Ich habe auch eine Frage!

Angelika-Marie

Sehr aktives Mitglied
Registriert
14 November 2005
Beiträge
4.795
Ort
Seit 2012 östliches Ruhrgebiet, im platten Land
Hallo liebe Leutz, :)

vielleicht könnt ihr mir was dazu wie ich mich verhalten soll. Vielleicht auch Du Eva?

Kurz zusammengefasst: Bonnie ist ein wacher, freundlicher, sozial verträglicher, unängstlicher Hund. Spielt gern, auch mit weitaus größeren Hunden, spielt auch gern mit kleinen , jungen. Der Welpenschutz ist bei ihr stark ausgeprägst, ein Baby darf bei ihr alles. Wenn ihr ein anderen Hund ihren Ball oder ihr Spielzeug klaut, holt sie sich das freundlich und unaggressiv zurück, indem sie es dem - wenn viel größer- oft verblüfften Viecherl, einfach charmant wedelnd aus dem Maul nimmt.

Aggi ist eine junge Hovawarthündin aus den Nachbarhäusern.
Als sie 4 Monate alte Welpe war, hatte sie Angst vor der damals 12 Monate alten Bonnie und verkroch sich hinter die Füße ihrer Besitzer.

Inzwischen ist Aggi herangewachsen und jetzt vermutlich ca. 12 Monate alt.

Ich treffe die Leute mit Aggi an der Leine sicher einmal im Monat des Abends , beim Abendgang, und in der Zwischenzeit haben die beiden Hunde sicher drei bis fünfmal gut miteinander gespielt.

Die Aggibesitzerin ließ dann auch seit Juni dieses Jahres - nach anfänglicher Furcht- Aggi von der Leine, und dann ging die Tollerei los!

Aggi ist jetzt deutlich größer als Bonnie, und es war alles gut, bis zum Letztenmal.

Es war stockfinster, so dass wir nicht viel sehen konnten. Bonnie und Aggi spielten erst kriegen in den Wiesen. Dann nahm Aggi der Bonnie den Ball weg. Bonnie holte ihn sich auf ihre charmante Weise wieder.

Aggi nahm Bonnie den Ball erneut weg, und diesmal schaltete sich die Aggi-Besitzerin ein, die entweder erziehen, oder nach Hause wollte. Sie wollte Aggi den Ball fortnehmen, schaffte es aber nicht, da der Hund nicht hörte.
Na, egal, ich bin dann mit ihr gemeinsam zu ihrem Haus gegangen, dort tobten Bonnie und Aggi auf dem Rasen weiter.
Ich habe die Frau animiert, einfach die Bonnie einen Moment machen zu lassen, die würd schon den Ball wiederkriegen, aber sie wollte das nicht.

Ich fand sie ziemlich hysterisch, denn es erscheint mir immer hysterisch, wenn Leute das Kreischen immer wiederholter Kommandos beginnen, und der Hund absolut nicht hört. Und da ich dagegen nicht ankam, war ich ganz still.

Na, die Aggi hat sich dann auf den Rücken geschmissen und mit allen vieren in der Luft gepaddelt. Die Bonnie war obenrüber und ist hin und hergehüpft und hat ihrerseits mit allen Pfoten gepaddelt.
Das war alles noch wie Spiel, wenn auch jetzt eine klar dominiernde Komponente reinkam.
Die Aggi liess den Ball fallen, aber Bonnie stürzte sich nicht drauf, wie ich erwartet hatte, sondern das Rangeln ging ein paar Sekunden weiter. Indem befreite sich Aggi aufgrund ihrer größeren Körperkraft, was die Bonnie zum Anlass nahm, ihr deutlich am Öhrchen zu ziehen.

Zur Aggibesitzerin hatte sich nun die fast erwachsene Aggibessitzerinnentocher gesellt, der das Öhrchenziehen nicht gefiel.
" Oh, nee, das geht zu weit!" sagte sie.

Mir gefiel es auch nicht! Ich klatsche in die Hände, mein Hund liess ab, griff seinen Ball, kam bei Fuß, wir verabschiedeneten uns, ich streichelte Aggi, die nun festgehalten und okay war, schaute noch nach ihrem Öhrchen, was intakt war, und Bonnie und ich gíngen heim.

