Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

ChrisR

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12 August 2009
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Hallo zusammen,

ich würde gerne eine Diskussion starten, weil ich mir momentan viele Gedanken mache. Kurz zum Hintergrund: Ich liebe Tiere über alles, bin mit ihnen aufgewachsen, habe großes Mitgefühl und würde versuchen alle Tiere zu retten. Meine Freundin dagegen kann mit Tieren nichts anfangen, sie stehen unter dem Menschen und sie will auch keine Tiere haben, woran letztlich unsere Beziehung scheitert und wir nur noch am streiten sind.

Ich mache mir jetzt darüber Gedanken, ob so eine Tierliebe wie bei mir überhaupt als "normal" bezeichnet werden kann, bzw. besser vielleicht als "natürlich". Ich versuche immer in die Natur zu schauen, da der Mensch auch nur Teil dieser Natur ist, um herauszufinden, wie sich wohl am besten verhalten werden sollte.

Selten ist es so in der Natur, dass zwei unterschiedliche Spezien füreinander sorgen, eine soziale Gruppe werden o.ä. In der Natur fressen sich Tiere auch auf, töten dabei skrupellos und empfinden kein Mitgefühl. Der Mensch schon, zumindest einige. Ich könnte nie ein Tier töten - ich versetze mich in dessen Lage und weiß, das Tier möchte auch nur leben. Wieso sollte ich ein Recht haben, das Leben eines anderen gleichwertigen Lebewesens zu beenden? Anders wäre das vielleicht, wenn ich kurz vorm Hungertod stünde - mir ist klar, dass die Situation dann evtl. eine andere wäre. Aber vorstellen kann ich mir das dennoch nicht, auch wenn die archaischen Triebe wahrscheinlich durchkämen.

Wie ist das nun also? Sind wir als Tierfreunde völlig fernab jeglicher Natürlichkeit? Ist Empathie mit anderen Spezien ein evolutives Abfallprodukt (so wie Dawkins bei Religion argumentiert)? Was meint ihr? Bin ich ein Mutant?:D
 
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AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

das denke ich nicht chris. viele erlebnisse und auch unser aufwachsen prägen den umgang mit natur und deren lebewesen. respekt und gegenseitige toleranz stehen für mich in den vordergrund. alle wollen leben, doch es gibt die nahrungskette ohne die es kein "überleben" geben würde. ein tier selber zu töten, würde mir auch sehr schwer fallen, aber in der not :cool: bin aber "allesfresserin" und da fehlt auch nicht fleisch auf meinem speiseplan. ich versuche aber nur fleisch von biobauern zu kaufen, wo die tiere eine artgerechte haltung erfahren. ein besonderes anliegen ist mir, tiere nicht zu vermenschlichen. oft ist doch auch falsch verstandene tierliebe fast tierquälerei. aber jeder hat da sicher andere ansichten. der goldene mittelweg wäre das ideale, doch den zu finden :rolleyes: das ist sicher nicht einfach.

auch ich habe freunde(innen), die den kopf über mein zusammenleben mit den tieren schütteln. doch ich lebe so, wie ich es mit meinem gewissen vereinbaren kann und nicht um anderen zu gefallen ;) das ist halt auch nicht immer der einfachere weg.....
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

hallo chris,
tierliebe ist sicher nichts falsches. schade ist nur wenn zwei menschen die zusammen leben nicht die gleichen ansichten haben. mein mann und ich könnten sich ein leben ohne tiere überhaupt nicht vorstellen. viele unserer bekannten können das nicht verstehen aber das ist uns egal. auch könnten wir ein tier niemals töten, außer es ist verletzt oder krank und wir erlösen es. ich kann nicht mal eine fliege erschlagen wenn sie lästig ist, ich versuche sie zu fangen und befördere sie ins freie. so mache ich es auch mit spinnen obwohl mir manches mal davor ekelt.

