Was haltet Ihr von einem Tier aus Spanien oder Italien ?

AW: Was haltet Ihr von einem Tier aus Spanien oder Italien ?

Hallo Geli,

danke für Deinen ausführlichen Bericht und Deine Meinung darüber.

Bei zwergportal bin ich bei der Suche auch gelandet. Ich stimme Dir zu, dass bei stöbern dieser Internetseiten sich mir der Magen herum gedreht hat. Ich liebe auch alle Tiere, ob hier oder in ganz Europa. Ich habe Bilder bei der Suche gesehen, die waren nur furchtbar. U.a. war dort ein Hund, der 4 Wochen lang mit einer Falle am Hinterlauf herum gelaufen ist.
Einer der englischen Setter, für den meine Bekannte sich interessiert ist, wurde von seinem Besitzer in die Mülltonne geworfen und konnte von dortigen Tierschützern kurz vor Eintreffen der Müllabfuhr gerettet werden.
Es ist auch richtig, dass die meisten Tiere aus Tötungsstationen heraus geholt wurden und oftmals in sehr jämmerlichem Zustand sind. Kann auch bestätigen, dass die Tiere von Flugpaten nach Deutschand und in Tierheimen und/oder Pflegefamilien untergebracht werden (habe ich alles bei der Suche nach dem Hund für meine Bekannte heraus gefunden, vorher habe ich darüber nie nachgedacht oder mich damit beschäftigt).
Englische Setter und darauf hat sich meine Bekannte eingeschossen, gibt es leider in deutschen Tierheimen so gut wie nie und wenn, sind diese auch aus dem Ausland. Also denke ich, warum erst noch über diese Zwischenstation gehen, das Tier nochmals einer fremden Umgebung aussetzen.
Ich stimme allerdings den anderen dahin gehend zu, dass es hier auch sehr viele goldige Hunde in Tierheimen gibt (Mischlinge, reinrassige Hunde etc), aber wenn man halt eine bestimmte Vorstellung hat, will man die wie im Fall meiner Bekannten, wohl auch befolgen.

Um nochmals auf den Hund, welcher nur 9 Monate das Glück hatte, hier und bei ihr leben zu dürfen zu kommen.

Fumè wurden von einem Bekannten, welcher schon jahrelang nach Italien fährt mit gebracht. Er kannte diesen Hund und dessen Geschichte. Fumé wurde von seinem dortigen Besitzer ausgesetzt, weil dieser nicht für die Jagd geeignet war. Fumé lebte bis vergangenem Jahr unter einem LKW, bekam von dortigen Bewohnern immer Reste des Essens vorbei gebracht und ab und an, wurde ihm mal seine Trinkschüssel aufgefüllt. Irgendein Autofahrer muss ihn wohl angefahren haben, denn seine ganze Hüfte war verschoben und ihn dann liegen lassen haben. Er war total abgemagert. Der Bekannte, der das Schicksal dieses Hundes schon seit Jahren verfolgt hat, konnte es nicht mehr ertragen, denn der Hund war auch sehr zutraulich und hat sich über ein bißchen Liebe und Zuwendung sehr gefreut. Der Bekannte hat ihn dann von einem dortigen Tierarzt auf Tierkrankheiten etc. untersuchen und impfen lassen und ihn dann mit nach Deutschland gebracht. Fumé hat sich auch schnell eingelebt und war dankbar für die Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit, welche er erhalten hat. Er war so ein toller und lieber Hund (mir kommen gerade wieder die Tränen). Meine Bekannte hat ihn dann auch hier von unserem Tierarzt weiter untersuchen lassen, zunächst wurden die Zähne gemacht, dann die Ellbogenknochen (welche wohl auch von dem Unfall verschürft waren) behandeln lassen und es sah alles erfolgreich aus. Dann bekam Fumé eine Lungenentzündung, welche ebenfalls behandelt wurde. Er bekam sie noch weitere 2 x, Antibiotika hat nicht angeschlagen. Es wurden viele Blutuntersuchungen gemacht. Sein Herz war zu groß, was der Auslöser für die Lungenentzündung war, da es gedrückt hat. Nach den ganzen Blutuntersuchungen stellte sich dann heraus, dass er zu wenig Blutkörberchen hat und weiß jetzt nicht mehr welche, rote oder weiße, zu viel waren. Das alles hat ihn, der eh schon so dünn war, noch mehr gebeutelt. Er bekam Infusionen und die TÄ meinte, mit Medikamenten könnte man das alles in den Griff bekommen. Es sah auch sehr gut aus. 3 Infusionen sollte er bekommen, zwei hat er bekommen (danach sollte mit Tabletten weiter behandelt werden) Bevor Fumé die dritte Infusion bekommen konnte, verstarb er in den Armen meiner Bekannten. Wir, der Bekannte der ihn mitgebracht hat, die Bekannte bei der er gelebt hat (er hat in einem tollen großen Haus gelebt, mit großem Garten und direkt den Wald daneben) sowie ich, konnten es alle nicht glauben und sind noch immer unendlich traurig. Fumé hat uns in der kurzen Zeit soviel gegeben und wir hatten ihn alle sehr lieb.
 
