Anleitung zum Frustabbau

Karuh

Sehr aktives Mitglied
Registriert
25 August 2006
Beiträge
536
Also, es begann eigentlich ganz einfach:
Ich wollte meinen Freund Lutz anrufen und wählte seine Nummer.
Ein Teilnehmer meldete sich und ich sagte:
"Guten Tag, mein Name ist Michael Schmitz, ich würde gerne mit Lutz Müller sprechen."
Daraufhin wurde der Hörer einfach aufgeknallt. Ich war fassungslos. Wie konnte jemand nur so unhöflich sein.

Ich verglich die Nr. noch einmal mit meinem Adressbuch und stellte fest, dass ich nur eine Ziffer vertauscht hatte. Ich rief also noch mal die falsche Nummer an, wartete bis der Ignorant sich meldete und brüllte in den Hörer:
Sie sind ein ARSCHLOCH!! und knallte dann ebenfalls den Hörer auf.

Danach fühlte ich mich wirklich besser. Ich nahm den Zettel, schrieb ARSCHLOCH hinter die Nummer und legte ihn in meine Schublade. Nun, immer wenn es mir schlecht ging oder ich mich geärgert hatte, rief ich das Arschloch an, brüllte in den Hörer und legte sofort wieder auf.

Ein gigantisches Gefühl!

Am Ende des Jahres führte die Telefongesellschaft ein Nummernerkennungssystem ein. Ich war ziemlich geschockt, wie sollte ich so unerkannt meine Anrufe
weiterführen können.

Ich überlegte und überlegte und rief abermals das Arschloch an und sagte:
"Guten Tag, ich rufe von der Telefongesellschaft an, sind Sie
mit dem Nummernerkennungssystem bereits vertraut?"
Das Arschloch sagte nein und ich brüllte in den Hörer:
"....weil Sie ein Arschloch sind!"

Damit war meine Welt wieder in Ordnung.
An einem schönen sonnigen Tag fuhr ich in die Stadt zum Einkaufen...
Viele Parkplätze waren belegt. Ich sah eine Frau, die
unglaublich lange brauchte, um ihr Auto aus einer Parklücke rückwärts herauszufahren, aber ich entschloss mich, zu warten, in Aussicht auf einen schönen Parkplatz.

Plötzlich kam von der anderen Seite ein schwarzer BMW angerast und schnappte mir den schönen Parkplatz vor der Nase weg. Ich stieg aus und war sehr wütend
und rief dem Fahrer zu, dass dies mein Parkplatz sei.
Er ignorierte mich vollkommen und ging einfach weg. So ein Arschloch. Doch dann entdeckte ich ein Schild hinter seiner Scheibe, dass er den Wagen verkaufen wollte. Zu meiner Freude hatte er seine Telefonnummern und seinen Namen draufgeschrieben.

Nun hatte ich schon zwei Arschlöcher, die ich anrufen konnte, wenn ich mich
über etwas geärgert hatte.
Was ein königlicher Spass.

Nach einer Weile war es nicht mehr so schön, bei den Arschlöchern anzurufen und ich wollte mal etwas Neues ausprobieren.

Ich rief also Arschloch 1 an und brüllte in den Hörer:
"Sie ARSCHLOCH!!" und legte dann aber nicht auf.
Er sagte: "Unterlassen Sie diese Anrufe."
Ich sagte: "Nein."
Er sagte: "Wo wohnen Sie?"
Ich sagte: "Ich wohne am Gustav-Heinemann-Ufer und heiße
Leo Bauer. Mein schwarzer BMW steht vor der Tür."
Das Arschloch sagte: "Lauf dich schon mal warm, Kumpel, ich komme gleich vorbei."

Dann rief ich das zweite Arschloch an und brüllte wieder
meinen Spruch in den Hörer und legte auch hier nicht auf.
Leo Bauer fragte auch mich: "Wer bist du, du Penner, lass die Scheiße bleiben."
Ich sagte, dass wir uns gleich kennen lernen würden, denn
ich würde bei ihm vorbeikommen.

"Prima", sagte er, "dann kann ich dir ja gleich mal
richtig aufs Maul hauen für deine Unverschämtheiten."
"Ich freue mich", sagte ich ihm.
Dann rief ich bei der Polizei an und sagte, dass mein
Name Leo Bauer sei und ich am Gustav-Heinemann-Ufer
wohnen würde. Ich würde von meinem schwulen
Freund bedroht und der stehe schon vor der Tür, um mich umzubringen.

Dann fuhr ich zum Gustav-Heinemann-Ufer und sah zu, wie die beiden Arschlöcher
sich richtig vermöbelten, bis die Polizei kam und beide festnahm. Das war
eine der größten Freuden in meinem Leben.

Und was lernen wir daraus?

Sei immer freundlich am Telefon, schnappe anderen Leuten
nicht den Parkplatz weg und schreibe nie, nie, nie deine Telefonnummer
an deine Autoscheibe.

Dann kann eigentlich nix passieren...
 
Werbung:
Werbung:
Zurück
Oben