Ironie...

wolkenkind

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22 August 2005
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Hallo,

der Titel sagt wohl schon einiges. Am Samstag früh wachte ich auf und entdeckte das sich meine Katze (!) Snoppy mehrmals übergeben hat. Es wunderte mich das ich keine Spuren von Pflanzen oder so was entdecken konnte aber dachte mir nichts weiter dabei. Später stellte ich ihr ihr Lieblingsleckerlie hin, was sie zuerst nicht fressen wollte aber als ich es ihr hinter her getragen habe nahm sie es an. Mir fiel auf das sie äußerst anhänglich war und es ihr irgendwie nicht gut ging. Ich dachte an eine Magenverstimmung. Gegen 19 Uhr erbrach sie sich erneut und zwar Magensäure und das komplette Leckerlie, unverdaut. Danach ging es schnell bergab, sie wurde sehr apathisch, ihre Pupillen reagierten nicht mehr richtig auf das Licht, sie atmete plötzlich in kleinen, schnellen Stößen und legte sich in ihren Lieblingsort auf ihrem Kratzbaum. Ich fuhr mit ihr sofort zum Tierarzt. Auf dem Weg dort hin hechelte sie mit offenem Maul und heraushängender Zunge, es war ein Albtraum. Als wir beim Arzt angekommen sind konnte dieser nichts feststellen. Sie wurde geröngt und es wurde festgestellt das die Nieren komisch aussahen. Danach wurde ihr Blut abgenommen. Ich durfte nicht mit hinein und hörte sie kläglich schreien. Ein paar Minuten später lief die Ärztin mit meiner Kleinen über den Flur und meinte das sie an den Sauerstoff muss da sie kaum atmen kann. Als sie wieder zurück kam holte mich die Ärztin ins Zimmer und ich sah mein Baby zum letzten Mal. Die Ärztin meinte das sie ihr nicht genug Blut abnehmen konnte da sie sich so aufgeregt hat und nur zwei Tests damit machen konnten. Die Leberwerte seien okay aber die Nierenwerte seien über dem normalen Wert. Sie lag noch apathischer auf dem Tisch und die Ärztin meinte das sie sie hier behalten und ich am darauffolgenden Morgen, Sonntag, anrufen soll. Ich streichelte sie ein letztes Mal und ging schweren Herzens und mit schlechtem Gefühl. Ich rief gegen 23 Uhr noch mal in der Klinik an und die Ärztin meinte, dass Snoppy sich noch mal erbrochen hätte, wieder Schleim, aber das die Atmung ruhiger geworden sei und das wir schauen müssen wie sie die Nacht übersteht. Ich versuchte ein wenig zu schlafen aber wachte zwischen durch immer auf, schaute auch mein Telefon und war erleichtert nichts von der Klinik zu hören. Gegen um zwei rief die Ärztin an und teilte mir mit das mein Baby gestorben ist. Ich verstand und verstehe die Welt nicht mehr. Ich solle mir überlegen ob ich sie abholen oder der Klinik alles überlassen soll. Ich sagte das ich zurückrufe aber es wahr klar das ich meine Maus natürlich abhole und sie begrabe. Ich brauchte nur etwas Zeit um es fassen zu können. Ich bekam einen Heulkrampf nach dem anderen und rieß mich irgendwann so zusammen das ich mir wenigstens Gedanken um eine "Transportmöglichkeit" machen konnte. Ich enddeckte eine Kiste, welche ich zuvor gekauft hat. Ich wollte sie eigentlich in einer anderen Farbe nehmen entschied mich aber dann doch für eine schwarz-weisse Kiste...Snoppy war auch schwarz-weiss...welch Ironie. Wir fuhren zum Tierarzt und ich hatte, auf dem Weg hinein, Probleme meine Beine unter Kontrolle zu haben. Nach einem kurzen Gespräch mit der Ärztin entschied ich meine Maus nicht noch mal zu sehen, die Leichenstarre hat schon eingesetzt und ich wollte nicht ewig das Gefühl mit mir tragen sie in diesem Zustand gestreichelt zu haben. Ich möchte sie lieber weich und warm in Erinnerung haben. Wir begruben sie 4 Uhr früh in unserem Garten...

Ich kann es immer noch nicht fassen. Und es ist furchtbar nicht zu wissen warum sie gestorben ist. Ich vermute das es ein Nierenversagen oder Magenbluten gewesen ist aber frage mich zugleich warum es die Klinik nicht feststellen und ihr helfen konnte. Dazu muss ich noch sagen das es keinerlei Anzeichen für eine Krankheit gab, sie verhielt sich wie immer bis zu diesem Morgen.