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Habe es eben geschafft, ein Foto von Fumé (ist leider nicht so gut und scharf, da mit Handy aufgenommen, aber eines der einzigen Fotos) unter Fotos - Hunde - einzustellen.
 
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NERO: English Setter, männlich, circa 3 Jahre, 60 Zentimeter, schwarz-weiß, kastriert, geimpft, gechipt, Abgabetier aus dem Tierheim Alicante, seit zwei Jahren in der Vermittlung. Nero versteht sich gut mit Artgenossen, mag aber keine Katzen und Kleintiere. Der anhängliche und liebe Hund ist verschmust und besonders kinderlieb. Sein Jagdtrieb ist ausgeprägt. Nero kann als Zweithund vermittelt werden, nach Möglichkeit in eine Familie mit Kindern.

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Rasse: English Setter
Geschlecht: Hündin
Alter: ca. 6-7 Jahre
Farbe: tricolour
Schulterhöhe: ca. 55 - 60 cm
Kastriert/Sterilisiert: Nein
Anlagehund: Nein
Krankheiten: Geimpft, gechipt, getestet und entwurmt. Leishmaniose positiv.
Schutzgebühr: 120,00 EUR

Beschreibung: Auch Lilyn war mit dabei; bei den Hunden, die nicht mehr "gebraucht" werden.

Alt, krank oder einfach nicht mehr zweckdienlich. Lilyn hat länger nicht mehr ordentlich gefressen, sie ist sehr dünn. Lieb und sanft wie alle Setter sind, läßt sie alles mit sich machen.

Lilyn und ihre Gefährten sind nun in Sicherheit. Sie werden gepflegt und auf die große Reise vorbereitet. Sie sind ein Setterfreund und wissen die Vorzüge dieser Rasse zu schätzen?

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Setterfreunde, ich komme!!!! Mein Name ist Gimmy und als ein 1 ½ Jahre junger English Setter-Junge bin ich ein charmantes Powerpaket mit einem riesengroßen Herz. Ich bin sehr anhänglich, verschmust und ein pfiffiger Wirbelwind, der Spielen über alles liebt…. naja, wie es sich für einen Junghund wie mich halt gehört. Ich wäre so gerne bei lieben Menschen, die sich viel mit mir beschäftigen und gerne mit mir kuscheln. Rassebedingt bin ich natürlich ein lebhafter Hundejunge, der beschäftigt und gefordert werden will…eine agile Familie, die gerne joggt und lange Spaziergänge liebt, wäre genau das Richtige für mich. Vielleicht darf ich ja auch in die Hundeschule gehen….das wäre supi! Ich vertrage mich auch bestens mit anderen Hundekumpels und –mädels. Sie können meinem Charme nicht widerstehen und haben noch ein freies Kuschelkörbchen? Dann nichts wie ran an Telefon…..ich warte doch schon soooo lange!

u.s.w. u.s.w.

Ich wünsche viel Glück bei der Suche
 
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Danke Lenchen. :kuss1:
Werde es an meine Bekannte weiterleiten.
 
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Karin schrieb:
es gibt auch in Deutschland TH die keine Hunde aus dem Ausland nehmen, weil sie kinen Platz mehr haben.
Und, es gibt Hunde, die sitzen schon JAHRELANG im TH, weil die meisten
Leute ihre große Tierliebe zeigen und einen Hund aus dem Ausland retten wollen.
Das ist Mode geworden.
Soll ich dir mal ein paar Fotos zeigen von Hunden, die richtig leiden weil sie im TH sitzen ?
Pflegestellen sind total überfüllt, manchmal haben sie bis zu 5 Hunde.

