Was haltet ihr von Cesar Millan?

Mumpel

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Hallo!

Also vorweg, ich habe das hier in die Hunde-Erziehung/Hunde-Verhalten Sparte gepostet, weil Cesar Millan sich vor allem mit diesen Dingen beschäftigt.
Er hat eine sehr "andere" Herangehensweise an das Thema Hund, das möchte ich vorher betont haben, und ich bitte euch auch, nicht zu urteilen bis ihr euch mehrere der Ausschnitte angesehen habt - ich weiß ich war am Anfang schockiert darüber was er macht, habe mir dann aber alles angesehen was ich auf Youtube gefunden habe, und musste feststellen, dass dieser Mann eher schon Wunder wirkt.

Die Videos sind auf Englisch, es gibt sie nicht auf Deutsch, ich hoffe ihr versteht alles was er dabei mitteilt:

Up Close With "Dog Whisperer" Cesar Millan PT 1 of 3
Up Close With "Dog Whisperer" Cesar Millan PT 2 of 3
Up Close With "Dog Whisperer" Cesar Millan PT3 of 3


Ein paar Ausschnitte aus seiner Show:

Hundeaggressiver Schäferhund

Kläffende, aggressive Kleinhunde

Menschenaggressiver Pitbull

Zweibeiniger Hund lernt Gehhilfe zu schätzen
 
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AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Liebe Mumpel, :)

bitte schreib doch mal genauer was der Cesar Millan macht. Bei mir - ich habe einen Apple Macintosch - laufen die Videos nicht sauber und ab der Mitte hab ich keinen Ton mehr. Ich muss irgendwas zusätzlich installieren, damit die Videos 'rund' laufen, das wird mein ältester Sohn hinzaubern, wenn er Weihnachten einige Zeit herkommt.
Bis dahin bin ich darauf angewiesen, was DU zu dem Thema sagst, und was Dich an der Art Cesar Millans so begeistert.

Ich bin sehr gespannt, hier Näheres von Dir zu hören!

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Hallo!

Okay, ich versuche es mal in Worte zu fassen...
Cesar arbeitet nicht mit leckerli, nicht mit freudigem Loben, nicht mit Spiel. Er vertritt fest die Theorie, dass Hunde zu 80% mit Energien kommunizieren, und es vor allem darauf ankommt, mit welcher Intention man sich einer Sache annimmt, und nicht darauf, welches Ziel man erwartet.
Seiner Meinung nach gilt in der Hundewelt nicht der stärkste, dominanteste, schnellste Hund als Rudelführer, sondern der ruhigste und bestimmendste. Aggression entsteht seiner Meinung nach aus fehlerhaftem Verhalten der Ranghöheren, oder aus fehlendem Vertrauen.

Sein Hauptleitsatz ist "Excercise, Discipline, then Affection", also körperliche Auslastung, Disziplin, und dann Zuneigung.

Ein Hund der nicht körperlich nach seinen Bedürftnissen ausgelastet wird, kann keine Disziplin ausüben. Disziplin ist es aber, was wir mit Zuneigung belohnen sollten.
In der heutigen welt läuft es aber meistens entweder auf Auslastung und viel Zuneigung hinaus, oder nur auf Zuneigung, Zuneigung, Zuneigung. Das schadet dem Hund nicht wirklich, führt aber im Endeffekt dazu dass er sich entweder andere Kanäle sucht um seine Energie loszuwerden, oder aber glaubt er müsse alles unter Kontrolle haben und Disziplin erzwingen, anstatt sie selbst zu leben.
Viele der Hundeprobleme entstehen seiner Meinung nach, weil zuviel Zuneigung genau in den falschen Momenten angewandt wird, und die Hunde viel zu sehr als "Kind" oder "Freund" oder "Partner" gesehen werden im menschlichen Sinn, und viel zu selten einfach als Hund. Am einfachsten lässt sich das mit dem Beispiel des Streichelns wenn der Hund sich bei Donner fürchtet erklären: Es Donnert, Hund zuckt, wird sofort vom Menschen umsorgt und gestreichelt. Es Donnert, Hund zuckt mehr, bekommt mehr Zuneigung. Es donnert, Hund kriegt einen ausgewachsenen Hysterieanfall, Mensch macht ein riesen Tamtam darum - Teamwork in die falsche Richtung.

Eine seiner wichtigsten "Waffen gegen gestörte Hunde" ist Spazierengehen. Er setzt dabei die Leine ganz oben am Hals an, und hält sie eher kurz, sodass der Hund neben ihm geht. Das ergebnis dessen ist sehr erstaunlich. Er legt einem Hund die Leine an, der vorher röchelnd und zerrend in der Leine hing, und der Hund geht spätestens nach 10 Minuten völlig entspannt und gelassen neben oder hinter ihm, während er zügig voranschreitet.
Ein Hund der ständig vorne geht (also den Weg auslotet), oder ständig nur schnuppert schnuppert schnuppert hat beim Spazierengehen mehr geistigen Stress als er Körperliche Übung erhält dadurch, und das letzte was der Hund dabei praktizieren muss ist Disziplin oder Konzentration auf seine Bezugsperson.
Was er also tut ist einen großteil wirklich marschieren, und dann als Belohnung für die Konzentration des Hundes eine Pinkelpause mit Rumschnuppern einlegen, bevor er wieder nach Hause marschiert.

Es wäre zuviel das jetzt alles zu beschreiben, aber wenn dedizierte Fragen zu diesem oder jenem kommen antworte ich gern :)
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Hallo Mumpel, :)

ich finde es sehr interessant, was Du geschrieben hast.
Wir hatten hier mal eine Frau im Forum, Eva, mit der ich lange auch privat geschrieben habe und einen sehr interessanten Austausch pflegte, die zu 100% die Meinung vertrat, dass ein Hund all das tut, was man wirklich innerlich will.
Wenn man überzeugt ist, dass dies und das nun richtig für den Hund ist - wird der Hund das machen, oder jedenfalls mitmachen, bzw. über sich ergehen lassen.

