Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Ist professioneller Pferdesport Quälerei?

  • Auf jeden Fall ist es das

    Stimmen: 6 35,3%
  • Nein, es ist keine Quälerei

    Stimmen: 3 17,6%
  • Ich weiß nicht

    Stimmen: 1 5,9%
  • Solange die Tiere gut behandelt werden nicht

    Stimmen: 7 41,2%
  • Es liegt alles in der Natur der Pferde

    Stimmen: 0 0,0%
  • Ich finde es auf jeden Fall nicht so gut

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    17
AW: Professioneller Pferdesport--Quälerei?

Ja, es ist Pferdequälerei.

1. Springreiten finde ich unmöglich. Normalerweise sehe ich mir im TV so etwas nicht an aber heute habe ich innerhalb von den 3 oder 4 Min. die ich gesehen habe, gleich 2 Bestätigungen gesehen.
Viele Springreiter sagen, das die Pferde selber springen wollen. Das eine Pferd lies sich nicht mal nen Sattel auflegen. Protest des Pferdes würde ich sagen und das heißt: " Ich will das hier nicht machen" Aber nein, das Pferd wird gezwungen denn es geht wie immer um viel Geld und ein neues Auto o.ä. Dann fing eine Reiterin an und das Pferd mußte mal. Aber hört die Reiterin auf? Nein, das Pferd hat sprichwörtlich im Sprung über das Hindernis sch....... müssen. Was soll das????????Was ist mit dem Holz vor die Beine werfen?
Was ist mit diesen komischen Salben, die das Pferd noch schmerzempfindlicher machen sollen, damit es ja noch höher springt?
Nicht erlaubt Vieleicht beim Tunier. Wer kontrolliert das Training.
Und ehrlich gesagt glaube ich nicht, das ein Pferd von allein weltklasse Leistung bringen kann. Da muß nachgeholfen werden.

2.Geländereiten Erst die Pferde irgendwo ganz steil hochjagen und in der nächsten Sekunde ein Sprung in die Tiefe Und verletzt es sich, ist es das Todesurteil.Ist wohl Berufsrisiko

3. Pferderennen Die armen Pferde rennen bis zu Erschöpfung. " In der Natur muß das Pferd ja flüchten" hört man dann sagen. Aber wie oft muß ein Pferd in der Natur flüchten und wie lange. Und da sind niemand auf dem Rücken des Pferdes. Trabrennen finde ich besonders schlimm. Die Pferde können nicht in den Galopp übergehen obwohl sie es gern tun würden. Zunge abbinden.Ohrstöpsel usw.

4.Kutschtuniere ist das einizste wo ich nicht so viel meckern kann. Aber die Pferde werden auch im höchsten Maße beansprucht.

Ich weiß das ich mit dieser Meinung wohl vielen auf den Schlips trete, aber das ist nur meine Meinung und für andere unverbindlich.




Das "Shutterfly" sich auf dem Platz nicht satteln läßt, hat mehrere Gründe hat aber primär gar nichts mit dem Springen an sich zu tun. Er ist ein sehr aufmerksamer Springer, der auch gerne springt. Es gibt Pferde, wie vor einigen Jahren "Milton", die sind absout heiß auf Sprünge, diese Pferde kann man nichtmal auf eine Weide stellen, ohne dass sie über die Zäune oder Hecken springen. Man sollte da immer differenzieren. Im Profisport läßt man Pferde springen, die das auch gerne tun.

Ich halte Deine Aussagen für nicht besonders überlegt bzw. für vorurteilsbeladen. Es wurde und werden für die unterschiedlichen Reitsportarten bestimmte Rassen bevorzugt und gezüchtet. Für den Distanzsport z.B. wird das arabische Pferd bevorzugt, für die Dressur das Deutsche Warmblut, ebenso gibt es Stämme, die hervorragende und mutige Springpferde wie auch Vielseitigkeitspfere hervorbringen.

