Jessica

Synthia

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21 Oktober 2009
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Innviertel
Dies ist eine wahre Geschichte.
Nachdem ich meine geliebte Jacky wegen Leukose gehen lassen musste, passierte dies am folgenden Tag im März dieses Jahres:


Es war ein Tag wie jeder andere, zumindest bis mittag.
Draussen klingelte jemand, bestimmt ein Neuankömmling.
ob ich ihn mögen soll, das weiss ich noch nicht.
aber ich denke eher nicht,
wieso auch, viele, die hier her kommen, gehen auch bald wieder. Wieso sie abgeholt werden und ich hier bleiben muss, weiss ich nicht. ich weiss nicht mal, ob es mir hier gefällt, weil ich ja nichts anderes kenne.
Mit einem halben Jahr kam ich hierher und seit dem ist dies mein zuhause, soweit man das zuhause nennen kann.

Ach ja, ich bin Jessica, 6 Jahre und eine wunderschöne schildpattfarbene Dame.

Eine Frau kommt herein, sie schaut irgendwie traurig aus und unterhält sich mit der leiterin vom Tierheim, wie mein zuhause genannt wird.
In der Hand hat sie einen Korb, in dem ein stattlicher Kater sitzt.
Wow, ein Prachtbursche,
Der wird bestimmt nicht lange hierbleiben.
Ich seufze und drehe mich in meinem Körbchen rum.
Aus den augenwinkeln bebachte ich, wie der fremde Kater gestreichelt und gekuschelt wird.
Das schlägt ziemlich aufs Gemüt. Sie ist bestimmt ein guter Dosenöffner, so wie er schnurrt, aber ich habe in meiner kurzen Freiheit so viel schlechtes erlebt, das ich mich lieber von keinem Zweibeiner so schnell anfassen lasse. Immer, wenn ich dachte, ich bekomme Streicheleinheiten, bekam ich Schläge und ich weiß nicht warum.
Ich denke an meine babies, die ich damals bekam.
Sicher, es war vielleicht keine so gute Idee, die kleinen im Kleiderschrank zu bekommen, aber wo sollte ich denn hin?
Die Lösung hattes ihr ja schnell gefunden.....eine kleine zelle aus fliesen, mit paar kratzbäumen und decken.
Sicher, es geht mir gut hier, ich bekomme mein Futter, immer wieder neue Spielkameraden, aber mit der Zeit habe ich gelernt, keine Bindungen mehr aufzubauen. Wieso auch, nach kurzer zeit waren meine Freunde ja eh wieder weg, geholt von lachenden Zweibeinern, die sie in den Arm genommen
haben, streichelten und ihnen das gaben, was ich einfach nicht kenne...
Liebe, Uuneigung, Vertrauen.
Der Kater auf dem Arm der fremden Frau schaute sich neugierig um, auch wenn ich sehen konnte, das sein Blick traurig war.
Meine Pflegerin öffnete die Tür und lies beide herein. Der Kater schmiegte sich eng an seine dDosenöffnerin,
Ich verstehe gar nicht, wieso sie den Kater herbringt, offensichtlich liebt sie ihn und er sie auch.
Aber wahrscheinlich ist er zum Störfaktor geworden und muss entsorgt werden.
Ich sollte die Augen schließen, so tun, als ginge mich das alles nichts an,
ich hab zuviel erlebt in den letzen 6 Jahren hier.

Die Frau steht immer noch im Raum und hat den Kater runtergelassen. er schaut neugierig........ja Kamerad, schau dich gut um, schließlich wird das dein neues zu hause. Ähm, du sollst den Raum anschauen, nicht mich.
Ich mag das nicht, weisst du. Ich will nicht deine Freundin werden, du wirst mich doch eh wieder verletzen so wie alle anderen,die wieder gegangen sind.

