Sind Hunde erzieherisch nur im Augenblick beeinflussbar?

Können Hunde ein schlechtes Gewissen haben?


  • Umfrageteilnehmer
    23
.... klar, Welpen mußt du schon erwischen :zunge3: sonst macht es keinen Sinn :weinen1:

Liebe Grüßchen von
lenchen :blume2:
 
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Hallo Hanna! :)
Honey schrieb:
aber dass sie wissen, wenn sie was falsch gemacht haben - davon bin ich überzeugt ... und sich auch entsprechend demütig (entschuldigend) verhalten ...
Also meiner Meinung nach ist das nur innerhalb der ersten Sekunden möglich, das der Hund durch promptes Loben oder Strafen durch uns, es mit der vorausgegangenen Situation verbindet. Danach zeigt der Hund eigentlich nur eine Reaktion auf unser Verhalten. ...meine ich... :)

Honey schrieb:
... mir ist das mal mit chessi passiert (sie hats offenbar wirklich nimmer ausgehalten als sie allein zu hause waren) ... ich hab nicht mal was gesagt - nur mit dem finger auf das lacki gezeigt und sie ist am bauch daher gekrochen ...
dabei war ich nicht mal wirklich böse - weil sie eben zu lang allein waren - und es daher meine schuld war ...
Ja, im Prinzip ist es auch das, was ich mit dem Punkt meinte, das Hunde unser Ausdrucksverhalten genau kennen und dem entsprechend reagieren. Ich würde eher sagen, das der Hund genau weiß, das dieser Fingerzeig mit einer bestimmten Körperhaltung (z.B. "sich groß machen und andeuten: was ist das da?") ein ermahnendes Verhalten Deinerseits ist. Und sich darauf folglich lieber schlichtend verhält, weil er weiß, das Ermahnung vor einer Strafe kommt.

Aber wie gesagt, das ist nur meine Ansicht dazu und ich beabsichtige nicht, Euch von irgend etwas zu überzeugen oder Euch aufzuzwängen. :) Oki?! :kuss1:
 
ja sicher ist das auch möglich mariechen - dass sie instinktiv auf unseren ärger reagieren ...

bestrafen tu ich ja auch nicht mehr nach weiß ich wie langer zeit ... schimpfen schon (wenn man das jetzt nicht als strafe wertet :D) ...

aber um noch mal das beispiel mit dem weglaufen und zurück kommen anzusprechen ... ich hab halt noch nie erlebt, dass ein hund dann gar nimmer zurück kam - also das schimpfen mit dem zurück kommen verbindet - hm ...

und dann müssten das gegenseitig "bestrafen" sich ja auch nur auf meinen ärger beziehen ... also wenn chessi mit brenda schimpft, wenn sie abgehauen ist ...
wobei es aber auch so ist, dass sie mit ihr schimpft, wenn ich mit brenda alleine weg war (TA oder sonst was) und wir zurück kommen - also ich gar nicht ärgerlich bin in dem moment ... dann wird sie genauso angeknurrt und ins ohr gebissen :D:D ...

also ich bin ja kein verhaltensforscher - aber ich glaub schon, dass unsere hunzis manchmal etwas unterschätzt werden ... ohne dass ich sie jetzt irgendwie mit dem menschen und seinen intellektuellen fähigkeiten gleichstellen will :kuss1:
 
Honey schrieb:
aber um noch mal das beispiel mit dem weglaufen und zurück kommen anzusprechen ... ich hab halt noch nie erlebt, dass ein hund dann gar nimmer zurück kam - also das schimpfen mit dem zurück kommen verbindet - hm ...
Ja doch ich hab's schon erlebt. Zurück gekommen ja, aber mit einigen Metern Abstand. :hamster:

Honey schrieb:
und dann müssten das gegenseitig "bestrafen" sich ja auch nur auf meinen ärger beziehen ... also wenn chessi mit brenda schimpft, wenn sie abgehauen ist ...
wobei es aber auch so ist, dass sie mit ihr schimpft, wenn ich mit brenda alleine weg war (TA oder sonst was) und wir zurück kommen - also ich gar nicht ärgerlich bin in dem moment ... dann wird sie genauso angeknurrt und ins ohr gebissen :D:D ...
Hmm, da hab ich auch schon mal etwas zu geschrieben. Ich weiß nur leider nicht mehr wo. :rolleyes: Hängt mit dem Rudelverhalten der Hunde untereinander zusammen.

