Tiergedicht oder Spruch

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Der Spatz

Es war einmal ein grauer Spatz,
der saß ganz oben auf dem Dache,
und unten hielt die Mietzekatz'
schon seit geraumer Weile Wache.
Da sagte sich das Spätzlein keck:
"Mich kann das Biest nicht überlisten!"
Bums, kam ein Habicht um die Eck',
und holte sich den Optimisten.
So kann es allen denen gehn,
die glauben, nur sie wär'n die Schlauen.
Man darf nicht nur nach unten sehn,
man muß auch mal nach oben schauen!
(Heinz Erhardt)
 
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Wer Tiere quält, ist unbeseelt
und Gottes guter Geist ihm fehlt.
Mag noch so vornehm drein er schaun,
man sollte niemals ihm vertrauen.


Johann Wolfgang von Goethe
 
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Hund und Katz

Miezel, eine schlaue Katze,
Molly, ein begabter Hund,
Wohnhaft an demselben Platze,
Haßten sich aus Herzensgrund.

Schon der Ausdruck ihrer Mienen,
Bei gesträubter Haarfrisur
Zeigt es deutlich: Zwischen ihnen
Ist von Liebe keine Spur.

Doch wenn Miezel in dem Baume,
Wo sie meistens hin entwicht,
Friedlich dasitzt wie im Träume,
Dann ist Molly außer sich.

Beide lebten in der Scheune,
Die gefüllt mir frischem Heu.
Alle beide hatten Kleine,
Molly zwei und Miezel drei.

Einst zur Jagd ging Miezel wieder
Auf das Feld. Da geht es bumm!
Der Herr Förster schoß sie nieder.
Ihre Lebenszeit ist um.

Oh, wie jämmerlich miauen
Die drei Kinderchen daheim.
Molly eilt, sie zu beschauen,
Und ihr Herz geht aus dem Leim.

Und sie trägt sie kurzentschlossen
Zu der eigenen Lagerstatt,
Wo sie nunmehr fünf Genossen
An der Brust zu Gaste hat.

Mensch mit traurigem Gesichte,
Spricht nicht nur von Leid und Streit,
Selbst in Brehms Naturgeschichte
Findet sich Barmherzigkeit.

Wilhelm Busch 1832 – 1908
Dt. Dichter, Zeichner, Maler
 
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Freundschaft

Ich lieb meine kleine Katze
sie ist mir mein bester Freund
denn sie hilft an grauen Tagen
dass die Sonne trotzdem scheint.

Sie kommt zur mir in den Stunden
wo ich ganz alleine bin
schleicht sich ein in meine Seele
schenkt mir neuen Lebenssinn.

Bin ich mal ganz tief am Boden
und weiss nicht mehr was ich will
legt sie sich an meine Seite
und ich werde dann ganz still.

Denn ihr Körper schenkt mir Wärme
und ihr Schnurren lullt mich ein
dann bin ich nicht mehr alleine
läßt mich wieder ruhig sein.

Ihre Wärme kommt von Innen
ich gab meine ihr zurück
und erleb durch ihre Freundschaft
Ruhe, Liebe und viel Glück.

[FONT=Arial,Helvetica](Autor Anke Richter)[/FONT]​
 
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Ich wache auf, so kurz vor acht; sprich: praktisch mitten in der Nacht.
Steig' aus dem Bett, bin recht verdrossen, die Augen sind noch halb geschlossen.
"In die Küche", so mein Streben, mit Frühstück lässt sich's leichter leben.
Ein Tässchen Kaffee, Milch, ein Brot,das rückt die Welt wieder ins Lot.

Gedacht, getan, doch welch ein Grausdie Wirklichkeit sieht anders aus:
ich beiss so in mein Brötchen 'rein und, wie könnt's auch anders sein:

Auf dem Belag, oh wunderbar, liegt obendrauf ein Katzenhaar.
Schlaftrunken noch, mit NULL Geschick, hat man für so was keinen Blick.

Eh' man's versieht hat man's erlebt: das Haar fest auf der Zunge klebt.
Ich taste also mit den Fingern, in meinem Mund nach diesen Dingern.

Ich fisch', ich angle' ewig lang, das Haar klebt fest, mir wird schon bang.
Das Haar ist immer noch zu fühlen, mit Wasser will ich's runterspülen.

Ich trinke und, oh welch ein Wandel,das Haar hängt an der rechten Mandel.
Es würgt, es kitzelt, zum Verdrießen, Tränen mir ins Auge schießen.

Ich sitze da und seufze leise, da geht es wieder auf die Reise:
Grad' war es noch auf meiner Zunge, schwups - jetzt ist es in der Lunge.

Ich huste, röchle, pruste laut, der Morgen, ja, der ist versaut...
Doch plötzlich, als ich tiefer schnauf', kommt auch das Härchen wieder 'rauf...

... und legt sich, als sei nichts passiert, am Gaumen fest - bin irritiert -
ich geb' schon auf, ohjeminee, da kommt die rettende Idee:

Noch einmal fest ins Brötchen beißen, das wird's schon mit hinunter reißen.
Gesagt, getan, und welch ein Hohn, 's ist weg, nach EINEM Bissen schon!

Jetzt kann ich an dem Schreibtisch sitzen, zufrieden meinen Bleistift spitzen.
Schräg von hinten schleicht zu mir,mein heißgeliebtes Katzentier.

Sie schmiegt sich an und schnurrt ganz toll, daß ich sie bitte streicheln soll.
Nach Knuddeln steht ihr jetzt der Sinn, sie dreht mir keck ihr Bäuchlein hin.