Ja, liebes Lenchen, :kuss1:

das weiß ich. Und mein Hund Bonnie kommt ja auch aus einem privaten Tierheim in Spanien. Die Leute engagieren sich absolut auch für die Änderung der Gesetze!

AAAABER: Wenn ein Staat ein einfaches Gesetz hat, nämlich: Alle herrenlosen Hunde werden eingesammelt und umgebracht, welches Argument, sollte den Staat überzeugen das zu ändern?

Da ist es völlig wurscht, ob Leute die Hunde nach Deutschland "freikaufen" oder nicht.
Es gibt Tötungsstationen, da kommen die Tiere hin und Feierabend. Dafür hat der jeweilige Staat gesorgt und damit seine Pflicht gegenüber seinen Bewohnern zum Schutze ansteckender Krankheiten, erfüllt.

Deshalb greift blöderweise das Argument nicht, die Leute sollen nur aufhören, die Tiere da herauszuholen, dann werden die Gesetze schon geändert.

Die Gesetze werden deswegen nicht geändert, denn die Tiervermittlung ist ja nicht Länder- oder Staatensache. Das sind ausschließlich private Hilfsorganisationen.

Klar, brauchen die Staaten wegen der boomenden Auslandsvermittlung, nur weniger Tiere umbringen.
Aber es ist denen wurscht, ob sie mit einem Schlage 15 oder 150 Hunde vergasen oder vergiften. KÖNNEN, tun sie es allemal. Und die Anordung, das zu tun, ist Gesetz. Da gibt es bei den staatlich Angestellten keinen Skrupel. Das ist ihr Job, dafür werden sie bezahlt.

Und dann kommen die Leute aus den privaten Hilfsorganisationen und sagen: "Haaalt! Diesen und diesen Hund nehmen wir, also ist es kein herrenloser Hund mehr, also darf er nicht getötet werden!

Damit haben sie also eine Möglichkeit gefunden, das herrschende Gesetz auszuhebeln! Es ist ein Trick, um Hunde zu retten!

*****

Ich stimme Dir zu: Ja, es ist total traurig, dass in deutschen Tierheimen so viele nette Hunde jahrelang sitzen, ohne eine Chance auf Vermittlung zu haben, weil meinetwegen der Welpe aus Alikante dem deutschen Kampfhundmix vorgezogen wird. Das ist echt zum Heulen!

Aber ich fürchte, es wird nicht dadurch besser werden, wenn man die Tiervermittlung aus dem Ausland stoppt.
Dann wird es eher mehr Vermehrer geben, die Welpen auf den Markt schmeissen, um dem Bedürfnis eines Hundebesitzers nach seinem Traumbaby entgegen zu kommen.

Man müsste die Menschen erziehen, dass sie älteren Tierheimhunden, wurscht welche Rasse, mehr Liebe entgegenbringen. Doch das ist echt im Moment nicht der mainstream. Und das ist schade und ein Jammer!

Nur ich fürchte, ein Verzichten auf die Auslandsvermittlung , würde das Problem der alten, ungeliebten Hunde nicht lösen.
Es tut weh, aber es ist so: Sie würden auch nicht geliebt, wenn kein Auslandsnachwuchs da wäre.
Und gleichzeitig würden die Hunde im Ausland in größerem Umfang vergast oder vergiftet.

Also, was kann man tun?

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
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Hallo Geli,

Du bist was das Thema Tiere aus dem Ausland angeht wirklich sehr motiviert und engagiert. Ich finde Deine Meinung gut und es regt zum Nachdenken an.
Ich verabscheue auch die Vorgehensweisen der Gesetze in südlichen Ländern, insbesondere nachdem ich es bei Fumé miterleben musste. Wie ich zwischenzeitlich gehört habe, soll ein Gesetz (zumindest in Italien) verfasst worden sein, wo solche Leute, wie die ehemaligen Besitzer von Fumé mit hohen Geldstrafen (Euro 10.000) bestraft werden sollen. Leider bringt es all den Tieren, die dadurch leiden mussten, weil sie gequält und misshandelt wurden auch nichts mehr.

