Habe ein Problem mit meinem Hund

Sicolino

Sehr aktives Mitglied
Registriert
2 September 2006
Beiträge
914
Ort
Wien
:confused: Hallo!
Ich habe vor 2 Wochen einen Hund von Animalife bekommen, er kommt aus Ungarn und wurde dort aus einer Tötungsstation befreit.
Er ist ca 10 Monate alt und ein Mix aus Labrador und Neufundländer - ein ganz süsser Kerl.
Ich habe nun 2 Probleme:
1. Er geht mir nicht durch alle Türen durch.
2. Er scheut enge Räume (Aufzug, Badezimmer).
Leider nimmt er mir keine Leckerlis an, also ist nix mit locken.
Brauche dringend einen Rat, wie ich es schaffe, dass er seine Ängste besiegt!
Ich will ihn nicht dazu zwingen, sonst vertraut er mir nie.
Wäre dankbar für jede Hilfe!
 
Werbung:
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Hallo ,

mit ganz viel Geduld.
Wir hatten mal einen Schäferhund, der kannte garnichts, er war sieben Jahre alt und hat nur auf einer Wiese gelebt. Als wir ihn holten und ihn mit in die Wohnung nehmen wollten , fing es schon an, er stieg die Treppen nicht rauf.
Wir haben also die Nacht im Treppenhaus verbracht und noch eine weitere Nacht :weinen1: als er merkte, er kann uns vertrauen, haben wir es geschafft. Du mußt viel Geduld haben.
Er mag keine Leckerchen auch keinen Käse oder Schinkenwurst oder gekochtes in Würfel geschnittenes Rinderherz ? Versuch es damit.

Ich wünsche dir viel Glück

Liebe Grüßchen
Lenchen
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Hallo Sicolino, :)

ich denke, am Wichtigsten ist das was Du auch schon erkannt hast: Er soll Dir vertrauen.
Deshalb: Ganz viel Geduld, kein Zwingen.
Wer weiß, was der arme Kerl alles hinter sich hat.

Deshalb mach' Deine Stimme hoch, dass sie empathisch klingt. Säusel ihm so oft wie möglich regelrecht was vor: Du süüüüßer, ganz lieber, feiner Hund, ach, mein Schätzchen... Streichel ihn dabei. Versuche ihn zunächst mit der Stimme zu kriegen. Verstörte Hunde reagieren auf eine liebevolle, hohe, nicht allzu laute Stimme oft besser als auf Leckerlies. Eine gute Stimme schafft Vertrauen.

Vielleicht wird er dann anschließend auch Leckerlies von Dir annehmen.
Gut dazu geeignet, wenn er seine erste Angst überwunden hat, ist der Trick mit der Knistertüte. Also eine schön knisterige Tüte - meinetwegen eine leere Zuckerpackung -und damit knistern bis die Aufmerksamkeit des Hundes da ist. Und dann - wie daraus - mit der anderen Hand ihm ein Stückchen Schinken, oder Fleischwurst geben.
Auf diese Weise kannst Du ihm dabei auch leicht "Sitz" und "Platz" beibringen.
Du brauchst in jedem Fall vorher seine Aufmerksamkeit und sein Vertrauen.

Dass er nicht in Aufzug oder Badezimmer hinein will, kann Angst vor engen Räumen sein. Vielleicht war er auf solche Weise in einem engen Raum eingesperrt?
Vielleicht will er auch deshalb nicht durch manche Türen, weil er fürchtet, dahinter würde ihm ein ähnlich schlimmes Schicksal schlagen?

Da brauchte es eines vor allem: Ganz viel Geduld! Wenn er gelernt hat, Dich zu lieben und Dir zu vertrauen, wird er langsam anfangen, Dir auch hinter diese Türen zu folgen.

Noch eins: Spielst Du mit ihm? Was sind seine Lieblingsspiele?
Wenn er einen Ball mag, kannst Du auch den mal in "beängstigende" Zonen werfen. Geht er hinterher? Oder musst Du hingehen und für ihn den Ball da heraussholen? - Trösten ist auch wichtig, wenn er's nicht geschafft hat, in einen Raum zu gehen, vor dem er sich fürchtet. Aber gleichzeitig auch leichtnehmen - nicht dass er tatsächlich denkt, der Raum sei gefährlich! Im Prinzip ist das wie mit Kindern, denen Du die Angst vorm "schwarzen Mann" nehmen willst: Die Stimme ist zunächst tröstend, dann aber heiter, lustig sogar. Auffordernd auch. Die Stimme sagt: ich verstehe Dich, ich liebe Dich, aber schau, ICH habe keine Angst und es passiert auch nix!
Mein gebräuchliches Wort bei Hundeangst ist ein kurzes, lachendes, wie überraschtes: O! Ganz kurz, ohne H. Wenn's donnert und Hundi kringelt sich: Lachendes O!
Das nimmt irgendwie die Angst.
Mein neuer Hund hatte anfangs massive Angst vor Kindern. Sie wollte fort, wenn sie sie sah. Viele lachende: "O! - Na, da ist ja ein Kind!"-Kommentare - und irgendwann ( innerhalb von 4 Monaten) hörte es dann auf. Jetzt, nach 8 Monaten liebt sie Kinder über alles.