Die Pferde werden hervorragend gepflegt und verpflegt. Es gibt immer Ausnahmen - das ist aber in jeder Sportart so (sogar beim Radfahren). Das Barren von Pferden wird man auch immer wieder sehen, aber wirklich gute Trainer haben solche armseeligen Methoden überhaupt nicht nötig. Die suchen und finden Pferde, die gerne und gut springen - denn sonst könnten sie über die Jahre keine konstante Leistung bringen.

Was ich viel verwerflicher finde, sind die Verhältnisse unter denen so manch ein "artgerecht" gehaltenes Freizeitpferd gehalten wird - da sollten sich viel mehr Menschen Gedanken drüber machen als über die Leute, die ihre Pferde offiziell präsentieren können ohne schlechtes Gewissen...nach der Dunkelziffer der vor sich hinvegetierenden Pferde fragt keiner.


Gruß
July
 
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Freizeit Reiten meine ich nicht. Sondern es geht darum, das wenn es was zu gewinnnen gibt( Und das ist bei den großen Tunieren nicht zu knapp), dann keine Rücksicht mehr auf die Pferde genommen wird. Es gibt viele Freizeit Reiter die auch über Hindernisse springen. Die sind aber meistens viel niedriger und die Pferde werden ( hoffentlich ) nicht so unter Druck gesetzt.
Ein Freizeit Reiter der einigermaßen vernünftig ist wird ein Pferd nicht zum reiten zwingen, wenn das Pferd mal nicht will.

Wie oft bist Du auf Abreiteplätzen von kleineren Turnieren, wo (ohne Kamera) Pferde auf den Parcours vorbereitet werden? Ich kann Dir sagen, dass dort viel geprügelt und geriegelt wird - also am Gebiß rumgezerrt wird - und zwar in allen Sparten. Im klassischen Reitsport wie auch im Westernreitsport. Mit der Höhe des Hindernisses hat die Verletzungsgefahr nichts zu tun - viel mehr mit den reiterlichen Fähigkeiten die Ross und Reiter verbinden.

Das Pferd sieht keinen Unterschied zwischen Freizeitturnier und offiziellem Turnier. Das Pferd bemerkt ausschließlich die Fähigkeiten des Reiters, es zu führen. Wenn der Reiter und das Pferd nicht stimmig sind - dann funktionierts auch nicht mit der Weltmeisterschaft. Meiner Meinung nach, waren die reiterlichen Fähigkeiten der 4 Finalreiter vom Sonntag, hervorragend und einfach nicht zu toppen. Die Frauen sind stilistisch traumhaft geritten und alle haben sich innerhalb von Minuten auf die Pferde einstellen können. Das alleine zeigt, dass die Pferde sauber ausgebildet wurden, ohne Angst vorm Reiter. Ein Pferd das Angst hat läuft unwillig voran. In der Reitscene hat sich inzwischen rumgesprochen, das die Prügeleien von vor 20 - 30 Jahren, kein Top-Pferd hervorbringen.... soviel Verstand solltest Du diesen Leuten schon zugestehen, die nichts anderes tun als mit Pferden zu leben und zu arbeiten.

Die Pferde werden auf den ländlichen Turnieren absolut unter Druck gesetzt. Mein Kind beginnt gerade mit dem Turniersport. Ich selber bin Trainerin. Wir sehen die ganze Sache als "Spiel" aber es gibt durchaus Mütter, die ihre Kinder und deren Ponys immer weiter antreiben und zwingen. Und mit diesen Ponys wird ganz und gar nicht zimperlich umgegangen. Denn Mütter sehen in ihren Kindern gerne die künftige Meredith Beerbaum oder Markus Ehning..... da muß so ein Pferd schonmal was aushalten und wenns nicht funktioniert, wird es auch gleich weitergereicht.... Heutzutage gibt es viele Leute, die genug Geld haben um sich was "Gutes" für Sohn oder Tochter zu leisten.

Ich entnehme Deinen Texten hier, dass Du noch nicht hinter die Kulissen schauen konntest, bzw. nicht aktiv im Reitsport bist. Mach Dich mal schlau und Du wirst die Weltklassereiterinnen und reiter in einem anderen Licht sehen.

