Hund 'zuckt'

Angelika-Marie

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Seit 2012 östliches Ruhrgebiet, im platten Land
Hallo!
Lange war ich nicht mehr hier.
Jetzt habe ich aber ein Problem, und vielleicht hat jemand eine Idee?

Ich habe seit 2015 einen zweiten Spitz ( der erste ist 2014 gestorben), auch dieser ist aus Spanien und jetzt ungefähr 10/11 Jahre alt.
Wie viele Hunde aus dem Ausland hat er seelische Macken mitgebracht, wie auch eine körperliche: von Anfang an hat er hinten etwas gehumpelt. Man konnte es nicht so recht ausmachen-- das Tier ging einfach etwas 'unrund'. Gleichzeitig ist er aber gerannt wie der Teufel, z.B. wenn er auf der Wiese mit anderen Hunden Spaß hatte, hat er sie in großen Bögen umkreist wie ein Derwisch, dass die weißen Beine nur so flogen, und keiner anderer Köti kam ihm an Tempo nach. Also: offensichtliche Schmerzen hatte er nicht!

Nun zu seinen inneren Macken: er ist ein Angsthund!
Männer waren für ihn die ersten zwei Jahre der absolute Graus! Er hat sie am Törchen wie wild angebellt, und wenn sie ins Haus kamen ( Handwerker, mein älterer Sohn) , auch nach ihren Hacken geschnappt. Er hatte Angst vor Stofftieren! Vor einem weißen Kirmestiger in mittlerer Katzengröße hat er sich die ersten Tage hinter dem Klo versteckt. Er fürchtet Plastikenten, weil die ja auf dem Wasser etwas schaukeln, dann versteckt er sich hinter meinen Knien. Er hat Angst vor Katzen, wenn er eine vor einer Haustür sitzen sieht, drängt er, die Straßenseite zu wechseln, und erst einige sichere Meter weiter kehrt er zur ursprünglichen Seite zurück. Er hat Angst vor Igeln, vor Kaninchen, und vor Mäusen.

Autofahren hat er die ersten 2 Jahre bei mir gern getan, aber plötzlich war Schluß! Ich habe keine Ahnung, an was es lag, was der mögliche Auslöser war. Nicht mit Leckerchen, nicht mit lockendem, säuselnden Worten, nicht mit ziehen an der Leine, betritt er mehr einen Wagen! Wenn ich mit ihm rausgehe und ihn an die Leine nehme ( was er gut findet!), und dann den klimpernden Autoschlüssel in die Hand nehme, streckt der Hund spontan alle Viere von sich, landet - platsch!- auf dem Bauch, und zwar die Nase zur Haustür gestreckt, den Popo zum Auto. - Toter Hund!

Jetzt hat sich seit letztem Herbst das Rückenproblem verschlimmert. Man sieht jetzt, dass die linke hintere Hüfte betroffen ist.
Das betroffne Bein streckt er weg, wie ein Invalide mit "Knickbein", wie man dazu in meiner Kindheit sagte.
Gottseidank fand ich einen Tierarzt, der ins Haus kam, denn fahren konnte ich das Köti ja nicht.

Der ist der Meinung, dass der Hund früher eventuell einen Autounfall mit einem schlecht verheilten Bruch hatte, und sich an dieser Stelle jetzt, bei zunehmenden Alter, Arthrose gebildet hat. Er ließ mir eine Packung Previcox da, gegen die Schmerzen - und es ist ja auch entzündungshemmend.
Etwa 8-10 Tage später begann der Hund zu 'zucken'. Dann laufen so kleine Schauer über seinen Rücken, das wirkt wie 'Nervenzucken', und wenn er dabei steht, geben die Beine unter ihm nach und er plumst auf den Bauch! Nach 20 Sekunden ist die Sache vorbei, das Köti steht auf und läuft weiter.

Wir haben erst gedacht, es läge am Previcox und sind gewechselt zu Rimadyl. Es ist von dem Wechsel aber nicht weggegangen, hat sich aber auch nicht verschlimmert.
Interessanterweise tritt das Zucken vor allem morgens auf, sozusagen noch etwas im Halbschlaf. Wenn der Hund erst richtig läuft, zuckt er tagsüber nicht mehr. Also, bei Spaziergängen sowieso nicht.

Vielleicht sehe ich es tagsüber aber auch nicht.
Ich bin umgezogen und wohne jetzt im ( na, fast) zweiten Stock eines alten Bauernhauses, eine recht enge Treppe führt zu mir hoch, die dem Hund eindeutig Schmerzen bereitet. Deshalb lasse ich ihn nach dem Mittagsgang unten bei meinem Sohn in dessen Wohnung, gehe zum Abend zu ihm runter und hole ihn zu einem Gang. Danach muss er leider die Treppe erklimmen.
Was ihm wirklich nicht leichtfällt.

