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habe Hund totgetreten

Angelika-Marie

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14 November 2005
Beiträge
4.795
Ort
Seit 2012 östliches Ruhrgebiet, im platten Land
Ich kann nicht mehr, echt, ich ticke aus! Eine Mörderin bin ich. Ich habe einen Hund totgetreten!

Oben habe ich Euch von der winzigkleinen Lilli erzählt, die bei mir in Pflege war.
Natürlich fielen mit ihr auch aktuell Tierarztbesuche an, sie bekam vor einer Woche ein anderes Herzmittel, weil ihr Blutdruck offenbar zu hoch war, sich die Linsen der blinden Augen von innen röteten, und der hohe Blutdruck hatte offenbar auch gemacht, dass sie halt so unruhig war und soviel bellte. Mit dem neuen Mittel war sie ruhiger, schlief mehr.
Normalerweise schlief sie auf einem Lammfell vor der Wohnküchenheizung und auf einem Fell vor meinem Bett. Ich kam gar nicht darauf, dass sie auch woanders schlafen könnte. Die Sachen von mir, auf die sie sich jedesmal drauflegte, wenn sie sie auf dem Boden fand, habe ich ihr jedesmal lieb weggenommen, weil sie beim Aufwachen ja jedes Mal pinkelte. Wie auf meine ausgezogenen Jeans/Pullover vorm Bett oder vor der Badewanne. Ich habe Lilli dann auf ein Handtuch gesetzt oder auf ihre Felle zurückgetragen.

So war es gut, bis ich letzten Freitag Wäsche faltete. Mir fiel ein blödes Taschentuch herunter und blieb unbemerkt auf dem Boden liegen. Es fiel zwischen zwei Stühle vor dem großen Wohnküchentisch, die größere Hälfte lag unter der Tischplatte. Ich sah es nicht und habe es nicht wahrgenommen, wohl aber die winzige Lilli. Die hat sich fein mitten drauf gelegt!
Nach dem Wäschefalten wollt ich "Büro" machen. Ich hatte Donnerstag schon einige Schriftstücke und Akten rechts auf dem großen Tisch sortiert, nun kam ich mit der neuen Post herein. Schaute natürlich nur auf meine Briefe, die ich aufriss, bevor ich sie auf den Tisch legte, zog den Stuhl vor, auf dem ich sitzen wollte, stand aber noch, griff automatisch nach rechts, um die zugehörigen Akten zu ziehen, machte einen Schritt nach rechts, hinter den zweiten Stuhl ... und trat voll auf die Hündin!
Die schrie wie am Spieß, ich kippte nach vorne, drohte mit den oberen Zähnen auf die Tischplatte zu schlagen, warf im Abfedern alles um was ich umwerfen konnte, gewann mühsam wieder das Gleichgewicht, aber es war geschehen.

Ich habe Lillis Vorderbeine sofort vorne abgetastet, alles oki. Schreiend entkam sie mir, marschierte IN den Wassernapf. Das rechte Hinterbein zog sie ganz stark hoch. Auch das habe ich rasch abgetastet, es musste die Hüfte sein! Hatte ich der kleinen Hündin die Hüfte gebrochen?
Ab in einen Korb mit ihr und ab in die Klinik!

Ich habe ihr durch den Tritt den runden Oberschenkelknochen aus der Hüfte ausgekugelt. Eine rasche Op folgte, mit dem Ziel, den runden Oberschenkelhalsknochen wieder in die Hüftpfanne zu bringen, aber er sprang - auch unter der entspannenden Narkose - immer wieder heraus.
Ich musste Lilli einschläfern lassen, denn mit diesem extrem schmerzhaften Schaden: Oberschenkelknochen aus der Hüftpfanne gesprungen, irreparabel, kann man kein Wesen mehr aus der Narkose holen.

So bin ich zur Todesbotin geworden für eine kleine, alte Hündin, die ich aus dem Tierheim retten wollte.
Ich weiß nicht warum es so sein musste, nur, ich bin total traurig.

Lieben Gruß,
Geli
 
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Das ist wirklich :eek::eek::eek::eek::(.

Das tut mir sehr leid für Dich. Welche Rasse/Mix war denn Lilli?

Fürchterlich. Ich glaube ich würde mir das nie verzeihen :cry:, aber es war schlichtweg ein Unfall, keine Absicht.

Mein Beileid, fühl dich gedrückt :(.
 
liebe Geli !
eine sehr traurige Geschichte, aber deswegen bist du ja keine Mörderin.....es war einfach Schicksal und denke daran, Lilli hatte wenigstens, wenn auch nur kurze Zeit, ein schönes zu Hause bei dir

gute Reise kleine Lilli

http://www.gbpicsonline.com
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das tut mir ganz schrecklich leid. Du hast es nicht mit Absicht getan, es war ein Unfall. Dennoch kann ich nachvollziehen, was Du empfindest oder jetzt denkst. Aber eine Mörderin bist Du auf keinen Fall. Es passieren leider manchmal Dinge, die man beim Revue passieren lassen der Situation nicht mehr nachvollziehen kann. Es war Schicksal. Nun hoffen wir, dass Lilli auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke angekommen ist und wieder ein gesundes Hundchen ist.
 
mach dir bitte keine vorwürfe. es gibt dinge im leben, die einfach passieren :( du bist keine mörderin! ich hab schon mal eine katze überfahren.... es war ein unfall! und unfälle passieren, so leid es uns auch oft tut. fühl dich gedrückt, liebe geli!
 