Aber jeder muss "Seine" Hundeworte auch selber finden.

Ich weiß nicht, ob ich mich halbwegs klar ausgedrückt habe.
Sonst frag.
Alles Liebe,
Geli:blume2:
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Lenchen, :blume2:

unsere Beiträge haben sich irgendwie überschnitten. - War wohl gerade woanders unterwegs. Da hätt ich mir ja die Geduld sparen können, hätt ich Deinen gelesen!
Busserl
Geli

Liebe Geli,

du schreibst immer so schön und auch mehr als ich :D :kuss1: das ist schon richtig so :jump1:
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

na, da haben wir wieder einmal einen total verstörten Hund! Nur durch Geduld, viel Liebe und Vertrauen das er langsam aufbauen wird, kann das klappen!Es wird eine ziemliche lange Zeit brauchen man weiß ja nicht was ihm schon passiert ist aber das hört sich nicht so gut an!Zeige ihm das er Dir vertrauen kann erzwinge nichts er muß von selber draufkommen,wenn er Dich dann vermisst wird er kommen es braucht wirklich seine Zeit und sehr sehr viel Geduld!
Leckerchen werden da nicht helfen probiere es mit einem leckerem Knochen das kennt er bestimmt und mußte dort wo er herkommt darum kämpfen!Lobe ihn viel und spreche ruhig auf ihn ein, er wird es Dir danken und es wird in Ordnung kommen!
Ich wünsche Dir das Du es schaffst und das ihr bald diese Probleme behoben habt! Schreib ob Du vorwärts kommst und wenn Du nicht weiterkommst frag hier wieder um Rat, einer ist immer da der Dir hier helfen kann !Ich werde ab und zu nachlesen ob sich bei Euch was tut!
Also viel Glück und nochmehr Geduld wünsche ich Euch! Gebe nicht auf das wird!
 
Danke für die guten Ratschläge

:jump1: Hallo!
Ich habe mich sehr gefreut über Eure guten Ratschläge und werde einige berücksichtigen. Ich denke schon, dass alles gut gehen wird. Kenai ist wirklich ein ganz lieber, gutmütiger Hund, der es wie alle anderen Tiere nicht verdient hätte, einfach getötet zu werden.
Danke nochmal!:blume1:
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Hallo, wie geht es Dir und Deinem Hund? Wird es besser? Habe gerade in meinen Beiträgen gesehen das ich mich mal erkundigen sollte ob ihr zwei alles in den Griff bekommt! Legt sie langsam ihre Angst ab? Aber ich glaube das ist noch ein bisserl zu früh!
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

:confused: Hallo!
Ich habe vor 2 Wochen einen Hund von Animalife bekommen, er kommt aus Ungarn und wurde dort aus einer Tötungsstation befreit.
Er ist ca 10 Monate alt und ein Mix aus Labrador und Neufundländer - ein ganz süsser Kerl.
Ich habe nun 2 Probleme:
1. Er geht mir nicht durch alle Türen durch.
2. Er scheut enge Räume (Aufzug, Badezimmer).
Leider nimmt er mir keine Leckerlis an, also ist nix mit locken.
Brauche dringend einen Rat, wie ich es schaffe, dass er seine Ängste besiegt!
Ich will ihn nicht dazu zwingen, sonst vertraut er mir nie.
Wäre dankbar für jede Hilfe!