Hat jemand eine Ahnung, was das Zucken sein könnte? Und, was ich dagegen tun könnte? Und, ob es vielleicht gefährlich ist?
Ich habe natürlich auch ein wenig an Epilepsie gedacht. Das homöopathische Mittel dagegen ist Phosphorus. Das zeigte keine Wirkung.
Ansonsten ist der kleine Hund glücklich und munter. Er ist hungrig, die Verdauung ist in Ordnung, und morgens haben wir immer eine Spielstunde im Schlafzimmer auf dem großen Bett. Dann hat seinen Quiekeball, seinen Quiekeelefanten, die müssen dann in den Kissen versteckt und ein bisschen geworfen werden, weißes Hundi krabbelt dann begeistert über und unter meinem Federbett, schmust und schubbert mittendrin, und ist eindeutig glücklich. *zwinker*

Lieben Gruß
Geli
 
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Hallo liebe Geli!

Wie schön dich wieder zu lesen! :)
Dein kleiner Zuwachs ist ja wirklich entzückend!

Es ist schon schlimm, was so manch ein Hund in seinem Leben erfahren muß. Umso schöner dass der hübsche Spitz bei dir seinen Lebensplatz gefunden hat!

Was ich aus deinem Text nicht lesen konnte war, ob der Tierarzt denn vom Zucken auch Bescheid weiß? Hast du mit ihm schon zumindest telefonisch darüber gesprochen?

Was mir auch ein wenig Sorge macht ist die Treppe, wäre es möglich, dass du ihn hoch und runter trägst? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei seinem Hüftproblem gut ist, Treppen zu laufen? Aber ich vermute, sein Gewicht kann sich trotz seiner Größe anhängen.

lg
Margit
 
Hallo Margit!
Schön, auch Dich wieder zu lesen! :)

Doch, natürlich weiß der TA Bescheid. Ich war einmal bei ihm und er einmal bei mir deshalb. Er hatte mir ja das Previcox gegeben -und dann sind wir auf Rimadyl umgestiegen, weil er ( und ich) natürlich nicht ausschließen konnten, dass das Zucken von einer Unverträglichkeit mit Previcox kommt. Es begann ja rund eine Woche nach den Einnahmen ( ein über den anderen Tag) aufzutreten.

Also, der Tierarzt (und auch die Tierärztin aus der selben Praxis) wissen nicht woher es kommt.
Sie meinten, wir müssten mal ein großes Blutbild machen, um Leber- und Nieren- und sonstwie Schäden auszuschließen. Aber dazu müsste der Hund ja in die Praxis! Und/oder man müsste ihn irgendwie betäuben... denn Blut abnehmen lässt er sich freiwillig garantiert nicht. Wenn man ihn nur etwas falsch anfasst ( und zwar am Hinterteil) schreit der kleine Köter wie am Spieß! Und dann schnappt er auch.

Auch, wenn er richtig Angst hat. Für die Tierärzte ist das keine angenehme Vorstellung.
Bei mir ist es so, dass er inzwischen die Zeckenzange akzeptiert, die Haarbürste und die Schere, um Filz aus seinem Fell zu schneiden.
Aladin liebt Kinder, das ist ja seeehr schön! Wenn er eine Gruppe sieht, läuft er hin und stellt sich vor, mit seinem ganzen Charme. Schmust sich an, macht Sitz, gibt Pfötchen. Aber neulich hatte ein Junge rote Plastikhandschuhe an! Wie alle in der kleinen Gruppe, streckte er seine Hand aus, um den Hund zu streicheln. Er berührt Aladin, der quiekte vor Entsetzen, und schnappte spontan auch! -- Gottseidank nur in die Luft. War für mich auch neu. Ich wusste nicht, dass allein Handschuhe sowas bei ihm auslösen.

Ja, die Treppe macht mir auch Sorgen.
Also einmal wegen der Brührungsempfindlichkeit an Popo/Hüfte kann ich ihn nicht tragen ( ich darf ihn noch nicht mal ins Auto heben), zum zweiten wiegt der Kurze jetzt 19 Kilo, die bekomme ich keine lange Treppe hoch. Eher falle ich mitsamt Hund runter.

Mit dem Zucken warte ich jetzt erstmal ab. Es ist nicht schlimmer geworden, seit dem Wechsel auf Rimadyl, tendenziell eher besser. Vielleicht war es wirklich eine Reaktion auf das Previcox und sein Körper muss sich erst langsam, langsam wieder normalisieren? Das Rimadyl bekommt er jetzt seit einem Monat.
Sofern es sich verschlimmert, müssen wir allerdings wirklich mal ein Schlafmittel ins Auge fassen, damit der TA ihm hier zu Hause Blut abnehmen kann.


