Das Leben ist schön! - Bonniegeschichten

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Hallo Angelika-Marie,
Ich habe heute zum erstenmal deine Geschichten gelesen,sie sind wunderbar!
Ich hatte Tränen in den Augen vor Lachen und vor Trauer denn viele deiner Sachen habe ich mit Spike (mein Labbi) in ähnlicher Weise erlebt!Labbis und Wasser das sind halt Dinge die zusammen gehören und da sollte man nicht´s gegen machen,kann man eigentlich auch nicht wirklich:)
Ich würde mich auch freuen wenn es weitere Folgen von Bonnie geben würde!
Und die Idee mit dem Buch wurd ich mir mal ernsthaft überlegen.Das wird bestimmt ein Verkaufsschlager!Du kannst echt super schreiben!
 
Flauschi, Du Liebe,
es wird weitere Bonnie-Geschichten geben. Ein nächstes Thema wird sein: Bonnie und die Liebe. Erstens wird sie bald vermutlich zum ersten Mal heiss, zweitens hat sie hat einen Verehrer, einen Pudel. - Fühl Du Dich lieb von mir gedrückt!

Lieber Patrick,
dein Beitrag hat mich gerade sehr berührt, vor allem weil ich kurz zuvor in der Galerie noch das Hundefoto von Spike betrachtet habe. Dieser Blick! Das muss ein ganz, ganz toller Hund gewesen sein, und ich werde traurig mit Dir.
Oh echt, ich drücke Dich ganz, ganz fest, über diesen Verlust hinwegzukommen!
Ich habe aber auch das Bild von Deinem süßen Kind gesehen, mit dem kleinen schwarzen Hundi - ist da nicht auch Labbi mitdrin?
Ich denk, Du/Ihr habt da schon einiges auf der Brust, was Ihr im Moment alles stemmt.
Ich wünsche Dir genau die Kraft, die Du hierfür brauchst! - Und trotz aller Aufgaben, einen Frohsinn für jeden neuen Tag.
Liebe Grüße,
Geli:kuss1:
 
Ich habe aber auch das Bild von Deinem süßen Kind gesehen, mit dem kleinen schwarzen Hundi - ist da nicht auch Labbi mitdrin?
Ich denk, Du/Ihr habt da schon einiges auf der Brust, was Ihr im Moment alles stemmt.

Hallo Geli,
der schwarze ist Spike als Welpe und er liebte meine Tochter über alles.
Die beiden haben immer zusammen geschmust,sich ihr Spielzeug geteilt, Sandy wahr sogar der Meinung sich mit dem Dicken Ihre Kekse zu Teilen wenn wir mal nicht geschaut haben.Dieser Hund wahr ein Traum!Und ich könnte mir nie wieder ein Labbi kaufen weil ich immer Spike in Ihm sehen würde.Ich habe noch bei keinem Hund so schwer daran getragen.Auch Sandy,wenn sie einen schwarzen Labbi sieht ist sie ganz aufgeregt und ruft " aik " für Spike.
Meine Tochter wird jetzt 2 Jahre alt.Jetzt hab ich Luna,die kleine Maus auf den Bildern.Sie hat sich prächtig entwickelt und steht dem Dicken in nichts nach.Sie legt herforagende Leistungen auf dem Platz nieder,ist ausgesprochen lernwillig.Sie ist Spike in Schäferhund Mädel.Was mir auch unheimlich über den Verlust hinweghilft.Allerdings kann und soll sie Spike nicht ersetzen,Spike ist Spike.
 
Lieber Patrick, :)

du bist ja auch eine alte Nachteule, gell?
Ich kann das gut nachvollziehen, wie es Dir geht mit Spike! Und das Du denkst, er ist unersetzbar für Dich. Aber es kommt manchmal doch anders als man denkt. Ich glaube inzwischen, dass es bei Tieren vielleicht auch eine Art Seelenwanderung gibt.... denn mir ist folgendes passiert:

Als dritten Hund nach einem Mischling und einem Beagle, hatte auch einen über alles geliebeten Labrador, die Lucy.
Lucy war hier im Ort wortwörtlich bekannt wie ein "bunter Hund", weil sie absolut ruhig immer frei bei Fuß ging und dabei ihre rote Leine im Maul trug. Oder einen Einkaufskorb, oder auch mal einen Blumenstrauß.
Die Leute nannten sie "Lady Lucy", wegen ihrer ausgeglichenen, liebenswerten, wohlerzogenen Art. Sie wurde hier im Dorf sehr geliebt.
Na, und ich muss Dir ja nichts sagen, über die persönliche, tiefe Bindung, die man zu einem wahren Hundefreund haben kann. Sie starb am 16. Dezember 2004 in den frühen Morgenstunden in meinem Arm.