Ja klar, typisch Lucy, sie schmeisst sich sofort an den Zweibeiner ran und klar, sie bekommt ihre Streicheleinheiten. Ich will auch, aber die Angst
hat sich schon so sehr in mich reingefressen, das ich einfach nicht über meinen Schatten springen kann.
Aus dem augenwinkeln kann ich sehen, das noch andere Bewohner sich der Frau nähern und begeistert schnurren.
Hee, was soll das, die bringt jemanden zu uns, die mag uns doch gar nicht, sonst hätte sie ihren Kater ja nicht in den Raum gebracht.
Man, manchmal seit ihr echt doof.
Huch, wer issn das da neben mir. Ey, Neuer, raffst du es nicht, ich will keinen Kontakt mit dir, auch wenn du noch so schleimst.
Örghs, nicht schnuppern, manno. Vielleicht sollte ich mich schlafend stellen? Ähm, keine gute Idee, merke ich gerade, du nutzt das aus, um dich in mein Körbchen zu legen. Bei soviel Frechheit bin sogar ich sprachlos.
Ich schau mir mal die Frau genauer an, eigentlich schaut sie ja gar nicht so böse aus, aber wieso geht sie von Katze zu Katze? Hmm....kennt sie uns alle? Irgendwie fällt es auf, das sie wohl ein Gespür hat, wer Zuneigung möchte und wer nicht.
Unseren Kratzern hält sie nur die Hand zum schnuppern hin, andere streichelt sie.
Und Lucy folgt ihr auf Schritt und Tritt. Hah, da wirste aber Pech haben, du Zweibeiner, Lucy und ihr Bruder haben schon nen neuen
Dosenöffner....angeblich.
Aber eine Zusage ist hier drin so sicher wie Schnee im August.

Langsam nähert sich die Frau meinem Platz, au weia, jetzt ist der grosse Moment der Verabschiedung wohl angesagt.
Naja, erst mal dulde ich den Kater neben mir, aber der brauch sich ja nicht einbilden, das ich ihn tröste, wenn die Frau wieder weg ist.
Mir schenkt auch keiner Trost.
Und hör endlich auf, an mir zu schnuppern, ich habe weder Joop noch Chanell heute aufgelegt und gekämmt habe ich mich auch nicht.

Ich sehe, wie eine Hand der Frau seinen Kopf streichelt und auf ihn einredet. Boah, ich könnt ihr eine reinhaun, so was falsches.
Wenn sie ihn loswerden will, soll sie gehen und nicht auf lieb machen. Menschen eben, herzlos und kalt.
Halloooooo, was soll denn das jetzt, wieso streichelt die Frau denn jetzt über mein Fell? Huch, das hat doch jahrelang keiner gemacht und ich kann das
Gefühl grad irgendwie nicht einordnen. Soll ich es zulassen oder doch so lange warten, bis wieder Schläge folgen?
Ich kann die Frau nicht einschätzen und sehe die Blicke der anderen Artgenossen. Was mach ich denn jetzt nun?
Wegrennen ist feige, wieso sollte ich auch, ich wohne schließlich hier.
Respekt, ja genau, die Frau brauch Respekt vor mir. Hm, wie kriege ich den jetzt am besten?
Oh man, nimm jetzt deine Hand da weg, ich will es nicht genießen. Aber irgendwie bin ich auch gehemmt, dir weh zu tun. Ich weiss aber nicht, woran das liegt.
Ob ich noch ein richtig böses fauchen rausbekomme? Mal sehen...
ja, das funktioniert hervorragend, die Hand ist weg, aber die Frau ist immer noch da und der Kater ist auch noch neben mir. sie redet mit ihm, er schaut mich an....häää, das war jetzt aber nicht wirklich ein verliebter Blick, oder?
Langsam erhebt sich die Frau wieder und nimmt den neuen auf den Arm. Moment mal, wieso geht die mit dem wieder aus dem Raum? okok, ich nehm alles zurück, du kannst mein neuer Freund werden, zumindest kann ich ja so tun.
Nee, die packt den wirklich wieder in den Korb und gibt meinem Dosenöffner die Hand.
Verkehrte Welt, denke ich mir. oder es ist eine Erziehungsmassnahme?? Wenn du dich nicht benimmst, kommst du hier her.
Ja, das wird es wahrscheinlich sein, aber ich glaube nicht, das der Kater so viel Unfug macht, er ist immerhin 3 Jahre älter als ich.
Ich seufze und rolle mich in meinem Körbchen zusammen und während ich die Augen schließe, überkommt mich Traurigkeit.
Ich habe doch nichts getan, wieso muss ich dann hier immer im Raum mit den vielen anderen Katzen sein?
Sicher, 2 oder 3 mal waren Zweibeiner da, die mich haben wollten aufgrund meines Aussehens. aber das Intresse verflog innerhalb von Sekunden, wenn sie mein Mißtrauen merkten.
Ich wäre ne böse Katze, die kratzt und beisst bestimmt. Ach man, ihr kennt mich doch alle gar nicht, wieso bildet ihr euch innerhalb von
Sekunden so eine schlechte Meinung von mir? Meinen Charakter und meine Art habe ich mir ja auch nicht so schnell ohne Grund zugelegt.
Vor meinem inneren Auge taucht immer wieder das Bild des fremden Katers auf, der eben bei mir war. i
ch rolle mich zusammen und versuche einfach, jetzt zu schlafen.
Irgendwie habe ich mich wohl mit meinem Schicksal abgefunden.