Erst am nächsten Tag sehe ich: Bonnie hat zwei tiefe blutend/verklebte Wunden in der Kehle.
Aggi hatte den Ball fallengelassen und dann zugebissen!
Deshalb konnte Bonnie nicht weg!
Deshalb Bonnies Öhrchenziehen!

Ich hab die Wunden ausgewaschen und sie heilen schon wieder.
Bonnie hat keinen Pieps gesagt, als sie gebissen wurde!

Ich habe jetzt aber eine gewisse Furcht, der Aggibesitzerin nebst Aggi wiederzubegegnen.
Ich habe den Impuls, Bonnie in Zukunft anzuleinen, wenn wir Aggi treffen.
Und vermutlich werde ich das auch so machen. Soll die Frau doch denken was sie will.
Denn, erkläre ich ihr offen: "Ihr Hund hat meinen gezwackt", wird sie es mir zunächst nicht glauben wollen und sich angegriffen fühlen - bis sie weitere Erfahrungen mit ihrem Hunderl gemacht hat.

Wie würdet Ihr mit sowas in der Nachbarschaft umgehen und wie ordnet ihr das ein?

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
Werbung:
AW: Ich habe auch eine Frage!

liebe geli,

ich verstehe deinen "konflikt" durchaus.

ich persönlich würd das aggitier auch nimmer zu bonnie hinlassen, nur kontrolliert an der leine oder bei tageslicht, wenn du es kontrollieren kannst.

der besitzerin würde ich bei der nächsten begegnung einfach ganz wertfrei deine beobachtung bezg. bonnies wunden mitteilen und deine "VAGE" vermutung, dass es "EVENTUELL" aggi gewesen sein könnte (weil bonnie sonst keine hundebegnungen hatte) und sie um verständnis bitten, dass die hunde in nächster zeit eben nur einen kontrollierten umgang miteinander haben können.

falls sie rumzicken sollte (ich verstehe, dass du frieden haben willst und keinen krieg mit der besitzerin), sagst du einfach, du willst verletzungen vermeiden, egal welchem hund du begegnest und deswegen bleibt bonnie vorsorglich an der leine.

und bei mir herrscht sowieso als ALLEROBERSTES gebot: bei fremdhunden gibts kein spielzeug, das nehm ich weg, wenn die miteinander spielen. da kommt fast immer ein konflikt raus, auch wenns der friedlichste hund ist.

nur meine beiden zusammen lass ich um ein spielzeug rangeln, weil ich GENAU WEISS, dass pia nachgibt, wenn neo ernsthaft ein spielzeug einfordert.

ist ein dritter hund dabei, heißts: spielzeuge wegpacken und somit jeden konflikt im keim ersticken.

so tät ich friedliebender mensch das lösen... :kuss1:

lg, uli
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo liebe Geli :blume2:
Du ich versteh Dich da total und würde meinen Hund dann nur kontrolliert und bei Tageslicht spielen lassen . Im Übermut kann immer was mal passieren -war bei uns auf dem Hundeplatz auch schon gewesen .
Je nach dem wie doll es dann ist -wenn man es sieht würde ich meinen Hund auch angeleint lassen-muss ja heftig gewesen sein .
Vorsichtsmassnahmen würde ich aber ergreifen und ohne Leine lasse ich Max im dunkeln auch nicht mit Anderen spielen und Spielzeuge sind nur erlaubt bei mir wenn Max alleine spielt , da er da noch zu ungetüm ist und auch der Hundetrainer dies geraten hat da es öfter dadurch zu Rangeleien kommen kann.
Liebe Grüße Siri
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo Geli :kuss1:

Ich würde es anders machen... Meinen Hund NICHT anleinen... Fuß verlangen, Sitz, Platz was auch immer gerade angesagt ist... Sollte der andere Hund kommen, der Dame die Sachlage erklären... Biss u.s.w.... DEIN Hund ist dann nämlich frei - wenn es wieder zu einer Beißerei kommen sollte. Was wir mal nicht hoffen... An der Leine reagieren die Hunde immer anders - Fraule hängt ja hinten an... Ich nehme auch keine Feinerle mehr mit... Die Eifersucht - Freßneid - läßt auch Konflikte entfachen... Spielgegenstände sowieso ... Ist halt meine Meinung... :)
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo !

Hallo Geli :kuss1:

Ich würde es anders machen... Meinen Hund NICHT anleinen... Fuß verlangen, Sitz, Platz was auch immer gerade angesagt ist... Sollte der andere Hund kommen, der Dame die Sachlage erklären... Biss u.s.w.... DEIN Hund ist dann nämlich frei - wenn es wieder zu einer Beißerei kommen sollte. Was wir mal nicht hoffen... An der Leine reagieren die Hunde immer anders - Fraule hängt ja hinten an... Ich nehme auch keine Feinerle mehr mit... Die Eifersucht - Freßneid - läßt auch Konflikte entfachen... Spielgegenstände sowieso ... Ist halt meine Meinung... :)

Ja das sagt der Trainer auch zu uns und bei Geli könnt es auch klappen .
Ausgehend von Max bin ich mir da grad noch nicht so sicher . Er hört zwar so schon gut , aber bei anderen Hunden stellt er gern mal auf taub ab und an und da wär es für MICH noch ein zu großes Riskio bzw. dann wenn hier bei uns in der Nachbarschaft ich den ehr aggressiven Hund treffe . Da leine ich auch immer an auch wenn es mit "Fuß" gut klappt bis uaf die letzten winzigen Sekunden davor ab und an .

Ich bin jetzt von mir ausgegangen und wenn man dann Jemanden hat der nicht klar kommt mit dem Hund, wie hier dier Fall bei uns ist , binn ich arg vorsichtig .

Liebe Grüße Siri
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo!

Ich bin mit der Einstellung bei Hunden groß geworden, daß sie beide unangeleint meist friedlicher mit einander umgehen, wie wenn einer an der Leine ist...
An der Leine reagieren die Hunde immer anders - Fraule hängt ja hinten an
eben deshalb.

Ich schaue immer, wenn ein Hund an der Leine ist, nehme ich Eika auch an die Leine und laufe dran vorbei, ist der Hund frei, laße ich Eika auch frei und falls sie die Haare im Nacken stellt, nehme ich sie am Halsband.
Wenn es aber zu Beißereien kommt, müssen das die Hunde untereinander regeln... Rangfolge, Machtkampf, was immer es sein mag.


Gruß SilkeS.
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Dankeschön ihr Lieben,:)

für Eure Meinungen! Ja, das klappt bei mir mit dem Sitzenlassen, bei Fuß und auch ablegen, egal welcher Hund kommt.

Auf Hexchens und Siris Beiträge wollte ich erst schreiben: Das Problem bei Bonnie ist, sie läuft immer frei ( auch nachts, sofern es nicht an der Hauptstrasse ist, denn ein heller Hund ist gut zu sehen) und trägt immer was im Maul. Entweder ihre Leine oder ihren Ball. ( Ohne was im Maul geht sie nicht aus dem Haus, und wenn doch, sucht sie sich was.)
So kennt man sie hier im Ort, genauso wie vorher Lucy.

Wenn ich sie also anleine, wenn das Aggitier mit Frauli kommt, gebe ich damit ein unmissverständliches Statement ab, dass etwas nicht stimmt.
Und dann muss ich auch was dazu sagen.
Wenn ich Bonnie sitzenlasse und ihr den Ball wegnehme, muss ich allerdings auch was sagen...

Na, vielleicht frage ich, ob Aggi nach dem letzten Treffen im Dunkeln auch Bisswunden hatte. Dann ist sie im Zugzwang, wird sich erklären und wissen wollen, ob Bonnie denn welche gehabt hat.
" Ja, Zähnchenabdrücke im Hals-- von daher fände ich es besser, wenn wir die Hunde zukünfig nur noch im Hellen und gut kontrolliert spielen lassen..."
Dann fühlt sie sich hoffentlich nicht angegriffen - und gut ist.
Denn dass sie das Gefühl bekommt, sich rechtfertigen zu müssen- was meist mit Abwehr und innerem Zorn einhergeht- möchte ich gerne vermeiden.

Nichtsdestotrotz werde ich den Aggihund auch im Hellen meiden.
Ich habe nicht das Gefühl, dass das ein guter Hund wird.

Das ist jetzt der dritte helle Hovawart den ich kennelerne und der sich bissig zeigt. ( Zwei gehörten Hundegehbekannten, die ganz klar sagten: "Aufpassen, die können zuschnappen!")
Ganz anders als die dunklen, das sind zum Teil solche urguten Seelen, deren Qualitäten sich in ihrem lächelnden Gesicht spiegeln.
Aber diese hellen? Könnte das eine Zuchtfolge sein?