In der Folge war ich überzeugt, ich könne nie wieder einen Hund lieben.
Ich wollt auch keinen mehr haben. Bis ich wegen einer Pferdegeschichte in dieses Forum kam. Bis Sina, die nicht mehr hier schreibt, mich in ein anderes Forum lockte. Dort wurden Hunde aus Tierasylen aus dem Mittelmeerraum angeboten. - Ich wollte immer noch keinen neuen Hund. Habe mir nur mal unverbindlich die Fotos angeschaut, grübelte darüber nach, ob ich vielleicht mal einen Pflegehund nähme??? Ich grübelte, bis ich auf Seite 250 des Zergportals angekommen war. Dort schaute mich ein blonder, kleiner, trauriger Labrador an, und sie sah genauso aus wie Lucy!

Da war klar: das ist MEIN Hund!
Ich natürlich sofort da angerufen - aber: der Hund war schon vergeben.
Na - und einen anderen wollte ich nicht.

Zwei Tage später erreichte mich ein neuer Anruf der Tierschutzorganisation, die Famile die mein Kind haben wollte, sei durch die Tierschutzprüfung gefallen, ich könne die Kurze jetzt haben.

Dann: Formalitäten hin und her, ich bekam auch Besuch vom Tierschutz, die Sache zog sich. Endlich ein Anruf am 14. Dezember 05, ich könne Hundi am 15. des nachts in Düsseldorf am Flughafen abholen. So kam Bonnie an Lucys Todestag, fast bis auf die Stunde genau, bei mir zu Hause an.
Und was tat mein kleiner Bonniehund bereits am nächsten Morgen, bei allerersten Ausgang? Sie beharrte darauf, die rote Leine im Maul tragen zu wollen, und ging stolz damit spazieren! - Noch bevor wir aus dem Haus heraus waren hatte sie "sitz" gelernt, und draußen auf dem Feld, mühte sie sich sichtlich, bei Fuß zu gehen! - Ich sag' Dir, mir ist fast gruselig geworden.

Dann habe ich mich aber entschieden, Bonnie als einen anderen Hund zu sehen, was sie ja auch ist.
Jedes Wesen muss die Freiheit haben, sich seinem eigenen inneren Gesetz gemäß zu entwickeln, ohne das da ein Geist der Vergangenheit im Hintergrund steht. Dachte ich.
Es ist auch ein riesen Unterschied, ob du jahrelang einen alten Hund hattest, der schließlich stirbt, oder so ein frisches, tollkühnes, junges Küken. So war für augenfällige Unterschiede gesorgt - wenn man sich auch plötzlich wieder erinnert, dass der alte Hund in seiner Kinderzeit auch jede Menge Schabernack getrieben hat. - Und Lucy war auch nicht so wasserverrückt wie Bonnie.

Und trotzdem dachte ich gestern noch: Bonnie wird Lucy jeden Tag ähnlicher.

Es gibt nach wie vor sooo verückte Parallelen, Sachen, die Bonnie eigentlich nicht wissen kann! Wie, wir besuchen mit meiner Mutter in einer anderen Stadt zum ersten Mal ein Lokal, in dem wir oft mit der Familie und Lucy essen waren.
Bonnie war noch nie dort. Weil aber vor dem Lokal in einer vielbelebten Straße jetzt eine Bausstelle ist, lasse ich Bonnie mit ihrer roten Leine im Maul frei laufen, nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen sind. Sie lauft freudig vor, an ein einigen Restaurants und Läden vorbei, und steuert zielstrebig UNSEREN Restauranteingang an. Läuft die Treppen hoch, und wartet schwanzwedelnd vor der Tür. - Da ist mir wieder ganz seltsam geworden.