July
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Ich habe schon mal in einen Post geschrieben, das ich keine Ahnung habe. Aber was in Berichterstattungen und Skandalen so alles ans Tageslicht kommt, kann so manch einer im Stillen nur froh sein, das es ihn/sie nicht erwischt hat.Und wenn sie sich selber nicht die Finger schmutzig machen, geben sie bestimmt Anweisungen,ohne darüber nachzudenken wie diese von den anderen Leuten umgesetzt werden.

Der Reitsport wäre heute nicht da wo er jetzt ist, wenn alles im Sinne der Pferde gemacht worden wäre.

Und wenn das stimmt, über das was Du über Kleintuniere gesagt hast, dann frage ich mich, woher es denn kommt.
Die Zuschauer sehen immer nur den Glitzer und Glemmer einer solchen Veranstaltung. Ich kann mir gut vorstellen,das hinter den Kulissen die Pferde richtig eingeschüchtert werden.

Die Frauen sind stilistisch traumhaft geritten und alle haben sich innerhalb von Minuten auf die Pferde einstellen können
.

Wohl eher in den paar Minuten vor der Vorstellung, ordendlich gezeigt wer der Boss an den Zügeln ist.
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Und dann wollte ich noch etwas sagen

Ich habe vor kurzen eine Sendung gesehen "Welt der Pferde" oder ähnlich.
Da wurde auch auf die Halten von Pferden in heutiger Zeit eingegangen.
Einzelhaltung in der Box. Bewegung ( dieses Karussel finde ich schon als Qual für das Pferd. Viele Pferde werden ja regelrecht hinterher gezerrt. Das habe ich auch schon selber gesehen) usw.

Ein Pferd hat laut dieser Sendung 2 tote Sichtwinkel. Das Pferd kann also nicht sehen, was genau vor ihm und was hinter ihm passiert. Und das die Pferde das Hindernis erst im letzten Augenblick sehen und sich beim Sprung auf den Reiter verlassen müssen.

Würdet Ihr das Euren Hunden,Katzen oder welch anderen Tieren zumuten?
 
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Ich habe schon mal in einen Post geschrieben, das ich keine Ahnung habe. Aber was in Berichterstattungen und Skandalen so alles ans Tageslicht kommt...
Netti, so etwas ist immer mit ein bischen Vorsicht zu geniessen. Nicht alles was da geschrieben steht, muss der Wahrheit entsprechen. Auch im Journalismus gibt es schwarze Schafe, z.B. wenn sie auf Honorarbasis arbeiten. Es lohnt sich also, sich ein eigenes Bild zu machen.
yorkiefan schrieb:
Der Reitsport wäre heute nicht da wo er jetzt ist, wenn alles im Sinne der Pferde gemacht worden wäre.

Ich kann mir gut vorstellen,das hinter den Kulissen die Pferde richtig eingeschüchtert werden.
Entschuldige bitte, Du scherst hier grad alle über einen Kamm!
 
