Mut gemacht.” Die Braunen sahen den Herrn der Pferde an und sagten: „Wir haben es wirklich gut gehabt da unten. Und als die Stunde des Abschieds kam, hat uns der Stallbesitzer auf unserem letzten Weg begleitet.”

Ein zierlicher, schwarzer Traberwallach kam jetzt auf das Paradies zu, kaum älter als vier Jahre. Sein Fell glänzte wie Seide, aber seine Augen waren müde und ohne Glanz.

„Warum bist du hier, mein Freund?”, fragte der Herr der Pferde. „Du bist noch zu jung zum Sterben.”
„Ich war keine gute Geldanlage”, antwortete der Traber. „Auf der Trabrennbahn war ich zu langsam. Sosehr ich mich anstrengte, ich konnte nicht schneller laufen. Mein Besitzer sagte, ich sei zu teuer zum Durchfüttern und hat mich zum Schlachter bringen lassen.”
Der Herr der Pferde öffnete die Truhe des Trabers und fand sie noch fast gefüllt bis zum Rand. „Das muss ein trauriges Leben gewesen sein”, sagte er, „hast du nicht einmal eine schöne Kindheit gehabt?”
„Kindheit - was für ein wundervolles Wort”, sagte der Traber versonnen. „Was bedeutet es?”
„Kindheit”, sagte der Herr der Pferde, „das heißt mit anderen Fohlen über Wiesen galoppieren, im Spiel die Kräfte messen, sich wälzen und in Seen baden, seinen Platz in der Herde suchen und Freunde finden. Man lässt doch die Pferde drei Jahre lang Kind sein, bevor die Arbeit beginnt. Hast du das nicht erlebt?”
„Nein”, sagte der Traber, “für mich fing das Training mit einem Jahr an. Sie haben mir den Kopf mit Lederriemen zurückgezogen und die Zunge festgebunden, damit ich nicht galoppieren konnte. Als ich zu langsam war, haben sie mich mit Peitschen aus Stacheldraht geschlagen.” „Warum tun sie das?”, fragte der Herr der Pferde zornig. „Man kann viel Geld mit Wetten auf der Trabrennbahn verdienen”, sagte der Traber, „mit einem schellen Traber kann man reich werden. Ich war leider ein schlechtes Geschäft.”

Da führte der Herr der Pferde den kleinen Traber auf die große Paradiesweide mit Seen, die gefüllt war mit schimmerndem Himmelstaub, mit Plätzen aus goldenem Sand zum Wälzen und endlosen Wiesen zum Galoppieren. Alle Traber und die anderen Pferde, die von ihren Besitzern als Sportgerät missbraucht worden waren, vergnügten sich darauf. Fasziniert blieb der Traber stehen. „Ist das Kindheit?”, fragte er entzückt. „Lauf los und genieße sie”, sagte der Vater der Pferde.

Er war voller Empörung über die Menschen, aber es kam noch schlimmer. Ein polnisches Schlachtpferd schleppte sich auf das Paradies zu, ein Bild des Jammers. Ein gebrochenes Bein hing schlaff herab, Blut sickerte aus vielen Wunden im Gesicht und an der Schulter. Das Maul war grausam geschwollen, weil das Pferd sich im Pferdetransporter halb wahnsinnig vor Durst die Zunge an den Wänden wund geleckt hatte.
Als der Herr die Truhe des Schlachtpferdes öffnete, fehlte nicht eine einzige Perle. „Wer hat es zugelassen, dass man dich so quält?”, fragte er erzürnt.
„Die Politiker”, antwortete das Schlachtpferd mit matter Stimme. „Sie könnten die Gesetze ändern, aber es interessiert sie nicht. Es geht nur ums Geld. Man verdient viel mehr, wenn man Pferde von Polen zum Schlachten bis nach Südfrankreich oder Italien bringt.”
Der Herr der Pferde führte das Schlachtpferd auf seine größte und schönste Weide mit klaren, frischen Wasserquellen und Kräutern, die jede Wunde heilen. „Was ist das für ein prächtiger, goldener Ball über der Weide?”, wollte das Schlachtpferd wissen.
„Das ist die Sonne. Kennst du sie nicht?” „Nein. Aber ich habe die Menschen davon reden hören”, sagte das Schlachtpferd glücklich und ging zu den Quellen, um seinen Durst zu löschen.
Da versammelten sich die Privat- und Schulpferde, die es gut gehabt hatten auf der Erde, und sagten zum Herrn der Pferde: „Es ist gut, dass unsere armen Freunde es hier so paradiesisch haben. Aber kommen ihre Peiniger ungeschoren davon?”

“Sie bekommen ihre gerechte Strafe.” „Welche?”, wollten die Pferde wissen. „Sie müssen als Pferd zurück auf die Erde. Dort haben sie das Gleiche zu erdulden wie die Tiere, die sie gepeinigt haben.”
Der Herr der Pferde winkte ihnen, ihm zu folgen. Sie gingen lange Zeit über einen schmalen Pfad, bis sie an einen großen Platz gelangten, auf dem eine gewaltige Waage aufgebaut war. Jeder Mensch wurde vor diese Waage gerufen, und es wurden zwei Fragen gestellt. Ein Rennstallbesitzer stand gerade vor dem höchsten Gericht.
„Wer hat etwas Gutes über ihn zu berichten?”, hieß die erste Frage. Es fanden sich einige, die auf der Trabrennbahn gewonnen hatten, die mit ihm gemeinsame Sache gemacht hatten, und sein Kampfhund, der von ihm gut behandelt worden war. Dann kam die zweite Frage: „Wer von den Trabern hat etwas gegen ihn vorzubringen?”
Da galoppierten alle seine Traber heran. Die, die hohe Preise gewonnen hatten und die, die er zum Schlachter geschickt hatte.
„Was habt ihr ihm vorzuwerfen?”, fragte der Richter. „Er hat uns die Kindheit gestohlen”, klagten die Traber. Sie stiegen auf die andere Waagschale und drückten sie mit ihrem Gewicht ganz nach unten.

Danach sahen die Pferde einen Politiker vor dem Gericht. Er fand eine ganze Anzahl von Menschen, die für ihn aussagten.
„Er wird sich geschickt herausreden - wie auf der Erde”, befürchteten die Pferde, „da sind viele, die er mit Geld bestochen hat und die ihm wichtige Posten zu verdanken haben. Mindestens fünfzig Menschen. Wer wird gegen ihn aussagen?”
„Fünfzigtausend Schlachtpferde”, sagte der Herr der Pferde, „er wird keine Chance haben.”
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\"Das Gold der fahrenden Leute klimpert und glänzt nicht. Es schimmert in der Sonne und wiehert in der Nacht\"
 