Oder: Lucy hatte die schlechte Angewohnheit, Schuhe zu verschleppen.
Sie machte den Schuhen nix, trug sie nur liebevoll irgendwo hin, so dass man vor jedem Weggehen im Prinzip den einen Schuh, den man von einem Paar noch hatte, hochhalten musste, und dem Hund sagen: "Lucy, such den zweiten Schuh!" - Was dann auch prompt erfolgte.
Weil mich das aber ein bisschen genervt hat, habe ich Bonnie von vorn herein von Schuhen ferngehalten. Sie darf sie nicht nehmen, nimmt sie auch nicht. Punkt.
Aber eines Abends, ich hatte Fieber und war krank, sagte ich zu Bonnie: "Du, ich kann heute eigentlich nicht mehr mit dir gehen, was hältst du davon, wenn du deinen Haufen mal ausnahmsweise im Garten machst?"
Was macht Bonnie? Sie schaut mich an, geht ins Schlafzimmer und holt einen meiner Draussenschuhe, die ich immer anziehe, wenn wir spazierengehen. Ich war so verblüfft!
Dann habe ich den Schuh genommen, und nach etwas Schlucken eher scherzhaft gesagt: "Okay, wenn du mir den zweiten Schuh holst, gehe ich mit dir!"
Ich habe es nicht geglaubt!!! Bonnie hat dieses Kommando noch nie gehört! - Sie dreht sich auf dem Absatz um, und bringt mir den zweiten Schuh!

Das sind so Sachen, da weiß ich echt nicht, was das ist. - Zufall? Rasseähnlichkeit?
Ich weiß es nicht. Ich habe mich jetzt innerlich entschieden, dass ein Teil Lucy in Bonnie einfach drinsteckt.
Es gibt ungeheuer viele Ähnlichkeiten, wo sie etwas so ungeheuer schnell lernt, als wüsste sie es bereits. Wie, ruhig frei unter dem Tisch liegen im Restaurant. Du, ich musste ihr das gerade einmal sagen! Wie auf der Rückbank sitzen im Auto, und dort sitzenbleiben! - Allerdings hatte sich Bonnie im Gegensatz zu Lucy einen Platz in meinem Bett erobert, aber auch das hat nachgelassen, sie kommt nur noch morgens rein, wenn ich es ihr erlaube.
Also, es gibt Unterschiede, und doch verblüffende Gleichheiten.
So liebe ich jetzt in diesem neuen Hund meinen alten ein Stück weiter.

Deshalb sei getröstet, Patrick. Es kann es durchaus sein, dass der Spike auf irgendeine Weise wieder zu dir zurückfindet. Ich wünsche es Dir.

Liebe Grüße,
Geli:kuss1:
 
Meine liebe Geli, mein lieber Patrick.
Gewisse Ähnlichkeiten in dem "neuen Tier" ( entschuldigt meine Ausdrucksweise, mir fiel nichts besseres ein ) sind für mich Geschenke des Himmels.
Ich meine das ganz ernst.
Ich sehe, dass unsere Leonie Eigenheiten hat, die nur unser Merlin hatte, wenn sie z.B. genauso wie er "schnattert", so springt mein Herz vor Freude.
Ich weiß, das Merlin im Regenbogenland ist und das Leoniechen Leonie ist, aber wenn so etwas passiert so denke ich mir oft:"Na, Merlinschatz, hast du mir in Leoniechen einen Seelentröster geschickt und sagst du ihr"Komm, schnatter mal, die Dosis freuen sich dann wie doof"?"
Für mich ist das Leben nach dem Tod nicht vorbei.
Und wenn es mich übermannt und ich traurig werde, tröstet mich der Gedanke, dass ich ihn wiedersehen werde, meinen ritzeroten Schmusebär.
Fühlt euch gedrückt, gerade du, Patrick, bei dir ist es noch so nahe mit dem Verlust....wir sehen bestimmt all unsere lieben Tiere wieder.
 