Langsam kehrt wieder Ruhe ein, wenn Besucher hier schon selten sind, nachmittags kommt nie jemand.
Aber am Abend wird es wieder spannend,
Da verlassen uns immer welche. Ich überlege, wer es als nächstes sein wird.
Bei Lucy und ihrem Bruder weiß ich es schon. Bianca dürfte die nächste sein, eine wahre Schönheit, deren sie sich bewusst ist. Schneeweiß mit langem, glänzendem fell.
Am späten Nachmittag geht die türe auf. Die chefin persönlich, das heißt, es gehen wirklich welche heute.
Nur gut, das ich zu denen keine feste Bindung habe, der Abschied wäre zu schwer.
Plötzlich kommt noch jemand, ich traue meinen Augen kaum. Das ist doch die Frau von heute morgen, vollgepackt mit Säcken voller Futter.
Ja klar, und Lucy hat sie auch erkannt und mauzt schon von weiten.
Die fremde Frau kommt wieder zu und rein, mit dem Korb, allerdings diesmal ohne Kater. Ey, wo issn der??? Ich bin ehrlich, ich hab den ganzen Nachmittag an ihn gedacht.

Jetzt kommt auch die Chefin zu uns rein, wir hätten vielleicht wieder Wetten abschließen sollen, wer der oder die glückliche heute ist.
Meistens habe ich gewonnen, das bedeutet dann, ich bekomme einen Tag lang die Leckerlies.
Ok, an die Abmachung hält sich hier keiner, aber es macht immer ungemein Spaß.
Die Chefin kommt zu mir, wie eigentlich immer, wenn sie da ist. ich bin schließlich die längste Mieterin hier und bekomme immer eine
Extrabegrüßung.
Was ist jetzt los? Nicht hochnehmen, was soll das???
Und in dem moment sitze ich schon im Korb.
ich bin sprachlos und verängstigt, Panik macht sich bei mir breit.
Ist denn jetzt meine Zeit gekommen, wollen die mich jetzt für immer loswerden, weil ich nicht zutraulich bin und mich keiner will?
Und wieso strahlt diese fremde Frau so? Es geht nach draussen, es ist kalt, es schneit und ich habe Angst!!!
Komische Geräusche umgeben mich, ich sitz mit meinem Korb in einem Kasten, die sich irgendwie bewegt.
Aber das dauert nicht lange, dann ist Ruhe. ich merke, wie mein Korb hochgenommen wird und ich kurz irgend wohin getragen werde.
Plötzlich ist Ruhe und es wird hell.
 