Ich bewundere die Arbeit der dortigen Tierschutzaktionen.Wie ich nun mehrfach bei Suche für meine Bekannte lesen konnte, fehlt es den dortigen Organisationen an den nötigen Geldmitteln, dennoch versuchen sie alles, so viele Tiere wie möglich zu retten. Es sind zum Teil wirklich wunderschöne Tiere. Aber können sie das erlebte jemals vergessen ?

Ich spende auch an die Tierheime, aus denen ich meine Katzen habe, ebenso wie an Tasso. In meiner unmittelbaren Umgebung gibt es eine Frau,welche aus eigenen Mitteln ein Katzenheim aufgezogen hat. Dort bringe ich ab und an Futter vorbei. Dies ist meine Art etwas für Tiere zu tun, welche in Heimen sitzen.

Was die Kampfhunde in unseren Tierheimen angeht, liegt es wohl auch daran, dass aufgrund der vielen Vorkommnisse, die Leute Angst haben. Ich befürworte auch die strengen Auflagen, welche man erfüllen muss, um einen Kampfhund zu halten. Dies aber denke ich, schreckt viele Leute auch davon ab, sich eines dieser Tiere zu nehmen.
 
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Liebe Geli,

niemand sprach vom Verzichten auf die Auslandsvermittlung.
Ich muss auch wohl nicht sagen, wie leid mir die Tiere tun.
Und, du kannst mir glauben, ich helfe den Tieren im Ausland.

Die Tötungsstationen können wir nie leerkaufen, du holst 5 Tiere raus und 10 rücken nach.
Es muss VOR ORT was getan werden, leider sind es meist private Tierschützer die nur wenig Mittel zur Verfügung haben.
Auch die Urlauber können viel tun und damit meine ich nicht sie sollen einen Hund mitnehmen und ihn dann hier ins TH stecken.
Es gibt Petitionen die unterschrieben werden müssen und vieles mehr.

Aber es ist ein schwieriges Thema.

Ich suche täglich nach neuen Pflegestellen und Endplätze für Hunde manchmal sogar für Katzen.
Und es ist kaum noch ein Tier zu vermitteln... leider.
Weil unsere Tiere in unseren TH nicht getötet werden können sie ruhig da leben... okay es gibt gute Tierheime aber leider auch nicht so gute.

Dann treffe ich Leute die sagen mir, jaaa ich mach auch viel für den
Tierschutz, ich sage toll was genau machen sie als Antwort kommt dann .... ich habe einen Hund aus dem Ausland .

Vermehrer wird es immer geben Geli egal ob mit oder ohne Hunde aus dem Ausland.
Viele retten ja auch Welpen, sie kaufen sie für 10 euro auf dem Wochenmarkt in Polen, wo landen die wohl ?

Wir alle könnten so viel für den Tierschutz tun, wenn wir nur mal richtig drüber nachdenken würden.

Liebe Grüße
Karin
 
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Kann ich mir vorstellen, dass es schwer ist, Tiere zu vermitteln. Die Leute wollen nicht gebunden sein (merke ich auch in meinem direkten Umfeld), keine Rücksicht nehmen müssen etc. Muss mir auch oft anhören, es gibt auch noch etwas anderes als Deine Tiere. Höre ich schon gar nicht mehr hin. Wenn ich die Möglichkeit (Platz) hätte, würde ich noch mehr Tiere halten.
Bin allerdings mehr ein Katzenhalter, denn da muss ich nicht Gassi gehen. Ansonsten mag ich alle haarigen Tiere (Spinnen ausgeschlossen).

Sollte meine Bekannte sich für einen englischen Setter aus dem Ausland entschließen, wird er es auf alle Fälle gut bei ihr haben und wird dort seinen entgültigen Platz gefunden haben.

Am Dienstag sehe ich meine Bekannte wieder und dann kann ich ihr auch Lenchens Bemühungen zeigen. Ich werde weiter darüber berichten.
 
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Huhu , Ihr Lieben,

dies habe ich geschrieben, ohne Eure vorherigen Beiträge gelesen zu haben.
Hab sie gerade erst beim reinstellen entdeckt.
Ich lasse den Text trotzdem so!

Bussi!
Geli

******

Ich möchte zu diesem Thema noch ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und auch versuchen, zu reflektieren.