Honey schrieb:
also ich bin ja kein verhaltensforscher - aber ich glaub schon, dass unsere hunzis manchmal etwas unterschätzt werden ... ohne dass ich sie jetzt irgendwie mit dem menschen und seinen intellektuellen fähigkeiten gleichstellen will :kuss1:
Nein, ich ja auch nicht. :) Wenn ich aber doch schon meine kleinen Versuche mit Debbie mache. :D *ggg*
Ich denke halt schon das man sich als Hundebesitzer seine Gedanken gemacht hat und sich eben der einen oder der anderen Meinung anschließt. Wirklich wissen können wir es nicht und das unsere Hundis ziemlich gewieft sind, wissen wir ja auch. :) Unterschätzen sollten wir sie nun wirklich nicht. :blume2:
 
du meinst - chessi schimpft mit brenda nicht, weil sie eine meiner regeln gebrochen hat, sondern weil sie sich vom rudel entfernt hat?
könnte natürlich auch sein ... klingt logisch - weil andere situationen fallen mir im moment gar nicht ein, wo sich sich gegenseitig schimpfen :D (wieder eine illusion zerstört :D:D)
 
Hallo Ihr Lieben, liebe Geli!

Ich habe mich dazu entschlossen unsere beiden Threads zusammen zu legen, da wir ja nun gestern Abend doch den gleichen Gedanken hatten. :) Da es inhaltlich ja doch um dieselbe Thematik geht, denke ich das ein Thread übersichtlicher ist. :)

Liebes Grüsschen Marie
 
Schande, schande.... jetzt habe ich hier an diesem Beitrag den ganzen Abend gesessen, unterbrochen durch das Klicken ins Rätselspiel, und dann habe ich eine Seite zuviel zugemacht, und nu ist mein ganzer zweistündig gearbeiteter Beitrag weg!
Jammer!
Oki, morgen mache ich nen neuen Anlauf!
:kuss1:
an alle Lieben,
Geli
 
OT, drum tippsel ich gaaaaaaaaaaaaaanz leise: wann gibt es noch eine Bonniegeschichte?? Wann schreibst du dein Buch??:kuss1:
 
Hi ihr Lieben, :blume2:

so, jetzt versuche ich hier ein zweites Mal meine Meinung zu sagen... und wenn der Beitrag nochmal abhaut, dann.... :biss: :teufel2: :wut3: ... geb' ich's auf.
Vorab: Ich finde es sehr gut und richtig, Marie, dass Du diese beiden inhaltlich sehr ähnlichen Threads zusammengelegt hast!

Und nun: Sind Hunde nur im ersten Augenblick erzieherisch beeinflussbar, oder später auch noch? - Können Hunde ein Gewissen haben?

Ich finde es sehr interessesant was Du schreibst, Marie:

Also meiner Meinung nach ist das nur innerhalb der ersten Sekunden möglich, das der Hund durch promptes Loben oder Strafen durch uns, es mit der vorausgegangenen Situation verbindet. Danach zeigt der Hund eigentlich nur eine Reaktion auf unser Verhalten. ...meine ich..

Da habe ich Dir mit der letzten Bonniegeschichte vom Anfang dieses Threads ja geradezu ein Argument geliefert, denn sie bestätigt genau Deine Meinung!

In den Situationen in denen ich im Nachhinein Zorn äußerte ( Blume zerfeudelt), hat sie eindeutig inhaltlich nichts verstanden, sich aber trotzdem unterwürfig und ängstlich gezeigt. - Das wäre dann die Reaktion auf mein Verhalten ( Gestus, Stimme, Haltung) gewesen.
Sie hat erst begriffen um was es geht, als ich ihr in einer aktuellen Situation ( eingepfanzte Blumen hier - leere Töpfe da), gezeigt habe, wie sie damit umgehen soll, wie ich das von ihr erwarte.