Geli,
ich hoffe, du bist mir nicht böse und verstehst jedes Wort RICHTIG, dass ich dir nun schreibe:
als ich von deiner kleinen Hündin las, schaute ich sie mir auf meine Art und Weise an und spürte kaum noch einen Lebensfunken.
Du gabst ihr Liebe, du hast sie als liebe Seele wahrgenommen.
Da der Lebensfaden am reißen war, wird nur noch der Weg gesucht, dass die kleine Maus gehen darf.
Somit hattet ihr eine Absprache, Du, als der Mensch, der ihr geholfen hat, als geliebtes Tier gehen zu dürfen und sie, die deinen Dienst angenommen hat.
Es war eine Absprache, Liebes.
Ich nehme dich in den Arm-du hast sie nicht getötet.

http://www.gbpicsonline.com
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das tut mir sehr leid. Ich kann Deine Gefühle nachempfinden.
Man möchte das Beste für ein Tier, und dann passiert soetwas.
Wir sind eben "nur" Menschen.
Du hast das Herz auf dem rechten Fleck; und Lilli geht es im Regenbogenland auch wieder gut. Sie leidet nicht mehr.
 
Hallo liebe Foris, :-)

ich danke Euch allen sehr für Eure Antworten und Euren Zuspruch. Ihr gebt mir tröstlich ein Stück meiner Unschuld wieder, die unter dem inneren Druck, die Kleine umgebracht zu haben, verloren ging.
Flauschi, Dir danke ich besonders.
Ich habe mich auch schon vorher etwas damit etwas getröstet, dass die Kurze ohnehin jetzt bald hätte gehen müssen. Beim Tierarztbesuch (ihrem alten TA, mit Karteikarte) wegen der Herzmedis, am letzten Montag wurde klar, dass sie nicht 14 Jahre alt war, wie ich annahm, mir dies auch das Tierheim, in Unkenntnis, mitteilte, sondern 97 geboren wurde, also 17 Jahre alt war.
Die winzige Yorkshireterrierhündin hätte auch ohne meinen Fuß nicht mehr lange Jahre weiter gelebt. Traurig und bestürzend ist es dennoch.
Wenn ich nur daran denke, wie die noch bellen konnte! Die reinste Lebensenergie! Wie die blind in der Küche stand und bellte: "Ey, trag mich raus, ich muss auf's Klo!" Wie die im Garten ihren Haufen erledigte und dann blind bellte: "Hey! Alles erledigt! Hol mich wieder rein!"
Oder auch gar nicht wusste, was sie wollte: Raus-rein, raus-rein. Aber eine ungeheure Terrierenergie. Sie hätte noch einige Monate leben können.
Ich nehme es jetzt hin wie es ist und versuche mal wieder etwas zu essen.

Euch allen einen lieben Gruß,

Geli
 
Du hast ihr in der Zeit in der sie bei Dir war, schöne Momente bereitet und vor allem bist Du gesprungen wie das kleine Bündel es wollte.
Und sie hatte wirklich ein stolzes Alter.
 
Liebe Geli mit meiner derzeitigen Behinderung kann ich das leider erst jetzt lesen! Du tierliebendes Wesen machst Dir jetzt Vorwürfe aber bitte las das mit der Mörderin,rede Dir nicht sowas ein. Das war ein Unfall Du kannst nichts dafür unsere Tiere liegen halt mal gerne im Weg rum und dann passiert sowas halt mal. Bitte hadere nicht so mit Dir ich glaube die Kleine hätte das nicht gewollt Du hast ihr noch schöne Tage geschenkt und ob das mit der Arznei so gut gegangen währe weiß man auch nicht.Ev hat sie mehr Schmerzen gehabt und nicht gezeigt. Hunde machen das gerne meine Jessy ist auch so eine das sagt selbst mein TA. Also bitte esse mal wieder richtig und präge Dir ein das es ein Unfall war, das andere Wort möchte ich von Dir nicht mehr hören!
 
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Tut mir schrecklich leid, habe Deine Geschichte gelesen und gedacht, es ist so; manches soll so sein, keine Ahnung aber diese Gedanken sind in meinen Kopf seit vielen Jahren.
So wie Du Dich fühlst nach dem Verlust kann ich verstehen, aber eben BITTE nicht als Mörderin, nein!!!
Am 11.12.2013 mussten wir unseren Pauli einschläfern lassen, ja da gingen mir auch komische und schmerzende Gedanken im Kopfe herum, ja einfach weil ich noch nie über ein Lebewesen entscheiden musste. Das ist mein gefühlter Punkt!
Die tausend Fragen, warum, war es richtig so und sein Auge was mich bis zuletzt anblickte.
Los lassen ist eben auch so ein Lernprozess! Und Du kannst doch mit ganz ruhigen Gewissen sagen, die kleine Lilli hatte eine geborgene und umsorgte Zeit mit Dir. Das ist was zählt und wichtig ist!
Es gibt Momente die passieren, ein Unfall wie alle auch sagen. Vorwürfe sind bestimmt ein schlechter Ratgeber, also denke an die vielen schönen Stunden mit Lilli.
Jetzt denke ich grad ich bin ein Klugscheißer, ja, es schreibt sich immer so dahin die Buchstaben, aber innen drin tut es eben weh.
Pauli war auch unser kleiner Komiker, obwohl mit stattlichen 6,3 kg ein Großer, er legte sich auch gern auf meine Kleidung und kuschelte sich dann ein und vielleicht treffen sie sich unter der Regenbogenbrücke....
sieh mal , ich der Paule

so war er...Paule.webp
 
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