Wahr oder falsch - 15 Fragen rund um den Hund

Marie

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Hunde, die bellen, beißen nicht – oder? Selbst wer nie einen Hund besessen hat, kennt meist die eine oder andere Faustregel zum Umgang mit den Tieren. Dazu kommen jede Menge Mythen und Geschichten, die sich um die zahmen Nachfahren der Wölfe ranken. Welche sind nun wahr und welche gehören ins Reich der Legenden?

Aussagen:

Hunde können nicht schwitzen, da sie keine Schweißdrüsen haben.

Falsch. Hunde haben Schweißdrüsen, allerdings nur an den Ballen unter ihren Pfoten. Zur Kühlung des Organismus, wie beim Menschen, reichen diese bei weitem nicht aus, weswegen ein Hund bei warmem Wetter und körperlicher Anstrengung hechelt, um Hitze abzugeben.


Auch Hunde träumen.

Richtig. Bei Hunden wurden Schlafphasen mit raschen Augenbewegungen (Rapid Eye Movement) nachgewiesen, während derer auch der Mensch intensiv träumt. Darauf, dass Hunde während dieser REM-Phasen ebenfalls die Erlebnisse des Tages verarbeiten, deuten gelegentliches Zucken, Pfotenbewegen und Schwanzwedeln hin. Nachgewiesen wurde die Traumfähigkeit von Säugetieren von Forschern des Massachusetts Institute of Technology, die bei Ratten während der REM-Phase die gleichen Hirnaktivitäten aufzeichneten wie beim Durchqueren eines Labyrinths kurz vor dem Einschlafen.


So wie Menschen Links- oder Rechtshänder sind, haben auch Hunde eine Präferenz für ihre linke oder rechte Pfote.

Richtig. Zumindest deuten Versuche der Psychologin Deborah Wells von der Queen's University of Belfast darauf hin. Wells' 53 Testhunde mussten jeweils eine Pfote geben, sich eine Flanelldecke vom Kopf streifen und ein Stück Schokolade aus einer Metalldose fischen. Das Ergebnis: Hündinnen bevorzugten für die Aufgaben klar ihre rechte, Rüden die linke Pfote.


Schwanzwedeln ist ein sicheres Zeichen, dass ein Hund sich freut.

Falsch. Hunde wedeln mit dem Schwanz, um ihren Eigengeruch zu verbreiten. Das tun sie, wenn sie aufgeregt sind – und zwar auch, wenn diese Erregung nicht freudig ist. Schwanzwedeln kann also nur in Verbindung mit der sonstigen Körpersprache interpretiert werden; eine einzige Bedeutung kann man ihm nicht zuordnen.


Hunde verhalten sich gegenüber Katzen von Natur aus aggressiv.

Falsch. Es gibt keine natürliche Feindschaft zwischen Hund und Katze. Dass sie sich oft nicht besonders mögen, liegt an der unterschiedlichen Körpersprache. Wenn beispielsweise Katzen ihre Ohren anlegen oder sich auf den Rücken legen, meinen sie das keinesfalls als Zeichen der Unterwürfigkeit, auch wenn ein Hund es so interpretieren könnte. Haben sie sich aber erst einmal aneinander gewöhnt, kommen die beiden oft gut miteinander aus.


Hunde empfinden es als Provokation, wenn man ihnen direkt in die Augen schaut.

Richtig. Der direkte Blickkontakt ist ein Zeichen von Überlegenheit. Während es kein Problem sein darf, dem eigenen Hund in die Augen zu sehen, könnte ein fremder sich herausgefordert fühlen. Im günstigen Fall wird er dem Blick des Menschen schließlich ausweichen, im ungünstigen könnte er versuchen, die offenbar unklare Rangfolge zu seinen Gunsten zu entscheiden.


Hunde bellen in erster Linie, um mit Menschen zu kommunizieren.

Richtig. Untereinander kommunizieren Hunde wie Wölfe: mit Körpersprache, Mimik und Gerüchen. Auch knurren und jaulen sie; gebellt wird jedoch nach dem Welpenalter überwiegend, um Herrchen oder Frauchen etwas mitzuteilen. Theorien, wonach sich der Hund mit dem Bellen an die menschliche Sprache angepasst haben soll, konnten bislang nicht bewiesen werden.