Kann es denn etwas Schöneres geben, als mit so einem Tier zu leben?
Ich lächle froh und spür' ganz klar:

im Mund ein NEUES Katzenhaar ...

(Verfasser unbekannt)
 
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Schweigend steh ich da, erschüttert,
vor den Boxen, engmaschig vergittert.
Ein alter Hund mit weißem Bart,
die Flanken eingefallen, dünn behaart,
schaut mich mit leeren Augen an:
"Du hilfst mir auch nicht, fremder Mann!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht!

Geh endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alle Liebe, die ich hab,
umsonst ich einem Menschen gab!
Doch wenn er käm´, holt´ mich nach Haus,
wie anders säh´ die Welt dann aus!
Mein ganzes Herz wär´ wieder sein -
warum nur ließ er mich allein?

Geh´ endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alles hätte ich gegeben,
für deinen Bruder - selbst mein Leben!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch´ ich nicht.
Geh weiter - oder wag´ den Schritt,
hab´ Erbarmen - nimm mich mit!"


(Verfasser unbekannt)
 
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Die kalte Schnauze eines Hundes ist erfreulich warm gegen die Kaltschnäuzigkeit mancher Mitmenschen.
 
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Vereinsamt

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Wohl dem, der jetzt noch - Heimat hat!

Nun stehst du starr,
Schaust rückwärts, ach! wie lange schon!
Was bist du Narr
Vor Winters in die Welt entflohn?

Die Welt - ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends Halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Flieg, Vogel, schnarr
Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! -
Versteck, du Narr,
Dein blutend Herz in Eis und Hohn!

Die Krähen schrein
Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein, -
Weh dem, der keine Heimat hat!

[FONT=Times New Roman, Times, serif](Friedrich Nietzsche)[/FONT]​
 
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schupse ich mal hoch hab gerade so ein trauriges gelesen :(

Alter Hund im Tierheim

Traurige Augen hinter Gittern. Sehen
Menschen die achtlos vorüber gehen.
Voller Resignation ist sein Blick,
Heute hat er wieder kein Glück.
Er ist alt, doch voller Charme,
in den Herzen wird's nicht warm.
Sie sehen nur den alten Hund,
etwas lahm, nicht ganz gesund,
hat schon mancherlei Gebrechen.
Hundeaugen traurig sprechen,
betteln voller Zuversicht,
sie gehen weiter, nehm ihn nicht.
So einer steht nicht zur Debatte,
weil er alt ist. Obwohl er hatte
treue Augen, schönes Fell,
sanftes Wesen, kaum Gebell.
Ein prima Hund, wenn man ihn kennt.
Doch leider gibt's kein Happy End.
Er ist schon alt und blickt zur Tür,
sitzt weiter traurig, einsam hier.


Schweigend steh ich da, erschüttert,
vor den Boxen, engmaschig vergittert.
Ein alter Hund mit weißem Bart,
die Flanken eingefallen, dünn behaart,
schaut mich mit leeren Augen an:
"Du hilfst mir auch nicht, fremder Mann!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch ich nicht!


Geh endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alle Liebe, die ich hab,
umsonst ich einem Menschen gab!
Doch wenn er käm, holt mich nach Haus,
wie anders säh die Welt dann aus!
Mein ganzes Herz wär wieder sein?
warum nur ließ er mich allein?


Geh; endlich weiter, fremder Mann,
denn du erinnerst mich daran,
dass alles hätte ich gegeben,
für deinen Bruder ? selbst mein Leben!
Spar dir dein trauriges Gesicht,
dein Mitleid, nein, das brauch; ich nicht.
Geh weiter? oder wag; den Schritt,
hab; Erbarmen ? nimm mich mit!"
 
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Das ist wirklich traurig. Da muss jetzt was Witziges her:

Das dümmste Vieh auf Erden sollte einst der Affe werden.
Doch der Plan ging voll daneben und der Mann begann zu leben!
 
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Jede Frau, die eine Ehe eingeht, fährt mit der Erschaffung des Mannes dort fort, wo Gott aufgehört hat.
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Frauen sollten wie Polizeihunde sein !!! - folgsam, willig, demuetig und scharf.
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Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen. Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen
 
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das gehört hier rein ,finde das ist sehr gut!


Zehn Bitten eines Hundes
an den Menschen

Mein Leben dauert 10 - 12 Jahre. Jede Trennung von Dir bedeutet Leiden. Bedenke es, ehe Du mich anschaffst.

Pflanze Vertrauen in mich - ich lebe davon .
Sprich manchmal mit mir, auch wenn ich Deine Worte nicht ganz verstehe, so doch die Stimme, die sich an mich wendet.

Bedenke, ehe Du mich schlägst, dass meine Kiefer mit Leichtigkeit die Knöchel Deiner Hand zerquetschen vermögen ,daß ich aber keinen Gebrauch davon mache.

Gib mir Zeit zu verstehen ,was Du von mir verlangst .

Zürne mir nie lange und sperr mich zur Strafe nicht ein ! Du hast Deine Arbeit - Dein Vergnügen - Deine Freunde - ich habe nur dich !

Wisse , wie immer an mir gehandelt wird - ich vergesse nie !

Ehe Du mich bei der Arbeit schiltst , bockig oder faul nennst , bedenke :Vielleicht plagt mich ungeeignetes Futter , vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder ich habe ein verbrauchtes Herz .

Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde - auch Du wirst einmal alt sein !

Geh jeden schweren Gang mit mir - Sage nie : >> Ich kann so etwas nicht sehen << oder >> Es soll in meiner Abwesenheit geschehen <<

Alles ist leichter für mich mit Dir !
 
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