wir als tierfreunde sind sicher nicht völlig fernab jeglicher natürlichkeit. bleibe also deiner einstellung zu den anderen lebewesen weiterhin treu. :blume2:
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Mitgefühl für Tiere habe ich auch.
Bin selber auch Tierlieb (Hunde Katze und Hasen + einen Zwerghasen)
und dennoch halte ich Hasen die bei uns geschlachtet werden und auf den Tisch kommen.
Biofutter ist teuer und selbst da würde ich nicht wissen ob es wirklich BIO ist.
Bei meinen Hasen weiß ich wie sie gehalten wurden und das sie gesund sind.
Dennoch bekommen die Tiere ihre Streicheleinheiten von mir und kennen auch den TA
bzw. werden bei Krankheit vorgestellt oder erlöst.
Unsere Haupttiere sterben eines natürlichen Todes und haben anstatt Nummern Namen.
Tierliebe in soweit das die restlichen Familienmitglieder nicht hinter den Tieren zurückstehen müssen.
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Tierliebe ist etwas schönes. Sie darf nur nicht ausarten, wie z. B. in Animalhording, Tiere mit Süßigkeiten Fett füttern, nur noch für Tiere leben, sich abkapseln etc.
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Hallo ChrisR,

mit jemanden, der Tiere nicht mag, könnte ich nicht zusammenleben.

Und wenn du dich darüber mit deiner Freundin ständig streitest, dann ist mein Rat: Trenne dich von ihr !!!!

Tiere sind die besseren Menschenversteher, auch wenn wir für unsere Katzen "nur" Personal sind. Aber sie bereiten uns täglich Freude und sind für uns da, wenn wir nicht gut drauf sind :)

Solange das Zusammenleben mit Tieren und die Rettung von Tieren nicht zwang- bzw. krankhaft wird, ist alles im grünen Bereich.

Wenn das jemand nicht versteht, dann soll er sich um seinen Kram kümmern und mich in Ruhe lassen !!!!

Hege, pflege & liebe deine Tiere weiterhin, dann findest du auch eine verständnis- und liebevolle Freundin :trost:


Gruß Ruth
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Vielen Dank für eure Meinungen dazu.

Also, ja, meine Freundin und ich wir streiten uns da sehr, sehr häufig drüber. Sie hatte noch nie etwas mit Tieren zu tun, hat eine ausgeprägte Phobie vor allen Tieren mit Haaren - ist ganz komisch.

Wir sind nun schon 5 Jahre zusammen und bisher war das Problem eher im Hintergrund, weil wir noch nicht zusammengewohnt haben - jetzt stünde aber eine evtl. gemeinsame Wohnung an und schon gehen die Probleme los: Ich werde meine Katzen nicht sitzen lassen oder auf Tiere verzichten. Sie will keine Tiere. Tja, was soll man da tun? Die Trennung schaffen wir auch nicht richtig, weil wir dennoch ziemlich aneinander hängen und sonst auch alles super ist.

Ja, Tiere zu vermenschlichen halte ich auch für falsch. Ich würde aber auch kein Tier einschläfern. Damit habe ich nämlich 2 Probleme: 1. Der Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Entweder sollte das bei beiden erlaubt oder bei beiden verboten sein. Aber diese Ungleichheit stört mich immens. 2. Ich wüsste niemals, ob das Tier auch wirklich eingeschläfert wollen würde. Denn meiner Meinung nach, ich seh das bei Katzen, die wissen, wann ihre Zeit gekommen ist, schließen Tiere von alleine mit ihrem Leben ab und dann sterben sie auch. Wenn man sie aber einschläfert nimmt man ihnen die Chance noch zu kämpfen und ich denke, die meisten würden das tun, weil der Überlebensdrang einfach zu groß ist.
Ich würde eher auf Palliativmedizin setzen und den Tieren wenigstens die Schmerzen lindern und ihnen nicht ihre letzte Chance zum Kampf gegen eine Krankheit nehmen. Ich würde das für mich auch nicht wollen.

Ich denke, man sollte sich niemals zum Herrscher über Leben und Tod machen, egal in welcher Hinsicht.
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

was das einschläfern betrifft, kann ich dir nicht ganz zustimmen. ich habe seit 30 jahren hunde und es ist noch keiner von selbst gestorben wir mußten sie immer einschläfern lassen. auch ich spiele nicht gerne herr über leben und tod, aber ich kann doch mein tier, das mich über jahre begleitet hat nicht einfach seiner krankheit und schmerzen überlassen und warten bis es von selbst stirbt. meine Sisi die wir vor drei monaten verloren haben, wäre an dem wasser das sich in ihrem bauchraum angesammelt hat qualvoll erstickt. das hätte ich ihr niemals antun können. auch für meinen xandi gab es keine hilfe mehr, er hatte muskelschwäche, d.h. er war nicht mehr fähig aufzustehen, zu fressen bzw. sein geschäft zu verrichten. ich kann mir nicht vorstellen, wenn das dein tier hätte, das du da so zusehen könntest wie es leidet.