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Delphin Geschichte
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Eine Statue für einen Delphin steht am Strand von Wellington (Neuseeland). Errichtet wurde das ungewöhnliche Ehrenmal von Seeleuten und Passagieren, die dem Tier ihr Leben verdankten. Die Geschichte begann im Jahr 1871: Von Boston kommend fuhr der Schoner „Brindle“ in die berüchtigte französische Passage ein, die sich vor der Küste Neuseelands von der Pelorus-Meerenge bis zur Bucht von Tasmanien erstreckt – eine bei allen Seefahrern gefürchtete Strecke voller Untiefen, gefährlichen Strömungen und tückischen Unterwasserfelsen. Die „Brindle“ hatte schlechte Sicht, es goss in Strömen und es herrschte Nebel. Obwohl der Kapitän das Schiff mit äußerster Vorsicht durch die aufgewühlten Wellen manövrierte, wusste er nicht, was in der nächsten Sekunde passieren würde. Plötzlich sah der Matrose im Ausguck einen großen blauen Delphin, der vor dem Schiff meterhoch aus den Wellen sprang. Der Kapitän folgte ihm und tatsächlich lotste das Tier den Schoner durch die gefährliche Passage bis zum offenen Meer. Es blieb nicht bei diesem Einzelfall: Immer mehr Seeleute berichteten von dem zuverlässigen Lotsen, der offenbar vor Pelorus die Schiffe erwartete und sie sicher geleitete. Man nannte ihn deshalb „Pelorus Jack“ und wartete vertrauensvoll am Eingang der Passage, bis er die Führung übernahm. Ein betrunkener Passagier der „Penguin“ schoss 1903 mit einer Pistole auf Jack und traf ihn, woraufhin die Mannschaft nur mühsam daran gehindert werden konnte, den ahnungslosen Dummkopf über Bord zu werfen. Zwei Wochen lang blieb der Delphin verschwunden, und man fürchtete bereits, er wäre der Schussverletzung erlegen. Als er wieder seinen Dienst aufnahm, erließ die neuseeländische Regierung eine Verordnung zum Schutz des Tieres. Aber als die „Penguin“ das nächste Mal in die Passage einfuhr, musste sie auf die Führung durch Pelorus Jack verzichten, und sie blieb das einzige Schiff, das er nicht mehr begleitete. Unter den abergläubischen Seeleuten sprach sich das rasch herum, so dass niemand mehr auf der „Penguin“ anheuern wollte. Eines Tages sank sie in der Passage und riss zahlreiche Menschen in den Tod. Mehr als vierzig Jahre lang war Pelorus Jack der zuverlässigste Lotse unzähliger Schiffe; tausende Seeleute und Passagiere verdankten ihm ihr Leben, aber auch Millionenwerte an Schiffsladungen erreichten dank seiner Hilfe ungefährdet ihr Ziel. Im April 1912 übernahm Jack sein letztes Geleit; danach wurde er nicht mehr gesehen. Das Alter hatte ihn eingeholt.
(Rätselhafte Wirklichkeiten, München, 2002; und: Lexikon der Wunder)
 
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Die Geschichte von Lea
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Ich weiss nicht mehr viel von dem Ort, wo ich geboren bin. Es war eng und dunkel und nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Brüder und Schwestern. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben. Als sie mich von meiner Mutter wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig. Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht. Arme Mama, es ging ihr so schlecht. Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven gingen. So wurden wir eines Tages in eine Kiste verladen und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander und fühlten wie wir beide zitterten, ohnmächtig vor Angst. Niemand kam, um uns zu trösten.

All diese seltsamen Geräusche und erst noch die Gerüche - wir sind in einem „Petshop“, einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von andern Welpen. Meine Schwester und ich drücken uns eng zusammen in dem kleinen Käfig. Manchmal kommen Menschen uns anschauen, oft ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen. Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sagen „oh, sind die süß, ich will eines“, aber dann gehen die Leute wieder fort. Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben. Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist. Als sie sie am Morgen aus dem Käfig nehmen sagen sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme. Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft ! Jetzt wird alles gut ! Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihr Vater und Mutter sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hundchen. Ich heiße jetzt Lea. Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar. Sie lehren mich freundlich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe. Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen gefallen und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es war ein seltsamer Ort, mir schauderte. Ich bekam einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hielt mich sanft und sagte, es wäre ok, dann entspannte ich mich. Der Tierarzt schien meinen geliebten Menschen traurige Worte zu sagen, sie sahen ganz bestürzt aus. Ich hörte etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und von Herz zwei. Er sprach von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen. Jetzt bin ich sechs Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will. Ich möchte so gerne ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen. In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es „genetisch“ und „nichts machen“. Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht. Letzte Nacht war es schlimmer als eh und je. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen. Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam, was ist los ? War ich böse? Sind sie am Ende böse auf mich ? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach wenn nur diese Schmerzen aufhörten ! Ich kann nicht mal die Tränen vom Gesicht des kleinen Mädchen ablecken aber wenigstens erreiche ich seine Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell, ich fühle, wie sehr sie mich lieben. Mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken. Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich... Gottseidank, der Schmerz geht zurück. Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit. Ein Traum: ich sehe meine Mama, meine Brüder und Schwestern auf einer großen grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück. So sage ich meiner Menschenfamilie Aufwiedersehen auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln. Viele glückliche Jahre wollte ich mit Euch verbringen, es hat nicht sein sollen. Statt dessen habe ich Euch so viel Kummer gemacht. Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware. Lea

©1999 J. Ellis - bewilligte Übersetzung von E. Wittwer​

Achtung, Hundehändler sind überall!!​

Diese Geschichte stammt von der amerikanischen Toller-Liste mit der Bitte, sie an möglichst viele Hundefreunde weiterzuleiten. Sie handelt von einem Welpen aus einer Tierhandlung. Bei uns sind solche Läden, wo Hunde im Laden oder auf dem Markt feilgehalten werden, verboten. Nichts desto weniger blüht der Hundehandel, vor allem mit Rassehunden aus den östlichen Ländern. Was macht es für einen Unterschied, ob ein Welpe nach einem grauenhaften Transport bei einem Händler oder auf einem Markt oder in einem Laden landet ? Keinen. Niemals würde ein Züchter, der über den winzigsten Funken Anstand und Gefühl verfügt, seine Hunde an einen Händler verschachern. Toller-Info bittet alle Leserinnen und Leser um aktive Aufklärung zukünftiger Hundehalter. Der Artikel darf (soll) weiterverwendet werden, sei es als Infoblatt in der Tierarztpraxis und beim Futterlieferanten oder als Bericht in einer regionalen Zeitung. Es ist eine traurige Geschichte, leider ist sie an der Tagesordnung. Häufig ist die Realität noch schlimmer, weil die Hunde mental total gestört sind und praktisch nicht sozialisierbar
 
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Ein DANKE von Herzen liebste Südwind!!!

Die Geschichten sind aus dem Leben gegriffen, doch verschließen wir gerade davor die Augen....

Am liebsten ist mir schon seit Jahren, die Geschichte mit dem kleinen Hund und dem Buben.... sie ist sooo tiefgreifend und fassbar.
Habe ich doch selber solch einen kleinen Buben hier, auch er denkt so*lächel

Und auch er hat seinen treuen Freund gefunden :kuss1:

 
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Hallo SanfterRiese!

Ich habe gelesen, von dem Leid das Dir und Deinen kleinen Sohn wiederfahren ist. Es ging mir seher zu Herzen, wollte Dich aber nicht näher darüber befragen. Bei dem Foto bin ich echt erschrocken, doch dann hab ich in das Gesicht Deine's kleinen Jungen gesehen, daneben seinen großen Freund und er strahlen voller Stolz. Er ist ein tapferer kleiner Mann. :umarm:

Ich wünsche Dir und Deinen Sohn, alles liebe auf eurem weiteren Lebensweg. :blume2:

Tiere können in der Seele eines Kindes, Wunder vollbringen.