Aber vorweg:

Liebe Katzenfan,
was Du über den Hund Fume' schreibst: Das ist eben nicht ein "Auslandsversagen". Sein Sterben ist hier passiert und er hat's trotz bester Pflege, trotz aller medizinischen Möglichkeiten, einfach nicht geschafft.
Auch unter seinem LKW wäre er vermutlich irgendwann gestorben.
Menschen haben versucht ihn zu retten, das ist nicht gelungen und das ist sehr, sehr bitter. Mir könnte es passieren, dass ich mich noch direkt schuldig fühlen würde, versucht zu haben, ihn zu retten.
Aber das ist albern. Man sollte versuchen, sich von solchen Gefühlen frei zu halten.

Doch es fällt nicht leicht.
Hierzu Geschichte NO.1

Vor etwa 25 Jahren machte ich im Urlaub in einer kleinen Pension auf der Insel Lesbos. Natürlich lief mir ein 3 monatiges Hundekind vor die Füße, ein einzig übriggebliebenes der Mutter, die angekettet in einem griechischen Hinterhof stand, die anderen Hundekinder hatte der Besitzer getötet.

Ich wäre tatsächlich nie auf die Idee gekommen es mitzunehmen, wenn nicht im Zimmer nebenan sehr engagierte Hundeschützer gewohnt hätten.
Es waren Journalisten, ein Mann und eine Frau, die für eine große, deutsche, überregionale Zeitung schrieben.

Und die machten mir die Wege sooo einfach!
Kurze Absprache mit dem Besitzer, der bekam von mir als Entgeld für den Welpen 30 Dosen Hundefutter für die Mutter.
So hatte ich das Gefühl, jedenfalls für diesen Hund etwas mitgetan zu haben.
Die Tierschützer wussten auch, dass ich das Baby nur in der Inselhauptstadt einem Tierarzt vorführen müsste, wegen der nötigen Impfen, und dass ich dann im Flugzeug das Kleini ohne weitere Kosten in einer Tasche auf dem Schoß transportieren durfte.
Es ging absolut problemlos glatt, die Charlie war mein erster, eigener Hund. Damals gab es noch keine Mittelmeerkrankheiten und Charlie hatte auch keine.

Aaaber: Die beiden Journalisten schienen überhaupt nur nach Lesbos gekommen zu sein, um Hunde zu retten.
Natürlich hatte ich auch die anderen angeketteten Hunde gesehen, die in Hinterhöfen ihr Leben fristeten. Zum Teil mit erheblichen Würgemalen um den Hals, Schlagspuren. Dagegen ging es der Mama von Klein-Charlie noch gut.
Aber genau diese schlimm vernachlässigten Hunde holten die Leute raus!

Ich persönlich hatte das Gefühl, die hätte ich nie mitgenommen!
So leid sie mir taten, hatte ich doch das Gefühl, sie sollten besser bleiben wo sie waren. Denn wohin damit in Deutschland?

Ich bin dann mit den Journalisten noch zwei Jahre in Kontakt geblieben.
Und das Schlimme war: Sie konnten diese Hunde nicht vermitteln.
Sie waren alt, zum Teil mit gebrochenen, schief zusammengeheilten Knochen, natürlich in keinster Weise stubenrein, hatten noch nie ein Kommando gelernt. Es waren fünf. Und sie landeten, nach zig Vermittlungsversuchen, allesamt in deutschen Tierheimen, aus denen sie auch nie wieder herauskamen.

Da stellte sich mir schon heftig die Frage: Warum das?
Einen Hund aus seinem ( gesichertem) Leiden herauszuholen, um ihm ein neues (ungesichertes) Leiden zu präsentieren? Klar wären die in ihren Hinterhöfen irgendwann elendiglich krepiert. Aber das Lebensumfeld, in dem sie zumindest auch etwas Fressen kriegten, kannten sie zumindest?

Also, ich halte dieses Tun der beiden Journalisten für eine absolut falsche Art der Fürsorge.

*****

Geschichte NO. 2:
Manche deutsche Hilfsorganisationen, die Hunde aus privaten Tierheimen oder auch staatlichen Auffangstationen aus Mittelmeerländern vermitteln,
legen ( unter der Decke der Verschwiegenheit) ihren Schwerpunkt auf Welpen- und Junghundvermittlung.

Sie haben ein gewisses Recht das zu tun, denn sie sagen: Welpen sind die ersten, die im Winter in den ungeheizten Baracken erfrieren.