Habt Ihr auch solche Erfahrungen mit den beiden Hovawartfarben gemacht?

Zum Ball:

Ich habe mit dem Ball bislang keine Probleme gehabt, nur einmal ganz im Anfang, als Bonnie noch Junghund war und wir beim Hundeschwimmen waren. Da nahmen ihr die größeren Hunde konsequent den Ball weg, und sie konnte sich mühen wie sie wollte, sie bekam ihn nicht wieder.
Seitdem gebe ich ihr an solchen Orten den Ball erst, wenn sie ausgiebig mit den anderen Hunden getollt habt und wir in einer stillen Bucht für uns sind und dort gemeinsam spielen. Da kommen dann aber trotzdem mitunter andere Hunde hin, und es wird getobt. Bonnie gibt den Ball ab wenn sie mag, und holt ihn sich nun auch problemlos wieder.
Das lief jetzt über ein Jahr ohne Aggression oder Schwierigkeiten und ich habe da volles Vertrauen in Bonnies Fähigkeiten.

Und zur Not kann sie sich ja auch auf mich verlassen. Wenn da wirklich ein selbstbezogener Riesenschäferhundrüde unwillig ist, ihr den Ball nach längerer Zeit wiederzugeben, kenne ich schon Bonnies stehenbleiben und ihren Blick, mit dem sie mich voll anschaut: " Frauli, du bist dran!"
Dann bitte ich den Besitzer des Hundes uns den Ball wiederzugeben und in der Regel reicht das auch.

Aber es wäre natürlich für die Aussenstehenden einfacher, wenn Bonnie keinen Ball hätte!!!!

Naja, dies ist der erste Hund den ich habe, der so Ball-verrückt ist ( sie brachte das schon aus Spanien mit) und wir üben noch.
Zumindest kann ich ihr den Ball abnehmen und verschwinden lassen, wenn nicht gut bekannte Hundis zum Spiel auftauchen - und das werde ich nach dieser Erfahrung ( Eure Ermahnungen im Ohr!) auch tun!!!!!!

Denn es ist ja doch ein recht elitäres Verhalten, den anderen Hundis und deren Besitzern diesen "Beutereiz" ständig vor die Nase zu legen...

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo Geli,
danke für die Einladung :blume2:

die für mich wichtigste Tatsache ist diese:


Ich treffe die Leute mit Aggi an der Leine sicher einmal im Monat des Abends , beim Abendgang, und in der Zwischenzeit haben die beiden Hunde sicher drei bis fünfmal gut miteinander gespielt.:

Da lohnt es sich auf keinen Fall, noch irgendwelche inneren Verrenkungen zu machen. Hunde bei Fuss aneinander vorbei, kein Kontakt, gut ist.

Die Aggibesitzerin ließ dann auch seit Juni dieses Jahres - nach anfänglicher Furcht- Aggi von der Leine, und dann ging die Tollerei los!
....

Aggi nahm Bonnie den Ball erneut weg, und diesmal schaltete sich die Aggi-Besitzerin ein, die entweder erziehen, oder nach Hause wollte. Sie wollte Aggi den Ball fortnehmen, schaffte es aber nicht, da der Hund nicht hörte.
Na, egal, ich bin dann mit ihr gemeinsam zu ihrem Haus gegangen, dort tobten Bonnie und Aggi auf dem Rasen weiter.
Ich habe die Frau animiert, einfach die Bonnie einen Moment machen zu lassen, die würd schon den Ball wiederkriegen, aber sie wollte das nicht.

Ich fand sie ziemlich hysterisch, denn es erscheint mir immer hysterisch, wenn Leute das Kreischen immer wiederholter Kommandos beginnen, und der Hund absolut nicht hört. Und da ich dagegen nicht ankam, war ich ganz still.

Diese Parallele zu deiner Bonnie *schmunzel*
Sehr liebenswert und äusserst angenehm - für alle anderen *lächel*
Also die Aggie-Besitzerin scheint sehr unsicher zu sein, unberechenbar, mit einer gewissen Tendenz zum Schrillen. Der kannst du einfach nicht trauen, und wiel Bonnie dir traut, schütze sie vor der Frau und ihrem Anhang. Das mit der Hovavarthündin wird noch schlimmer, wenn nicht eine deutliche Veränderung im Handling erfolgt. Und das ist wohl nicht zu erwarten.