Ich will mal Beispiele nennen: Ich will meinetwegen, dass mein Hund unangeleint an der Straße bei Fuß geht, ohne rüberlaufen zu wollen, absolut auf mich konzentriert ist, und vor jedem Überqueren einer Straße auf Handzeichen wartet, oder aber auf das nächste Handzeichen hin losläuft.
Wenn ich das wirklich will und erwarte, bin ich umgekehrt auch absolut auf den Hund konzentriert - und er wird es dann machen.
Ich weiß, dass es funktioniert, denn Bonnie hat so am allerersten Tag bei Fuß gehen an bürgersteiglosen Straßen gelernt.

Wenn meine klare Erwartung ist: Ein Hund liegt im Restaurant ruhig unter dem Tisch, dann setze ich das kraft meiner inneren Energie durch - und er macht es.

Oder, ein Hund soll wegen einer Entzündung Augentropfen bekommen, die er nicht will. Hund zickt rum, läuft weg, versteckt sich. Dann ist es jetzt an mir, innerlich völlig überzeugt zu sein, dass er sie haben MUSS. Diese innere energetische Kraft reicht aus, den Hund zu schnappen, und ihm ruhig, bestimmt und gelassen die Dinger zu verabreichen.

Wenn ich KANN, wende ich das immer wieder an. Zum Beispiel, als ich mit meinem Pflegewuff in Berlin war, musste ich längere Zeit mit ihm S-Bahn fahren. Die Vierersitze konnte ich nicht benutzen, weil ich Reisegepäck dabei hatte. Wir saßen auf diesen Ausklappsitzen, dort, wo auch Fahrräder und anderes Zeug abgestellt werden kann. Also, ich musste auf diese Weise S-Bahn fahren im Hauptberufsverkehr, mit einem Hund, der tendenziell auf fremde Leute, andere Hunde, Kinderwagen und Fahrräder mit Knurren und Schnappen reagierte. Es MUSSTE aber sein - und es ging mit Tino problemlos.

So ein inneres Überzeugtsein, das wäre auch für Dich gut, Mumpel, mit Deinem Köti.

Ich habe dabei allerdings zwei Probleme:
1.) Wenn ich mit zwei Hunden unterwegs bin, reicht meine energetische Konzentration manchmal nicht. Da muss ich mich darauf verlassen können, dass Bonnie an der Straße sicher bei Fuß geht, während ich mich auf Tino konzentriere. Aber sobald ich mich innerlich ein bisschen von ihm abwende, spüre ich, wie auch er nicht mehr ganz dabei ist und über die Fahrbahn linst. Da muss ich halt noch mehr üben.

2.) Die innere Erwartung ist nicht fest. Man misstraut in manchen Situationen dem Hund, die Dinge genauso durchzuführen, wie man sie eigentlich möchte. Es hat mich zum Beispiel nicht gewundert, dass Tino im Gartenrestaurant NICHT ruhig unter dem Tisch lag. Ich habe nichts anderes von ihm erwartet.
Es MUSSTE nicht sein, und ich war innerlich nicht davon überzeugt, dass Tino nicht doch austickt. - Schließlich habe ich ihn ja kennengelernt, und WEISS auf einer bewussten Ebene, dass er noch nicht verlässlich ist.
Also GLAUBE ich auch, das er nicht verlässlich ist.

So ist das immer ein Doppelspiel der Interaktionen. In dem Maße, in dem ich ihn aus meiner Konzentration entlasse, macht er Bockmist. WEIL er Bockmist macht, GLAUBE ich weniger an ihn. WEIL ich weniger glaube, macht er MEHR Bockmist.

Wir sind aber in einer positiven Spirale. Er macht immer weniger Bockmist, lässt sich leichter disziplinieren, und ich glaube immer mehr an ihn.

*********

Ich stimme in einigen Punkten mit Cesar Millan überein. Z.B. bezüglich Rudelführer, menschliche Fehlinterpretation, klare Kommandos, damit der Hund sich orientieren kann, die Achtung vor dem Menschen behält und nicht aus dem Ruder läuft.


Schau hier:
https://www.tierliebe.at/forum/showpost.php?p=154683&postcount=30

Wobei bei Bonnie alles mit Liebe geht, und sie bei einem scharfen Kommando zucken würde. Da brauche ich keinerlei Disziplinierung anzuwenden, das macht sie alles auf ganz kleine Weisungen ganz alleine.
Das Vertrauen stimmt zwischen uns 100%.


In der heutigen welt läuft es aber meistens entweder auf Auslastung und viel Zuneigung hinaus, oder nur auf Zuneigung, Zuneigung, Zuneigung.

Das sind für mich diese Huschus, in denen in Wattebäuschchenmentalität trainiert wird. Unter "Entwürfe" habe ich da ein langes post zu diesem Thema liegen, was ich eigentlich für dieses Forum schrieb, mich aber nicht recht traue, es zu veröffentlichen, weil mir dann viele hier - postwendend - an den Gurgel gehen würden.

Ich bin schon sehr der Meinung, dass Hund klare Ansagen braucht, auch ein deutliches "Nein!" und Äußerungen des Missfallens.


Ein Hund der nicht körperlich nach seinen Bedürftnissen ausgelastet wird, kann keine Disziplin ausüben.

Auch hier stimme ich ihm zu, ergänze aber, dass Hund auch "Kopfmäßige Auslastung" braucht. Also, nur spazierengehen reicht meines Erachtens nicht.

Wenn ich aber Pflegehunde nehme, ist langes Spazierengehen das erste, was ich mit ihnen mache. Über das spazierenlaufen können sie ihren Trennungs- oder sonstwie gearteten innerlichen Schmerz am besten abarbeiten. Lenkt gut ab.