Ich denke schon, und ich stimme Dir zu, dass Hunde, ebenso wie kleine Kinder, am allerbesten in der momentanen Situation erziehbar sind und lernen können.

Trotzdem hab ich das Gefühl, dass das nicht alles ist.
Ich sag' jetzt erstmal Danke zu Sanfter Riese und ihrem Beitrag!

Sanfter Riese beschreibt, wie geduldig sie mit ihrem Hund umgeht, wenn die wegläuft um zu jagen, und dann:

Beim vierten mal schelte ich sie, mit Worten, denn ich lasse meinem Ärger darüber Luft, unbedacht der Tatsache, das sie es vielleicht falsch verstehen könnte, und siehe da.... ich bracu nur mehr rufen, Riga, komm (...) Und sie bleibt dann bei mir.../

Das heißt, Sanfter Rieses Hundi hat hier zum ersten Mal erfahren, dass Frauli darüber sauer ist, wenn sie abhaut - und zwar im Nachhinein!
Auch Honey schreibt entsprechendes von ihren beiden Hündinnen, von denen die eine immer die andere ausschimpft, wenn sie weggelaufen ist, bzw. mit Honey fort war: Die Hündin schimpft mit der Kurzen und beisst sie in die Ohren - und zwar im Nachinein!
Ja, es ist ein Verhalten im Hunderudel, in dem ein Rudelmitglied für unerlaubtes Entfernen bestraft wird! - Aber Honeys Chessi springt nicht auf, wenn wenn Brenda dabei ist sich zu entfernen. Sie schimpft mit ihr im Nachhinein!

Deshalb - nicht nur wegen dieses Beispieles hier - glaube ich, dass es den Hunden und der Hundegesellschaft immanent ist - auch im Nachhinein Stellung zu beziehen. Sie machen es von sich aus, und es wird innerhalb des Hunderudels verstanden!
Die Hunde scheinen sehr wohl einen inneren Zeitbegriff zu haben, und "gute" und "schlechte" Tätigkeiten einordenen zu können, die in einen gewissen Zeitraum fallen. Und zwar von sich aus!
Der Mensch in der jetzigen Hundeerziehung macht sich das nicht zunutze,
vielleicht auch gut so, denn so behandelt er die Tiere rücksichtsvoller.

Du fragst nach Gewissen, Marie, und schreibst menschliche Werte auf. Menschliches Gewissen hat viel mit über Generationen geschaffener Moral zu tun.
Psychologisch entspricht das menschliche Gewissen dem Überich. Das Überich - das menschliche Gewissen - es ist nicht angeboren. Es wird durch Lernen in der Gemeinschaft ausgebildet.
Das ist die Instanz der Eltern, der Großeltern, des Kindergartens, der Schule, der sozialen Umgebung, die diese Form des Ich's, des sozialen Gewissens vom allerersten Atemzug beim kleinen Menschenkind prägt. ( Vom Anlegen der ersten Windel an)

Für den Hund bilden wir, die Besitzer, mit ihrer Erziehung das Überich. Das ist genauso wie beim Menschenkind, bei dem es die Eltern tun.
Auch hier ist "Überich" sprich "Gewissen" etwas Angelerntes.
Der Hund kennt nun von sich aus kein - oder nur ein Rudelgemäß geringes - Überich, aber wir Menschen machen, dass er Regeln achten , "gut und schlecht" unterscheiden lernt. Wir schulen durch unser Verhalten und unseren Gewissenskodex ( Pfützchen unter dem Klavier - nein danke!) dem dem Hund das schlechte Gewissen an, und als hochentwickeltes Säugetier entspricht er unseren Ansprüchen!
Sprich mal zu einem Leguan in einem Terrarium von gutem oder schlechtem Verhalten, sein Reptiliengehirn wird dir was husten!