LG Suedwind
 
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Lebendige Liebe

Wenn du jemals ein Tier liebst, dann gibt es drei Tage in Deinem Leben, an die du dich immer erinnern wirst...
Der erste ist ein Tag, gesegnet mit Glück, wenn Du Deinen jungen neuen Freund nach Hause bringst. Vielleicht hast Du einige Wochen damit verbracht, Dich für eine Rasse zu entscheiden. Du hast möglicherweise unzählige Meinungen verschiedener Tierärzte eingeholt oder lange gesucht, um einen Züchter zu finden. Oder, vielleicht hast Du Dich auch einfach in einem flüchtigen Moment für den dümmlich aussehenden Trottel im Schuppen entschieden - weil irgend etwas in seinen Augen Dein Herz berührt hat.
Aber wenn Du Dein erwähltes Haustier nach Hause gebracht hast und Du siehst es erforschen und seinen speziellen Platz in Deinem Flur oder Vorraum für sich in Anspruch nehmen - und wenn Du das erste mal fühlst, wie es Dir um die Beine streift - dann durchdringt Dich ein Gefühl purer Liebe, das Du durch die vielen Jahre die da kommen werden mit Dir tragen wirst.
Der zweite Tag wird sich acht oder neun Jahre später ereignen. Es wird ein Tag wie jeder andere sein. Alltäglich und nicht außergewöhnlich.
Aber, für einen überraschenden Moment wirst Du auf Deinen langjährigen Freund schauen - und Alter sehen, wo Du einst Jugend sahst. Du wirst langsame überlegte Schritte sehen, wo Du einst Energie erblicktest. Und Du wirst Schlaf sehen, wo Du einst Aktivität sahst. So wirst Du anfangen, die Ernährung Deines Freundes umzustellen - und womöglich wirst Du ein oder zwei Pillen zu seinem Futter geben. Und Du wirst tief in Dir eine wachsende Angst spüren, die Dich die kommende Leere erahnen lässt.
Und Du wirst dieses unbehagliche Gefühl kommen und gehen spüren, bis schließlich der dritte Tag kommt. Und an diesem Tag - wenn Dein Freund und Gott gegen Dich entschieden haben, dann wirst Du Dich einer Entscheidung gegenüber sehen, die Du ganz allein treffen musst - zugunsten Deines lebenslangen Freundes, und mit Unterstützung Deiner eigenen tiefsten Seele.
Aber auf welchem Wege auch immer Dein Freund Dich vielleicht verlassen wird - Du wirst Dich einsam fühlen, wie ein einzelner Stern in dunkler Nacht. Wenn Du weise bist, wirst Du die Tränen so frei und so oft fließen lassen, wie sie müssen.
Und wenn es Dir typisch ergeht wirst Du erkennen, dass nicht viele im Kreis Deiner Familie oder Freunde in der Lage sind, Deinen Kummer zu verstehen oder Dich zu trösten.
Aber wenn Du ehrlich zu der Liebe zu Deinem Haustier stehst, für das Du die vielen, von Freude erfüllten Jahre, gesorgt hast, wirst Du vielleicht bemerken, dass eine Seele - nur ein wenig kleiner als Deine eigene - anscheinend mit Dir geht, durch die einsamen Tage die kommen werden. Und in den Momenten, in denen Du darauf wartest, dass Dir all unser gewöhnliches passiert, wirst Du vielleicht etwas an Deinen Beinen entlangstreichen spüren - nur ganz ganz leicht.
Und wenn Du auf den Platz runterschaust, an dem Dein lieber - vielleicht liebster - Freund gewöhnlich lag, wirst Du Dich an die drei bedeutsamen Tage erinnern. Die Erinnerung wird voraussichtlich schmerzhaft sein und einen Schmerzen in Deinem Herzen hinterlassen.
Während die Zeit vergeht, kommt und geht dieser Schmerz als hätte er sein eigenes Leben. Du wirst ihn entweder zurückweisen oder annehmen, und er kann Dich sehr verwirren. Wenn Du ihn zurückweist, wird er Dich deprimieren. Wenn Du ihn annimmst, wird er Dich vertiefen. Auf die eine oder andere Art, es wird stets ein Schmerz bleiben.
Aber da wird es, das versichere ich Dir, einen vierten Tag geben - entlang mit der Erinnerung Deines Haustieres - und durch die Schwere in Deinem Herzen schneiden, da wird eine Erkenntnis kommen die nur Dir gehört. Sie wird einzigartig und stark sein, wie unsere Partnerschaft zu jedem Tier, das wir geliebt - und verloren haben.
Diese Erkenntnis nimmt die Form lebendiger Liebe an - wie der himmlische Geruch einer Rose, der übrigbleibt, nachdem die Blätter verwelkt sind, diese Liebe wird bleiben und wachsen - und da sein für unsere Erinnerung. Es ist eine Liebe, die wir uns verdient haben. Es ist ein Erbe, das unsere Haustiere uns vermachen, wenn sie gehen. Und es ist ein Geschenk, das wir mit uns tragen werden solange wir leben. Es ist eine Liebe, die nur uns allein gehört. Und bis unsere Zeit selbst zu gehen gekommen ist, um uns vielleicht unseren geliebten Tieren wieder anzuschließen - ist es eine Liebe, die wir immer besitzen werden.

(Autor: Martin Scot Kosins; frei übersetzt aus dem Englischen von Lutz Schneider)
 
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[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif] Warum [/FONT][/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif]Bitte Herr, ich möchte nicht mehr verletzt werden. Wusstest Du, dass ich nur wollte, dass Du mich liebst und dass Du mir viel Lob und Zuneigung gibst? Warum hast Du mich angeschrieen und angebrüllt, als ich mich schlecht benahm? Manchmal hast Du mich auch misshandelt. Erinnere Dich, Du warst es, der beschloss, mich nach Hause zu nehmen. Warum hast Du Deine Meinung geändert, nachdem Du mich von meiner Mutter und meinen Geschwistern getrennt hast? War ich nicht mehr der gleiche, weiche, liebenswerte und kuschelige Welpe? War es falsch von mir zu erwarten, dass Du meine neue Familie bist? Als ich in Dein Heim machte, war ich nicht so dumm wie Du brüllst. Es war für mich einfach natürlich, überall und zu jederzeit irgendwo hinzumachen. Glaubst Du wirklich ich wollte versuchen, Dir zu missfallen? Ich verstand einfach nicht, was Du von mir erwartest. Kannst Du Dir vorstellen, wie gedemütigt und bedrückt ich war, als Du mein Gesicht in den Dreck gestoßen und mich hinausgeworfen hast? Oder wie Du mich durch das Zimmer getreten hast und mich einen blöden, dummen Köter genannt hast? Ich habe, genau wie Du, empfindliche und starke Gefühle. Wie konnte ich wissen, dass Deine neuen Stiefel kein Spielzeug waren? Es war so langweilig ganz allein zu Hause zu sein und nichts zu tun zu haben. Ich wollte nur etwas zum Spielen und zum darauf rumkauen. Wusstest Du, dass mein armer Körper mich noch Tage danach schmerzte? Und doch hast Du Dich gewundert, warum ich wimmerte und bei jeder Berührung zurückschreckte. An jenen kalten Winternächten, an denen ich zitternd mit an das Glas gepresster Nase dastand und leise wimmerte, um hereingelassen zu werden, hast Du mich einfach ignoriert. Vor langer Zeit lernte ich, nicht zu bellen. Ich fühle immer noch Deine Schläge auf meinem Kopf, als Du mich anschriest, still zu sein. Dort drin hast Du gesessen, warm und gemütlich an Deinem Feuer hast Du Wein getrunken und Dein Lieblingsbuch gelesen. Oh, wie habe ich mich nach Deiner Gesellschaft gesehnt. Nur an Deiner Seite zu liegen oder vielleicht zusammengerollt zu Deinen Füßen, wo Du mich ab und zu berühren konntest. Konntest Du nicht verstehen, dass ich Deine Liebe und Zuneigung brauchte, genau wie ich Dir meine geben wollte? Vielleicht war es Dir einfach egal. Erinnerst Du Dich, wie Du Dich über meine Haare aufgeregt hast, mir gesagt hast, ich sei ein stinkender, verwahrloster Hund? Glaubst Du nicht, ich würde es geschätzt haben, gebadet und gebürstet zu werden? Mein Aussehen ist wichtig für mein Selbstbewusstsein - genau wie für Dich. Du nahmst mich nicht einmal mit, um Spaß zu haben. Immer, wenn Du in die Berge wandern gingst, ließest Du mich alleine Zuhause. Hast Du Dir nie gedacht, dass es mir gefallen würde zu rennen und neue Sachen zu erkunden? Ich wäre schon glücklich gewesen, wenn Du nur Ball mit mir gespielt hättest. Aber nein, Du hattest keine Zeit für mich, ich fühlte mich, als ob ich ein Mühlstein an Deinem Hals wäre. Wie würde es Dir gefallen, alleine zu leben, ohne Sozialkontakte, aus dreckigem Geschirr zu essen und zu trinken? Kannst Du mein Bett riechen? Es hätte schon vor Monaten gewaschen werden müssen. Nun sie mich an! Erst 18 Monate und zum Sterben verurteilt. Sie sagen, dass ich unberechenbar bin, dass ich gefährlich und bösartig sein könnte. Das ist nicht wahr! Ich bin nicht so gemein wie sie sagen. Es ist nur, dass ich so viel Angst habe, dass mir wieder wehgetan wird und dann ohne zu Denken reagiere. Später tut mir mein Verhalten leid und ich bedauere, dass ich mich nicht beherrschen kann. Wenn nur jemand versuchen würde, mich zu verstehen und mir helfen würde, meine Ängste zu überwinden! Ich brauche nur jemand, bei dem ich mich sicher fühlen kann, dem ich vertrauen kann. Jemanden, der mir vertrauen will. Ich bin immer noch der spaßliebende liebevolle Welpe, der ich war. Ich brauche Hilfe, um diese Gefühle noch einmal ausdrücken zu können.[/FONT][/FONT]
[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif](Autor Unbekannt)[/FONT][/FONT]
 