Es währe schön wenn ich meinen Dicken wiedersehen würde!
Ich hatte die Tage ein sehr seltsames Ereigniss was ich eigentlich bis jetzt keiner besonderen Bedeutung zugeschrieben hatte.Ich saß bei mir im Büro, es war 22:30 und ich machte gerade die Lohnabrechnungen für meine Mitarbeiter fertig.Meine wahr schon am meckern weil ich den ganzen Tag schon im Büro saß,Steuerunterlagen für das Finanzamt,Einnahmen-Ausgabenaufrechnung,Lohnabrechnung,Rechnungen schreiben,Angebote schreiben usw. Ich lehnte mich zurück und ließ die Arme seitlich am Stuhl baumeln.Da Stubste mich jemand an die Hand.Ich dachte Luna hätte sich heruntergeschlichen ohne das ich es bemerkt habe.Das macht sie gerne.
Ich sagte " Ja, Luna ich hör auf, wir gehen jetzt schlafen!" Schaute nach unten und.....................nichts,da war nichts!Ich war mir jedoch hundert Prozent sicher das mich eine Hundeschnauze angeschubst hat,so wie Spike es immer gemacht hat.Und die letzte Runde ging ich immer um 22:30 mit Ihm!
 
Meine liebe Geli!
Ich schaue und warte auf eine neue Bonniegeschichte.........ach, wäre das schön!
Vielleicht findest du mal die Zeit, mich und viele andere würde es sehr freuen!
Für dich :kuss1:
Und Bonniekind :kuss1:
 
Oki, für Flauschi und alle die es mögen, eine neue - nur kleine - Bonnieepisode.
Ich packe hier auch gerade mal die Blumentopferlebnisse rein, dass alle Geschichten beisammen sind.
:kuss1:
Und drück Euch lieb,
Geli

Bonnietagebuch, 24.April 06

Missverständnisse

Ein wenige Monate altes Hundi weiß ja noch nicht viel von der Welt, aber es hat doch das Bestreben, alles so gut und richtig zu machen wie es ihm möglich ist. - Sofern es begreifen kann, um was es überhaupt geht.
Und das ist im Menschen-Zivilisationsalltag des Jahres 2006 nicht immer einfach.

Wie berichtet, gilt eine große Leidenschaft meines Kiddies dem Spielen mit leeren Plastikblumentöpfen. Bonnie ist ja mitten im Winter angekommen, da gab es die im Garten an bestimmten Sammelecken zuhauf. Niemand hat sie getadelt wenn sie sie nahm, und sie konnte sich wunderbar damit vergnügen.
Es war Winter, die Gartenbeete waren leer, keine blühende Staude hinderte Hundis Schritt, kein Verbot ihre grabende Nase.

Aber nun ist Frühling.
Ganz auf einmal ist er dieses Jahr hereingebrochen! Aus den sonst leeren Erdflächen recken sich die saftigen Triebe der Iris, die filigranen der Akelei, die rötlich-kräftigen der Pfingstrosen.
Auf einmal gibt es eine neue Order in Bonnies bisher sorgenfreiem Gartenleben: "Raus aus dem Blumenbeet!"
Blumenbeet? - Bonniehund weiß damit eindeutig nichts anzufangen. Blumenbeet....?
Ich versuche das mit ihr auch in der Reihenhaussiedlung zu üben, in der wir abends jetzt öfter an der Leine spazierengehen.
"Nein Bonnie, du läufst da nicht rein! Das ist ein Blumenbeet - da darfst du nicht Pipimachen."
Aufschaut Bonnie. - Blumenbeet????

Und auf einmal gibt es neue Plastikblumentöpfe im großen Garten! Welch ein beglückendes Geschenk für mein Hundi! Bonnie hatte sie zunächst gar nicht gesehen, denn sie standen an ganz neuen Stellen - nämlich dort, wo Frauchen die darin enthaltenen Frühjahrsblüher hinpflanzen wollte.
Ich war eigentlich auch recht beglückt, weil Süßie sie einige Tage lang nicht zur Kenntnis zu nehmen schien. So wähnte ich die Blümelein in gewisser Sicherheit...
Na, das muss sich abrupt geändert haben, nachdem Bonnie den ersten Topf gefunden hatte, und danach war es für sie wohl wie Ostereiersuchen: Oh schau, da ist ja noch einer! Also hat Bonnie die Pflanzen glücklich ausgetopft, zerpfückt, zerfeudelt, und sich dann an den Plastikbehältern müde gespielt. Nur eine Palette Stiefmütterchen hat sie übriggelassen, vielleicht weil sie Töpfe da nicht so einfach rauskriegte.
Aber ich wusste von ihrem Tun zunächst nichts. Kam also arglos in den Garten und vermisste zuallererst die pinkfarbene Nelke, die ich probeweise neben der tiefblauen Vogeltränke dekoriert hatte. "He Bonnie, wo ist denn meine Blume? - Ich habe hier doch eine Blume hingestellt?"

