Geisterhund
Mitglied
Hallo zusammen,
warum ich ploetzlich hier bin, hab ich ja gestern schon aufmerken lassen. Ich haette den Beitrag auch per PN irgendwo verschicken koennen oder auf einen Zettel geschrieben in den Briefkasten werfen, doch dann wuerde ich wohl entweder zu einem Eisklotz werden oder zu einem rasenden Berserker, um das mir Unfassliche tragen zu koennen. Die einzige Therapie, die mir verordnet werden kann und die moeglicher Weise eine gewisse Chance hat, Frucht zu bringen, ist, mich mit den Traenen anderer zu befassen. So manche Therapeuten und Psychologen, auch Betroffene, raten davon ab, weil die Moeglichkeit besteht, das Eigene so zu verdraengen, dass es irgendwann wieder gnadenlos hervorbricht und in einer Katastrophe endet. Doch Menschen sind individuell und so muss auch die Therapie individuell geinhaltet sein. Und was mich betrifft, werde ich nicht irgendwann in einer Katastrophe enden, denn ich bin bereits dort.
Es war einmal ein kleiner Bauernhof, auf dem ich aufgewachsen bin, in den Jahren 1981 bis 1992. Dadurch bin ich sehr frueh schon mit unterschiedlichen Tieren in Kontakt gekommen: Schweine, Katzen, Hund, Maeuse, Wellensittiche, Zebrafinken, Wachteln, Fasane, Gaense, Enten, Puten, Huehner, Huehnergaense, Perlhuehner, Kuehe, Schafe, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben, Pfauen, Nachtigallen...
Mein besonderer Bezug galt den Schafen, gefolgt von einem rotgetigerten Kater und einer weissen Lachtaube und einem grauen rotaeugigen Kaninchen. Die anderen Tiere, bis auf wenige Ausnahmen "mochte" ich nur, auch wenn dieses Moegen mit Tierliebe durchaus zu bennenen ist. Dieser besondere Bezug ist vergleichbar mit einer Frau, die alle Kinder liebt, doch ihre eigenen noch etwas besonders mehr. Ein Band, eine Verbindung.
Damit die Schafe z.B. nicht weiter geschlagen wurden, wenn sie auf die Weide sollten, habe ich "bloekisch" gelernt, die Sprache der Schafe. Dem Opa folgten sie nicht und sein Sohn hat sie geschlagen. Das tat mir so weh, dass ich mich ihrer angenommen habe und sie von da an, auf die Felder fuehrte wie ein Hirte aus biblischen Erzaehlungen. Ich brauchte nur kurz "anbloeken" und schon folgten sie mir, wo hin ich sie auch fuehrte. Und so seltsam es fuer mich heute immer noch ist, das Ausmisten des Schafstalls, obwohl schwerer und an meinen koerperlichen Kraeften zehrend, war nicht so unangenehm, wie das Ausmisten anderer Staelle.
Heute habe ich keine eigenen Tiere obwohl ich gerne welche haben moechte, aus einem einzigen Grund: Ich muss den Tieren geben koennen, was sie brauchen, und wenn ich dazu nicht in der Lage bin, dann darf ich mir kein Tier halten. Die Stationen meines Lebens haben mir gezeigt, dass ich genuegend Menschen ihre Tiere wegnehmen wuerde wollen, doch auch, dass Tierheime oft ueberfuellt sind und die tatsaechlich tierliebenden Menschen immer weniger werden, nicht aus Unwillen sondern Unvermoegen. Tiere zum eigenen Spass zu halten, indem sie nur Futter, Platz und Wasser bekommen und manchmal zum Tierarzt gebracht werden, ist mir persoenlich schlicht zu wenig.
Gruss Geisterhund
warum ich ploetzlich hier bin, hab ich ja gestern schon aufmerken lassen. Ich haette den Beitrag auch per PN irgendwo verschicken koennen oder auf einen Zettel geschrieben in den Briefkasten werfen, doch dann wuerde ich wohl entweder zu einem Eisklotz werden oder zu einem rasenden Berserker, um das mir Unfassliche tragen zu koennen. Die einzige Therapie, die mir verordnet werden kann und die moeglicher Weise eine gewisse Chance hat, Frucht zu bringen, ist, mich mit den Traenen anderer zu befassen. So manche Therapeuten und Psychologen, auch Betroffene, raten davon ab, weil die Moeglichkeit besteht, das Eigene so zu verdraengen, dass es irgendwann wieder gnadenlos hervorbricht und in einer Katastrophe endet. Doch Menschen sind individuell und so muss auch die Therapie individuell geinhaltet sein. Und was mich betrifft, werde ich nicht irgendwann in einer Katastrophe enden, denn ich bin bereits dort.
Es war einmal ein kleiner Bauernhof, auf dem ich aufgewachsen bin, in den Jahren 1981 bis 1992. Dadurch bin ich sehr frueh schon mit unterschiedlichen Tieren in Kontakt gekommen: Schweine, Katzen, Hund, Maeuse, Wellensittiche, Zebrafinken, Wachteln, Fasane, Gaense, Enten, Puten, Huehner, Huehnergaense, Perlhuehner, Kuehe, Schafe, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Tauben, Pfauen, Nachtigallen...
Mein besonderer Bezug galt den Schafen, gefolgt von einem rotgetigerten Kater und einer weissen Lachtaube und einem grauen rotaeugigen Kaninchen. Die anderen Tiere, bis auf wenige Ausnahmen "mochte" ich nur, auch wenn dieses Moegen mit Tierliebe durchaus zu bennenen ist. Dieser besondere Bezug ist vergleichbar mit einer Frau, die alle Kinder liebt, doch ihre eigenen noch etwas besonders mehr. Ein Band, eine Verbindung.
Damit die Schafe z.B. nicht weiter geschlagen wurden, wenn sie auf die Weide sollten, habe ich "bloekisch" gelernt, die Sprache der Schafe. Dem Opa folgten sie nicht und sein Sohn hat sie geschlagen. Das tat mir so weh, dass ich mich ihrer angenommen habe und sie von da an, auf die Felder fuehrte wie ein Hirte aus biblischen Erzaehlungen. Ich brauchte nur kurz "anbloeken" und schon folgten sie mir, wo hin ich sie auch fuehrte. Und so seltsam es fuer mich heute immer noch ist, das Ausmisten des Schafstalls, obwohl schwerer und an meinen koerperlichen Kraeften zehrend, war nicht so unangenehm, wie das Ausmisten anderer Staelle.
Heute habe ich keine eigenen Tiere obwohl ich gerne welche haben moechte, aus einem einzigen Grund: Ich muss den Tieren geben koennen, was sie brauchen, und wenn ich dazu nicht in der Lage bin, dann darf ich mir kein Tier halten. Die Stationen meines Lebens haben mir gezeigt, dass ich genuegend Menschen ihre Tiere wegnehmen wuerde wollen, doch auch, dass Tierheime oft ueberfuellt sind und die tatsaechlich tierliebenden Menschen immer weniger werden, nicht aus Unwillen sondern Unvermoegen. Tiere zum eigenen Spass zu halten, indem sie nur Futter, Platz und Wasser bekommen und manchmal zum Tierarzt gebracht werden, ist mir persoenlich schlicht zu wenig.
Gruss Geisterhund