ich bin froh das es die möglichkeit gibt sein tier zu erlösen und ich würde es bei mir wollen, das man mich erlöst sollte es keine hilfe mehr geben. leider ist es bei menschen verboten.
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Ich denke mir auch manchmal, dass ich einfach unnatürlich tierlieb bin. Als ich den ersten Beitrag in diesem Thread gelesen habe, dachte ich, der könnte von mir sein! :eek:

Ich könnte keinem Tier etwas antun, ich denke mir immer, Tiere nehmen Schmerzen und schlechte Behandlung genauso auf wie Menschen und leiden darunter. Deshalb ist Tierquälerei auch nicht so einfach zu verzeihen: Manche Menschen behandeln Tiere enorm schlecht, halten sich aber dennoch für gute Menschen, weil sie nie einen anderen Menschen gefoltert oder auch "nur" vernachlässigt haben. Ich kann nicht verstehen, dass man Tiere als etwas derart minderwertiges ansehen kann!

Wenn ich mir vorstelle, was ich als Kind gelitten habe, wenn mein Opa wieder einmal mit Rattengift angerückt ist, um Seppal, Hansi, Tinchen und die anderen in die ewigen Jagdgründe zu befördern... (ja, ich habe sogar den Ratten Namen gegeben) Oder wie sauer ich auf meine Katze war, wenn sie einen Vogel oder eine Wühlmaus dahergebracht hat...


Versteht mich aber bitte nicht falsch, ich versuche hier nicht, alle zum Vegetarismus zu bekehren, weil das so grausam den Tieren gegenüber ist. Fleisch essen liegt in der Natur des Menschen, wir sind schließlich Allesfresser. (Ich bin zwar tatsächlich Vegetarierin, allerdings aus dem einfachen Grund, weil mir Fleisch nicht schmeckt.)
Allerdings ist Massentierhaltung und -mast nicht zu unterstützen. Perfekt wäre es, wenn jeder nur mehr Fleisch vom Bauernhof oder aus der privaten Kleinzucht kaufen würde, wo die Tiere stressfrei aufwachsen und
geschlachtet werden.

Was das Einschläfern angeht, da finde ich, man sollte von Fall zu Fall entscheiden! Ich würde meine Tiere nicht einschläfern lassen, wenn es noch irgendeine Chance gäbe, dass sie wieder ganz gesund werden. Wenn allerdings absolut keine Chance mehr bestehen würde und eines meiner Tiere nur mehr ein Paar Stunden, Tage, vielleicht Wochen, unter schrecklichen Schmerzen dahinvegetieren müsste, dann bin ich FÜR das Einschläfern.
Ansonsten bin ich deiner Meinung - jedes Tier sollte die Möglichkeit haben, zu kämpfen!
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Hallo ChrisR,
Tierliebe hat sicherlich viele Gesichter!
Allerdings wäre ein Leben mit einem Menschen der keine Tiere mag für mich undenkbar. Das geht nicht gut .... Das ist ein Schrecken ohne Ende .... Es wundert mich, dass man sich doch noch nach 5 Jahres etwas zu sagen hat, mit derart verschiedenen Lebenseinstellungen.
Euthanasie ist der Vorteil zum Menschen - Als mich eines Tages meine 16 Jahre alte Katze mit einem Blick ansah, den ich nicht beschreiben kann (und mir kommen immer noch die Tränen, auch nach 5 Jahren) - aber ich wußte jetzt ist es zu Ende, das Herz will nicht mehr und auch der Tierarzt zögerte keinen Augenblick .... doch, da war ich froh, dass ich das Ende beeinflussen konnte!
Also, viel Glück bei Deinen Überlegungen, aber das Unausweichliche wird kommen.
Trotzdem alles Liebe
Mieze40
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Hallo Chris,
ich denke man sollte eine langjährige Verbindung der Tiere wegen nicht so einfach wegwerfen bzw. aufgeben.
Dann nehmt ihr halt keine gemeinsame Wohnung.
Du hast weiterhin Deine Tiere und Deine Beziehung.
Die Tierliebe sollte nicht vor den Menschen stehen.
Das ist meine ehrliche Meinung.
Zieht ihr zusammen macht ihr mehr kaputt als gut ist. Wer kennt denn schon die wahren Gründe? Du schreibst ihr streitet euch aber mehr auch nicht.
Hier ein Urteil zu finden halte ich für stark übertrieben.
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Tiere zu mögen, ist sicher nichts "Falsches", wie andere das vielleicht sehen.
Tiere haben auch ein Recht zu leben.
Es ist einfach ein anderer Lebensweg, und manchmal braucht das Durchsetzungswillen.
Aber wenn deine Freunde darüber den Kopf schütteln - das kommt bei mir auch vor - denk einfach daran:
Du bist nicht allein!
 