Hundi betrachtet mich mit schiefgehaltenem Kopf. Was will die Mama bloß? - " Na, die Blume! Wo ist sie? Hier hat sie doch gestanden! - Bonnie, such die Blume!"

Bonnie bleibt wo sie ist. Interessierter Blick. Sie versteht in keinster Weise, was ich meine. - Blume, Frauli? Noch nie gehört. Haben wir damit schon mal gespielt?
Ich muss sagen, ich bin etwas säuerlich. Diese rosa Nelke, sie sah so schön aus neben dem Blau der Keramikschüssel! Ich suche den Rasen ab. - "Na, da ist ja die Blume! - Oh, ganz zerissen ist sie! Bonnie, du darfst doch keine Blumen kaputtmachen! " Ich halte das zerfeudelte Grünzeug in die Höhe. " Meine schöne Blume! Neeeein!"

Hundi zieht die Schultern hoch und schleicht schuldbewusst ins Haus, nicht ohne mir vorher noch einen langen, fragenden Blick zugeworfen zu haben.
Nun fühle ich mich schuldbewusst. Wie sollte Bonnie das auch wissen? "Bonnieli, komm her, ich erkläre es dir! Komm, ich zeige dir mal, was Blumen sind!"
Die zerrupfte Nelke in der Hand eile ich hinter ihr her. Bonnie sieht nur die Nelke und ergreift die Flucht. Ich sehe nur noch Schwanz, Rücken und laufende Beine. Kiddie verzieht sich eiligst in ihr Bonniebett, plumpst nieder und macht die Augen zu. So.

Manche Leute haben bessere Hunde als sie verdienen, denke ich noch, während das Telefon zu läuten und das Faxgerät nachdrücklich zu örgeln beginnt. - Dringender, sofortiger Rückruf erwünscht! - Auftragsarbeit. Arbeitsalltag. Ich bin beschäftigt.

Es ist später Abend. Wir haben gegessen, wir sind zum letzten Mal spazieren gewesen, Bonnie will noch mal in den Garten. Alles ist still. Ich lese meine heutigen e-mails. Leise trottet mein Kind herein, stupst mich am Knie. Ernster Blick aus brauen Hundeaugen. Was trägt mein Kind dabei ganz vorsichtig an der Krempe im Maul? - Einen kleinen Plastiktopf, das Stiefmütterchen unbeschädigt noch drin.
Sie legt den Topf vor meine Füsse. Was bewegt den Hund, das zu tun? Ich bin ganz gerührt. "Ach Bonnieli, so habe ich das auch nicht gemeint! " Ich drücke und kuschle sie. "Morgen werde ich dir erklären, was Blumen sind!"

Frühstück! Süßie ist im Garten. Nach einiger Zeit kommt sie wieder herein, und bringt behutsam den nächsten unbeschadeten Stiefmütterchentopf herbei! Legt ihn vor mir ab.

Nun ist es wirklich Zeit für eine Unterrichtstunde!

