Pflege von Mini Schweinen

svala

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Ruhlsdorf / Nuthe-Urstromtal
Klauenpflege
Dies bedeutet, falls eure Schweine nicht die Möglichkeit haben durch schaben auf festem Untergrund sich die Klauen selbst zu kürzen, müssen die Klauen geschnitten werden.
Bei zu langen Klauen kann es zu Fehlstellungen im Fußbereich kommen, die meist mit großen Schmerzen verbunden sind und teuren Tierarzt Rechnungen.
Es ist sehr ratsam wenn ihr euere Schweine schon in sehr jungen Jahren daran gewöhnt, dass ein Berühren der Beine/Klauen nichts gefährliches ist. Dazu krault man die Wutzen einfach am Bauch und sie legen sich dann von ganz alleine auf die Seite. Viel Handkontakt und vor allem Vertrauen sind hier von großer Wichtigkeit.
Schweine die diese Erfahrung nie gemacht haben werden sonst mit übergroßen Stress reagieren.
Natürlich kann man auch eine Narkose geben lassen.
Ich für meinen Teil habe mit Liebe und Geduld das Vertrauen meiner Schweine erlangt und brauchte bisher keine Narkose .

Impfungen
Schweine die im Freiland Bereich gehalten werden sollten auf jeden Fall 2x im Jahr geimpft werden gegen Wurmbefall und Schweineräude.
Ein Mal gegen Rotlauf und in einzelnen Fällen auch gegen Tollwut

Wurmbefall:
Hier gibt es verschiedene Wurmarten.
Rund- ,Platt- , Spul- , Band-, Peitschen-, Lungen-, Zwergfaden-, Magen- und Hakenwürmer.

Würmer können Krankheiten auslösen, Organe schädigen und sind übertragbar auf Mensch und andere Tiere.
Ganz wichtig ist daher die Gehege von den Exkrementen regelmäßig zu reinigen.
Wechselweiden sind auch sehr hilfreich, somit können auf der einen Wiese verbleibende Wurmeier absterben und stellen keine Gefahr mehr da.
Und wenn Entwurmung angesagt ist, bitte auf jeden Fall beim gesamten Tierbestand vornehmen also auch Hund, Katze usw.

Für Schweine sind derzeit folgende Medikamente zugelassen:
a) Panacur (der Wirkstoff ist Fenbendazol): wirkt allerdings nicht ausreichend gegen Lungenwürmer und Peitschenwürmer.
b) ivomec (der Wirkstoff ist Ivermectin) : wirkt zu 80 % gegen Lungenwürmer und nur in höherer Dosierung gegen Peitschenwürmer. aber es wirkt zusätzlich wunderbar gegen Räudemilben und auch gegen die Schweinelaus!
c) Ovitelmin (der Wirkstoff ist mebendazol): wirkt gegen Peitschenwürmer.

Eine Kotprobe beim Tierarzt abgegeben sagt euch genau ob und was für ein Wurmbefall vorliegt und der Tierarzt entscheidet dann was gespritzt werden muss.

Übrigens macht euch keine Sorgen wie ihr eure Schweine in die Praxis bekommt...der Tierarzt kommt bei Schweinen zu euch.

Räudemilben
Erste Anzeichen sind hierfür ein starker Juckreiz der Haut. Dann können Hautveräderungen auftreten wie Rötungen, Pusteln, Borken und schmierigen Krusten.
Durch den Juckreiz werden die Tiere ruhelos und scheuern sich ununterbrochen die Haut was zu sekundären bakteriellen Entzündungen führen kann.

In solchen Fällen bitte sofort den Tierarzt verständigen.

Rotlauf
Hierbei handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit und der Erreger hat ein breites Wirtsspektrum.
So sind neben Schafe, Vögel, Rinder, Pferde und Schweine auch der Mensch dafür empfänglich

Körpertemperatur
Die Körpertemperatur eines ausgewachsenen Schweines liegt bei ca. 38 – 39°
Bitte im gesunden Zustand rektal messen und notieren.
Bei auftretenden Krankheitsanzeichen kann man dann vergleichen und sehen ob eine Über- oder Untertemperatur vorliegt.


Zahnpflege
Beim männlichen Tier (auch kastrierte Eber = Borg) wachsen sich die Eckzähne zu gefährlichen Waffen aus, den sogenannten Hauern.
Diese Hauer können dazu führen, dass sich die Tiere gegenseitig verletzen, sie können abbrechen und splittern oder in einigen Fällen so stark gebogen sein, dass sie die Wangen des Tieres durchbohren.
Man sollte also seinen Borg genau beobachten und gegebenenfalls sie kürzen oder vom Tierarzt kürzen lassen.
Wer wie oben beschrieben auf absolutes Vertrauen seiner Schweine bauen kann, nimmt dazu am besten eine Bandsäge. Der Draht wird um den Hauer gelegt und zwei bis dreimal kräftig hin und her gezogen...das war es.
Abgeschnitten werden immer nur ca. 2 Drittel des Zahns.

Dennoch auch hier erst mit dem Tierarzt reden.
 
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