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[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif]Der kleine Hund[/FONT][/FONT][/FONT]

[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif][FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif]Der kleine Hund liebte seinen Herrn über alles. Dieser riesengroße Mensch war sein Abgott. Er gab ihm Futter und Wasser und er schien ihn auch zu lieben; ganz sicher, denn er streichelte ihn zärtlich und redete mit ihm. Er gab ihm einen Platz in seiner Wohnung, den er gegen jeden anderen noch so großen Hund bis zum letzten verteidigen würde! Das ging so ein ganzes Jahr lang. Dann wurden die Liebkosungen des Menschen spärlicher. Er schien immer unruhiger zu werden. Aber da er niemals vergaß, seinem kleinen Freund das Futter hinzustellen, machte der sich keine Sorgen. Ab und zu wurde er auch noch gestreichelt. Menschen waren und dachten eben anders als Hunde! So sprang er ihm immer wieder voller Freude entgegen, ja er schrie förmlich vor Freude, wenn er hörte, dass der Riesengroße nach Hause kam, der ihm leicht auf den Rücken klopfte und beruhigend, wenn auch etwas abwesend sagte: »Ja, ja! Ist ja gut! « Dann kam die Urlaubszeit. Die erste im Leben des kleinen Hundes, der vor Aufregung leise jaulend neben seinen Herrn in das Auto gesetzt wurde, das er schon kannte. Er versuchte, sich möglichst nahe an den geliebten Menschen heranzudrängen, aber der schob ihn so unsanft zurück, dass der kleine Hund bestürzt zu ihm aufsah. Er ahnte nicht, dass sein Herr daran dachte, dass er wahrscheinlich überall nur Unannehmlichkeiten mit dem Tier haben und nie ganz frei sein würde. Er konnte ihn sicher nicht allein in dem fremden Hotelzimmer lassen, und er konnte und wollte ihn auch nicht dauernd mit sich herumschleppen. Der kleine Hund, der verunsichert vorsichtig mit der Pfote nach ihm tappte, erschien ihm auch längst nicht mehr so nett, wie damals, als er ihn in einem Schaufenster sah und kurz entschlossen kaufte, weil er sich gerade sehr einsam fühlte. Aber im Urlaub wollte er Bekanntschaften machen. Er wollte, nun ja, was halt alle im Urlaub wollen. Der kleine Hund war plötzlich eine Last für ihn, und er begann zu überlegen, wie er ihn loswerden könnte. Als eine gut übersichtliche Strecke kam und er ganz sicher war, dass vor und hinter ihm niemand fuhr, fasste er den kleinen Freund plötzlich im Genick, der ihn zutraulich ansah und versuchte, rasch noch seine Hand zärtlich zu lecken, warf ihn kurzerhand aus dem Wagen und fuhr davon, ohne sich noch einmal umzusehen. Der kleine Hund überschlug sich, aber er hatte keine Verletzung davongetragen. Er stand da, sah dem Wagen nach, der hinter einer dünnen Staubwolke immer kleiner wurde, und verstand die Welt nicht mehr. Sicher würde der Wagen gleich wiederkommen. Sicher war das nur ein Versehen. Vielleicht ein etwas grober Scherz wie damals, als er ihn in ein tiefes Wasser geworfen hatte, um zu sehen, ob er schwimmen könne. Sicher würde er wieder besonders gestreichelt werden. Er würde warten, wie er schon so oft gewartet hatte. Er setzte sich an den Rasenrand der Straße. Er war nicht mehr der Jüngste, was ihm sein Herr nicht angesehen hatte. Seine Augen waren bereits etwas getrübt, aber er wusste, dass der Wagen, auf den er wartete, grün war. Manilagrün, wie die Menschen das nannten. Jedes Mal, wenn ein grüner Fleck in der Ferne auftauchte, richtete sich der kleine Hund auf, spitzte die Ohren und wedelte unsicher mit dem Schwanz. Er lief ganz nah an die Fahrbahn. Sicher würde dieser Wagen, den er nur etwas verschwommen sehen konnte, halten und er würde schnell hinein springen und alles würde wieder so sein wie früher. Aber der Wagen fuhr vorbei. Und der nächste grüne Wagen auch. Der kleine Hund war verzweifelt. Er winselte leise. Was sollte aus ihm werden? Er hatte doch niemanden auf dieser schrecklich großen, fremden Welt außer diesem Menschen, der in dem grünen Wagen davongefahren war. Es kamen noch zehn grüne Wagen, es kamen zwanzig verschwommen grüne Wagen. Der kleine Hund wurde immer verzweifelter. Er lief so nahe wie möglich an die Fahrbahn heran und dann plötzlich wusste er es: Das war sicher immer derselbe Wagen. Er fuhr nur immer wieder an ihm vorbei. Wenn der nächste grüne Wagen kam, würde er einfach hinein springen und dann würde alles wieder gut sein. Er spannte seine müden Muskeln, duckte sich, als der nächste verschwommen grüne Wagen heran brauste, und sprang. Den Aufprall spürte er nur ganz kurz. Dann wurde er auf die Fahrbahn geschleudert und der nächste Wagen machte einen zottigen, blutigen Fleck aus ihm. Einen Fleck, der doppelt so groß war wie der kleine Hund. Der tote Hund sah jetzt viel größer aus, so wie Tote für uns immer größer werden, wenn man nichts mehr an ihnen gutmachen kann. [/FONT][/FONT][/FONT]
(Autor Unbekannt )
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Der kleine rote Kater