Andererseits bringen ihnen Welpen auch am meisten Geld.
Die normalen Untersuchungen auf Mittelmeerkrankheiten, können/brauchen bei den Kleinen noch nicht gemacht werden, das ist eine Geldersparnis. Sie kriegen eine Grundentwurmung und die Grundimpfen und gut ist. Sie sind also billig, mal im Vergleich zu einem meinetwegen leischmaniosekranken 9 jährigen Verkehrsopfer, dessen Knochenflickerei noch zig Tierarztkosten verursacht.
Überdies: Sie lassen sich leichter vermitteln und von den Neubesitzern leichter erziehen.

Wären sie nicht von der zuliefernden Hilfsorga im Ausland eingesammelt worden sein, würden sie getötet.
Allerdings regen sich zum Teil Mitarbeiter dieser vermittelnden Hilfsorganisationen in Deutschland über den Schwerpunkt "Welpen umd Junghunde " auf. Sie meinen, wirklicher Tierschutz ist nicht vom Alter des jeweiligen Hundes abhängig.

Dazu würde ich gerne Eure Einschätzung wissen. Wie seht Ihr das?
Ist das bevorzugte Ausschleusen von Welpen und Junghunden richtig, oder ist das falsch verstandener Tierschutz?
Natürlich bekommen auch viele alte, kranke Hunde eine Chance, wie man ja im Zergportal sieht. Aber sind die, die sich mehr auf Junghunde einschwören, dann auf dem falschen Weg?

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
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Katzenfan schrieb:
Am Dienstag sehe ich meine Bekannte wieder und dann kann ich ihr auch Lenchens Bemühungen zeigen. Ich werde weiter darüber berichten.

Ja, mach das bitte! Es interessiert mich, wie es weitergeht!

Dass ein kleiner Hund, woher auch immer, ein Zuhause bekommt, das ist wichtig!

Einen lieben Gruß
sendet
Geli :blume2:
 
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Hallo Geli,

wir haben i Nachhinein auch viel darüber nachgedacht, ob wir für Fumé wirklich das richtige getan haben. Er wäre dort sicherlich noch eher verstorben. Hier hat er zwar von allen Seiten Liebe und Aufmerksamkeit bekommen, war aber auch sehr häufig beim Tierarzt. Er war zwar nur 9 Monate hier in Deutschland, hat aber unser aller Herz so tief erobert, dass der Schmerz bei uns allen tief sitzt. Wäre er in Italien geblieben, hätten wir von seinem Tod keine Kenntnis erlangt. Ich denke, um unsere Schuldgefühle etwas abzuschwächen, sagen wir uns, zumindest hatte er in seinem Leben wenigstens 9 schöne Monate. Fumè wurde vom Tierarzt auf 6-7 Jahre geschätzt.

Deine Geschichten zu lesen, haben mich sehr traurig gemacht. Ich weiß das es so ist, denn ich habe ähnliches in der Türkei erlebt. Ein Hund, direkt in der Hotelanlage angekettet, viele Katzenbabys, welche nach dem Besuch und dem Ende der Saison umgebracht werden sollten. All das ist so furchtbar, denn kein Tier hat so ein Leben verdient. Mich packt wenn ich so etwas sehe, lese oder höre, immer so eine Wut und ich würde gerne etwas verändern, weiß aber nicht wie und wo man ansetzen könnte.
Was die Sache mit den Welpen angeht, klar sind Welpen immer goldig, vielleicht benötigen sie auch noch mehr Schutz als erwachsene Hunde, dennoch bin ich der Meinung, dass man diesbezüglich auch auch differenzieren sollte.
Bei den Tierschutzorgansiationen, auf deren Seiten ich nun geschaut hatte und mit denen meine Bekannte telefoniert hatte, hieß es, dass das ausgesuchte Tier dann sofort zu dem neuen Besitzer kommen würde. Ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht (habe mich bisher noch nicht damit beschäftigt).
Meine Bekannte hatte z.B. einen englischen Setter gefunden, welcher ca. 2 Jahre sein soll. Nachdem per Mail Kontakt zu der Organisation aufgenommen wurde, ein Formular (wie der Hund gehalten wird, ob Kinder, andere Tiere etc.) ausgefüllt werden musste, erhielt sie einen Anruf, dass der ausgesuchte Hund noch in Spanien sitzen würde, die von Dir angesprochenen Krankheiten nicht hätte, er jedoch einen leichten Zwingerhusten bekommen hätte und man ihn somit noch nicht hätte impfen können. Meine Bekannte bekam dann natürlich Angst, weil sie gehört und gelesen hatte, dass Zwingerhunsten nie vollständig ausgeheilt werden kann (weiß ich auch nicht, ob das stimmt).