AW: Tierliebe - Mitgefühl und Empathie - abnormal?

Ich könnte mir ein Leben ohne Tiere auch nicht mehr vorstellen. Meine Tochter hat dies von mir geerbt und liebt Tiere ebenso sehr. Ich lebe derzeit alleine mit meinen Tieren und es käme nur ein Partner in Frage, der meine Tiere akzeptiert, ansonsten wäre er nicht der richtige für mich. Musste diese Erfahrung gerade vergangenes Jahr erst machen und eine einzige Bemerkung hat schon ausgereicht um diese zum damaligen Zeitpunkt in den Anfängen stehende Bekanntschaft zu beenden.

Ich sehe es so, ich habe mir meine Tiere ausgesucht und somit auch die Verantwortung und alles was dazu gehört übernommen und die kann man nicht einfach weg werfen, nur weil andere eine andere Meinung oder Denken dazu haben. Meine Tiere sind für mich wertvoll (meine dies nicht finanziell), denn sie sind da, ob es mir gut geht oder schlecht geht, ich kann mich an ihnen erfreuen (aber auch mal ärgern) und sie trösten mich wenn ich traurig bin.

Ich bin auch froh darüber, dass die Mehrheit in meinem Bekanntenkreis Tiere hat und ähnlich denkt wie ich, obwohl ich schon eine sehr extreme Meinung vertrete wenn es um meine Tiere geht und ich würde (tue) alles für sie, Hauptsache es geht ihnen gut.

Tiere sind für mich Lebewesen mit Herz, Gefühl und Verstand und keineswegs stehen sie unter dem Menschen. Da stehen eher manche Menschen unter meinen Tieren.

Was die Sache mit dem einschläfern angeht, würde ich alles was in meiner Macht steht, tun, solange es eine Chance für das Tier gibt und es sich nicht quält oder leidet. Gibt es keine Chance mehr, habe ich nicht das Recht das Tier leiden oder sich quälen zu lassen. Aber bis dahin versuche ich einfach alles.
Musste vor 5 Jahren meinen geliebten Kater einschläfern lassen, er war total verkrebst, was man aber erst bei der OP zur Milzentfernung festgestellt hatte.
Sollte ich ihn nochmals aus der Narkose aufwachen lassen, Schmerzen wegen der Milzentfernung haben und dann qualvoll an Krebs zu sterben. Nein, das habe ich nicht fertig gebracht und ihn nicht mehr aufwachen lassen. Er wußte morgens als er zum TA gebracht wurde, dass wir uns nicht mehr sehen werden. Ich habe sehr lange unter seinem Tod gelitten, wollte nie mehr ein Tier, aber es ging nicht ohne. Habe dann mit etwas ganz anderem angefangen, mit Rennmäusen, aber Katzen haben mir gefehlt und heute habe ich 3 Stubentiger und bin glücklich mit ihnen und dankbar das es sie gibt, auch wenn meine eine Katze sehr krank ist.
 
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Hallo Chris,
behalte Dir Deine Tierliebe - sie ist richtig und etwas sehr Schönes....!!!!
Menschen, die das nicht verstehen und sogar keine Tiere mögen, sind mir suspekt....!!! Denen fehlt etwas ganz wichtiges im Leben, das Mitgefühl für Geschöpfe Gottes.....!!!!
Ich z.B. würde mich wegen eines Mannes nie und nimmer von meinem treuen Hund trennen. Wer das verlangen würde, wäre es nicht wert, sich überhaupt weiter mit ihm zu befassen.
Auch Du wirst noch die Richtige finden, die zu Dir paßt und Deine Tierliebe teilt.
Ich hatte das große Glück auf ebenso einen Menschen zu treffen und wir teilen unsere Tierliebe seit über 34 Jahren....!!!!
Also: Bleib wie Du bist, ich wünsche Dir viel Glück....!!!!!!:blume2:
 
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