Huhu Foris
Ist doch mal ne Idee,oder???So ne nette Kurzgeschichte zum Kaffee.Jeden morgen eine andere.,daß wäre was.....
Tango am Bügelbrett!
Es wäre doch einmal interessant zu erfahren, ob es eine Studie gibt, dass es zu schweren Depressionen beim bügeln kommt. Seit vielen Jahren sträuben sich bei mir alle Haare, wenn ich nur daran denke, und wenn ich dann an diesem Bügelbrett stehe, dann werde ich sofort depressiv. Aber beim bügeln fallen mir auch ab und zu ganz gute Geschichten ein. Meine Bügeldepression ist nun bereits soweit fortgeschritten, dass ich schon mit den T-Shirts rede. Ja soweit ist es schon mit mir gekommen.
Seit Tagen renne ich im Keller an der vielen Bügelwäsche vorbei, hypnotisiere das Zeug, aber verschwinden tut es nicht. Meine Mutter machte mich öfters einmal aufmerksam, dass der Berg immer größer werden würde.
Heute nun am Samstag, was sollte ich auch sonst vor haben, da wollte ich mich dem bügeln widmen. Beim Zähne putzen streckte ich mir schon einmal provokativ die Zunge heraus und bin dann in den Keller gegangen. Da habe ich dann erst einmal einen Kaffee gebraucht, der war unbedingt nötig und dazu natürlich auch eine Zigarette. Dann stürzte ich mich ganz mutig ans Bügelbrett.
Es ist nicht zu glauben, was meine Familie und ich für Wäsche produzieren. Hach und wenn ich dann noch bügelfrei lese, dann könnte ich einen Weinkrampf bekommen. Um aber nun die ganze Situation etwas auf zu lockern, habe ich, nachdem ich das Bügeleisen gesteckt habe, erst einmal einen Tango mit dem Hemd von meinem Sohn Kjell getanzt. Da ich in diesem Moment natürlich keine Rose zur Verfügung hatte, die ja eigentlich in den Mund gehört, habe ich die Sprühflasche Zweck entfremdet und nahm dieses Teil zwischen die Zähne. Natürlich tropfte das Ding so vor sich hin, immer schön auf den Fliesenboden, was ich aber nicht gleich merkte. Meine Flipflops stampften den Takt, das Hemd schwang nach rechts und links – ich rutschte aus, nahm das Bügelbrett im Fallen mit, riss die frische Wäsche vom Stuhl und schoss mit meinen Füßen unter den Schrank. Die Sprühflasche flog im hohen Bogen an die Wand. Bei dieser schweren Bügelneurose und halb unter dem Schrank eingeklemmt, auf mir die Wäsche, stand mein Vater in der Tür und schüttelte den Kopf.
Darauf hin habe ich beschlossen das Bügelbrett in Zukunft als Ballettstange zu benutzen und nicht mehr zum tanzen. Als ich das Chaos beseitigt hatte konnte ich endlich anfangen zu bügeln. Ich pfiff „Schwanensee“ vor mich hin, hob einmal das linke Bein und dann das rechte und versuchte auf den Spitzen zu gehen. Nur bei der Drehung wickelte sich die Schnur von dem Bügeleisen um mich, und ich musste mich erst einmal entkabeln.
Als meine Balletteinlage beendet war, verbeugte ich mich mit Bügeleisen, aber kein Mensch applaudierte. Dann kam meine liebste Bügelwäsche, die T-Shirts dran, ich bügelte und bügelte und verfiel in eine tiefe Depression. Voller Wut versuchte ich den Schriftzug vom Deutschen Roten Kreuz glatt zu bekommen. Mein Sohn hatte mir extra gesagt, dass ich nicht soviel über die Schrift bügeln soll, weil das Rot dann aus gehen würde. Nichts da, das DRK hatte unter meinen Händen gelitten! Ha und wieder stand auf den Shirts „bügelfrei“, aber so schicke ich mein Kind nicht zum Dienst, so eine Schlamperei dulde ich schon mal gar nicht. Als ich beim Hausnotruf-T-Shirt angekommen war, da sind hinten so Einsatzfahrzeuge drauf, da konnte ich es nicht lassen und habe laut TatüTata gebrüllt und brum brum.