Na, die Aggi hat sich dann auf den Rücken geschmissen und mit allen vieren in der Luft gepaddelt. Die Bonnie war obenrüber und ist hin und hergehüpft und hat ihrerseits mit allen Pfoten gepaddelt.
Das war alles noch wie Spiel, wenn auch jetzt eine klar dominiernde Komponente reinkam.
Die Aggi liess den Ball fallen, aber Bonnie stürzte sich nicht drauf, wie ich erwartet hatte, sondern das Rangeln ging ein paar Sekunden weiter. Indem befreite sich Aggi aufgrund ihrer größeren Körperkraft, was die Bonnie zum Anlass nahm, ihr deutlich am Öhrchen zu ziehen.

Zur Aggibesitzerin hatte sich nun die fast erwachsene Aggibessitzerinnentocher gesellt, der das Öhrchenziehen nicht gefiel.
" Oh, nee, das geht zu weit!" sagte sie.



Mir gefiel es auch nicht! Ich klatsche in die Hände, mein Hund liess ab, griff seinen Ball, kam bei Fuß, wir verabschiedeneten uns, ich streichelte Aggi, die nun festgehalten und okay war, schaute noch nach ihrem Öhrchen, was intakt war, und Bonnie und ich gíngen heim.

Als waschechter Meutehund wird Bonnie das ohne seelische Schäden verkraften. Einem anderen hätts möglicherweise doch einen Knacks gemacht.
Unsichere Hunde mit unsicheren, gestressten und ihre Hunde erheblich stressenden Besitzern sind für unsere sozialisierten Tiere sehr irritierend und können schon mal ein Weltbild durcheinander bringen.
Bonnie hat sich tadellos verhalten und hatte die Situation auch gut im Griff. Sehr schade, dass ihr an der Stelle abgebrochen habt. Das war nämlich die, an der Bonnie Aggie lehren wollte: wenn du mir weh tust, tu ich dir auch weh, und ich bin älter, raffinierter und ausserde im Recht. *lächel*
Aus meiner Erfahrung leben Aggiehunde bereits die unterschwelligen Aggressionsüberschüsse ihrer Bezugspersonen aus, aber das nur nebenbei. Ich erwähnte ja bereits, dass du dich von der besser fernhältst, erst recht, da du ja hier nicht deine täglichen Sozialkontakte opfern musst.


Erst am nächsten Tag sehe ich: Bonnie hat zwei tiefe blutend/verklebte Wunden in der Kehle.
Aggi hatte den Ball fallengelassen und dann zugebissen!
Deshalb konnte Bonnie nicht weg!
Deshalb Bonnies Öhrchenziehen!

Ich hab die Wunden ausgewaschen und sie heilen schon wieder.
Bonnie hat keinen Pieps gesagt, als sie gebissen wurde!

Ich glaube, das kennst du, nicht wahr?


Ich habe jetzt aber eine gewisse Furcht, der Aggibesitzerin nebst Aggi wiederzubegegnen.
Ich habe den Impuls, Bonnie in Zukunft anzuleinen, wenn wir Aggi treffen.
Und vermutlich werde ich das auch so machen. Soll die Frau doch denken was sie will.
Denn, erkläre ich ihr offen: "Ihr Hund hat meinen gezwackt", wird sie es mir zunächst nicht glauben wollen und sich angegriffen fühlen - bis sie weitere Erfahrungen mit ihrem Hunderl gemacht hat.

Wie würdet Ihr mit sowas in der Nachbarschaft umgehen und wie ordnet ihr das ein?

Liebe Grüße,
Geli :blume2:

Liebe Geli,
ganz klar, nicht Bonnies, sondern Aggis Verhalten ging zu weit. Und das eigentliche Problem haben..... die üblichen Verdächtigen *lach*

Hier wirds halt jetzt spannend für dich persönlich. Im Einzelfall hak die Dame samt Hund ab und grenz euch gegen Kontakte wirksam ab. Das muss man auch nicht immer begründen, jedenfalls nicht im Sinne einer Rechtfertigung.
Falls du sowas aber schon lange kennst und es dich tiefer gehend verletzt, dann ist die Situation vielleicht eher ein Hinweis auf was anderes.