Quelle: http://www.quarks.de
 
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Angelika-Marie schrieb:
Das waren aber keine 15 Fragen?
Wo ist der Rest?
Hihihi, gut Geli! Sehr gut! :kuss1:

Hier ist der Rest :):

Hunde heben ihr Bein, um ihren Urin möglichst hoch zu hinterlassen.

Richtig. Der Urin jedes Hundes hat einen bestimmten Geruch, der ihn von seinen Artgenossen unterscheidet. Mit diesen Duftmarken zeigen vor allem Rüden ihren Anspruch auf ein bestimmtes Revier an. Indem sie nun das Hinterbein heben, treffen sie zum Beispiel einen Baum an einer höheren Stelle. Vor allem kleine Konkurrenten haben es dann schwerer, die Duftmarke mit ihrem eigenen Urin zu überdecken.


Rüden vertragen sich generell besser mit Hündinnen als mit ihren Geschlechtsgenossen.

Richtig. Zwar müssen Rüden keinesfalls ständig aufeinander losgehen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Kämpfen kommt, ist deutlich höher als zwischen einem Rüden und einer Hündin. Grund dafür ist, männliche Hunde sich meist gegenseitig als Konkurrenz wahrnehmen, der es die eigene Dominanz zu beweisen gilt.


Drogenspürhunde werden süchtig gemacht, damit sie Rauschgifte gezielt aufspüren.

Falsch. Die meisten Drogen wären für Hunde schwer gesundheitsschädigend oder sogar tödlich. Drogenspürhunde lernen in ihrer Ausbildung vielmehr, den Geruch verschiedener Rauschmittel mit einem Spielzeug zu verbinden. Dieses suchen sie auch später im Einsatz.


In China isst man Hundefleisch.

Richtig. Hundefleisch gilt in manchen Gegenden Chinas als Delikatesse – und nicht nur dort. Auch in Korea und Vietnam ist der Verzehr von Hunden nicht unüblich, und sogar in Sachsen war das rosafarbene Fleisch, das gern mit Sesam kombiniert wird, einmal recht beliebt. Noch vor gut einem Jahrhundert, so hat es der Wiener Professor Erhard Oeser herausgefunden, sollen in Chemnitz durchschnittlich 226, in Dresden 136 und in Zwickau 58 Hunde pro Jahr geschlachtet worden sein.


Ob ein Hund kinderlieb oder lernfähig ist, wird auch von seiner Rasse beeinflusst.

Richtig. Viele der über 300 offiziell anerkannten Hunderassen werden schon seit einigen Jahrzehnten gezüchtet. Die Folge ist eine relativ geringe genetische Variabilität, so dass Hunde derselben Rasse oft zu ähnlichem Verhalten neigen. Wie aggressiv oder kinderlieb ein Hund ist, hängt jedoch immer in erster Linie von seiner Erziehung ab.


Wenn ein Pit Bull sich in Beute verbeißt, sperrt sich sein Kiefer so, dass er nicht mehr loslassen kann.

Falsch. Schädel, Kiefer und Zähne des American Pit Bull Terrier unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise nicht von denen anderer Hunderassen. Es gibt keinen wissenschaftlichen Hinweis auf eine Kiefersperre, die speziell bei Pit Bull Terriern auftritt – sie ist lediglich eine moderne Sage.


Bernhardiner sind besonders gut als Lawinenhunde geeignet.

Falsch. Der Bernhardiner oder Sankt Bernhardshund ist zwar dafür berühmt geworden, dass er von Schweizer Augustinermönchen zum Retten von Verschütteten eingesetzt wurde. Die damaligen Bernhardiner waren jedoch viel kleiner und leichter als die heutigen. Je massiger die Tiere in den vergangenen Jahrzehnten gezüchtet wurden, umso mehr wurden sie durch andere Rassen als Lawinenhunde verdrängt.


Wenn Hütehunde keine Schafe hüten können, versuchen sie manchmal, Kinder zusammenzutreiben.

Richtig. Rassen wie Border Collies und Kelpies werden speziell für das Hüten von Vieh gezüchtet, zum Teil schon seit Jahrhunderten. Das Hüteverhalten, das sich aus dem Jagdtrieb entwickelt hat, ist genetisch tief verwurzelt. Unterbeschäftigte Familienhunde übertragen dieses Verhalten in Ermangelung einer Herde nicht selten auf andere, sich bewegende Objekte: Radfahrer, Autos oder eben laufende Kinder.
 
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