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[FONT=Arial,Helvetica,Geneva,Sans-serif]Der kleine rote Kater blieb plötzlich stehen. Hinter ihm spielten Kätzchen auf einer bunten Sommerwiese, jagten einander und rauften spielerisch. Es sah so fröhlich aus, aber vor ihm, im klaren Wasser des Teiches, sah er seine Mommy. Und sie weinte bitterlich. Er tapste ins Wasser und versuchte sie zu berühren, und als er das nicht konnte, hüpfte er hinein. Nun war er ganz nass und Mommys Bild tanzte auf den Wellen fort. “Mommy!“ rief er. “Ist etwas nicht in Ordnung?“ Der kleine rote Kater drehte sich um. Eine Dame stand am Ufer des Teiches, mit traurigen, aber liebevollen Augen. Der kleine rote Kater seufzte und kletterte aus dem Wasser. “Das muss ein Fehler sein“, sagte er. “Ich sollte nicht hier sein“: Er sah zurück ins Wasser und das Bild seiner Mommy spiegelte sich wieder darin. “Ich bin doch noch ein Baby. Mommy sagt, das muss ein Irtum sein. Sie sagt, ich darf gar nicht hier sein“. Die freundliche Dame seufzte und setzte sich ins Gras. Der kleine rote Kater kletterte in ihren Schoß. Es war nicht Mommys Schoß, aber es war fast genauso gut. Als sie begann, ihn zu streicheln und genau dort unter dem Kinn zu kraulen, wo er es am liebsten mochte, fing er fast gegen seinen Willen zu Schnurren an. “Ich fürchte, es ist kein Fehler. Es ist dir bestimmt, hier zu sein, und deine Mommy weiß es tief in Ihrem Herzen“, sagte die Dame. Der kleine rote Kater seufzte und lehnte seinen Kopf an den Fuß der Dame. “Aber sie ist so traurig. Es tut mir so weh, sie so weinen zu hören. Und auch Daddy ist traurig. “Sie wussten von Anfang an, das dies geschehen würde“. “War ich denn krank?“ Das überraschte den kleinen roten Kater. Niemand hatte jemals etwas darüber gesagt und er hatte oft zugehört wenn sie dachten, er schliefe. Sie sprachen stets nur darüber, wie süß er doch war und wie schnell er gewachsen war. “Nein sie wussten nicht, das du krank warst“, sagte die freundliche Dame. “Aber dennoch wussten sie, dass sie die Tränen gewählt hatten“. “Nein, das taten sie nicht“, sagte der kleine rote Kater. “Wer würde schon Tränen wählen?“ Sanft küsste die Dame sein Köpfchen. Er fühlte sich sicher und warm und geliebt, aber er war noch immer voll Sorge um seine Mommy. “Ich will dir eine Geschichte erzählen“, sagte die Dame. Der kleine rote Kater sah auf und sah die anderen Tiere näher kommen. Katzen – Big Boy und Snowball, Shamus und Abby und auch Little Cleo und Robin. Merlin, Toby und Iggy und Zachary, Sweetie, Kamatta und Obie. Hunde auch – Sally, Baby und Morgan, Rocky und Belle. Sogar eine Eidechse namens Clyde und einige Ratten und ein Hamster namens Odo. Alle legten sich erwartungsvoll ins Gras rund um die Dame und sahen wartend zu ihr auf. Sie lächelte und begann: “Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen – Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr. “Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt“, sagte der Engel. “Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben“. “Oh, vielen Dank“, sagten die kleinen Engel. “Das ist gerade, was wir brauchen“. “Ihr habt das Vergnügen gewählt“, erklärte ihnen der Oberengel. Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. “Dinge kann man schon leben“, meinten sie. “Aber sie kümmern sich nicht darum, das wir sie lieben“. Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglichen Arten wilder Tiere. “Ihr könnt diese Tiere lieben“, sagte er. “Sie werden wissen, das ihr sie liebt.“ Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel. “Ihr habt die Befriedigung gewählt“,sagte der Oberengel. Aber nach einiger Zeit kamen die Engel zurück. “Sie wissen, das wir sie lieben“, sagten sie. “Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden“. So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen. “Hier sind Menschen zum lieben“, erklärte er ihnen. Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen. “Ihr habt die Verantwortung gewählt“, sagte der Oberengel. Aber bald waren sie wieder zurück. “Menschen kann man schon lieben“, klagten sie “aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen“. Der große Engel schüttelte den Kopf. “Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müsst mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe“. Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie. “Was ist mit denen?“ riefen sie. Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg. “Das sind Gefühlstrainer“, sagte er. “Würden sie wissen, dass wir sie lieben?“ fragte einer. “Ja“, erwiderte der Oberengel wiederstrebend. “Und würden sie uns wieder lieben?“ fragte ein anderer. “Ja“, erwiederte der große Engel. “Werden sie je aufhören uns zu lieben?“ riefen sie. “Nein“, gestand der große Engel. “Sie werden euch für immer lieben“. “Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen“, riefen die kleinen Engel. Aber der Oberengel war sehr aufgeregt. “Ihr versteht nicht“, erklärte er ihnen. “Ihr müsst sie füttern. Und ihr müsst ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen“. “Das tun wir gerne“, riefen die kleinen Engel. Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere. “Sie sind nicht gut programmiert“ rief der Oberengel, “es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!“ Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen, weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so das sie fast zersprangen. “Wir haben unsere Chance!“ riefen sie. „“Ihr versteht nicht“, versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. “Sie sind so gemacht, dass selbst der Haltbarste von Ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!“ Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in Ihren Armen und schluckten. Dann sagten sie tapfer: “Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben“. Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf. “Nun habt ihr die Tränen gewählt“, flüsterte er. “Und so ist es auch immer geblieben“, meinte die freundliche Dame. “Und jede Mommy und jeder Daddy weiß das. Wenn sie euch in ihr Herz schließen, wissen sie, dass ihr sie eines Tages verlassen werdet und sie weinen müssen“. Der kleine rote Kater setzte sich auf. “Warum nehmen sie uns dann zu sich?“ fragte er erstaunt. “Weil auch nur eine kurze Zeit eurer Liebe den Kummer wert ist“. “Oh“, sagte der kleine Kater und starrte wieder in den Teich. Da war noch immer das Bild seiner Mommy, weinend. “Wird sie jemals aufhören zu weinen?“ Sie nickte. “Sieh, der Oberengel bedauerte die kleinen Engel. Er konnte die Tränen nicht wegzaubern, aber er mochte sie besonders“. Sie tauchte die Hand in den Teich und ließ das Wasser von ihren Fingern tropfen. “Er macht heilende Tränen aus diesem Wasser. Jede Träne enthält ein bisschen von der glücklichen Zeit und all dem Schnurren und Streicheln und der Freude an Dir. Wenn deine Mommy weint, heilt ihr Herz. Es mag seine Zeit dauern, aber durch ihre Tränen fühlt sie sich besser. Nach einiger Zeit wird sie nicht mehr so traurig sein, wenn sie an dich denkt, und sich nur der schönen Zeit erinnern. Und sie wird ihr Herz wieder für ein neues Kätzchen öffnen“. “Aber dann wird sie eines Tages wieder weinen!“ Die Dame lächelte ihn an und stand auf. “Aber sie wird auch wieder jemanden lieb haben. Daran wird sie denken“. Sie nahm Big Boy und Snowball in Ihre Arme und kraulte Morgan genau dort am Ohr, wo sie es mochte. “Sieh nur, die Schmetterlinge kommen. Sollen wir nicht spielen gehen?“ Die anderen Tiere liefen voraus, aber der kleine rote Kater wollte seine Mommy noch nicht verlassen. “Werden wir jemals wieder zusammen sein?“ Die freundliche Dame nickte. “Du wirst in den Augen jeder Katze sein, die sie ansieht. Und sie wird dich im Schnurren jeder Katze hören, die sie streichelt. Und spät in der Nacht. Wenn sie einschläft, wirst du ihr nahe sein und ihr werdet beide Frieden haben. Und bald, eines Tages, wirst du ihr einen Regenbogen senden, damit sie weiß, dass du in Sicherheit bist und hier auf sie wartest“. “Das gefällt mir“, sagte der kleine rote Kater und warf einen letzten langen Blick auf seine Mommy. Er sah ihr Lächeln unter ihren Tränen und wusste, das ihr eingefallen war, wie er fast in die Badewanne gefallen wäre. “Ich hab dich lieb Mommy“, flüsterte er. “Es ist schon okay, wenn du weinst“. Er blickte zu den anderen, die spielten und lachten mit den Schmetterlingen. “Oh, Mommy! Ich gehe jetzt spielen, okay? Aber ich werde immer bei Dir sein, das verspreche ich“. Dann wandte er sich um und lief den anderen nach...[/FONT]​

(Autor Unbekannt)
 
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Heimatlos zieh ich durch's Land,
ruhelos und ausgebrannt;
brauch ein Plätzchen um zu Leben,
könnt ihr mir nicht eines geben?
Ich erleide große Not,
helft mir doch sonst bin ich Tod!
Ihr wollt wissen wer ich bin?
"Noname Dog" werd ich genannt
und zieh Heimatlos durchs Land.
(Autor Fejes Christine )

Noname_Dog's
Steht für alle Strassenhunde dieser Erde und soll ein Appell an die Menschheit sein!