Geli
 
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Hallo Geli!

Ach dann hab ich das vorhin falsch verstanden, tut mir leid, ich dachte der Tierarzt war wegen der schlimmen Hüfte da und das Zucken ist erst viel später aufgetreten. Aber gut, dass das Zucken zumindest schonmal nicht schlechter geworden ist, sondern vielleicht sogar ein wenig besser.

Und natürlich... mit einem Angsthund ist alles bei weitem nicht so einfach! Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was das für einen Stress für deinen Spitz, aber auch für dich selbst bedeutet. Umso bewundernswerter wie du auf seine Bedürfnisse achtest und dich ihm anpasst!

Du hast ja doch schon viel Erfahrung mit Hunden, wie gehst du damit um? Trainierst du mit ihm?

LG
Margit
 
Ja, der TA war auch erst nur wegen der schlimmen Hüfte da, als das Zucken dann später auftrat, war ich zunächst einmal in der Praxis, um mit ihm zu sprechen, und er kam dann noch einmal zu uns raus.

Nee, leider Margit, tiefe Angst kann man wohl nicht wegtrainieren. Das geht nur über Geduld und Sicherheit geben. Ich habe damit auch kein Problem mehr. Ich weiß ja inzwischen wie er tickt, dass er bei vielen neuen Dingen, die ihm begegnen, sofort Angst hat.
Das mit den Handschuhen bei dem Kind war mir allerdings auch neu.
So konnte ich mir erklären, dass er einen Tag später zu Kindern, die ihn am Gartenzaun riefen und lockten nicht hingehen wollte. Eines davon hatte tatsächlich Handschuhe an! Schwarze.
Nachdem die, auf meine Erklärung, ausgezogen waren, ging Aladin auch hin, steckte ihnen seine Nase durch den Zaun und ließ sich lieb im Gesicht streicheln.

Weiß der Himmel, was der Hund innerlich mit Handschuhen verbindet? Irgendwas muss es sein. Leider kann er es mir nicht erzählen.
Lieben Gruß Dir!
Geli
P.S.: Ach so: normalerweise schnappt er nicht! Er ist ruhig und ausgeglichen und freundlich. Eigentlich allen Menschen und anderen Hunden gegenüber. Es sei denn, es ist irgendwas, wie rote oder schwarze Handschuhe, oder eventuell auch eine Spritze in der Hand eines Menschen. Und wenn der den Hund dann auch noch am Popo berühren will, ja, dann ist es sowieso aus.
 
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Ich grüüüüsse Dich 🥰

Das Zucken kenne ich von Paula
Sie hat es durch die Spondylose
Es kommt und geht
Wird meist schlimmer in der Früh nach dem aufstehen
Mein TA erklärte mir, dass die nervenenden dort gestört sind und beim aufstehen beleidigt sind

Sie bekommt weder Rimadyl noch Previcox
Sie bekommt Novalgin und Kortison

Alles liebe für dich und deine süßen 🥰
 
Guten Morgen 😘☕

Spondylose ist eine Verkalkung der Wirbel
Da wo sonst Bewegung möglich ist, verhärtet es…. Es verbindet sich und führt zum einen zu schmerzhaften Keilen welche gerne auf die Nerven drücken, demnach Schmerz und Reflexe hervorrufen können , aber auch im späteren zu bewegungseinschränkungen führt

Paula hat diese Spondylose im Rücken
Drei Wirbel im hinteren Bereich
Zwei im Hals
Und 2 in der Brust sind betroffen
Solang diese keile sich nicht verbinden , kommt es oft zu schmerzen und Zuckungen
Auch kann sie dann die Blase nicht kontrollieren…..
verbinden sich die keile lässt der Schmerz nach
Auch gibt es seltener Reaktionen
Der Schmerz wird erträglicher….

Bei uns war es ein Befund durchs Röntgen, da Paula beim aufstehen massiv schrie …. Und Urin verloren hat
 
Danke Rieschen! :)

Ich habe gestern schon etwas nachgelesen. Es könnte gut hinkommen, mit der Spondylose. Sobald ich wieder in die Nähe des Tierarztes komme (im Moment ist da eine große Baustelle, die alle Leute zwingt, die in die Warburger Innenstadt wollen, einen kilometerlangen Umweg zu fahren), werde ich ihm die Sache mit der Spondylose vortragen. - So ganz dringend eilt es ja jetzt nicht.