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AW: Jessica

Die fremde Frau öffnet den Korb und geht einfach weg.
Ich schau mich verängstigt um, wo bin ich hier, was soll ich hier?? Es ist ruhig hier, aber ich bleibe lieber hier hocken, wer weiss, was passiert, wenn ich aus meinem Korb gehe.
Obwohl, wen ich drin bleibe, geht die Türe vielleicht wieder zu? Da, das könnte es sein, ein komisches Gerät, unter dem ich mich verstecken könnte.
gedacht...getan. So, hier bleibe ich erst mal. Ich habe so eine Angst, ich will wieder zurück, wo ich herkomme, hier ist alles so fremd.
Alles? Ein Geruch kommt mir plötzlich so bekannt vor. Ich überlege............ja, genau, der Kater von heute morgen. Was macht der denn hier?
Ich spüre , wie er mich vorsichtig plötzlich von der Seite ansieht.
Wie gut, das Menschen nicht wissen, das wir uns über die Augen verständigen können.
Er erzählt mir, das er so froh ist, das ich hier bin.
Er hat gestern seine große Freundin verloren, er ist einsam, aber er wusste, das sie gehen würde. Er erzählte mir die ganze Geschichte, auch,
das Frauchen Angst um ihn hat, weil er jetzt so einsam ist. Deshalb war er heute morgen auch bei uns.
Weisst du, sagt er, hier ist es richtig cool. Wir können Frauchen ärgern,
ohne das sie böse ist, wir können sie nachts wecken, wenn wir Hunger haben und sie merkt auch nicht, wenn wir auf den Tisch gehen.
Das darf man zwar nicht, aber wenn sie nicht da ist....
Ich erzähle ihm auch meine Geschichte, Blicke sagen viel mehr als miauen.
Er meint, du hast alle Zeit der Welt, dich hier umzuschauen. Du musst meinem Dosenöffner nicht vertrauen, aber glaube mir, du wirst es einfach eines Tages tun, weil du einfach nicht anders kannst. Das du hier bist, hast du nicht mir zu verdanken, sondern ihr.
Sie hat mir die Wahl gelassen, weil sie nicht sehen konnte, wie traurig ich bin. Zwar vermisse ich meine große Schwester, aber ich muss auch vorraus schauen, denn ich weiß, das sie nie wieder kommt.
Und das Gefühl, nicht alleine zu sein, kann kein Mensch vermitteln, sondern nur ein Artgenosse. und würde ich dich nicht mögen, hätte ich mich nicht für dich entschieden.
Aber das Gefühl, das du jetzt da bist, ist ein gutes Gefühl.
Weisst du, ich lass auch dich erst mal in Ruhe, bis du angekommen bist. Ein gutes Versteck ist unter dem Sofa, von dort aus kannst du alles
sehen, ohne das dich selber jemand entdeckt. Und wenn du etwas brauchst, kommst du einfach zu mir.
Diese Worte taten mir einfach gut. Aber trotzdem habe ich Angst. Sofa? Wo ist das? Was ist das? Und diese ganzen Geräusche hier, alles so fremd und unbekannt.

Irgendwann kehrt Ruhe ein, es ist dunkel. vielleicht sollte ich mich erst mal umschauen?
Dort hinten riecht es gut. Naja, nach dem tag heute habe ich wirklich keinen Hunger aber bisschen was muss in den Magen und es schmeckt richtig lecker.
Und wer weiss, wann es wieder was zu futtern gibt, also erst mal richtig zuschlagen.
Am besten ist es wirklich, wenn ich mich erst mal eine zeitlang verstecke. Der Zweibeiner kriecht mir zum glück nicht nach, also kann ich erst mal
alles beobachten und wenn ich mich sicher fühle, komme ich auch aus meinem Versteck.



5 Wochen später..........

Es ist viel passiert in der kurzen Zeit, gutes wie schlechtes.
Am anfang war es wirklich die Hölle für mich, ihr wisst ja, das ich 6 jahre in einem kleinen Tierheim verbracht habe.
Und wenn man dann in eine neue Welt kommt, ist es Streß pur.
So viele fremde Geräusche, Gerüche, Eindrücke.
Nachdem ich am anfang die unmöglichsten Orte zum verstecken gesucht und gefunden habe, beschloss ich, mich erst ml in die Dusche einzuquartieren.
Nicht wirklich bequem, aber der Zweibeiner hat mir eine Decke reingelegt und Futter hingestellt. Doof war es dort trotzdem, ich fühlte mich
einsam, auch wenn der andere Kater machmal vorbei schaute und meinte, ich solle doch rüber in den anderen Raum kommen.
Aber nein, ich blieb stur und so war es auch nicht verwunderlich, das ich 2 Tage später ohne Probleme in den Korb verfrachtet werden konnte.
Es gab ja keinen Fluchtweg aus der Dusche. Insgeheim hatte ich ja die Hoffnung, das ich wieder zu meinen Artgenossen komme, die ich arg vermisste.
Tja, da war der Wunsch wohl Vater des Gedanken, ich landete nämlich beim Arzt.
Örghs, wie ich das hasse.
Überall hat der mich angefasst und auch in den Mund geschaut. Das war mir richtig peinlich, ich hab ja nur noch einen großen Zahn.
Er meinte auch, das ich Zahnstein habe und der sollte entfernt werden. Puh, aber er meinte auch, das das nicht vor Juni sein wird. Ich bin nämlich nicht
kräftig genug und ausserdem sollt erst mal meine Bronchitis auskuriert werden.