Wie Du anderen postings von mir sicher kennst, bin ich aber kein Fan der Leine. Weder einer kurzen, noch langen, weder niedrig noch hoch am Hals.
Ich erwarte von meinen Hunden (Pflegewuffs inklusive) , dass sie beim Spaziergang auf mich konzentriert bleiben. Das gilt in erster Linie für Straßen, haben wir den Waldrand erreicht, gibt es dafür freies Laufen und Spielen auf der Wiese. Gehen wir danach auf dem Radweg weiter, erwarte ich wieder Konzentration, die so weit geht, dass die Hunde auf den leisen Ruf "Vorsicht, kommt ein Fahrrad!" zu mir an den Rand kommen und dort ruhig warten.
Das geht auch problemlos. Also, ich lasse sie dort, wo es sein muss, nie aus meiner Konzentration. - Siehe oben, gelegentliche Schwachmomente eingeschlossen, wenn ich mal mehr bei dem einen oder anderen bin.

In der Regel funzt es aber gut. Gestern Abend waren wir noch bei Dämmerung im Wald und kamen anschießend auf eine Wiese mit Rehen.
Beide Wuffs blieben stehen, und sahen sich die Rehe an.
"Lass die Rehe, Bonnie", sagte ich. "Lass die Rehe, Tino! - Wir gehen weiter!" --- Und natürlich taten wir das.
Vorher hatte ich noch ein Supererlebnis mit Tino, der bis dahin nicht immer abrufbar war: Als ich auf dem Parkplatz zum Waldweg die Hunde herausließ, sah ich eine Frau am Zugang stehen mit einem Hund fest an gespannter Leine, die sich langsam rückwärts bewegte, offensichtlich in Angst, dass meine freilaufendem ihrem Hund zu nahe kommen könnten. "Hund MEIDEN?" rief ich. Sie nickte wortlos.
"Bonnie, lass den Hund!" - Bonnie bog mit scharfer Kehre sofort rechts in den Waldweg ab. "Tino! Lass den Hund!" Tino folgte ihr auf dem gleichen Wege. - Aber genau das hatte ich in dem Augenblick auch erwartet! Und damit sind wir wieder oben angekommen.


Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Ah, ich beneide dich! Ich wünschte ich würde meinem Hund mehr vertrauen, denn damit hast du völlig recht! Umso selbstverständlicher man manche Dinge erwartet, umso selbstverständlicher passieren sie auch - weil man mit Energie, Geist und Haltung danach fordert, und es erwirkt. Hat auch gar nichts mit Wundern oder Esoterik zutun, sondern ganz einfach damit, dass man völlig anders an Angelegenheiten herangeht, reagiert, sich verhält.. Und gerade Hunde üben ja weitaus mehr unterschwellige Kommunikation aus, als wir Menschen!

Auch mit dem, dass ich das gut brauchen könnte hast du völlig recht, ich sehe es ja selbst! Aber im Ernst, da muss viel Aufmunterung von aussen (durch Trainer/in) kommen, mir gezeigt werden dass es GEHT, damit ich selbst wieder diesen feinen Ansatz finde, wo ich beginne nicht nur zitternd abzuwarten dass die Katastrophe an der Leine kommt, sondern auch wieder aktiv danach fordere, dass es NICHT passiert.

Übrigens zum Thema "Wunder" ;) :
Abrufen ohne Leine wenn ein anderer Hund kommt, lustige Geschichte... Ich hatte vor einigen Wochen meinen leinenaggressiven Rüden im Stall mit, angehängt usw. Und der Stallhund (revierverteidigend) kam her. Ein kleiner Jack Russell Terrier gegen meinen zorngestählten Schäferhund, aber er stelzte nur knurrend näher, also nicht wirklich sehr bedrohend. Ich "puh, gottseidank hab ich meinen an der Lei..." RATSCH und das Halsband riss, meiner Stürzte Vorwärts, der Stallhund erstarrte hochaufgerichtet und knurrend...
In meinem Kopf hat zu dem Zeitpunkt das Ave Maria abgespielt, für Angstschweiss war ich da zu schockiert, aber meine erste Reaktion war "GOLIATH HIER!!!" zu bellen.
Maria hat mich erhört, mein Hund bremst, geht die letzten Schritte in Zeitlupe, schnuppert sehr langsam an der Schnauze vom Stallhundi, ich brüll nochmal mit allem an Willen was ich so hab, meiner leckt sich die Lefzen und trabt zurück zu mir..
Puuuuh! Aber innerlich hab ich mir auf die Schulter geklopft, haha!
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

@ Geli: Du hast wieder einmal alles wunderbar zusammengefasst, danke! :)


Das sind für mich diese Huschus, in denen in Wattebäuschchenmentalität trainiert wird. Unter "Entwürfe" habe ich da ein langes post zu diesem Thema liegen, was ich eigentlich für dieses Forum schrieb, mich aber nicht recht traue, es zu veröffentlichen, weil mir dann viele hier - postwendend - an den Gurgel gehen würden.
Ich bin schon sehr der Meinung, dass Hund klare Ansagen braucht, auch ein deutliches "Nein!" und Äußerungen des Missfallens.
Ich habe Jahre verschwendet, Jahre, in denen ich mit meinem Hund an seinen Ängsten gearbeitet und gearbeitet habe, ohne dass sich nennenswerte Erfolge gezeigt hätten. Wir haben etliche „Wattebäuschchen“-Hundeschulen besucht. Wie oft habe ich gehört „mit einem solchen Hund darf man nicht schimpfen“ – gut, also habe ich mich daran gehalten. Aber mein „solcher Hund“ hatte dadurch keine klaren Richtlinien und niemals ein Erfolgserlebnis. :weinen1:
Ich hatte die Hoffnung aufgegeben, meinem Hund ein lebenswertes Leben ermöglichen zu können, als ich endlich eine HuSchu fand, in der freundlicher Umgang mit dem Hund und eine gewisse Strenge verknüpft wurden. Es gab klare Richtlinien, Befehle mussten befolgt werden. Und auf einmal ging es steil bergauf. Natürlich kann ich nicht für alle Menschen-Hunde-Teams sprechen, aber Woody braucht eindeutig klare Ansagen, die durchaus auch streng sein dürfen. Er muss nicht nur wissen, was ich von ihm will – er muss auch wissen, was ich nicht will. Seit Woody das Wort Nein kennt, ist er viel lockerer und weniger ängstlich geworden.
Also – liebe Geli – ich springe Dir sicher nicht an die Gurgel, ich weiß aus Erfahrung, wie recht Du mit Deiner Meinung hast. :kuss1:
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Und hier noch ein paar Sachen, die ich gerne zum eigentlichen Thema sagen möchte:

Auch wenn er vieles erreichen kann, mir persönlich sind einige Methoden von Cesar Millan nicht unbedingt sympathisch.

Mir würde es z.B. sehr widerstreben, einen Hund an so kurzer Leine zu führen, dass er bei der kleinsten Bewegung seines Kopfes gewürgt wird. :eek:
Solche schnellen Spaziergänge ohne jede Pause würden mir keinen Spaß machen und meinen Hunden wahrscheinlich auch nicht. Mir ist es lieber, wir fahren ins Grüne und ich lasse sie dort laufen, rennen und schnüffeln wie sie wollen, und wir machen zwischendurch ein paar Abruf- und sonstige Übungen, die mit Leckerli belohnt werden, was meine Hunde sehr erfreut und mich dadurch glücklich macht. Mit der Leckerli-Belohnungsmethode habe ich wirklich sehr viel erreicht und ich würde auch bei einem anderen Hund nichts anderes versuchen. Ich finde halt, Hunde-Erziehung und Hundehaltung sollte sowohl dem Menschen als auch dem Hund einen gewissen Spaß machen.


Es stimmt, meine Hunde werden nicht wie Hunde in einem Hunderudel gehalten, meine Hunde leben aber auch nicht in einem reinen Hunderudel, sondern bei und mit mir und mit Kater Socki. Und wenn sie sich bei Gewitter fürchten, dann werden sie zwar nicht gestreichelt, aber sie dürfen zu mir kuscheln kommen. Und dann blicken wir gemeinsam dem Blitz ins Auge.

Was ich an Cesar Millan bewundere, sind seine Ausstrahlung und seine Willenskraft. Es wundert mich nicht, dass diese Hunde ihm bedingungslos vertrauen und folgen. Aber als normaler Mensch ist man – fürchte ich – nicht in der Lage, seinem Hund ununterbrochen dieses Vertrauen zu vermitteln. Wenn ein Hund – so wie mein Woody – schon einmal einen Menschen gebissen hat, und das unter Aufsicht einer Hundetrainerin, kann ich ihm ganz einfach nicht bedingungslos vertrauen, so sehr ich ihn auch liebe. Das funktioniert nicht, weil in mir unterschwellig ein Zweifel vorhanden ist, den ich nicht wegkriegen kann. Das weiß ich und deshalb wird Woody in bestimmten vorhersehbaren Situationen immer an der Leine sein.

Cesar Millan ist meiner Meinung nach ein Show-Typ, der sich vor allem sehr gut verkaufen kann, sicher sehr gut mit Hunden umgehen kann und bestimmt auch sehr schöne Erfolge zu verzeichnen hat. Ich bezweifle allerdings, dass ich, die ich ja diese ganz besondere Ausstrahlung, diese starke Willenskraft und dieses völlige Vertrauen in den Hund nicht habe, mit seiner Methode zurechtkommen würde. Obwohl ich einige Dinge - wie eben dieses starke Vertrauen - liebend gern haben würde. :D:D:D


@ Mumpel: ganz herzliche Gratulation zu Deinem Erfolgserlebnis -weiter so! :umarm:

Liebe Grüße,
ElliB :blume1:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Erstmal: Danke, Elli! :)

Dann:

Liebe Mumpel, :)

ich habe lange überlegt, was ich Dir antworten soll.
Der erste Teil ist leicht:

Ja guck, Du hast in einer brenzligen Situation kraft Angst Willensstärke bewiesen. Es MUSSTE sein! - Und es klappte!
Und genauso ist es in anderen Situationen auch. Ich wollte, ich könnte Dir sagen: Stell Dir vor, dass es klappt! -- Ich weiss aber auch, wie schwierig das ist.

Jetzt wird es kompliziert für mich und ich muss mich etwas vortasten:

Du schreibst immer wieder, Dein Hund sei Leinenaggressiv. Ich weiß tatsächlich nicht genau, was das ist, was ich mir darunter vorstellen soll. Denn Dein Hund ist ja eindeutig nicht nur an der Leine aggressiv, sondern ebenso, wenn Du ihn losmachst?
Mumpel schrieb:
Mir sind 3 Mal aggressive freilaufende Hunde (...) begegnet. Alle 3 sind (...) auf mich und meinen Hund zugeschossen, und zwar aggressiv.
Alle 3 sind jaulend und mit Bisswunden wieder abgezogen - sowas lässt sich meiner nicht bieten! Aber: Das war der Beginn der leinenaggression bei meinem! Würde ich meinen jetzt abhängen (...), passiert folgendes:
Meiner stürzt sich wild knurrend und bellend auf den anderen Hund. Zeigt dieser Angst, wird er gebissen. Zeigt er keine Angst sondern knurrende Empörung zieht sich meiner zurück.

War er denn, als die 3 freilaufenden auf ihn losstürzten an der Leine? Und seitdem hat er ein Misstrauen und mag keine anderen Kötis mehr? Hast Du ihn bei "dem Überfall" nicht losgelassen? Oder war es besser, ihn nicht loszulassen? Es ist ein Schäferhund, oder?