Und zwar selbst wenn der Hund überhaupt nicht begreift, um was es geht, entspricht er doch bald in seinem Verhalten dem Kodex des Überich und dem des schlechten Gewissens!
Genauso wie ein Baby, das sich zunächst auch überhaupt nicht schuldig, sondern nur gut fühlt, wenn es sich ins Hemd macht, aber bald lernt, das zu vermeiden.
Von daher: Ja, ein Hund hat und kann ein schlechtes Gewissen haben, weil wir es ihm immer wieder beibringen.

Von daher ja: Einem Hund kann man auch im Nachhinein Dinge sagen, die er auch verstehen und einordnen kann. Er ist nicht nur auf den Augenblick bezogen, wenn es im Augenblick auch sehr viel leichter fällt, etwas zu erklären und verstanden zu werden.

Ich würde hier gern weiterdisskutieren. Ich habe einen schönen, klaren Beitrag verloren, dieser hinkt ihm qualitativ sehr nach. Ich hoffe aber doch, dass ich ausdrücken konnte, was ich meine.

Liebe Grüße für Heute,
mit Schmatz und Kuss.
Geli
:kuss1:
 
noch ein anderes beispiel dafür, dass hunde nicht nur im augenblick leben ...

man hat erforscht, dass sie sich bis zu drei monate definitiv an "ihr" rudel (menschen, andere hunde) erinnern können ... widererkennen tun sie es ihr leben lang ...

mein setter hat ein jahr um seine tote partnerin getrauert ... ich dachte schon er geht ihr nach ... - wenn er nur im augenblick gelebt hätte, hätte er sie ja schnell vergessen ...
 
Hallöchen,

weiss jetzt nicht, ob ich ein bissel O.T. bin ?!

Mir oder uns ist aufgefallen, Lenchen erkennt unsere Autos also...... wenn Lenchen und ich von unserem Nachmittagsspaziergang heimgehen und mein Männe fährt an uns vorbei, dann wird Lenchen sofort nervös und läuft schon vor, auf den Parkplatz, genauso, wenn ich von der Arbeit komme und Lechen grad mit meinem Mann oder meiner Mutter unterwegs ist. Sie erkennt also beide Autos :jump1:

Wenn unser Nachbar heimkommt, dann drückt er immer kurz auf die Hupe und sein Hundi hört es und fängt sofort auf dem Balkon an freudig zu bellen und läuft zur Tür. Nun ist der Nachbar zur Kur und seine Frau sagt, jeden Abend zur Heimkehrzeit steht Jenny auf dem Balkon und wartet auf das hupen .

Liebe Grüßchen von
lenchen :blume2:
 
Guten Morgen Ihr Lieben! :)

Geli, ich freue mich das Du Dich nochmal an Deinen Beitrag rangetraut hast - ich kann's so verstehen wie ärgerlich das ist, wenn ein wichtiger Beitrag für den man sich so viel Zeit genommen hat, einfach futsch ist... :weinen1: Auf jeden Fall finde ich, das Deine Gedanken in dem jetzigen Beitrag gut rüberkommen.
Angelika-Marie schrieb:
Ich würde hier gern weiterdisskutieren.
Sehr gern, ich bin dabei! :blume2: Es ist eines meiner Lieblingsthemen und finde es daher natürlich wahnsinnig interessant!

Also zunächst zu Deinem Beitrag Geli :):
Angelika-Marie schrieb:
SanfterRiese schrieb:
Beim vierten mal schelte ich sie, mit Worten, denn ich lasse meinem Ärger darüber Luft, unbedacht der Tatsache, das sie es vielleicht falsch verstehen könnte, und siehe da.... ich bracu nur mehr rufen, Riga, komm (...) Und sie bleibt dann bei mir...
Das heißt, Sanfter Rieses Hundi hat hier zum ersten Mal erfahren, dass Frauli darüber sauer ist, wenn sie abhaut - und zwar im Nachhinein!
Jepp, das ist richtig. Ich möchte es aber dennoch gern wieder am Verhalten unsererseits erklären. Dazu muss ich allerdings ein bischen ausholen - ich hoffe es ist Euch recht?!