Ich gehe hinaus. Nehme einen gefüllten Blumentopf mit einer Christrose in die Hand, und halte sie Hundi vor die Nase. "Schau, dies ist eine Blume."
Bonnie sieht mich nur verzweifelt an, hört das Wort "Blume" - und gibt Fersengeld. Läuft rein ins Haus, die Ohren angelegt stapft sie in Richtung Bonniebett. Ich strebe hinterher, in der anderen Hand nun einen leeren Blumentopf. "Bonnie, jetzt guck doch mal: Dies ist eine Blume ", - linke Hand hoch - " Und dies ist ein Plastiktopf." - rechte Hand hoch.
"Hier, ( linke Hand) mit Blumen sollst du nicht spielen - aber dieser leere Topf ( rechte Hand), das ist für dich! Damit kannst du spielen soviel du willst!" Ich gebe ihr den Topf. Bonnie ist entzückt und wirft ihn glücklich in die Luft. Ich fange ihn und werfe zurück. Nun ist die Kleine auch wieder bereít, mit mir in den Garten zu gehen.
Ich baue alle Töpfe in denen Erde und Blumen sind in einer Reihe auf. "Dies sind Blumen! Hier gehst du nicht dran! Nein, nein!" Ich sammele jede Menge leere Töpfe im Garten auf und stelle sie daneben.
"Dies sind Töpfe, und die sind für dich! - Hier, das sind alles Bonnietöpfe!" Hundi wedelt. Offensichtlich hat sie schon begriffen. Sie betrachtet stolz den Reigen leerer Plastikgefäße, stupst sie mit den Pfoten durcheinander, den eingetopften Blumen schenkt sie keinen Blick. Greift dann das allerkleinste Töpfchen mit dem Maul, was sich über ihre Nase schiebt wie eine Karnevalsverkleidung, und beginnt ausgelassen damit über die Wiese zu hoppeln.

Ich habe die Blumen seitdem so stehengelassen ( kam einfach nicht dazu, sie einzupflanzen), und bis jetzt hat Bonnie sie noch nicht wieder angerührt. Unterscheidet sie da jetzt?

Ich bin aber sehr berührt und betroffen, wie sensibel und verstehen wollend mein kleiner Hund doch ist.
 
Oki, hier erst kommen die neuen Episoden, weil der Browser meine Wörter mitzählt und längere Storys nicht will....


Bonnietagebuch 17.Mai 06

Schönheit

Was habe ich einen hübschen Hund! Das Näschen ist dunkelrosa, die Augen dunkelbraun, das Fell fast weiß, und weil sie dauernd badet, sieht es SEHR sauber aus. Mit der roten Leine im Maul, wirkt der Hund mitunter wie Erdbeeren mit Schlagsahne.
Na, gestern waren wir zusammen in einem großen Kaufhaus, in der Wäscheabteilung. Bonnieli trug ihre rote Leine und ging artig bei Fuß.
Aber es war doch recht voll, und irgendwann musste sie sich zwischen zwei älteren Damen hindurchzwängen. Ein Bonnieöhrchen war nach hinten geknickt, so dass das Innere fein rosa und weißhaarig schimmerte. Ob es daran lag? Keine Ahnung. Jedensfalls, die eine Frau guckt verblüfft den Hund an, dann mich, und sagt: "Oh! - In Perwoll gewaschen?"


Arme Bonnie! 18.Mai 06

Als mein Hund kam, hatte sie nie vorher Pferde oder Kühe gesehen. Von daher war sie nun sehr neugierig! Hielt aber auch angstvoll Abstand von den großen Tieren, schnüffelte sozusagen auf fünf bis drei Meter Entfernung, die vorsichtige Gute.

Bis wir eines Tages einem Nachbarn mit seiner schönen Kutsche und seinen hübschen Pferdchen auf einem engen Waldweg begegneten. Ich rief schon von weitem: "Vorsicht, mein Hund kennt noch keine Pferde!" Weil ich nicht wusste, wie Bonnie in dieser Enge reagieren würde. Also hat der Nachbar die Kutsche angehalten und uns herankommen lassen. Hat auch gesagt, seine Pferde seien freundlich und hätten keine Angst vor Hunden, Bonnie dürfe ruhig schnuppern. Na, das hat Bonnie auch getan. Und die Pferdchen haben ihre Köpfe gebeugt und an Bonnies Gesichtchen zurückgeschnuppert, und haben sie dann ruhig ihre Beine beriechen lassen.
Soweit - so gut.

Blöderweise hat Bonnie aus dieser Begegnung mitgenommen, dass Pferde nette Tiere sind.
Und hier gibt es Pferde und Kühe zuhauf! Also ist Hundi, zu meinem großen Entsetzen, beim nächsten Spaziergang zu zig Pferden auf die Koppel gesprungen, um mit ihnen zu spielen! Ich stand am Rand und schrie vor Entsetzen.
" Bonnie, komm da raus!" - Nix. Kleiner Wuff war voll vergnügt, und diese Pferde haben sogar mitgemacht!
Anderer Tag, andere Spazierroute, neue Pferde. Und Kühe. Wieder rennt mein Hundi mitten unter sie. Na, ich immer gewarnt! Aber junge Kühe sind ja auch so was von neugierig, sie wollen gerne mit einem kleinen Hund spielen!
Und Bonnie schlug alle meine Warnungen in den Wind! - Jedesmal war ich wieder heilfroh, wenn ich sie mit dem Quietschen ihres Lieblingsballes von den Weiden locken konnte.