Als ich dabei war meine weiße Hose zu bügeln, die ich am Montag angezogen hatte, da überkamen mich dann gewisse Erinnerungen. Laut stürzte ich mich auf diese Hose und brüllte: ich vernasch dich Baby!“ Dies war dann der Zeitpunkt, dass mich mein Vater gefragt hat, ob er den Notdienst alarmieren soll?! Aber nachdem ich meine Hose dann auf dem Bügelbrett vernascht hatte war ich fertig mit meiner Wäsche. Frohen Mutes zog ich den Stecker aus der Steckdose, rückte mein Bügelbrett an die Wand, rief laut „Mahlzeit“, schnappte meinen Wäschekorb und bin nach oben in meine Wohnung.
Mitten auf der Treppe lag dann eine Hose und ein Shirt von meinem Sohn, natürlich zusammengeknüllt. Oben auf lag ein Zettel mit dem Text: Hi Mamilein, sei ein Schatz ich brauche die Teile morgen nach meinem Nachtdienst! Danke, Bussi dein Kind! Es gibt Momente, da frage ich mich immer, wo denn das Dynamit ist? Dies war so ein Moment!
Das alles wiederholt sich Woche für Woche bei mir, und so wird sich diese Depression wohl nie legen, aber ich habe mir sagen lassen, dass darunter ganz viele Menschen leiden. Vielleicht sollte ich eine Selbsthilfegruppe diesbezüglich gründen?! Aber nächste Woche werde ich den Tanz beim bügeln ändern, da gibt es dann Mambo No. 5!
:jump1: :jump1: :jump1: :jump1: :jump1: :jump1: :jump1: :jump1:
Ist doch mal ne Idee,oder???So ne nette Kurzgeschichte zum Kaffee.Jeden morgen eine andere.,daß wäre was.....
Tango am Bügelbrett!
Es wäre doch einmal interessant zu erfahren, ob es eine Studie gibt, dass es zu schweren Depressionen beim bügeln kommt. Seit vielen Jahren sträuben sich bei mir alle Haare, wenn ich nur daran denke, und wenn ich dann an diesem Bügelbrett stehe, dann werde ich sofort depressiv. Aber beim bügeln fallen mir auch ab und zu ganz gute Geschichten ein. Meine Bügeldepression ist nun bereits soweit fortgeschritten, dass ich schon mit den T-Shirts rede. Ja soweit ist es schon mit mir gekommen.
Seit Tagen renne ich im Keller an der vielen Bügelwäsche vorbei, hypnotisiere das Zeug, aber verschwinden tut es nicht. Meine Mutter machte mich öfters einmal aufmerksam, dass der Berg immer größer werden würde.
Heute nun am Samstag, was sollte ich auch sonst vor haben, da wollte ich mich dem bügeln widmen. Beim Zähne putzen streckte ich mir schon einmal provokativ die Zunge heraus und bin dann in den Keller gegangen. Da habe ich dann erst einmal einen Kaffee gebraucht, der war unbedingt nötig und dazu natürlich auch eine Zigarette. Dann stürzte ich mich ganz mutig ans Bügelbrett.