naja hunde haben ja auch ein sehr geistiges wesen, sie sind sehr veranlagt was mit geistwesen oder ähnlichem zu tun hat.
und da ja in der spirituellen welt türen das symbol haben durch eine zwischenwelt zu gehen, kann es auch sein, dass er nur sehr feinfühlig ist und naja so was wie geister oder ähnliches bei den türen spürt, daher geht er nicht durch.
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Unser jetziger Hund ist aus dem Tierheim. Er war noch ganz klein als er zu uns kam, aber man hat gemerkt, dass er schon schlimmes erlebt haben muss. Er war auch sehr verhaltensauffällig bei manchen Dingen. Ich weiß nicht wie es auf so einer Tötungsstation zugeht, will ich auch lieber nicht wissen, aber er hab bestimmt einiges erlebt, was ihn geängstigt und verwirrt hat.
Gib ihm einfach ganz viel Zeit und noch mehr Liebe. Er wird irgendwann Vertrauen zu Dir fassen. Dann geht er auch mit Dir durch Türen.
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Sicolino, mir ist noch was eingefallen: klingt jetzt vielleicht etwas urig, aber hast Du schon mal probiert ob Dein Kenai bei Dir durch die Beine geht? Könnte mir vorstellen das er auch dies nicht tut. Berichte doch mal bitte. :)

Und erzähl doch nochmal was das für Räume sind durch deren Tür er nicht gehen mag? Und was für ein Bodenbelag ist in diesen Räumen? *ausquetsch* :reden:

Liebe Grüsse Marie
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

hallo alle miteinander
das mit den zwischen den beinen durchgehen ist eigentlich eine interessante frage, werde es bei meinem nächsten spaziergang versuchen.
wenn man sich so über ihn drüber stellt, wenn er liegt, dann bleibt er ganz ruhig liegen.
habe schon unterschiedliche türen und auch bodenbeläge versucht - bei türen, die nach innen aufgehen, geht er lieber durch, als bei türen, die man aufziehen muss. auch automatische türen bereiten ihm ein problem.
ich weiss manchmal nicht mehr, was bei ihm aus angst nicht geht oder aus sturheit - denn kenai ist auch manchmal ganz schön stur. wenn er was nicht machen will, legt er sich einfach hin und beachtet dich nicht weiter.
bei unserer haustüre habe ich ihn einmal reinziehen müssen - seitdem geht er problemlos durch - nur mir tut es weh, kenai zu irgendetwas zwingen zu müssen - finde, er hat schon genug durchgemacht.
leider ist unser aufzug recht klein - vielleicht hat er angst vor kleinen räumen - oder er will einfach nur nicht.
weiss auch leider nicht, wie lange er in dieser tötungsstation war. sein vorbesitzer muss aber recht gut mit ihm umgegangen sein, denn er zeigt vor menschen überhaupt keine angst. glaube nicht, dass er geschlagen wurde. aber sicher ist es leider nicht.
biba sicolino :blume2:
 
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Hallo Sicolino! :)
habe schon unterschiedliche türen und auch bodenbeläge versucht - bei türen, die nach innen aufgehen, geht er lieber durch, als bei türen, die man aufziehen muss. auch automatische türen bereiten ihm ein problem.
Das heißt, es geht allgemein um Türen - also nicht nur bei Dir daheim?

Wenn ich das so lese kommt mir die Frage, ob Kenai denn solche Dinge - "Stadtgänge" (oder die Orte wo Du ihn mitnimmst) wie auch Aufzüge - kennengelernt hat? Sicher gibt es Hunde die Angst vor engen Räumen haben, aber um auf Dein Problem eingehen zu können, würde ich Dich nochmal bitten diese Situationen näher zu beschreiben. Und kannst Du bitte auch mal beschreiben wie sich seine Angst äussert?

Liebe Grüsse Marie
 
Werbung:
AW: Habe ein Problem mit meinem Hund

Hi Sicolino,:)

schau mal in diesen link - bei Deinem Satz über das Hinlegen, wegschauen und "Stursein" fiel mir das ein.
http://www.vier-pfoten-produktion.de/calming.html

Wenn ein Hundi sich so verhält und nicht reagiert hat er meines Erachtens Streß - vielleicht auch Angst, zumindest fühlt er sich nicht verstanden.

Also Stress beim Aufzugfahren kann selbst ich gut nachvollziehen. Könnt ihr nicht eine Zeitlang, bis er Dir mehr vertraut, die Treppe nehmen? Treppensteigen soll ja auch gesund sein,*lach.

Und mit den Türen: Vielleicht hat ihm sein Vorbesizter von klein auf antrainiert, dass er draussen zu bleiben hat? Dass er bei Strafe NICHT hineinkommen darf?
So etwas einmal gespeichertes ist schwer wieder rückgängig zu machen.
Ich würde es echt mit lieb reden, locken und viel Streicheln versuchen.
Und wenn's nicht klappt, muss er halt solange draussen bleiben, bis er von selber kommt. Geht das nicht auch?

Liebe Grüße,
Geli
P.S. Nimmt er inzwischen Leckerlie?
 
Zurück
Oben