Ich wollte Aladin auch röntgen lassen.
Aber der Tierarzt meinte, Röntgen sei ( u.a. bei dem Angsthund) nicht curativ. Sprich: viele Schwierigkeiten, um das Röntgen durchzuführen, durch dass Röntgen selbst aber natürlich keine Besserung!
Leuchtet mir ein, aber dann hätte man zumindest gewusst, woran man ist.

Aladin hat soweit keine Probleme mit dem Halten von Urin. Er sagt immer brav Bescheid, wenn er mal - außerhalb der Spaziergänge - muss.
Es sei denn, er empfindet Angst! Dann macht sich der kleine Hund tatsächlich 'in die Hose'!
Dann kann er keinen Urin halten, er fällt einfach so aus ihm raus.

Das Aufstehen bei ihm ist gemildert, weil wir beide in einem Bett schlafen. Er auf seiner Seite, ich auf meiner. Schaut mal:
Hund im Bett.jpg

Er kann sich morgens also Zeit lassen, und für Zärtlichkeit einfach rüberkrabbeln. Dann ist aber wirklich das Zucken auch am meisten, und mitunter kippt er einfach in meine Arme um. Erholt sich dann wieder, richtet sich auf, beginnt zu spielen--- wir lassen uns morgens Zeit.

Als Alternative zu Novalgin habe ich für ihn CPD-Tropfen, habe sie aber bislang erst zweimal des nachts ausprobiert, als er vor Schmerzen hechelte und sich eindeutig quälte.
Die nehmen teilweise den Schmerz und wirken beruhigend.
Tagsüber habe ich sie noch nicht angewandt.

Für heute einen lieben Gruß

Geli
 
Sehr süßes Bild. Da scheints ihm ja richtig gut zu gehen :)
Wie gehts dir denn mit dem Zucken? Merkst du mittlerweile eine stetige Besserung, oder bleibt es auf einem Level?
Es wäre bestimmt gut zu wissen, was bei einem Röntgen rauskommen täte, aber ich kann da die Erklärung des Tierarztes auch sehr gut verstehen.
Ich hoff, dass es Aladin da bald wieder gut geht
 
Nein, Margit, das Zucken ist gleich geblieben. An manchen Tagen gar nicht - oh, da schöpft man Hoffnung! - an anderen zuckt das Hundi etwas, an den nächsten wieder stärker. ( Fast) immer morgens. Selten auch mal mal später, wie - einmal -im Garten neulich, als er vor den Kinderhandschuhen Angst hatte.
Im Moment leben wir damit.
Ja, ich kann die Erklärung des Tierarztes auch verstehen.

Ich habe das Schmerz/Rheumamittel jetzt ganz gut eingestellt bekommen. Es lindert so, dass er täglich zumindest zweimal 20-30 Minuten draußen laufen kann, ohne Durchfall, der am Anfang dieses Medis unser Begleiter war.

Die Treppe rauf ist immer noch ein Problem. Aber einmal am Tag muss er da durch.
Ich kann die Treppe ja nicht abschaffen.
Ich habe schon überlegt, ihm so einen Gurt mit Griff auf dem Rücken zu kaufen, damit ich ihn Stufe für Stufe etwas anheben kann, während er aber noch selber steht. Also sein Gewicht, bis auf den Moment des Anhebens, doch auf seinen Füßen liegt.
Ich fürchte nur, er lässt sich so ein Ding überhaupt nicht anziehen, wenn ich an das Theater mit dem Regencape denke, was ich ihm vor Jahren mal gekauft habe. Und wieder umtauschen musste.

Na gut, aber vielleicht gibt es ja irgendwo eine Sache mit Klettverschlüssen, so dass er das Anziehen gar nicht so sehr merkt?Und wenn er dann spürt, es ihm beim Hochgehen Schmerzen nimmt, vielleicht nimmt er es ja dann an?

Geli
 
Tja, es ist schlimmer geworden. Der Körper zuckt einmal kurz, dabei geben alle vier Beine nach - und der Hund landet flach auf dem Bauch. Patsch!
Macht ihm aber wohl nix. Er steht sofort wieder auf und läuft weiter. Sehr eigenartig.
Gestern Abend habe ich mir aber doch starke Sorgen gemacht.
Denn jetzt tritt das Zucken auch abends auf.

Geli
 
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Hallo Angelika,

das Leben mit einem Angsthund kenne ich - ich kenne es wirklich, nicht nur das mit einem ängstlichen Hund, denn ein echter Angsthund ist eine ganz andere Hausnummer.
Doch Details gehören jetzt nicht hierher, denn es geht um deinen Hund.

Als ich die Überschrift las, dachte ich zunächst an Hundeträume.
Doch es passiert bei euch ja auch im Wachzustand, habe ich dich da richtig verstanden?

Habt ihr schon an Epilepsie (meist gut behandelbar) gedacht?
 
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