Ob die älteren Tiere letztendlich wirklich besser dran sind, wenn sie ihren Lebensabend in unseren Tierheimen verbringen, waage ich ich auch zu bezweifeln. Ich glaube aber, dass all die Tierschützer dies in dem Glauben machen, alles ist besser als die Tiere dort zu lassen, wo sie her kommen.
 
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Hallo Katzenfan, :)

tja, das ist natürlich traurig, mit dem Zwingerhusten.
Aber ich denke, wenn die Leute ihn schon erkennen, werden sie tatsächlich nicht impfen, bevor er nicht weg ist.
Und wenn der Hund jetzt sozusagen auf der Vermittlungsliste ganz oben steht, hat er gute Chancen, eine bevorzugte Behandlung zu bekommen, so dass die Möglichkeit einer Gesundung durchaus möglich wird. Und wenn das nicht klappt, wird die Hilfsorganisation es schon sagen. Dann muss Deine Freundin nach einem anderen schauen.

Übrigends, bei meiner Organisation war es keineswegs so, dass ich den Hund einfach bekam. Ich musste erst einen Test mit zwei Tierschutzfrauen durchlaufen, die zu mir ins Haus kamen, ob ich überhaupt "Hundegeeignet" bin.
Ich fand dieses Vorgehen sehr verantwortungsvoll!
Sie kamen auch noch mal nach einem Jahr bei mir gucken, wie es dem Hund inzwischen ergeht, und schrieben dann einen Abschlussbericht.

Mein Hund war eigentlich schon anderen Leuten versprochen, aber die sind durch diese Tierschutzprüfung geflogen! Die Prüferinnen stellten fest, dass der Hund dort weder hätte bellen noch schmutzig sein dürfen, er solllte angeschafft werden, dass der 12jährige Sohn Nachmittags eine halbe Stunde mit ihm ging, morgens und Abends sollte er in den Garten gelassen werden.

Naja, so war ich dann die nächste auf der Liste...

Also, es gibt verantwortungsvolle Organisationen!

Es gibt gleichermaßen solche, gerade die im Ausland sitzen, die es nicht sind. Wo also gesagt wird, der Hund hat nix, aber er kommt an und hat DOCH Leichmaniose!

Deine Freundin sollte sich darauf einstellen, ca 3-5 Monate nach Ankunft des Hundes einen Test auf alle Mittelmeerkrankheiten machen zu lassen.

Dazu eignet sich am besten das Labor Dr. Naukes, erreichbar über Parsitus. com, er ist im Augenblick der Mittelmeerkrankheiten-Papst in Deutschland. Viele Tierärzte gehen auch zu ihm in Seminare, meine TA-Praxis (Gottseidank) auch.

Hier ist der link: http://www.parasitus.com/

Gegen die meisten Mittelmeerkrankheiten gibt es gute Mittel, nur Leischmaniose ist recht heftig.

Mein Hund brachte auch einen leichten Husten mit, ging weg mit Thymian-Honighustensaft, dazu dicke, dicke Flöhe, dagegen und auch gegen ausländischen Darmparasiten eignet sich ein Spot-on Präperat, dessen Namen ich aktuell vergessen habe ( es war nicht Frontline oder Exspot) , kann es aber für Dich rauskriegen. Spätere Hinzufügung: * Habe gerade telefoniert, weiß jetzt wie's heisst, zu * geht es gleich unten weiter!

Na, und dann brachte sie mit: Giardien, eine ganz dicke Infektion. Das wegzukriegen war ziemlich langwierig und eklig, denn es geht mit heftigen blutenden Durchfällen einher.

Also, ein Hund aus dem Ausland ist nicht das reinste Zuckerschlecken!