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Hallo Netti
habe für ich weiß es nicht gestimmt.
Bei Dressurreiten bin ich der Meinung daß es keine Tierquälerei ist. Bei Military sage ich ja. Beim Springreiten hmm... wenn sie brutal trainiert werden auf jeden Fall ja. Manchmal sieht man Pferde beim Springen wo man denkt wow das macht denen Freude. Sie fliegen nur so über die Hindernisse und man kann erkennen daß Pferd und ReiterIn eine Einheit sind. Wenn aber rumgeruckelt wird, das Pferd nervös ist oder der Reiter total hitzig rummacht mit dem Pferd, es zum Machtkampf ausartet, das Pferd Angst hat, finde ich daß es Tierquälerei ist.
Bei Rennen hmm weiß nicht. Hab letztes Jahr das Duhner Wattrennen gesehen in Cuxhaven, wow, die Pferde gingen ab wie die Raketen und ich hatte fast den Eindruck daß es ihnen Freude machte. Eines war dabei das war total hibbelig, ein Hengst, da sagte ich noch das wird nichts mit dem- man konnte ihn vorher schon sehen. Und was war zack hat er die Reiterin abgeworfen und lief aufgeregt rum im Watt. Es hat lange gedauert bis er eingefangen wurde. Aber Tierquälerei? ich sage nein. Wie es bei anderen Rennen ist, weiß ich nicht auf den normalen Bahnen. Den Rennpferden steckt die Lauferei von der Zucht her schon in den Genen. Aber ich würde mich freuen wenn alle Hochleistungspferde, egal welcher Sport, einen schönen und erholsamen Lebensabend bekommen. Und vor allem daß sie immer gut behandelt werden ihr Leben lang.
Ganz früher mußten die Pferde in der Landwirtschaft arbeiten, das war auch nicht immer Zuckerschlecken. Ich denke es ist für Pferde schlimmer wenn sie nicht genug Auslauf, Bewegung haben. Oder wenn sie alleine gehalten werden, oder viel zu lange in der Box vor sich hinvegetieren.
Meiner Meinung kann man nicht pauschal sagen daß Pofisport Tierquälerei ist. Es gibt sicherlich Fälle dabei, leider gibt es überall schwarze Schafe.
Wenn Deine Meinung ist daß es generell Tierquälerei ist, finde ich es aber o.k..
Gruß Minnie
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Ich fasse mal kurz zusammen

Ich bin für den Pferdesport
  • die Haltung stimmt(keine fast sterilen Einzelboxen ohne sichtkontakt zu anderenPferden oder gar an der Kette
  • wenn Pferde artgerecht gefüttert werden ( und nicht mit irgendwelchen superkraft perlen und tabletten)
  • die Tiere nicht in welcher Art auch immer misshandelt werden(rummzerren, treten,brutales Training gehören für mich dazu)

Da das alles mit dem professionen Pferdesport meiner Meinung nach, nicht zu vereinbaren ist,finde ich es Quälerei.

Haltung: Pferde sind bis auf Ausnahmen nunmal Herdentiere und dort fühlen sie sich wohl
Futter: Würden wir unsere Hunde oder Katzen vegetarisch ernähren oder mit was füttern was nur den Muskel aufbaut oder mit Vitaminen vollpumpen? Glaube nicht.
So lange es den Tieren in allen Hinsichten gut geht, bin ich für den Pferdesport

Wenn es jemand mit seinen Pferd/en anders machen will, soll er/sie machen.
Ich finde es dann trotzdem Quälerei.

Sie fliegen nur so über die Hindernisse und man kann erkennen daß Pferd und ReiterIn eine Einheit sind. Wenn aber rumgeruckelt wird, das Pferd nervös ist oder der Reiter total hitzig rummacht mit dem Pferd, es zum Machtkampf ausartet, das Pferd Angst hat, finde ich daß es Tierquälerei ist.

Ich schaue mir wie geagt keinerlei Tuniere mehr an, aber wenn ich es mir ansehe, dann nur um zu sehen wie die Reiter mit den Pferden währed des Reitens umgehen. Und was man da so manchmal sieht, macht einen traurig. Früher habe ich es gern im TV gesehen, aber warscheinlich nur, weil ich auf solche dinge nicht geachtet habe.
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Yorkiefan: in Deutschland ist die Ständerhaltung verboten, dass zum ersten. Außerdem: ist in den letzten 20 Jahren unglaublich viel in Sachen Pferdehaltung, Natural Horsemanship, Pferdetraining, Fütterung, Bewegung usw. passiert. Es gibt mit Sicherheit Ausnahmen. Vor kurzem war ich in einem Verkaufsstall, das standen mir die Haare zu Berge. Importierte Pferde aus Spanien, Hengste neben Stuten, zwar in Boxen, die waren aber nicht eingestreut. Händlerin: Eine junge Frau Schulldbewußtsein: NULL!
Das gibt es. Es gibt aber auch die genauen Gegenteile. Meine Pferde stehen 7 - 8 Monate auf Weiden. Sie werden im Winter nachts aufgestallt und ansonsten sind sie draußen. Ich habe allerdings auch 2 Pferde, die lieber in der Box stehen. Das zeigen die ganz deutlich indem sie unwillig im Paddock oder auf der Weide stehen. Die gehen dann eben nur für ein paar Stunden raus. Wegen der frischen Luft. Ich denke schon, dass die meisten Reiter ihren Pferden ganz viel gutes tun wollen. Sport ist keine Quälerei. Ich denke, dass eher an den kleinen Turnieren aus Mangel an Talent und Geld viel mehr gequält wird als an den großen Turnieren, wo Pferde laufen, die Springen können und die diese Leistungen nicht vollbringen würden, wenn man sie über die Hindernisse prügelt. Geprügelt und gebarrt wird eher bei den Leuten, die wie gesagt kein Springpferd der Extra-Klasse unterm Hintern sagen. Ganz platt ausgedrückt.