Wenn es so ist, wie ich es mir vorstelle, würde ich sagen, erinnert mich das am meine ehemalige Freundin Uschi.
Uschi bekam mit Abstand eines Jahres zwei recht junge Schäferhunde ( 6 Monate der Rüde, der als erster kam) und 2 Jahre die halbverhungerte Schäfer x Hovawarthündin aus schlechter Haltung. Beide erhielt sie von einer Frau ( ich will sie mal Daisy nennen), die Wachperson und Nachtwächterin in einem großen, sehr bekannten Fußballstadion ist und sich aus Neigung immer wieder um schlecht versorgte, irgendwo aufgegabelte Schäferhunde kümmert.
Natürlich bringt die etwas vierschrötige, humorvolle Daisy den Hunden ( von denen sie immer mehrere hat) auch guten Grundgehorsam bei, bevor sie sie vermittelt, wozu sie Nachts im Stadion ja reichlich Zeit hat.
Also: als beide kamen, waren sie eigentlich seelisch okay, lieb, anhänglich, konnten Sitz, Platz, Fuß und Bleib.
Sie liefen ruhig an der Leine, ich konnte sie mit meinen Hunden besuchen, mit denen sie frei spielten.

Als ich die elegante, zu ihren Hunden durchaus sehr zärtliche Uschi nach einem halben Jahr wiedertraf, hatte sich die Situation grundlegend geändert. Die Hunde, deren Aufgabe vor allem darin besteht, das große, einsam gelegene Haus auf einem 4000 m2 Grundstück zu bewachen, hatten eine Aggression gegenüber allen anderen Kötern entwickelt. Uschi konnte sich nur noch ganz früh morgens oder spät Abends mit ihnen aus dem Haus schleichen, und geheime Waldwege gehen, um bloß ja keinem anderen Hund zu begegnen. Wenn doch ein anderer Hund kam, drohten sie sich laut bellend und zähnefletschend auf ihn zu stürzen und rissen Uschi um. Einmal brach, und einmal verstauchte sie sich dabei den Knöchel. So konnte sie die Kötis nirgendwo mehr mit hinnehmen, und tat es auch nicht mehr. Meine Hunde erhielten bei ihr natürlich Hausverbot, und das war, nachdem ich ihr mehrmals angeboten hatte, mit ihr zusammen mit ihren Hunden zu trainieren, was sie immer wieder angstvoll ablockte, das schleichende Ende unserer Freundschaft. Sie begann mich zu meiden. Sie erklärte, sie wolle lieber mit Daisy trainieren, und tat das wohl auch einige Male, denn ich traf sie einmal dabei im Wald.

Was soll ich sagen? Bei Daisy hörten die Hunde aufs Wort. Sie liefen im Wald frei bei Fuß und Daisy konnte sie meinen und anderen Hunden gegenüber problemlos abrufen. Auf dem nahegelegenen Radweg gingen sie, nach klaren Daisyworten, bald ohne zu Zerren an kurzer Leine. Uschi taperte etwas verlegen lächelnd hinterher.

Die Geschichte ging so aus: Schon beim ersten gebrochenen Knöchel hatte Uschi ein Hausmeisterehepaar engagiert; mehr und mehr führten die jetzt die Hunde aus, bis Uschi gar nicht mehr ging.
Und wenn sie, in deren Urlaub doch regelmäßig gehen musste, dann nur noch mit Stachelhalsband und an kurzer Leine, spätnachts, frühmorgens und ansonsten auf geheimen Wegen. Oder auch gar nicht. 4000 m2 sollten für Hundis ja auch mal reichen?

*******

Ich glaube, dass Schäferhunde und ihre Mischlinge eine ganz klare Ansage benötigen. Vielleicht auch manchmal eine vom Tonfall und der inneren Erwartung etwas harte Disziplin, die sie nicht aus dem Ruder laufen lässt. Wenn ich mir die burschikose, heitere Daisy angucke, hat sie den Ton absolut gefunden.
Sie ist nicht bös. Sie ist nur bestimmt. Sogar lachend bestimmt.

Was habe ich früher die Schäferhundvereine verachtet! Früher bin ich viel Rad gefahren, meine Hündin und meist auch noch einen zweiten Wuff ohne Leine dabei. Wichtig war für mich nur, dass die mir auf Abruf folgten. Na, den ( Anfang/Mitte der 90ziger noch wenig befahrenen) Radweg nutzten natürlich auch die Schäferhundvereine.
Sobald man die Ansammlung aus 10 oder 12 Hundeführern sah, hörte man die Gruppe auch bereits. Alle Schäferhunde an kurzer Leine begannen unisono laut zu bellen, sobald sie unserer ansichtig wurden.
Wir näherten uns gemütlich mit dem Rad. Auf Rufnähe herangekommen, brüllte natürlich der menschliche Rudelführer: "Nehmen Sie die Hunde an die Leine!" - Ich dachte nicht daran, sondern radelte gemütlich weiter.
Die Schäferkötis zerrten wild geifernd nach vorne, die Halter zerrten seitwärts, ihre Körper nach hinten bogenförmig, sich gegen die Kraft ihrer Hunde auflehnend. Da war also ein Parcour aus wild kläffenden Hundemäulern rechts und links vom Radweg, mit spitzen, beissen wollenden Zähnen.
"Lasst die Hunde!" sagte ich Lucy und Lorc. Und natürlich taten sie das! Ohne denen auch nur einen Blick zu schenken, liefen sie neben meinem Rad mitten hindurch.