Ich war auch überzeugt, dass Bonnie Leischmaniose haben müsste, denn sie hatte offene Stellen an den Beinen, ein typisches Symptom für diese Krankheit. Aber es müssen wöhl doh nur Abschürfungen gewesen sein, denn der mit Angst erwartete Test bei Dr Nauke erbrachte 100% NICHTS! Sie war völlig frei von sämtlichen Mittelmeerkrankheiten!

So, jetzt: * Ich habe gerade mit meiner Hundevermittlerin gesprochen, das Spot-On Präperat heißt Stronghold.
Und sie sagte, sie hätte auch noch zwei Englisch Setter, beide ca.zwischen 1 und 3 Jahren, einmal rotweiß, einmal schwarzweiß, die Fotos stehen nicht im Zergportal.

Warum? Das kommt so: Sie hat die Bekanntschaft einer Deutschen gemacht, die lange auf Rhodos lebt, und noch gar nicht so lange angefangen hat, sich dort privat um Hunde zu kümmern.

Regina hat sie mit in ihre Liste aufgenommen und vermittelt diese Hunde auch. Sie sagt, die Hunde sind sehr gut gekümmert, wenn sie eine Zeit da waren auch gut genährt. Das Problem bei der Deutschen ist, dass die der E-mails und des Fotoeinstellens nicht mächtig ist, das muss immer ein Nachbar für sie machen. Deshalb geht es immer um ein paar Ecken, bis Regina Fotos hat und die dann auch einstellen kann.

Sie hat mir erlaubt, Dir ihre Telefonnummer zu geben. Also, wenn Deine Freundin da noch weiter suchen möchte, schreib kurz ne pn!

Liebe Grüße,
Geli :blume2:
 
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Hallo Geli,

zunächst einmal ganz herlichen Dank für Deine Bemühungen. Werde Deine Ausführungen und Dein Angebot bzgl. der englischen Setter, sofort morgen an meine Bekannte weitergeben und dann diesbezüglich auf Dich zukommen (PN). Fumé war schwarz-weiß.Habe eine Bild von ihm bei Fotos eingestellt.

Von den ganzen aufgezählten Krankheiten habe ich noch nie etwas gehört. Oje, hören sich aber alle ganz schlimm an.

Bzgl. der Organisation (arme pfötchen) der Name der anderen weiß ich nicht, wurden auch Fragebögen übersandt und Besichtigungstermine stehen auch an. Ich finde das auch sehr gut, denn nur so kann gewährleistet werden, wohin das Tier kommt und wie es künftig leben wird (auch wenn man sicherlich oftmals etwas vorgespielt bekommt, aber davon sollte man nicht ausgehen). In den Fragebögen wurde auch nach Hundeerfahrung und weiteren Haustieren gefragt. Sie hat auch noch eine Katze. Vor Fumé hatte meine Bekannte einen Hund, welcher vergangenes Jahr aufgrund Altersschwäche (er war 16 Jahre und kam auch aus Italien,allerdings als Welpe) eingeschläfert werden musste. Fumé kam vergangenes Jahr im Juli nach Deutschland und ist fast auf den Tag genau, am gleichen Tag verstorben, wie der andere Hund eingeschläfert werden musste.
Ein neuer Hund wird es auf alle Fälle bei meiner Bekannten gut haben. Sie hat ein großes Haus, Garten und den Wald direkt in der Nähe, sie selbst geht gerne spazieren. Da sie nicht mehr berufstätig ist, ist sie auch die meiste Zeit zu Hause und wenn sie wohin geht, geht der Hund mit. Auch im Urlaub wäre für ihn gesorgt, entweder verreist er mit (sie fährt immer mit dem Auto) oder er käme zu uns.
Was er natürlich sein müsste, Katzenverträglich.

Nochmals vielen Dank für Deine Bemühungen.
Ich bin schon ganz aufgeregt, meiner Bekannten morgen alles zu berichten.
 
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Heißt www.arme-pfoten.de

Glaube das ist nicht das gleiche. Darüber hatten wir Sheila gefunden, für welche meine Bekannte sich interessiert hat. Sie saß anfangs noch in Spanien und auf einmal war sie von der spanischen Seite verschwunden und dann auf der deutschen Seite. Sheila ist nun bei einer Pflegefamilie in Hannover, wenn alles dort klappt, möchte diese Familie sie behalten.Für Sheila würde ich mich freuen, obwohl es mich auch für meine Bekannte gefreut hätte, denn sie ist wirklich putzig (Sheila).
 
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