Das heutige Pferd kann man nicht mehr mit dem Urpferd vergleichen. Wir haben ganz andere Futterbedingungen, es wurden einzelne Merkmale rausgezüchtet, wir haben Gras auf den Weiden, dass wie man heute weiß nur bedingt für Pferde gut ist, es gibt irrsinnige Fortschritte auf dem Gebiet Fütterung, es gibt unzählige Fortbildungsmöglichkeiten und einen großen Prozentsatz von Pferdehaltern, die sich für die Seele und die körperliche Fitness ihres Freizeitpartners den A..... aufreißen. Von daher ist die Materie so groß und Deine Anschuldigungen haltlos.

Sorry.

Gruß
July
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Und dann wollte ich noch etwas sagen

Ein Pferd hat laut dieser Sendung 2 tote Sichtwinkel. Das Pferd kann also nicht sehen, was genau vor ihm und was hinter ihm passiert. Und das die Pferde das Hindernis erst im letzten Augenblick sehen und sich beim Sprung auf den Reiter verlassen müssen.

Würdet Ihr das Euren Hunden,Katzen oder welch anderen Tieren zumuten?


Das Pferd bewegt aber seinen Kopf.... und hat somit ein viel größeres Gesichtsfeld. Ich würde mal sagen, bei 180 % Gesichtsfeld sieht man bei der kleinsten Kopfbewegung was vor einem und was hinter einem passiert.... oder schaust Du starr nach vorne und nicht nach rechts und links.

Da sich die Pferde auf den Reiter verlassen, bzw. vertrauen, kann es ja auch nicht sein, dass sie aus Angst springen und aus Angst über eine Mauer springen, wo sie nichtmal wissen, was dahinter ist. Es kann sich also nur um maßloses Vertrauen handeln. Zumal man auch sehr schön sehen kann, dass inzwischen viele Reiter mit sehr leichter Hand und nachgebenden Zügel reiten, dem Pferd also die Balance überlassen. So what?

Ich habe selber an unzähligen Turnieren teilgenommen, Springen und Dressur. Mit den verschiedensten Pferden. Man merkt im Moment, in dem man auf den Platz kommt und den ersten Sprung gemacht hat, ob das Pferd den Willen hat oder nicht. Und wenn das Pferd nicht will hat man überhaupt keine Chance. So ist das.

Mir liegt der Distanzsport inzwischen viel mehr. Das ist der einzige Wettkampfsport den ich noch mache. Alles andere ist mir zu borniert und zu sehr auf Geld ausgerichtet. Dennoch sehe ich mir nach wie vor sehr gerne das CHIO oder die Weltreiterspiele an.

Wer hat die Mexikanerin in der Dressur reiten sehen? Da geht mir das Herz auf! Zu traditionellen Klängen hat dieses Paar - Ross und Reiterin - getanzt. Ein wahrer Hochgenuß der ganz viel Energie und Leidenschaft zum Reitsport ausgestrahlt hat. Dass war eine Einheit und das ist für mich Reitsport.

July
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Es ist auch nonsense dass Pferde ein Hindernis im letzten Moment sehen. Das Pferd wird auf ein Hindernis "angeritten". Also darauf aufmerksam gemacht - schau, da gehts drüber.