Eines Tages, es ist schon einige Wochen her, kamen wir in die Nähe einer neuen Koppel, darauf waren Zwergponys. Na, das war was für Bonnieli! Die rannte direkt hin. Und Bonnie war was für die kleinen Ponys, die kamen hellen Scharen herbeigelaufen, um den Hund anzugucken. Hier hatte ich weniger Furcht, und es war auch ein Holzzaun um die Koppel, unter dem Hundi nicht so leicht hindurchkriechen konnte. Trotzdem bin hinter ihr her geeilt und habe gerufen.
" Bonnie, komm! Lass es ! Komm da weg! Es ist gefährlich! - Bonnie, da ist ein Stromdraht, gerade in Höhe der Ponynasen! Bonnie!!!!!" - Zu spät.

Lautes Quieken zeigt, dass Hundi mit der Schnauze an den Draht gekommen ist. Sofort ist sie an meinen Beinen, kuschelt sich jammernd an meine Waden, ihre zurückgeworfenen Blicke zeigen, dass Schuld an diesem vermaledeiten Schmerz eindeutig die Pferdchen sind! "Fiep, fiep, wein, jammer, fiep!"
"Ach, du arme Bonnie!" Niedergekniet, Hundi in den Arm genommen. Küßchen. Langsam fasst sie sich wieder.
Diese doofen Pferde! scheint sie zu denken, hier will sie nun nicht mehr spazierengehen. Sie will an die Leine und in die Gegenrichtung laufen. So.

Gestern trafen wir wieder auf eine Ponykoppel. Ich habe an die Geschichte gar nicht mehr gedacht, war fröhlich, hab die Ponys gestreichelt, die neugierig ans Gatter kamen, bis ich sah, dass Hundi einen Sicherheitsabstand von 3 Metern zum Zaun hielt. Dort schien eine für mich unsichtbare Grenze zu verlaufen.

Heute gingen wir einen ganz neuen Weg. Bonnie war vorgelaufen, die Leine im Maul. Vor einer Wegbiegung stand sie auf einmal, drehte sich zu mir um und wartete. Dann suchte sie die Nähe meiner Beine und ging sauber bei Fuß, immer wieder meinen Blick suchend. Was war? Hinter der Kurve lag links eine Weide mit Kühen und rechts eine mit Pferden!

Ich habe sie erst sehr gelobt, wegen des selbstständigen bei Fußgehens, denn das Malheur was uns da erwartete kannte ich ja zunächst noch nicht - und dann habe ich versucht ihr zu vermitteln, dass sie bei mir sicher sei. Habe der kleinen Bangebüchs, die das Bestreben zeigte zurückzulaufen, schließlich die Leine aus dem Maul genommen, und selbst gehalten, was sie mit Erleichterung annahm.
Und in dieser engen Sicherheit haben wir dann diesen grusig-grausamen, schrecklich-fürchterlichen Engpass zwischen Kühen links und Pferden rechts hinter uns bringen können. Ein Parcour, den man nur mit Mamas Hilfe und angelegten Öhrchen bewältigen konnte. Denn auf dem engen Weg ließ sich kein genügend größer Sicherheitsabstand gleichzeitig zu beiden Zaunseiten herstellen. Aufatmete mein Kind, als die Strecke zu Ende war. Sprang fröhlich mit allen vieren in die Luft, und wollte wieder alleine laufen.
 
Ich liebe deine Bonniegeschichten....da gehe ich mit, Bilder laufen vor meinem inneren Auge ab.............einfach nur eine Freude!
Danke Geli!:kuss1:
Und natürlich danke Bonnie!!:kuss1:
 
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Hi! Diese Geschichte gehört auch in den Zeitraum Ende April, Stichwort : Missverstandnisse.
Zu "Missverständnissen" gibt es noch zwei Geschichten, die aber noch unfertig in diesem Rechner schlummern.
Aber jetzt schiebe ich diese schon mal nach.