Wieder zurück, habe ich mich erst mal wieder in die Dusche verkrochen, aber ich wusste ja nun, das ich hier nicht sicher bin und nahm mir vor,wenn alles ruhig ist und schläft, ein anderes Versteck zu suchen.
Der kater meinte ja, unterm Sofa, aber da bin ich genau für 2 Minuten geblieben.
Ne Staublunge wollte ich nämlich nicht bekommen und es war auch saueng.
Aber hinter dem Sofa war die Heizung, ein klasse Plätzchen. Obwohl ich heute drüber lachen kann.
Ich war so naiv, das ich dachte, was ich nicht sehe, kann mich nicht sehen. Das mein Hinterteil rausschaute und mich verriet, merkte ich gar nicht.
Ich wunderte mich nur, das mir wortlos das Futter hingestellt wurde, obwohl ich ja eigentlich versteckt war.
Das schlimme war auch, das ich dringend aufs Klo musste und mich nicht vortraute.
Ihr kennt ja bestimmt das Gefühl, das man unbedingt pipi machen muss und es gibt keine Möglichkeit dafür.
Ich hoffte, das es ganz schnell Nacht werden würde, denn dann ist es ruhig hier und ich konnte dann raus.
Nun ja, ich war ja neu hier und kannte die Wohnung nicht so gut und wusste nicht mehr, wo das Klo steht
Aber der flauschige Teppich im wohnzimmer......nun ja, immerhin habe ich dadurch erreicht, das in der nächsten Nacht auf dem Teppich ein Klo stand.
Die Frau ist aber auch nicht doof, die hat nämlich einfach den Teppich samt Klo jeden abend ein Stück richtung Bad gezogen.
Jedenfalls ist der Teppich jetzt nicht mehr da, schade eigentlich, der war so schön flauschig. Und hat mir ne Kopfnuss vom Kater eingebracht, das war nämlich sein Spielplatz, hat er mir erzählt. Bißchen sauer ist er deshalb heute immer noch. Männer halt.
 
AW: Jessica

Das schlimmste hier war zu anfang da Teil, was ihr Zweibeiner Fernseher nennt. ich dachte immer, das die Leute hier im Zimmer sind und ich mag keine Ansammlungen.
Das die eigentlich nicht echt sind, habe ich erst später festgestellt. Nämlich das die Frau ja gar nicht mit den redet und auch oft nicht beachtet.
Aber es dauerte trotzdem, bis ich meine Angst vor den Leuten, die eigentlich keine Leute sind,verlor.
Irgendwie wollte ich keine Nähe zu der Frau aufbauen, schließlich hat sie mich aus meinem zuhause rausgerissen. Ich merkte nach 3 Wochen, das ich innerlich ruhiger wurde, aber ich wusste nicht, warum. Jetzt weiss ich es, ich hab nämlich die Flasche mit den Bachblüten gesehen. gar nicht mal so dumm, muss ich sagen.
Jedenfalls fasste ich von Tag zu Tag mehr Mut und ich werde nie den fassungslosen Blick vom Dosi vergessen, als ich das erste mal am Tag aus meinem Versteck raus bin, weil ich Appetit auf Katzengras hatte. Aber nachdem die Frau nichts tat, wusste ich, das ich eigenlich jederzeit meine Ecke verlassen kann.
Die Nacht danach war auch das erste mal, das mein großer Bruder mit mir Blödsinn machte. Man, hatte ich schiß, als ich vom Kratzbaum aus auf den Bauch von der Frau gesprungen bin.
Aber beim zweiten mal hats richtig Spaß gemacht, die kann nämlich so wunderbar fluchen.
Allerdings kann sie auch die Beine bewegen, etwas, was ich gar nicht mochte. Also, das sich jemand bewegt, meine ich jetzt. ich fand es bedrohlich.