Es ist nicht zu glauben, was meine Familie und ich für Wäsche produzieren. Hach und wenn ich dann noch bügelfrei lese, dann könnte ich einen Weinkrampf bekommen. Um aber nun die ganze Situation etwas auf zu lockern, habe ich, nachdem ich das Bügeleisen gesteckt habe, erst einmal einen Tango mit dem Hemd von meinem Sohn Kjell getanzt. Da ich in diesem Moment natürlich keine Rose zur Verfügung hatte, die ja eigentlich in den Mund gehört, habe ich die Sprühflasche Zweck entfremdet und nahm dieses Teil zwischen die Zähne. Natürlich tropfte das Ding so vor sich hin, immer schön auf den Fliesenboden, was ich aber nicht gleich merkte. Meine Flipflops stampften den Takt, das Hemd schwang nach rechts und links – ich rutschte aus, nahm das Bügelbrett im Fallen mit, riss die frische Wäsche vom Stuhl und schoss mit meinen Füßen unter den Schrank. Die Sprühflasche flog im hohen Bogen an die Wand. Bei dieser schweren Bügelneurose und halb unter dem Schrank eingeklemmt, auf mir die Wäsche, stand mein Vater in der Tür und schüttelte den Kopf.
Darauf hin habe ich beschlossen das Bügelbrett in Zukunft als Ballettstange zu benutzen und nicht mehr zum tanzen. Als ich das Chaos beseitigt hatte konnte ich endlich anfangen zu bügeln. Ich pfiff „Schwanensee“ vor mich hin, hob einmal das linke Bein und dann das rechte und versuchte auf den Spitzen zu gehen. Nur bei der Drehung wickelte sich die Schnur von dem Bügeleisen um mich, und ich musste mich erst einmal entkabeln.
Als meine Balletteinlage beendet war, verbeugte ich mich mit Bügeleisen, aber kein Mensch applaudierte. Dann kam meine liebste Bügelwäsche, die T-Shirts dran, ich bügelte und bügelte und verfiel in eine tiefe Depression. Voller Wut versuchte ich den Schriftzug vom Deutschen Roten Kreuz glatt zu bekommen. Mein Sohn hatte mir extra gesagt, dass ich nicht soviel über die Schrift bügeln soll, weil das Rot dann aus gehen würde. Nichts da, das DRK hatte unter meinen Händen gelitten! Ha und wieder stand auf den Shirts „bügelfrei“, aber so schicke ich mein Kind nicht zum Dienst, so eine Schlamperei dulde ich schon mal gar nicht. Als ich beim Hausnotruf-T-Shirt angekommen war, da sind hinten so Einsatzfahrzeuge drauf, da konnte ich es nicht lassen und habe laut TatüTata gebrüllt und brum brum.
Als ich dabei war meine weiße Hose zu bügeln, die ich am Montag angezogen hatte, da überkamen mich dann gewisse Erinnerungen. Laut stürzte ich mich auf diese Hose und brüllte: ich vernasch dich Baby!“ Dies war dann der Zeitpunkt, dass mich mein Vater gefragt hat, ob er den Notdienst alarmieren soll?! Aber nachdem ich meine Hose dann auf dem Bügelbrett vernascht hatte war ich fertig mit meiner Wäsche. Frohen Mutes zog ich den Stecker aus der Steckdose, rückte mein Bügelbrett an die Wand, rief laut „Mahlzeit“, schnappte meinen Wäschekorb und bin nach oben in meine Wohnung.
Mitten auf der Treppe lag dann eine Hose und ein Shirt von meinem Sohn, natürlich zusammengeknüllt. Oben auf lag ein Zettel mit dem Text: Hi Mamilein, sei ein Schatz ich brauche die Teile morgen nach meinem Nachtdienst! Danke, Bussi dein Kind! Es gibt Momente, da frage ich mich immer, wo denn das Dynamit ist? Dies war so ein Moment!
Das alles wiederholt sich Woche für Woche bei mir, und so wird sich diese Depression wohl nie legen, aber ich habe mir sagen lassen, dass darunter ganz viele Menschen leiden. Vielleicht sollte ich eine Selbsthilfegruppe diesbezüglich gründen?! Aber nächste Woche werde ich den Tanz beim bügeln ändern, da gibt es dann Mambo No. 5!
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