Ich dachte damals: Echt, was sind das für Idioten! Wie können diese Menschen ihre Hunde nur so scharf trainieren? Da hat doch keiner was von!
Wobei in den Schäferhundvereinen damals wirklich noch mit bösen, Schmerzen bereitenden Methoden trainiert wurde.
Ich ließ aber außer acht, dass Deutsche Schäferhunde und ihre Rassekumpanen keine ganz einfachen Hunde sind, und wirklich Dominanz der Herrlis und Gehorsamstraining brauchen.
Sicher nicht mit schmerzbereitenden Methoden, aber ganz sicher eine starke Hand.

Klär mich auf, wenn ich für Dich falsch liege!

Zurück zu Deiner Frage:
Frage, was ist besser? Andere Hunde die Angst haben in noch größere Panik zu versetzen, damit sie auch leinenaggressiv werden (...), oder lieber kein so ein Risiko eingehen?

Die Antwort ist oben schon gegeben: Das für Deinen Hund richtige Training
finden und ihm gegenüber durchsetzen. Dabei, durch Erfolgserlebnisse, immer mehr Vertrauen aufbauen, so dass Du weißt, es geht in die richtige Richtung!!!
Und natürlich, wie Cesar Millian betont: Körperlich auslasten!

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Hallo erneut!

Danke für deine offenen Worte, ich habe sie sehr genossen, und mich ab und an auch mal lachend selbst im Text wiedergefunden.

ich denke aber das ist der Moment wo ich etwas mehr zu meiner Situation schreiben werde, um auch zu erklären wie ich überhaupt auf Cesar Millan gekommen bin.

Mein Epos beginnt im alter von 12 Jahren auf einem Schäferabrichteplatz. Kasernenton, Leine reissen, Stachelwürger wenn der Hund net spurt, und ich war dort mit einem Sibirischen Husky... 2 Dinge hab ich dort gelernt (die ich inzwischen natürlich absolut nicht mehr glaube, aber manchmal merke dass es noch in meinen Gedanken rumspukt):

1. Wenn man einen Hund will mit dem man Arbeiten kann, muss man sich Schäfer, Rottweiler, Dobermann oder Malinois nehmen. Keine andere Rasse ist überhaupt den Aufwand wert, sich groß anzustrengen - Warum? Weil sie auf den Kasernenton nicht reagieren, ergo: Dumme Rassen die nix taugen.

2. Wenn man von seinem Hund gehorsam will, muss man streng, konzentriert, harsch und stetig auf Zack sein. Der Hund darf genau gar nix ohne vorher ein OK zu bekommen. Ja, das ist absolut plem plem, aber bei einem 12 jährigen Mädel das von lauter 40 Jährigen Trainern umgeben ist hinterlässt das doch deutliche Spuren ;)

Gut, nach 2 Jahren fruchtloses Husky herumscheuchen und anfauchen (sie nahm es mit viel Humor ;) ) bin ich ausgeschieden weil die Leute immer sehr unfreundlich zu mir als Mensch waren, und das war das Ende vom Abrichteplatz für eine Weile.

Mit 21 hab ich mir einen Schäfermischling (Goliath) genommen, weil ich BGH1 und 2 sowie Fährten- und Rettungshundearbeit machen wollte, und landete in einer Leckerlistopf- und Wattebausch-Hundeschule, wo ich erst mal gründlich verwirrt wurde. Beim ersten scharfen "Nein" das ich auf dem Platz von mir gab weil mein Rüde beim Sitzen einen anderen (ganz auf Pubertät eben) angepöbelt hat, wurde ich von der Sekte an antiautoritären Trainern solange niedergelabert bis ich mich vorn und hinten nicht mehr ausgekannt habe, und das wortwörtlich.

Ich glaube in den nächsten 2 Monaten des Kurses habe ich alles falsch gemacht, was man falschmachen konnte. Daheim hab ich mir von dem Hund immer noch nichts gefallen lassen, ich komm mir einfach blöd vor wenn ich mit einem Leckerli vor einem knurrenden, futterneidigen Hund stehe und säusle "Och bittebitte kleines Schatzimausi möchtest du nicht aufhören zu knurren? Schauuu kriegst auch ein Specki dafür!". Also hat daheim auch alles wunderbar geklappt!
Aber draussen? Nix. Da hat das Bellen dann begonnen, und mir wurde ja gesagt "ignorieren! Einfach weitergehen!", auch als ich darauf hingewiesen habe dass es immer schlimmer wurde. Die Aussage dazu: "Jaa, am Anfang wird es immer schlimmer, aber dann sieht der Hund es ein" - Hehe.. Hat er nicht.

Gut, aber die aus der Hundeschule müssen es ja wissen, nicht? Also brav weiter die Übungen gemacht die sie vorgeschlagen haben. Strassenseite wechseln, gescheit mit Leckerli vollstopfen wenn ein anderer Hund kommt, Richtung wechseln, aus dem Weg gehen...
Als mein Hundi dann 2 Jahre alt war, also ein Jahr später, hat er begonnen auch Menschen anzuknurren wenn sie ihn angeschaut haben beim vorbeigehen - ah, da war dann aber mal Feierabend für mich, das hab ich sofort abgestellt. Das Knurren, wohl gemerkt. Problem daran war dass ich von dem Tag an begonnen habe die ganze Umgebung auf eventuelle "Reizfaktoren" zu untersuchen, diesen Auszuweichen, oder den Hund zu beschäftigen, oder die Richtung zu wechseln, oder oder oder, und das hat so einen Stress ausgelöst, dass wieder alles noch schlimmer wurde ^^
Zu anderen Hunden hab ich ihn sowieso nicht mehr hingelassen - ich hatte schlicht angst das was passiert! Auch abgehängt hab ich ihn nicht mehr, wer weiß gibts eine Rauferei... Man fühlt sich immer, und durchgehend für alles Verantwortlich und schuldig, und DAS ist wirklich schlimm, da verstehe ich deine Freundin auch irgendwo ein wenig, dass sie sich davon so hat auffressen lassen. Schade, aber für mich völlig nachvollziehbar, immerhin habe ich alle alten Spaziergang-Grüppchen verlassen vor Scham.