Aus meiner Selbscoaching-Erfahrung für dich noch zwei Übungen, die ich in Fällen anwende, die mich momentan überfordern:

Ich bitte eine beliebige Person, mir als Stellvertreter zur Verfügung zu stehen und stelle sie auf als die Person mit der ich Probleme habe.
Stelle mich selbst dann gegenüber (manchmal frontal, manchmal nicht, auch der Abstand kann variieren.)
Ich nehme Kontakt auf zu dem Gefühl, welches ich zu dieser Person habe. Wir sprechen nicht, verständigen uns aber, wenn bei der aufgestellten Person Wahrnehmungen eintreten. "Okay, ich habs"
Dann gehe ich um die Person herum und suche den Platz, an dem ich mich zu dieser Person wohl fühle. Das kann man sehr deutlich fühlen. Hier registriere ich vor allem, was sich für mich verändert hat, und wie ich die Person jetzt anschaue.
Dann auflösen und kurz austauschen, was an der ersten Position war und wie es sich an der gefundenen angefühlt hat.
Sehr sehr hilfreich für mich, vielleicht kannst du damit auch was anfangen, würde mich freuen.

Methode zwei ist die mit den zwei Stühlen.
Einen stellst du wieder hin für dein Thema. Kann eine Person sein, aber auch eine Ausbildung oder ein Mittel.
Dann auf einen Stuhl gegenüber setzen und dein Anliegen aussprechen (ich find dich sooo doof, ich versteh dich nicht, ich wollte, du würdest.... oder was auch immer. Am besten sehr ehrlich.
Dann wechseln, auf Informationen warten.
Mit denen gehst du wieder auf deine Position und spürst hin, ob dich das weiter bringt. Wenn nicht, nochmal ansetzen, sonst bedanken und auflösen.
Nie zu viel wissen wollen, es bringt mehr, eine Lösung anzustossen, als sie ganz erfahren zu wollen.

Bonnie gute Besserung, und dir inspirierte Momente!
Alles Liebe,
Eva
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo Eva !
Die Übungen kenn ich , haben wir wärend der Ausbildung auch gemacht-wirkt Wunder wenn es denn ehrlich von statten geht .
Liebe Grüße Siri
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

ja, die methodik kenn ich auch aus MEINER ausbildung bzw. wird sie auch von psychotherapeuten verwendet. sie ist echt spitze! ob du es für deine situation wirklich benötigst, kannst sicherlich nur du selbst entscheiden! ;)
 
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo Ihr, :) liebe Eva :) ,

dankschön, dass Du sagst, dass Aggi übergriffig war, ich empfinde es auch so. In der Situation konnt ichs aber nicht erkennen, wegen der Dunkelheit, ich hatte eher das Gefühl, Bonnie ist übergriffig.

Eva schrieb:
Sehr schade, dass ihr an der Stelle abgebrochen habt. Das war nämlich die, an der Bonnie Aggie lehren wollte: wenn du mir weh tust, tu ich dir auch weh, und ich bin älter, raffinierter und ausserde im Recht. *lächel*
Das habe ich hinterher auch gedacht!

Ich muss aber ehrlicherweise sagen, dass ich auch ein schlechtes Gewissen habe/hatte, einfach weil Bonnie diesen Ball hatte. Der hat den ganzen Mist ja ausgelöst. Hätt ich ihn ihr rechtzeitig fortgenommen, wär das nicht passiert.
Andererseits, wenn die Frau nicht so rumgeschrillt hätte, wäre es vermutlich auch nicht passiert....

Naja, meine Entscheidung steht bezüglich Spielens mit unbekannten Hunden des Abends fest: Ich werde Bonnie rechtzeitig den Ball abnehmen.

****
Ach so, Bonnie ist als Labbi kein Meutehund. Allerdings ehemaliger spanischer Straßenköter. Und als solcher scheint sie die Bisswunden problemlos verpackt zu haben. Sie zeigt keinerlei Wehleidigkeit, auch nicht beim regelmäßigen Säubern der Wunden. Scheut auch nicht vor anderen, auch größeren Hunden, spielt ganz normal mit ihnen.
Offenbar ist ihr Bedürfnis Aggi zu strafen mit dem Öhrchenziehen erledigt gewesen.