Lucky hat eine traurige Geschichte, denn woher er kam und wohin er wollte, weis niemand. Ich konnte gerade noch abbremsen, als er mir plötzlich in Ungarn auf der Landstrasse, vor das Auto sprang. Ein Lkw der mir entgegen kam, ihn sah und nicht einmal abbremste...verfehlte Lucky um haaresbreite. Panisch flüchtete der Hund auf eine Tankstelle und lief dort Ziellos hin und her. Meine Tochter bad mich anzuhalten, unzudrehen, um zu sehen was mit dem Hund ist. Also fuhr ich auf die Tankstelle, meine Tochter sprang aus dem Auto und lief zu dem Hund um ihn einzufangen. Es war leichtsinnig, denn der Hund in seiner Panik, hätte sie beissen können aber ihr war das egal, sie wollte ihn nicht mehr auf die Landstrasse zurück laufen lassen. Beim dritten versuch hatte sie ihn am Fell erwischt und er blieb wie angewurzelt stehen. Ich war fassungslos und kam ihr mit einer Leine, die ich als ersatz für meine Hunde habe, zu hilfe. Erst verorgte ich ihn mit Wasser und dann erst betrachtete ich mir den Hund näher. Er war voller Flöhe, abgemagert,verfiltzt und hatte eine blutige Schnauze. Wir befragten die Leute ob Jemand den Besitzer kennt aber alle sagten, das sie zwar den Hund kannten aber das er keinen Besitzer hätte. Er wäre schon zwei Tage auf dieser Tankstelle zu sehen und lauft jeden Jeep nach den er sieht, ein Wunder das er noch lebt. Ich hinterließ meine Adresse, packte den Hund ins Auto und nahm ihn mit. Bis heute hat sich keiner gemeltet und gechippt ist er auch nicht. Von meiner Tochter bekam er den Namen Lucky, weil er soviel Glück hatte.

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Warum man nicht lügen soll



Vor langer Zeit lebte einmal ein Schäfer, der hatte eine riesige Schafherde. Fast jeden Tag wurden einige Lämmer geboren und so wusste er bald nicht mehr, wie viele Tiere er besaß.
Dieser Schäfer war ständig zu lustigen Streichen aufgelegt. So kam es, dass er bald im ganzen Land als fröhlicher Spaßvogel bekannt war. Obwohl er nur selten mit Menschen zusammen kam, wusste er doch immer die neuesten Ereignisse.
Als er eines Tages seine Schafe vor den Toren der Hauptstadt weidete, kam ihm plötzlich ein seltsamer Gedanke. Er dachte, wie wäre es, wenn ich die trägen Bewohner der Hauptstadt einmal richtig in Angst und Schrecken versetzte. Er trieb deshalb seine Herde ganz nahe an die Stadtmauer heran und rief plötzlich um Hilfe.
"Ein Löwe will mich fressen! Helft mir aus meiner Not!"
Als die am Stadttor wachenden Königssoldaten die Hilferufe des Schäfers hörten, schlugen sie mit ihren großen Trommeln Alarm. Schon nach kurzer Zeit tauchten aus allen Stadttoren bis an die Zähne bewaffnete Männer auf, die glaubten, einen feindlichen Angriff auf ihre Vaterstadt abwehren zu müssen. Als sie zu ihrem Ärger jedoch auf der Hochebene vor der Stadt keinen einzigen feindlichen Krieger entdecken konnten, enstand bald ein heilloses Durcheinander. In das erregte Schreien der Stadtbewohner mischte sich das ängstlichen Blöken der auseinanderstiebenden Schafe. Die Männer der Hauptstadt waren über den üblichen Streich des Schäfers so zornig, dass sie beschlossen, ihn dem König vorzuführen.
Einige besonders wütenden jungen Männer fesselten den sich heftig wehrenden Spaßvogel und schleppten ihn zum Königspalast, wo er sogleich dem Herrscher vorgeführt wurde. Nachdem sich die Diener auf einen Wink ihres Herrn zurückgezogen hatten, sprach der König zu dem mit dicken Stricken gebundenen Schäfer: "Ich habe gehört, dass du unsere Hauptstadt zum Narren halten wolltest. Für deine schändliche Tat müsste ich dich für einige Tage ins Gefängnis werfen."
"Habt Gnade mit Eurem untertänigsten Diener", jammerte der Spaßvogel, "ich wollte die Bewohner der Stadt gar nicht ängstigen! Ich wollte nur wissen, ob die beiden am Haupttor wachenden Krieger wieder einmal schlafen, anstatt nach Feinden Ausschau zu halten. Dass die beiden dummen Kerle gleich Alarm geschlagen haben, ohne nachzusehen, ob überhaupt Gefahr droht, kann mir gerechtigerweise nicht zum Vorwurf gemacht werden."
"Wenn du wirklich nur die beiden Schlafmützen am Haupttor aufwecken wolltest, dann will ich dich aus deinen Fesseln befreien lassen", sprach der König und rief seine Diener herbei. Als der Schäfer sich wieder frei bewegen konnte, dankte er seinem Herrn für seine Großmut und verließ vergnügt den königlichen Palast. Es kostete ihn viel Mut, die nach allen Richtungen geflohenen Schafe wieder zusammenzutreiben.
Einige junge Leute, die sich darüber ärgerten, dass der Schäfer vom König so schnell wieder freigelassen worden war, machten sich einen Spaß daraus, die verängstigten Schafe noch weiter zu zerstreuen.
Das Gespött der Leute wurde für den Schäfer so unerträglich, dass er beschloß, niemals wieder in seinem Leben die Unwahrheit zu sagen. Auch die Hauptstadt wollte er nicht mehr betreten; denn dort sah jedermann in ihm nur noch einen Lügner.
Als die Nacht hereinbrach, legte er sich am Fuß der Stadtmauern inmitten seiner Schafe zur Ruhe. Plötzlich wurde er durch lautes Gebell seiner Hunde aus dem Schlaf gerissen. Er rieb sich schlaftrunken die Augen, konnte in der Dunkelheit aber nichts Verdächtiges entdecken.
Da hörte er ganz in der Nähe den Todesschrei eines Lämmchens, und im gleichen Augenblick sah er auch schon einen riesigen Schatten.
"Das ist ein Löwe", schoß es ihm durch den Kopf. "Ich muss sofort Alarm schlagen, sonst zerreißt er meine ganze Herde."
Er rief laut um Hilfe, um die Bewacher der Stadttore auf seine Not aufmerksam zu machen. Als die in der Nähe wachenden Soldaten die Hilferufe des Schäfers vernahmen, sagte der Hauptmann der Torwache mit verächtlichem Lächeln zu seinen Leuten: "Der alte Narr glaubt wohl, wir würden noch einmal auf seinen Scherz reinzufallen und die ganze Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen. Wenn er merkt, daß wir seinen Löwengeschichten keinen Glauben mehr schenken, wird er sich bald beruhigen!"
Mit diesen Worten kehrte der Hauptmann in seine Hütte zurück und befahl seinen Soldaten, sich ebenfalls zur Ruhe zu legen.
Am nächsten Morgen wurden die Torwachen von einem der Hunde des Schäfers geweckt. Das Tier gebärdete sich wie toll und versuchte, einen der Soldaten mitzuzerren.
"Der Hund will uns etwas zeigen", sagte schließlich einer der Wachsoldaten, der als guter Tierkenner bekannt war.
"Wir wollen sehen, wo er uns hinführt."
Drei der Torwachen folgten dem treuen Tier auf die Hochfläche vor der Stadt. Als sie die weit verstreuten Schafe erblickten, sagte einer von ihnen: "Wo ist nur der Schäfer? Er hält doch sonst seine Herde sorgfältig zusammen."
"Er muss dort drüben an der Stadtmauer liegen", meinte ein anderer. "Der Hund läuft auch geradewegs auf die Stelle zu."
Beim Näherkommen bot sich den Männern ein fürchterlicher Anblick. Der Schäfer lag in einer großen Blutlache und gab kein Lebenszeichen mehr von sich.
Die Soldaten sahen sofort, dass hier ein Löwe gewütet hatte.
"Der König der Tiere hat ihm die Lüge nicht verziehen", dachten die Soldaten und kehrten in die Stadt zurück, um ihrem Herrscher die Nachricht zu überbringen.
Der König entschied, dass man den toten Schäfer an der Stelle beerdigen solle, an der er von dem Löwen zerrissen worden war. Über dem Grab des Toten ließ er später einen großen Stein aufrichten, auf dem das traurige Ende des Lügners für jedermann sichtbar in einem Bild dargestellt wurde.
In dieser Stadt erzählen die Eltern ihren Kindern noch heute die Geschichte vom traurigen Ende des lügnerischen Schäfers als warnendes Beispiel.