Manch ein Reiter kann sich an den Ritt von Hans-Günther Winkler auf Halla erinnern.Winkler hatte einen Leistenbruch und ritt unter dem Einfluß von Morphium. Halla lief den Parcours mehr oder weniger allein (!) Winkler gab nur die Richtung an,weil er sich vor lauter Schmerzen kaum im Sattel halten konnte. Und das bei einem S Springen.... Halla hätte ohne weiteres rauslaufen können - sie tat es aber nicht,weil sie ihrem Reiter vertraute. Na, ob Herr Winkler auch draufgedroschen hat? Ich bezweifle das ganz stark....

So. Ich gehe jetzt ins Wochenende - übrigens auf einen Wanderritt - warscheinlich auch Quälerei....


Gruß
July
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Wenn ein Pferd sich ständig die Beine an den Stangen anschlägt, ist es warscheinlich völlig ungeeignet für den Sport. Inzwischen sind die Stangen übrigens meist aus Plastik und viel leichter und pferdefreundlicher als Holzstangen. Man kann da immer weiter ins Detail gehen - aber das bringt niemandem was. Ich kann dazu nur sagen, dass ich für den Tierschutz tätig bin und dass gequälte Pferde zu 90 % bei Privatleuten stehen - und nicht in Ausbildung- und Turnierställen. Dass sollte man sich vor AUgen führen, bevor der Turniersport angeprangert wird. Erst vor kurzem haben wir zwei Ponys aus einer Qualhaltung geholt. Beide hatten Hufrehe, beide standen über 15 Jahre (!) mit Schmerzen auf einer Weide, die sie tunlichst hätten meiden müssen, aufgrund ihrer Erkrankung, und die Besitzer haben noch geglaubt, sie würden den Ponys etwas gutes tun. Und das ist nur ein ganz kleines Beispiel. Das Ausmaß der "Verwüstung" erfaßt man Jahr für Jahr für Jahr..... Immer mehr Leute kaufen sich Pferde, haben keinerlei Ahnung von Pferden und ausbaden müssen es die Pferde.

Darüber lohnt es sich nachzudenken.


July
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Aber die Pferde würden nicht springen wenn sie nicht müßten oder? Also ich hab in der Natur noch nie ein Pferd springen gesehen.

Ist nicht bös gemeint, aber da steckt auf jeden Fall mehr dahinter. Was hinter den Kulissen von Rennen und Turnieren stattfindet will ich gar nicht so genau wissen.

Das gleiche ist bei den Lippizanern. Kein Pferd tanzt freiwillig so. Oder die Fiakerpferde. Die tun mir echt super leid. Das sind ganz arme Tiere.
 
AW: Proffesioneller Pferdesport--Quälerei?

Vielleicht hältst Du Dich nicht so oft bei Pferden auf. Z.B. springen meine Pferde täglich über einen breiten Bach, denn die Weide ist zweigeteilt, beide Seiten sind ungefähr gleich groß von der Hektarzahl. Dennoch springen die Pferde mehrmals täglich über den Bach - und zwar hoch um die Weite zu bekommen. Sie springen auch über Baumstämme und zwar auch im Spiel und beim Wegrennen. Vor allem unsere jungen Hengste machen das, weil die sehr wild sind im Spiel.

Pferde gehen Rückwärts, sie steigen, sie machen perfekte Kapriolen und Piaffen - alles in freier Wildbahn. Würden sie diese "Kunststücke" nicht aus ihrer Natur heraus beherrschen, würden sie auch nicht in der Lage sein, sie für den Menschen nachzuarbeiten. Hengste gehen z.B. in ihrem Imponiergehabe Passage, diese Erkenntnis nutzte der Mensch sofort um den in Gefangenschaft gehaltenen Pferden die gleiche Lektion abzuverlangen. Man sollte sich mit dem Verhalten der Pferde auseinandersetzen bevor man aburteilt was man auf dem Reitplatz geboten kriegt. Es gibt immer wieder Mißbrauch - aber auch Menschen wenden untereinander Mißbrauch an. Wir sind diejenigen, die mächtig sein wollen und das leben ganz sicher einige Menschen auch in der Reiterei aus. Ohne Frage. Ich weiß aber auch, dass die Trainingsmethoden sich um ein vielfaches geändert und gebessert haben. Das Pferde gebarrt wurden oder werden wollte niemand gewußt haben.... na ja, das finde ich sehr verwunderlich.