Also, es ist ja so das Hund und Mensch zu Beginn einer Partnerschaft einige Differenzen in der Kommunikation haben. Wir verstehen Hundi zuerst nicht und Hundi versteht uns nicht. Wie wir es versuchen heraus zu finden, lass ich jetzt mal unbeachtet, ok? Ich denk da hat jeder seine Art und Weise - wie z.B. Fragen hier im Forum :). Gut, wie macht ein Hund das? Natürlich prägen wir ihn durch alltägliches Miteinander und vermitteln ihm, was für uns gut ist und was wir schlecht finden. Er lernt aber nicht nur über positive oder negative Bestärkung, sondern auch aufgrund von gemachten Erfahrungen, Nachahmung und natürlich auch durch Beobachtung (was ja die Nachahmung eigentlich mit einbezieht). Um nebenbei einmal zu erwähnen, wenn ich sage Hunde können kein schlechtes Gewissen haben, dann meine ich damit aber nicht, sie hätten kein Gedächtnis. Das ist nämlich ganz und gar nicht der Fall! Hunde haben ein ausgesprochen gutes Gedächtnis! Es würde jetzt aber den Rahmen sprengen, wenn ich jetzt noch den Aufbau des Gehirns erkläre, aber wenigstens soviel: es gliedert sich in mehrere Ebenen und in jeder sind überlebenswichtige Eigenschaften verankert. Wie das Ur-/Erbgedächtnis z.B.

Worauf ich aber hinaus will ist die Beobachtung. Ein Hund möchte natürlich gern wissen woran er ist. In der direkten Kommunikation wird er es recht schnell verstehen, aber wie sind wir gelaunt, wenn wir mal nicht mit unserm Hund sprechen. Zum Beispiel beim Kochen, beim Fernseh gucken, beim Frühstück und so weiter. Es gibt immer eine Abfolge von "Ritualen", die wir - so denke ich - jeden Tag immer wieder aufs Neue abhalten. Er beobachtet, analysiert und schätzt ein. Er orientiert sich an unseren Gestiken, an unserem Ausdrucksverhalten (wortlose Kommunikation). Und da ist jeder Mensch natürlich anders - wir prägen ihn also schon sehr individuell.

Um mal auf menschliches Verhalten einzugehen: ich verhalte mich wenn ich fröhlich bin ganz anders, als wenn ich traurig oder wütend bin. Das verrät nicht nur ein Gespräch mit jemanden, sondern meine ganze Körperhaltung, der ganze Ausdruck ansich. Wenn ich wütend bin, pfeife ich z.B. nicht "fröhlich" durch die Gegend, der Klang der Stimme wirkt "belastend", leidend oder wie man es bezeichnen möchte. Mein Gang ist ganz anders, entweder schleichend, zielstrebig und aufrecht oder aber auch wippend bei Fröhlichkeit. Ein Hund mit seinem feinen Gespür hat das sehr schnell raus und reagiert so, wie er erfahren hat, wie es für ihn am besten ist. Bin ich wütend versucht er zu schlichten oder nimmt eine Körperhaltung an, die sagt "bitte, bitte tu mir nichts - sieh her, ich zeig dir meinen Bauch und es liegt nun an dir wie du mich behandelst". Bin ich freundlich, so ist er auch gut gelaunt, denn dann kommt immer etwas positives für ihn bei rum.

Die Jagdsituation bei Riga und Sanfter Riese ist für mich ganz einfach zu erklären: Die Rückkehr wird ausgeschimpft und das hat Riga verknüpft. Es ist unangenehm zurück zu kehren - ja, sie erinnert sich daran. Aber ich möchte bezweifeln, das Riga weiß, das es Sanfter Riese um das Abhauen bzw. um die Jagd ansich geht. Hunde sind Rudeltiere und wenn es harmonisch zugeht, sind sie glücklich, sie wissen woran sie sind und können bedingungslos vertrauen. Stunk und Ärger hingegen sind belastend und ein Rudeltier wird sowas immer als "Gefahr" ansehen. Zusammenhalt ist das wichtigste, es ist überlebenswichtig.