*****

Jetzt aber einen vielen Dank für die schönen Übungen, die Du mir an die Hand gegeben hast! Ich habe sie gleich gebookmarkt und werde in einer Situation , die mir wirklich wichtig ist, mit Interesse darauf zurückgreifen!

Ich freue mich schon darauf! Zum Beispiel bei dem nächsten Konflikt mit meiner alten Mutter. Sie ist 86 und schwerpflegebedürftig - und ich pflege sie. Dieser Problematik damit nachzuspüren, kann ich mir gut vorstellen!

Ich habe mir auch schon die Freundin ausgeguckt, die mir bei der ersten Übung assistieren kann.

Ich werde an anderer Stelle darüber berichten!

Ich habe mal so etwas ähnliches gemacht in einer Therapiesituation mit den Kindern dabei, als mein Mann und ich uns trennten.
Wir wollten das machen, um unsere Gründe zu erfahren, um es den Kids zu erleichtern, und um uns gegenseitig weiter achten zu können.

Die Psychologen hiessen uns zu gehen und unseren Platz in der Vierkonstellation im Raum zu finden.
Schnell ergab sich das Bild, dass Dirk ( Name geändert) weit vorpreschte, dann kamen die Kids und danach ich.
Warum ich denn hinten gehen würde, wurde ich gefragt. Na, weil ich doch die Verantwortung für die Kinder trüge. - Ob mir das angenehm sei?
Nein, ich fühlte mich überfordert. Ich würde gerne haben, dass Dirk zu mir käme, und wir gemeinsam die Verantwortung trügen!
Dann wurde Dirk gefragt, ob er nicht zu mir hingegehen und meinem Wunsch entsprechen könne.
Dirk schrie fast: Niemals!
Damit war die Sache klar.

Sie haben dann noch ein rettendes Bild gefunden, in dem wir uns alle halbwegs wohlfühlten: Alle auf einer Ebene, auf der einen Seite Dirk, dann die Kids und auf der anderen Seite ich.

Und so haben wir das die letzten 12 Jahre auch gehalten.

Das war schon Klasse! Von daher: Ich habe eine hohe Meinung von solchen Übungen!
Wenn auch Deine noch weitergeht, weil die Empfindungsqualität des Stellvertreters dazu kommt.
Auch die Sache mit den Stühlen kan ich mir gut vorstellen!
- Schön! *freumich* Mit großem Interesse!


Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
Werbung:
AW: Ich habe auch eine Frage!

Hallo Zusammen !

Erst mal zu den Übungen : Sie sind klasse und spiegeln sehr gut die Situationen usw. wieder .


Ja und dann passierte gestern praktisch auch das Max ,- als wir in Sachsen Anhalt die Omas besuchten - angegriffen wurde .

Wir waren spazieren auf dem großen Grundstück bzw der Wiese die zum Häuserblock der Strasse gehörte , wo wir dann eine Yorkiemix mit Herrchen trafen die meine Oma auch kennt .
Beide waren abgeleint , da eingezeuntes Gebiet . Beide beschnupperten sich, dann ohne Vorwarnung griff der Andere Max an und wollte richtig schnappen . Max wollte sich dann wehren was den Anderen noch aggressiver machte . mein Dad und ich sind dann dazwischen .
Das Herrchen vom Yorki nicht .Der stand nur da -macht er immer so (der Hund )
Na ja es ist alles gut ausgegangen . Max hat keine Wunden usw.

Wo ich dann fast ausgerastet wäre , war als das Herrchen noch sagte , das Ihrer halt aggressiv Anderen gegenüber ist und eben eh keine Hunde gewohnt ist (wächst quasi nur mit den älteren Leuts so um die 70 rum zu Hause, wird betütel und damit hat es sich .
Wenn ich doch weis mein Hund ist aggressiv , hört nur sehr schlecht dann nehm ich ihn da doch an die Leine und sag nicht noch ach die können ja mal spielen .
Na ja die Leute seh ich ja kaum und nur wenn ich bei meiner Oma zu Besuch bin und da werde ich Jedes ZUsammentreffen vermeiden , so wie es die Nachbarn mit ihren Hunden auch tun .

Liebe Grüße Siri
 
Zurück
Oben