(Ibo, Nigeria)
 
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Der Hund und der Wolf

Es war einmal eine Bauernfamilie, welche unter ihren Haustieren auch einen Hofhund namens Sultan hatte.
Als der Hund alt geworden war, jagte ihn der Bauer fort, indem er meinte, daß derselbe seinen Dienst nicht mehr pünktlich versehen könne.
Ganz niedergeschlagen, mit gesenktem Kopf, verließ der Hund das Dorf und klagte für sich: "So belohnt man meine Treue in dem beschwerlichen Dienst; nachdem ich hier meine jungen und kräftigen Jahre in Arbeit zugebracht habe, jagt man mich im schwachen Alter davon und gönnt mir nicht die Ruhe." So trauernd ging er weiter und irrte viele Tage umher, ohne eine leidliche Unterkunft zu finden.
Von dieser langen Wanderung abgemagert und schwach geworden, langte er bei einem Wald an.
Da kam aus dem Wald ein Wolf heraus, rannte auf den armen Hund los und schrie: "Halt! alter Kerl, nun bist du in meiner Gewalt; mache dich also bereit."Als unser Sultan den Wolf so reden hörte, erschrak er und sprach: "Lieber Freund, schau mich nur zuerst recht an, und dir vergeht gewiß der Appetit auf mich; an mir findest du den schlechtesten Braten, welchen du je gehabt hast, denn ich bin nichts als Haut und Bein.
Aber ich wüßte Rat."
Der Wolf sprach: "Von dir bedarf ich keines Rats, elender Wicht. Ohne daß du mir ihn sagst, weiß ich, wie er lauten würde: nämlich, ich solle dir das Leben schenken.
Nein, es bleibt beim alten, kurz und gut, ich fresse dich!"
Hierauf erwiderte der Hund: "Mir fällt gar nicht ein, so von dir zu denken, denn ich will nicht länger leben. Beiß zu, solange du noch gute Lust hast, aber ich rate dir nur zum besten. Wäre es nicht wohl getan, wenn du mich früher mästen und, nachdem ich fett geworden, erst dann fressen würdest?
Das Futter ginge dabei nicht verloren, denn du findest auf einmal alles an mir.
Das wäre dann ein tüchtiges Stück Braten, was meinst du, Bruder Wolf?"
Der Wolf sprach: "Ich bin's zufrieden, wenn die Fütterung nicht lange dauert; folge mir in meine Hütte."
Der Hund tat dies, und beide gingen nun tiefer in den Wald.
Bei der Hütte angelangt, kroch Sultan hinein, der Wolf aber ging fort, um für den schwachen Hund einiges Wild zu erjagen.
Als derselbe zurückkam, warf er seine Beute dem Sultan vor, und dieser ließ es sich wohl schmecken.
Am anderen Tag kam der Wolf und sprach zum Hund: "Gestern hast du gefressen, heute will ich fressen."
Der Hund erwiderte: "Aber was fällt dir denn ein, lieber Wolf?
Das gestrige Futter habe ich kaum im Magen gespürt."
Der Wolf ärgerte sich zwar, mußte aber zufrieden sein und abermals in den Wald gehen, um für den Hund neues Wild zu erjagen.
Mit einer ähnlichen Entgegnung fertigte unser Sultan so lange den Wolf ab, wie er sich noch nicht stark genug fühlte, um es mit demselben aufzunehmen.
Der Wolf jagte fortwährend und brachte seine Beute dem Hund; selbst aß er jedoch wenig oder gar nichts, damit nur Sultan genug bekomme.
So kam es, daß der Hund immer mehr an Fleisch und Kraft zunahm, dem Wolf erging es aber gerade umgekehrt.
Am sechsten Tag trat der Wolf vor den Hund und sprach: "Nun glaube ich, daß du reif bist."
Sultan antwortete: "O ja, und zwar fühle ich mich so wohl, daß ich es mit dir aufnehmen werde, im Falle du mich nicht freiläßt."
Der Wolf sprach: "Du scherzt! Bedenke, ich habe dich sechs volle Tage hindurch gefüttert, ja selber nichts gegessen, und sollte nun so leer ausgehen? Das geht nimmermehr!"
Hierauf erwiderte Sultan: "Einesteils hast du wohl recht; jedoch wie glaubst du zu meiner Auffressung berechtigt zu sein? "
"Dies ist ja das Recht des Starken über den Schwachen", gab der Wolf zur Antwort.
"Wohlan", entgegnete der Hund, "so hast du über dich selbst das Urteil gesprochen.
Bei diesen Worten machte er einen kühnen Sprung, und ohne daß sich's der Wolf versah, lag er am Boden, von Sultan überwältigt.
"Weil du mich am Leben gelassen, so will ich dich ebenfalls nicht gleich verderben und lege das Leben in dein Glück; wähle dir noch zwei Genossen, wie ich es auch tue, und erscheine morgen mit denselben hier im Wald, wo wir dann unseren Streit schlichten wollen."
Beide trennten sich nun, um Mitkämpfer zu suchen.
Der Worf ging erzürnt tiefer in den Wald; der Hund eilte dem nächsten Dorf zu.
Der Wolf fand nach langem Zureden an dem mürrischen, brummigen Bär und dem schlauen Fuchs zwei Kameraden.
Unser Sultan lief zuerst ins Pfarrhaus und bewog dort die große, graue Katze, mitzugehen. Von da richtete er seine Schritte auf den Hof des Ortsrichters und fand an dem mutigen Hahn den zweiten Mitkämpfer.
Kaum dämmerte es, und der Hund war schon mit seinen Bundesgenossen auf der Reise.
Es fehlte wenig, so hätte er seine Feinde noch in tiefem Schlaf überrascht.
Der Wolf war am ersten erwacht, weckte seine Kameraden und sprach dann zum Bären: "Du kannst auf Bäume klettern, nicht wahr? Sei so gut, steige da auf diese hohe Tanne, und schau, ob du nicht unsere Feinde erblickst."
Der Bär tat dies, und als er oben war, schrie er herunter: "Flieht, unsere Feinde sind schon da, ganz in der Nähe, und welch mächtige Feinde!
Es reitet einer stolz einher und trägt sehr viele scharfe Säbel bei sich, welche in der Morgensonne stark glänzen; hinter diesem schreitet bedächtig einer und zieht eine lange Eisenstange nach sich. O wehe uns!"
Bei diesen Worten erschrak der Fuchs so gewaltig, daß er es für das ratsamste hielt, sich aus dem Staub zu machen.
Der Bär kletterte eiligst vom Baum herab und verkroch sich in ein dichtes Gestrüpp, so daß von ihm nur die äußerste Schwanzspitze hervorschaute.
Jetzt kamen die Feinde heran. Der Wolf, welcher sich von seinen Genossen verlassen sah, wollte das Weite suchen, doch Sultan kam ihm zuvor.
Ein Sprung, und der Hund hielt den Wolf am Genick und machte ihm den Garaus. Unterdessen bemerkte die Katze die im Gebüsch sich bewegende Schweifspitze des Bären, und in der Hoffnung, eine Maus zu erhaschen, schnappte sie nach derselben.
Erschreckt fuhr der Bär aus seinem Versteck hervor und flüchtete sich in aller Eile auf einen Baum und glaubte hier vor den Feinden sicher zu sein; indessen täuschte er sich, denn es war ja noch der Hahn da.
Als der Hahn den Bären auf dem Baum erblickte, sprang er auf den nächsten Ast und so fort immer höher.
Der Bär war außer sich, und vor Schreck fiel er herab und blieb maustot liegen.
So endete dieser Kampf.
Die Nachricht von der Heldentat Sultans und seiner Genossen verbreitete sich weit umher und auch in jenes Dorf, in dem Sultan früher gedient hatte.