Angelika-Marie schrieb:
Deshalb - nicht nur wegen dieses Beispieles hier - glaube ich, dass es den Hunden und der Hundegesellschaft immanent ist - auch im Nachhinein Stellung zu beziehen. Sie machen es von sich aus, und es wird innerhalb des Hunderudels verstanden!
Die Hunde scheinen sehr wohl einen inneren Zeitbegriff zu haben, und "gute" und "schlechte" Tätigkeiten einordenen zu können, die in einen gewissen Zeitraum fallen. Und zwar von sich aus!
Der Mensch in der jetzigen Hundeerziehung macht sich das nicht zunutze,
vielleicht auch gut so, denn so behandelt er die Tiere rücksichtsvoller
Wie gesagt, Hunde analysieren das menschliche Verhalten und "bewerten" ob es gut oder schlecht für sie ist. Ich meine sogar, Hunde sind Egoisten: sie sind immer auf ihren Vorteil bedacht. Aber sie sind auch unwahrscheinlich anpassungsfähig, aus den oben genannten Gründen. Um ein hartes Beispiel für Anpassungsfähigkeit zu nennen: ein Hund der immer und immer wieder von seinem Menschen geschlagen wird, ordnet sich trotzdem in dem Rudel ein. Er wird vielleicht an anderer Stelle ein bedenkliches Verhalten zeigen (Frust-/Aggressionsabbau), aber er wird dennoch seinem Menschen treu und untergeben sein. So traurig ich es auch finde...

Jetzt habe ich wirklich viel geschrieben, aber kurzgefasst möchte ich gern nochmal sagen, das das echte Begreifen einer Situation für mich wirklich nur punktuell, in dem Moment stattfinden kann. Natürlich hat ein Hund ein Gedächtnis und erinnert sich aufgrund von Erfahrung, Verknüpfung usw. und reagiert dem entsprechend darauf. So wie wir Menschen aufgrund eigener Erfahrungen reagieren. Beispielsweise ist da ein kleines Erlebnis mit meiner Mutter: wenn sie sich räusperte wusste ich immer haargenau sie ist wütend. Sie musste nichts weiter machen, nur räuspern. Das Warum, das erfuhr ich dann im Streitgespräch, aber meine Reaktion auf das Räuspern war zunächst "Oh nein..." Vielleicht macht es das ein wenig deutlicher, was ich meine.

Eine selbst zu probierende Möglichkeit wäre z.B. diese Experiment. Habe ja schon mal gesagt das Debbie mein kleines "Versuchstier" ist, gell?! Ich habe die Probe auf exempel gemacht: ich habe mir eine Situation vorgestellt, in der Debbie mich auf die Palme gebracht hat. Ja, ich habe mich so darein versetzt, das ich wieder unheimlich wütend war und bin dann mit diesem Gefühl zu Debbie marschiert. Nichts böses ahnend schaute mich mein Schätzchen an und ich schimpfte mit den Worten: "Debbie: der Kaffee ist schwarz, mit Milch ist er braun und mit Zucker ist er süß." Völligen Quatsch erzählte ich, aber mir ging es um ihre Reaktion und die war, wie ich es erwartet hatte unterwürfig und Bäuchlein zeigen. Natürlich kapierte sie nicht was mich da ritt, aber das war für mich Anlass genug, mir meine Meinung zu diesem Thema zu bilden.

Hundeverhalten ist jedoch individuell, erwähne ich immer wieder. Denn entscheidend für Verhalten ist immer die Persönlichkeit des Tieres. Und dabei spielen wieder Faktoren mit ein, die noch weiter zu differenzieren sind.

So, nun aber genug. Ich denk, Ihr habt jetzt genug Schreibstoff zusammen, oder?! :)

Liebes Grüsschen Marie

P.S. Karin, natürlich erkennen unsere Hunde unsere Autos. Hör- und Geruchssinn sind Hundis Stärken. :)
 
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Hallo Mariechen,

Lenchen erkennt das Auto auch wenn es nicht fährt, sondern auf dem Parkplatz steht aus großer Entfernung oder, wenn sie aus dem Fenster schaut,dass geschlossen ist.

Liebe Grüßchen von
Lenchen :blume2:
 
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