Als wir sie zum Tierarzt fuhren, wurde sie fast ohnmächtig und ich sprach mit ihr damit sie nicht wegklappt...sie schaute mich an wie als sie noch ein Baby war...mit ganz kleinen liebevollen Augen und der fiebrige Schleier verschwand für einen Moment, sie lehnte ihren Kopf an meine Hand und eigentlich wußte ich in diesem Augenblick schon das ich sie nicht wieder mit nach Hause nehmen werde.

Snoppy wurde sechs Jahre und ging innerhalb von 10 Stunden von mir.
 
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Es tut mir unsagbar leid, was mit Snoopy geschehen ist und mir fehlen die passenden Worte für das, was Du durchgemacht hast Wolkenkind. Ich :trost: Dich ganz doll!

Was ein Nierenversagen betrifft: leider gibt es in den ersten Stadien keine wirklich eindeutigen Krankheitsanzeichen. Doch bereits hier ist schon ein Verlust der Nierentätigkeit von 67 % bzw. 75 % gegeben... Ich weiß, es ist nicht wirklich tröstend - ich will damit aber sagen, das eine chron. Niereninsuffizienz seltenst bemerkt wird.

Nochmal einen ganz dicken :trost: , Marie
 
Hallo Wolkenkind
Das tut mir sehr Leid für Dich.Ich weiss wie schwer sowas ist!!!
Fühl Dich mal ganz lieb von mir :umarm:
Behalt sie in Erinnerung so wie sie war und denk nicht drüber nach was wäre wenn.......
 
Hallo Wolkenkind!

Es tut mir so leid! Es ist so schlimm seinen treuen Weggefährten zu verlieren!
Ich bin mir sicher, deine Snoopy ist dir dankbar das du mit ihr den letzten Weg gegangen bist!

:trost: :trost: :trost: :trost: :trost: :trost: :trost:

Alles Liebe!
Margit :blume1:
 
Hallo Du (hast keinen Namen darunter geschrieben)
Sei erstmal ganz lieb gedrückt von mir :umarm: :umarm: :umarm:
Glaubst du, das es mir gleich die Tränen in die Augen getrieben hat, als ich deine Geschichte laß.
Ich fühle mit dir.
Es wird dich nicht beruhigen, aber ich vermute, daß deine Katze an einer Vergiftung gestorben ist.
So ähnlich erging es nämlich mal einem Hund von mir.
Damals hatte der Tierarzt noch ein Kreislaufmittel o.ä. gespritzt.
Es sah für einen Moment aus, als ob er sich aufrichten wollte, brach dann aber zusammen und starb.
Auch wenn du nicht weißt, woran sie gestorben ist, fand ich es richtig, sie mitzunehmen, das sie ihren Frieden findet.
liebe Grüße Alex
 
Es tut mir auch so doll leid. Ich knuddel dich ganz dolle.. :umarm:
Mein Hasi ist auch ziemlich schnell von mir gegangen und man kann es einfach nicht fassen.. anders wäre es, wenn es eine lange Krankheit wäre.. dann könnte man sich darauf vorbereiten und die restliche Zeit noch genießen, aber so.. :umarm:

Knuddle dich.. :umarm:
 
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Hallo Wolkenkind :umarm:

Auch ich musste weinen, als ich Deine Zeilen gelesen habe. :autsch: :(
Es tut mir aufrichtig leid und mir fehlen die Worte.
Ein geliebtes Tier zu verlieren, ist schlimm und man fragt sich: warum hat man ihm nicht helfen können? Ich bin sicher, Snoopy hat gespürt und ist dankbar, dass Du bis am Schluss - zumindest in Gedanken - bei ihr warst.

Ich wünsch' Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
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Danke...

Vielen Dank euch allen. Eure Anteilnahme ist wirklich lieb.

Ich hätte nicht gedacht das es so schlimm ist, es ist wie einen Menschen verlieren. Ich mache mir große Vorwürfe das ich sie nicht eher zum Arzt gebracht habe aber ich habe nichts bemerkt und auch das ich nicht darauf bestanden habe zum Blut abnehmen mit in das Behandlungszimmer zu gehen und auch beim röntgen war ich nicht dabei. Vielleicht hätte sie sich dann nicht so aufgeregt und hätte ihre Kräfte sparen können um einfach zu überleben...

Und ich wäre gern auf ihrem letzten Weg dabei gewesen...vielleicht wäre es ihr dann leichter gefallen. Vielleicht hat sie auch durch die Medikamente nichts mehr mitbekommen. Ich weiß es nicht.
 
Mach dir keine Vorwürfe... Snoopy hat dich bei sich gespürt.. gedanklich.. ganz sicher.
Und er ist ruhig und sanft eingeschlafen.
Du hättest nichts machen können..

Ruh dich aus und grübel nicht so viel.. ihm geht es im Regenbogenland nun sehr gut und er spielt mit anderen Katzen..
 