Die Folge davon war, daß die Bauernfamilie ihren treuen Hofhund wieder zu sich nahm und verpflegte.


Quelle: Theodor Vernaleken, Kinder- und Haus- Märchen aus Österreich, Wien 1863
 
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Warum der Albatros einen durchgebogenen Schnabel hat

Eines Tages trafen sich auf einem an der Küste stehenden Baum der Albatros und das Chamäleon.
Weil das kleine Kriechtier noch nie einen solchen gewaltigen Vogel gesehen hatte, änderte es vor Schreck seine Farbe und versuchte, auf den nächsten Baum zu springen.
"Du brauchst keine Angst zu haben", sagte der Albatros, der vergnügt dem Chamäleon zugeschaut hatte."
Ich tue dir kein Leid an.
"Ich möchte mich nur ein wenig von meinem Flug ausruhen."
"Wer bist du?" fragte nun das Chamäleon.
"Du kennst den alten Albatros nicht?
Nun, ich bin das älteste Tier der Welt und fliege Tage und Nächte lang, ohne mich auszuruhen, über die weiten Meere dahin."
"So, so", murmelte das Chamäleon. "
Deine Worte kann ich gar nicht recht glauben.
Bis heute habe ich mich nämlich immer für das älteste Tier gehalten."
"Und weshalb?"
"Weil ich schon zu einer Zeit gelebt habe, als die Erde noch mit Wasser überschwemmt war.
Um nicht zu ertrinken, musste ich in die höchsten Wimpfel der Bäume klettern und mich dort festklammern.
Deshalb habe ich noch heute Klammerfüße und einen Wickelschwanz."
"Da irrst du dich aber gewaltig, mein liebes Chamäleon.
Ich habe nämlich schon gelebt, da war die Erde noch ein einziges Flammenmeer.
Viele Jahre musste ich mit meinen Eltern über dem brodelnden Hexenkessel, den wir heute Erde nennen, kreisen, ohne ein Plätzchen zu finden, auf dem wir uns niederlassen konnten.
Siehst du meinen durchgebogenen Schnabel?
Ich will dir erklären, wie es dazu gekommen ist.
Während wir über der feurigen Erde schwebten, starb meine Mutter.
Und weil wir sie nicht dem alles verzehrenden Feuer preisgeben wollten, legte ich sie mir auf den Schnabel und zog weiter meine Kreise.
Als kurze Zeit später auch mein Vater die Augen schloß, wußte ich mir keinen anderen Rat, als ihn zu der toten Mutter auf den Schnabel zu laden.
Noch immer glühte die Erde, also mußte ich noch viele Jahre mit meiner traurigen Last durch die Luft schweben.
Als ich endlich meine Eltern zur letzten Ruhe betten konnte, merkte ich, daß sich mein Schnabel im Laufe der Zeit durchgebogen hatte. Glaubst du nun, daß ich das älteste Tier dieser Erde bin?"
Als das Chamäleon den Schnabel des großen Sturmvogels aufmerksam betrachtet hatte, sagte es mit einer tiefen Verbeugung: "Das Chamäleon verneigt sich in tiefer Ehrfurcht vor dir.
Es weiß jetzt, dass das älteste Tier der mächtige Albatros ist, der noch heute über die weiten Meere dahinsegelt."
(Nigeria)
 
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Blacky_eine wahre Geschichte

Es war 2 Uhr, da wurde ich durch ein klirrendes Geräusch im Schlaf gestört.
Ich stand auf, ging in die Diele und sah auf der Kellertreppe eine schwarze Katze sitzen.
Sie sah mich ängstlich an und da bemerkte ich das Fangeisen an ihrer rechten Pfote.
Ich näherte mich vorsichtig, aber die Katze flüchtete über die Kellertreppe hinunter und da war wieder das klirrende Geräusch durch das Fangeisen verursacht.
Die Katze lief durch den Keller und wollte durch die Katzenklappe, wir hatten, da meine Frau eine große Katzen- Liebhaberin ist, zwei Katzen im Haus, entweichen.
Das ging aber nicht, da sie mit dem Fangeisen an der Pfote hängen blieb.
So konnte ich das Fangeisen lösen und die Katze war frei.
Sie schlüpfte durch die Klappe und miaute draußen laut und kläglich, sie musste große Schmerzen haben.
Durch den Lärm wurde auch meine Frau geweckt und nahm sich sofort der Katze an.
So hatten wir statt zwei nun drei Katzen, die sich nach anfänglichem Rangeleien aneinander gewöhnten.
Die schwarze Katze nannten wir Blacky und es gab mit ihr keinerlei Probleme.
Ein Jahr später kam der acht Wochen alte Schäfer- Mischlingsrüde Ajaks ins Haus.
Als ich ihn in der Diele absetzte war Blacky auch gerade da und begrüßte ihn mit einem Klaps und Pfauchen.
Nach kurzer Zeit wurden aber die beiden die besten Freunde, schliefen gemeinsam und waren auch im Garten oft beisammen.
So vergingen einige Jahre und eines Abends, meine Frau und ich waren schon zu Bett gegangen, kam Blacky zu ihr ins Bett und schmuste mit ihr, strich mit ihrem Kopf über ihr Kinn und zeigt sich sehr lieb.
Wir wunderten uns darüber, da diese Katze noch nie ins Bett gekommen war.
Als sie mit meiner Frau fertig war, kam sie zu mir und machte dasselbe.
Da ich mich immer mehr mit dem Hund beschäftigte, er ist inzwischen ein ausgebildeter Rettungshund, wunderte ich mich auch sehr über diese offen gezeigte Zuneigung.
Dann ging sie wieder zum gemeinsamen Schlafplatz mit dem Hund. Als ich am nächsten Morgen aufstand lag der Hund mit der Schnauze zur Katze hingewendet.
Ich wunderte mich dass er nicht wie sonst immer aufsprang und mich begrüßte.
Er sah mich nur an und dann wieder zu Blacky.
Die lag ausgestreckt steif und war tot.
Sie hatte sich am Vorabend auf ihre Art verabschiedet und dankeschön gesagt.
(Autor Unbekannt)
 
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