Im Endeffekt war ich vor ca. 1 Jahr soweit, dass mein Rüde begonnen hat völlig auszurasten, alle viere in die Luft, notfalls hat er sich dabei an meinen Oberschenkeln abgestossen - Und das war der Moment wo ich begonnen habe nach Trainern zu suchen.
Einmal Wars eine Kasernendame, die mich richtig ungut angestiegen ist als ich meinte "Mein Hund kann Sitz, Platz und Fuß", weil mein Rüde den Hintern 10 cm von meiner Ferse entfernt hatte - Ihrer Meinung nach völlig unerträglich und katastrophal. *augenroll*
Einmal wars ein Wattebauschtrainer, der glaubte auf der richtigen Spur zu sein weil mein Hund auf dem Hundeplatz absolut gehorsam war - wir haben eine weile geübt, aber es hat absolut nichts an seinem Verhalten auf der Strasse geändert, also auch nix.

Dann habe ich begonnen mich mit Cesar Millan zu beschäftigen... Und jetzt geht es bergauf, vor allem weil ich endlich eine Trainerin gefunden habe, die mit mir am "Ort des Verbrechens" hantiert, und nicht irgendwo anders wo ich eh weiß dass es funktioniert.
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?





Liebe Mumpel, :)

na, das ist ja wirklich eine schreckliche Odyssee, die Du da hinter Dich gebracht hast! Mei!
Ich kann mir gut vorstellen, wie verunsichert Du Dich gefühlt hast, als Du nach der ersten Huschu bei der zweiten sozusagen von einem Extrem ins andere fielst!
Aber wie gut, dass es jetzt stimmt, Du jemand RICHTIGEN gefunden hast, mit dem Du langsam aber sicher die Kurve kriegst! Toi, toi, toi!

Man fühlt sich immer, und durchgehend für alles Verantwortlich und schuldig, und DAS ist wirklich schlimm, da verstehe ich deine Freundin auch irgendwo ein wenig, dass sie sich davon so hat auffressen lassen.

Die Sache mit dem "sich schämen und schuldig fühlen" kann ich gut nach vollziehen, habe ich sie doch an Uschi hautnah erlebt. Es ist wirklich sehr schwer, wenn man lauter Ratgeber hat, die einem die falschen Tipps geben, und auch noch erwartet, das man sie anwendet und sie funktionieren sollen.
Und wen sie dann NICHT funktionieren , ist man 'selber schuld' - und fühlt sich auch so.
Wobei Uschi es nicht wirklich versucht hatte. Ich denke, sowohl Daisy als auch ich wären für sie gute Helferinnen gewesen. Naja, Schnee von gestern.

Die Hundeschulen haben sich in den letzten 10, 12, 14 Jahren wirklich sehr verändert. Mitte der 90ziger waren sie noch richtig hart drauf - und ich wäre NIE in eine solche Huschu gegangen. Inzwischen habe ich mir die neuen, Wattbäuschchenmäßigen angeguckt, und würde da auch nicht hingehen. So was albernes! Du triffst es gut, mit manchen Deiner Worte.
Bei Deinem Beitrag habe jetzt ich das eine und andere Mal herzlich lachen müssen! ;)


Das oben habe ich mal gezeichnet, als ich erst kurze Zeit hier im Forum war und von den Foris mit der "neuen, weichen "Erziehungsmethode konfrontiert wurde.
Es ist nicht so ganz abwertend, wie es auf den ersten Blick aussieht, denn ich wusste schon noch, dass es auch Situationen gibt, in denen das Ignorieren richtig gut ist. Zum Beispiel, wenn ich ( natürlich ungefährlichen) Hunden, die fortlaufen oder auf Ruf nicht kommen wollen, per Weggehen zeige, dass ich NICHT warte. Oder wenn ich einen schwer verängstigten Hund aus der Tötung habe, der die ersten Tage vor Angst ständig knurrt und um sich schnappt. Da hat es überhaupt keinen Sinn, daran 'rumzuerziehen, das MUSS man zunächst ignorieren, bis Köti etwas Vertrauen aufbauen konnte. Erst dann kann man beginnen, dazu etwas zu sagen.

Zu der Zeichnung gibt es auch einen ganz interessanten, alten Thread in dem ich die Frage stellte: "Sind Hunde nur im Augenblick erzieherisch beeinflussbar?" - Ich meine nämlich nicht. Ich meine, sie erinnern sich sehr wohl an vorhergehendes falsches Verhalten, wenn sie zum Beispiel verbotenermaßen in Abwesenheit des Cheffes den Mülleimer geplündert haben, und bei seiner Wiederkehr durch Verstecken im Hundekorb anzeigen, dass sie wissen, sich nicht korrekt verhalten zu haben.
Also, der Hund, der sich bei sowas zurückzieht, anstatt mich zu begrüßen wenn ich heimkomme, dann ganz flach in seinem Körbchen liegt und nur sparsam mit der Schwanzspitze zuckt, der WEISS das er Mist gemacht hat!

Dann werde ich das doch nicht ignorieren! Das eindeutige schlechte Gewissen werde ich bestätigen, indem ich sage: "Ja, Scheisse hast du gemacht, Köti! Was ist das hier? Was soll der Müll auf dem Fußboden?"

Damit mache ich klar, dass MEINE Gesetze immer noch gelten, und lasse den Hund nicht in der Unsicherheit: "Na, gestern hat sie noch gemosert als ich den Eimer ausräumen wollte, hat mir alles weggenommen. Doch heute tut sie gar nichts??? Darf ich den Müll nun nicht ausräubern, oder darf ich's doch? Vielleicht immer nur, wenn sie nicht da ist? Oder vielleicht nur, wenn sie ihre rote Bluse anhat?"
So ein Hund will sich ja orientieren, um sozial gut mit seinen Leuten klarzukommen. Und in den Wattebauschhuschus, finde ich, wird ihnen oft die Orientierung verweigert.

