Storchenliebe in Vetschau entbrannt
In aller Welt wird zugeschaut
Am Abend des 25. April war es so weit. Ein Weibchen traf am Internethorst ein, mit dem das wartende Männchen einverstanden war. Zur Begrüßung legten beide Störche den Kopf auf den Rücken und klapperten ausgiebig. Schnell zeigte sich, dass sich diese Beiden einig sind - eine Storchenliebe entbrannte. Bereits kurze Zeit später fanden die ersten Paarungen statt. An den Vortagen hatten sich bereits eine Störchin eingefunden. Aber nach misslungenen Werbungen wurden sie vertrieben.
Am 15. April war das Storchenmännchen am Horst eingetroffen und wartete seitdem auf eine Partnerin. Die meiste Zeit stand oder lag er im Nest. Nur zur Futtersuche verließ er jeden Tag für wenige Stunden den Horst. Dass der jetzt angekommenen Storch das Weibchen ist, lies sich recht gut auszumachen. Dieses ist untersetzter gebaut als der Partner und hat eine blassere Beinfärbung. Das Männchen ist etwas größer und kräftiger.
Keiner der beiden Störche trägt einen Ring. Damit bleibt unerkannt, woher sie stammen und ob sie in den Vorjahren bereits einmal hier brüteten.
Doch die zahlreichen Storchenfans, die das Brutgeschehen im Internet verfolgen, glauben fest daran, dass es ihre Lieblinge aus dem letzten Jahr sind. Diese hatten sie auf die Namen Cico und Luna getauft.
Nun setzt eine unruhige Zeit an den Horsten ein, die von mehreren Störchen begehrt werden. In Vetschau attackierte heute ein Fremdstorch das junge Paar. Der Horst wurde aber erfolgreich verteidigt und der angreifende Storch abgewehrt.
Nach 5 bis 10 Tagen beginnt die Eiablage. Drei bis fünf Eier werden in der Regel im Abstand von zwei Tagen gelegt. Nach 32 Tagen Brutzeit schlüpfen die Jungen.
So spät wie dieses Jahr fand noch nie ein Paar am Vetschauer Horst zusammen. Doch das passt ins Gesamtbild. Viele Brandenburger Störche sind noch auf dem Rückflug und treffen später als sonst an den Horsten ein.
NABU-Projektleiter
Winfried Böhmer