Es gibt noch viel perfiedere Methoden in der Reiterei. Z.B. wurden den Gangpferden in Amerika, den Tennesse Walkern usw., damit sie die Beine schön hochrreißen um den Kronrand am Huf, Stacheldraht gebunden. Durch das ständige Gepikse hoben die Pferde die Beine höher und der typische Gang der Tennesse Walker wurde noch verstärkt. Außerdem wurden sie "höher gestellt" indem man ihnen Kork unter die Eisen schlug. Also vollständig gegen die Anatomie des Hufes arbeitete. Um dem ganzen noch eins drauzusetzen wurden den Tennesse Walkern die Schweifrüben mit dem Messer angeritzt, damit sie den Schweif beim Laufen höher tragen.

Und so könnte ich jetzt hier fortfahren mit Schauergeschichten. Das bringt dennoch nichts. Heutzutage - ich sag ja innerhalb von 20 Jahren hat sich viel verändert - sind solche Zustände verboten und Reiter, die z.B.mit Korkeinlagen arbeiten, werden sofort disqualifiziert. Anders gehts nicht. Und dennoch schauen sich 1000ende Leute herzlich gerne an, wie die Pferde in inzwischen angezüchteter Form, über den Laufsteg rasen.

July
 
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Hallo,

also ich habe die letzten 10 Jahre auf der Galopprennbahn verbracht.
Anfangs bin ich nur die Ponys geritten die am Renntag für die kleinen Kinder im Kreis laufen mussten und später dann auch die Rennpferde im Training.
Im großen und ganzen ist es wirklich Tierquälerrei. Es fängt bei der Haltung an und hört beim Umgang auf. Die Pferde stehen natürlich in Einzelboxen und kommen meist auch nur einzelnd auf die Koppel da die Verletzungsgefahr bei mehreren Pferden natürlich größer ist. Das gleiche gilt natürlich auch für andere Tunierpferde.
Rennpferde werden seit Ewigkeiten fürs Rennen gezüchtet und selektiert, die wollen wirklich laufen, allerdings übertreiben es die meisten Trainer und Besitzer, es geht eben ums Geld.
Ich bin in einem kleineren Rennstall geritten, der Trainer hat seine Pferde wirklich geliebt und sie durften bei ihm auch noch ein bißchen Pferd sein, also in der Gruppe auf die Koppel, mal zum spielen Freilauf in der Halle und wenn ein Pferd nicht 100%ig fit war dann ists auch nicht beim Rennen gestartet. Er hat der Pferde wegen eigentlich ständig Verlust gemacht.
Die Startboxen sind eigentlich nichts schlimmes, wenn man ein Pferd eben darauf trainiert, nur die meisten Trainer haben für sowas keine Zeit, drum ist es echt brutal mitansehn zu müssen wie die Pferde in die Startboxen getreten und geschleift werden. Hürdenrennen gefallen mir überhaupt nicht, jedesmal wenn die Hufe an die Hindernisse donnern denk ich mir nur AUA.
Ausserdem habe ich schon ein paar Pferde nach Hindernissrennen auf drei Beinen weiterlaufen sehen,sie konnten letztendlich nur noch getötet werden,das wäre es mir nicht wert. Aber auch nach den Flachrennen im Hochsommer stehen die Pferde oft kurz vor dem Kollaps.
Also ich bin der Meinung ,Pferdesport ja,aber in Massen. Das Pferd muss artgerecht gehalten werden, muss physisch wie psychisch für den Sport geeignet sein und auch Spass daran haben.

LG Lisa
 
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