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Hallöchen Ihr lieben,

Ich habe noch nicht alles gelesen,aber ich habe schon einiges mit angreifern erlebt.Hunde Die nicht gut erzogen sind laufen herum und weit und breit kein verantwortlicher.Herr der sache zu sein ist echt nicht immer leicht.
Ich hatte vor 6o.7.j einen 12 o,13j Jagtterrir,allter schwede ein Hund aus schlechten verhältnissen. ein Hund der keine Kommandos kannte.Ein Hund der sehr Stur war.
Ich habe ihm an der Leine mit viel und nochmehr geduld immer wieder die selben kommandos gegeben und immer wiederholt.Dan nach glaube ich 1.J konnte er Aus-Sitz-Platz usw.Konnte aber auf der Strasse noch nicht ohne Leine laufen.
Eines Tages geschah es: ein Mehrhund-Mix kamm direkt auf den Hund zu und hatte Ihn sofort im Genick und schüttelte Ihn hin und her.
Vor lauter schock, brüllte Ich den anderen Hund so laut an.,(Ich kanns leider schrifflich nicht wieder geben,aber es hat gewirkt),so das dieser los lies.
Ich habe warscheinlich Glück gehabt.
Habe aber auch schon Tötliche fälle bei Bekannten erlebt.
Hunde die so einen Angriff überleben, sag ich mal, sind schwer davon zu Überzeugen das nichts geschied bei Begegnungen.
Mit Struppi habe ich übungen gemacht wie;Ich ließ ihn Sitz oder Platz machen
mit ruhiger Stimme im zugesprochen.Oder an der Leine;Ich habe im vorher und werend der Begegnung auskommandos gegeben.Immer wieder,immer mit ruhe und viel geduld.Er hatte gelernt, mit seinem alter und seiner herkunft eine grosse Leistung.3.J hatte es gedauert o.4.J.,was soll Ich sagen,danach verstarb er an Herzinfakt.Ich machte mir vorwürfe und sprach mit dem Doc über das Training mit Ihm.Aber Der Doc sagte damals, das es dem nicht seih,und doch habe Ich mir hir und da vorwürfe gemacht.
Aber was Ich sagen wollte, es gibt immer mal begegnunge mit anderen, die dramatisch enden können.Z.B eine Tötung durch einen Biss.Alter Schwede ,das ist dan eine ander macht.

Ihr lieben Ich wünsche euch so,ne vorfälle auf gar keinen fall.Ich muss jetzt schluss machen werde das Thema später noch mal aufnehmen.
Alles liebe Leanim:blume1:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Liebe Leanim, :kuss1:

Du hast das wirklich gut und richtig gemacht mit Deinem alten Schweden! Terrier sind ja von Natur aus keine leicht erziehbaren Hunde. Dass er in dem Alter doch noch so viel gelernt hat, ist ein kleines Wunder. Du hast ihm sicher viel Geduld und auch viel Liebe entgegengebracht, damit kann man unglaublich viel erreichen.

Mach Dir nur keine Vorwürfe wegen seines Todes. Dieser hatte bestimmt nichts mit Deinem Training zu tun, Struppis Zeit auf Erden war abgelaufen. Du hast ihn sicher nicht überfordert. Im Gegenteil, durch Deine Liebe und Zuwendung hat der alte Schwede einige schöne Jahre auf Erden verbracht.

Jedes Mensch-Hund-Team ist anders und es gibt keine Richtlinien, an denen man sich orientieren könnte. Der eine Hund braucht mehr Strenge, der andere muss eher sanft behandelt werden. Das könnte eine große Herausforderung für die vielen HundetrainerInnen sein, die es gibt. Aber leider arbeiten diese oft stur und starr nach ihren Vorstellungen, ohne die tieferen Probleme ihrer Kunden zu beachten. Deshalb muss jeder Hundehalter selbst die für ihn und seinen Hund richtige Methode herausfinden, was oft ziemlich lange dauert.

Liebe Grüße,
ElliB :blume1:
 
AW: Was haltet ihr von Cesar Millan?

Ah, jetzt muss ich hier aber mal was positives sagen:

Ich bin heute mit nur geringem Murren an einem Hund vorbeigekommen!

Gut ich gebs zu, ich hatte ein Halti in Verwendung. Hab mich seit 3 Jahren nicht wirklich getraut das Ding zu verwenden - der eine Trainer sagt ja, der andere nein auf keinen Fall, dann liest man wieder Horrormeldungen über Genickbrüche...

Aber meine jetzige Trainerin hat sich das ganze in Ruhe von mir zeigen lassen, also wie ich es verwende, anlege, welche Sicherungsmaßnahmen ich dabei habe, und meinte, der Hund sei bei soviel Vorsicht und Sorge in der Nutzung von dem Hilfsmittel in besten Händen, und ich könne es auf diese Art (Kombination mit Halsband und 2. Leine, um bei plötzlichen Rucken zu verhindern dass der Kopf verdreht wird) ohne mich zu fürchten einzusetzen.

Jetzt habe ich schon die 3. lange Runde gedreht mit Halti, und fühl mich schon viel besser, vor allem viel Ruhiger! Wozu auch Panisch werden wenn man weiß der Hund kann nicht mal mehr halb soviel Kraft in die Leine werfen wie vorher?
Und das tut er jetzt auch nicht mehr. bei der Hundebegegnung hat er sich zwar versucht aus dem Halti zu winden, aber nur ganz kurz, und nur einmal gebellt bevor er aufgebracht weiter mit mir mit gelaufen ist - und er hat sich auch gleich viel Schneller wieder beruhigt!

Bin sehr sehr zufrieden! Sowohl mit meinem Hund, als auch der Trainerin, und sogar mir, ein Jubiläum!
 
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