Auch wenn ich das heute nicht mehr verstehe. Genau so schlimm war es, wenn sie aufgestanden ist. Vielleicht bin ich ein Angsthase, aber in den momenten habe ich mich immer gleich hinters Sofa verkrochen. Ich wunderte mich nur, das mein großer Bruder liegen blieb und es ihn überhaupt nicht störte.
Also fing ich an, nicht mehr ganz so weit abzuhaun, sondern mir das ganze aus sicherer Entfernung vom Kratzbaum anzuschaun.
Jedenfalls weiss ich heute, das mir nichts passiert, wenn die Frau sich erhebt und ich liegen bleiben kann.

Apropo großer Bruder.
Bei mir war es ja Liebe auf den ersten Blick. Fehler von uns Frauen....wir laufen den Kerlen halt doch immer hinterher.
Aber er will keine Beziehung und das muss ich akzeptieren. Ganz deutlich hat er es mir gemacht, wenn er sich zum Zweibeiner gelegt hat und streicheleinheiten bekam.
Boah, ich war so eifersüchtig. Einmal hab ich der Frau klargemacht, das der Kater mein Partner ist und ihr so richtig schön die Krallen reingehaun, als sie mit ihm kuschelte.
Aber der Kater hat mich richtig zur Sau gemacht, ich soll mich nicht so anstellen, ich könne mich ja dazu legen und dann würde ich endlich lernen, das streicheln schön ist.
Und ausserdem ist die rau unser Dosenöffner und nicht seine Partnerin. Nun ja, in dem moment dachte ich, vielleicht ist er ja schwul, wenn er auf überhaupt kein weibliches Wesen steht.
Aber trotzdem blieb die Eifersucht, ich wollte jetzt auch wissen, wie das ist, wenn man Zuneigung bekommt und legte mich daneben. Aber nichts passierte.
mir bleib also nichts anderes übrig, als mich ganz fest an meinen Bruder zu kuscheln und zu hoffen, das ich irgend eine Berührung abbekomme.
Und dann war es endlich soweit....die erste Berührung. ganz leicht, ganz sanft und so unbeschreiblich schön.
Es war ein Moment, den man nicht beschreiben kann. Ich glaube, es war zu spüren, das in dem Moment eine last von uns allen drei abfiel.
Dieser Abend änderte unser Leben komplett. Ich kann nicht genug davon bekommen, am Kopf gekrault zu werden. Das könnte ich den ganzen Tag haben, aber nicht immer hat mein Dosi Zeit dafür. Aber dann genieße ich es einfach, nur neben ihr zu liegen.

Und ich habe dafür gesorgt, das jetzt immer gleich die Teller in der Küche weggeräumt werden. Schade eigentlich. ich fands cool, nachts die Teller abzulecken.
Menschen essen aber auch komische Sachen. Gestern hab ich ein Fischstäbchen ergattern können, denn Frauchen musste kurz ganz schnell weg und hat es stehen lassen.


Heute......Oktober

Ich bin keine Katze, ich bin ein Hund.
Das sagt zumindest mein Weibchen, weil ich ihr nie von der Seite weiche.
Mir geht es hervorragend, ich bin wie neu geboren, schade, das es 6 Jahre dauern musste, um soviel Glück zu erreichen.
Und sicher ist, das ich hier nie nie nie nie nie wieder weg will, ich hab meinen Dicken als Freund und Synthia als Dosenöffner, Streichler und Friseur.
Was will man mehr?

Ich seh dich nicht, also siehst du mich gefälligst auch nicht
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Wer bist denn du??
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Ich DARF arrogant schaun, weil ich schön bin
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Meine heimliche, große Liebe und ich
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