Wolkenkind, als der Hund meiner Freundin eingeschläfert werden musste, baten die Tierärzte sie darum, draußen zu warten. Ist sicherlich schwer nachzuvollziehen in der Situation, aber die TÄ sagten, dass wenn man zu sehr "klammert" es einem Tier sehr schwer fällt zu gehen. Ihr Mann blieb aber bei dem Hund und verabschiedete ihn...

Ich seh's wie Süßer-Hasi
Mach dir keine Vorwürfe... Snoopy hat dich bei sich gespürt.. gedanklich.. ganz sicher.
Und er ist ruhig und sanft eingeschlafen.
Du hättest nichts machen können..
 
...

Meine Snoppy war ein Mädchen. *würd gern lächeln aber das geht im Moment nicht*

Als mein Freund die Kiste mit meiner Maus ins Auto getragen hat, habe ich mich irgendwie ruhiger gefühlt weil sie bei mir war. Ich habe mich, bevor die Kiste in das Grab stellten auch noch mal mit der Hand auf der Kiste von der Kleinen verabschiedet und hoffe das sie mich gehört hat. Es ist alles so komisch. Als die Ärztin mich anrief bin ich kurz vorher aufgewacht, wie als hätte ich es geahnt.

Als ich gestern durch unseren Garten ging dachte ich sie sitzt an einem Baum und schaut mich an. Das war natürlich nicht so aber es ist erstaunlich was so ein Verlust auslösen kann. Ich kann ihren Futternapf nicht wegnehmen, er steht seit Samstag dort und ich schau immer zu ihrem Lieblingsplatz wenn ich in unser Wohnzimmer gehe. Eigentlich wollte ich Urlaub nehmen aber nun bin ich doch arbeiten gegangen. Vielleicht ist es besser sich etwas abzulenken. Als ich heute zur Arbeit fuhr hab ich sie in Gedanken begrüßt.

Es gibt in meinem Leben noch eine zweite Katze. Sie wohnt erst seit fast drei Monaten bei uns und ist etwas über vier Monate alt. Sie ist seit dem Snoppy nicht mehr da ist noch anhänglicher geworden. Ich habe aber irgendwie ein schlechtes Gewissen Snoppy gegenüber. Meine Stimmung oder sollte ich besser mein Zustand sagen (?) schwankt von Minute zu Minute. Ich versuche mich zu beruhigen, was auch eine Weile geht und dann seh ich wieder ihr kleines Gesichtchen vor mir als sie mich das letzte Mal ansah und ich muss wieder weinen. Ich kann es nicht fassen.
 
Es gibt in meinem Leben noch eine zweite Katze. Sie wohnt erst seit fast drei Monaten bei uns und ist etwas über vier Monate alt. Sie ist seit dem Snoppy nicht mehr da ist noch anhänglicher geworden. Ich habe aber irgendwie ein schlechtes Gewissen Snoppy gegenüber.

Nein, ein schlechtes Gewissen musst Du wirklich nicht haben! Ich denke, Deine 2. Katze spürt Deine Traurigkeit - ja vielleicht trauert sie sogar mit Dir! Snoopy weiß das Du alles für sie getan hast und Du solltest Dich nun auch um ihre Freundin kümmern. Ihr fällt diese Trennung mit Sicherheit genauso schwer wie Dir!
 
Ich kan dich sehr gut verstehen, wegen dem schlechten Gewissen.Obwohl einem der Verstand sagt - ...du mußt kein schlechtes Gewissen haben, du hast alles getan, was du hättest tun können -
so sagt einem das Herz doch was anderes - da "kommen"einem ständig die Wörter : warum nur ; hätte ich nur usw.
Mir geht es zur Zeit wegen unserem WC (White Cat) so.Er ist seit 14 tagen, wie vom Erdboden verschluckt und ich sehe ihn in Gedanken immer irgentwo liegen und sich fragen:"...warum kommt sie nicht und hilft mir, ich war doch immer ein lieber Kater..."
Und deine andere Miez will dich trösten, obwohl sie es selbst nicht versteht und ihre "Freundin" sucht.
:umarm: :umarm: :umarm:
liebe Grüße Alex
 
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Hallo wolkenkind!

Mach dir bitte keine Vorwürfe, bei unserem Merlin ging es auch so schnell....keine Chance, noch etwas zu tun......
Ich bin mir sicher, das unsere Tiere nun alle gemeinsam im Regenbogenland auf uns warten.
Dein anderes Kätzchen will dich trösten, spürt deine Traurigkeit...das war bei uns auch so...
Trösten kann ich dich leider nicht, kein Wort ist ist in der Lage dazu, aber ich kann dich in den Arm nehmen und dir sagen"ich weiß, wie weh das tut und du bist hier genau richtig." :umarm: :umarm: :umarm:
Ich durfte hier auch immer wieder von Merlin erzählen, bis es besser wurde, ganz langsam.....
LG
Andrea
 
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