Missverständnis, das zweite 24.04.06


Paul ist fort, oder: Die Vandalen kommen!

Es ist Nacht, kurz nach 12, dunkel. Süßielein will noch mal in den Garten. Da war sie schon zig mal die letzte Stunde. Unruhig war sie, lief heraus und herein. Jetzt gebe ich ihr ein getrocknetes Schweineöhrchen, das mag sie in der dunklen Geborgenheit des Apfelbaumes zernagen. Denn Kauen beruhigt.
Ich sitze am Pc und lese meine mails. Alles ist ruhig.
"Wuff, wufff! ...Wuff, wuff, wuff!" Bonnies fast hysterisches Gebell durchbricht die Stille.
Und schon kommt sie erschreckt hereingelaufen, das Öhrchen im Maul, bis zum Ersticken japsend und bellend. Sucht zunächst Aufmerksamkeit bei mir, um sich dann, nachdem ich reagiert habe, demonstrativ hinter dem Esstisch samt allen Stühlen zu verstecken, und von dort aus die Flurtür anzugeifern.

Vorbei ist meine ersehnte Ruhe, es wird keine geben, wenn ich nicht handele.
"Ist gut, Bonnie. Ich verstehe. Irgendwas ist im Garten. - Ich komme mit raus und sehe es mir an, in Ordnung?"
Mein Bonniehund läuft mutig vor, hinein in die tiefe Dunkelheit, leise und gefährlich wuffend, das Schweineohr nach wie vor im Maul. Es sträuben sich ihre Nackenhaare im Schein meiner Taschenlampe. - Sonst ist nichts zu sehen. Kein Mensch auf der Straße, kein Igel am Boden, keine Katze. "Hier ist nichts, Bonnie! - Alles in Ordnung!"
Bonnie knurrt tief und vernehmlich. "Wuff! Wuff, wuff, wuff! - Knurrrrr!" Und dann höre ich es auch.
Fast unhörbar, weit, weit entfernt, bellt ein Hund. Genauso hysterisch wie Bonnie, wenn nicht noch 100 mal aufgeregter! - Keine Ahnung, was er erzählt, aber das was er durch seine Geräusche vermittelt, muss die mittlere Katastrope sein. Bonnie versteckt sich hinter meinen Beinen, bellt und wütet von da aus hervor. Sie benimmt sich, als sei das Heer Dschingis Kahns im Anmarsch, mitsamt allen blutrünstigen Mongolenfürsten, wobei es ihr, wie ich aus ihrem Benehmen schließe, doch auch weitgehend um ihr Schweineöhrchen geht.
"Pass auf Bonnie, wir gehen jetzt rein - und machen die Tür hinter uns zu. Niemand kann hineinkommen, und du kannst unbesorgt dein Leckerchen fressen, ja?" Hundi eilt sofort begeistert voraus ins Haus, und beobachtet schwanzwedelnd, wie ich die Türen schließe.
Aber die Gefahr ist noch nicht ausgestanden. Meine Hündin kann sich nicht abregen, sie hört eindeutig Dinge, die ich nicht höre. Vergeblich sucht sie eine ruhige Stelle in der Küche, im Wohnzimmer, im Arbeitszimmer. Während sie in Richtung auf die angelehnten Fenster knurrt und tobt, wird das Schweineöhrchen trotz meines Trostes in aller Eile hastig herunter geschlungen, unterbrochen von Gebell. Erst danach tritt Ruhe ein. Zu meiner Überraschung verzieht sich mein Hundi in das letzte Zimmer unserer Wohnung, in Pauls Schlafzimmer, der heute nicht zu Hause ist, wo sie aber sonst nie schläft.
Endlich Ruhe. Oaaahh! Erleichtert, dankbar bin ich. - Und was sollte dieses ganze Theater jetzt bedeuten? Ich kratze mich am Kopf.

Gibt ja Leute, die meinen Ausserirdische seinen für dergleichen zuständig. Oder eine unsichtbare Gefahr, die leise über der ahnungslosen Stadt heraufzieht, nur die Hunde bellen... denn sie haben den 7. Sinn.... wie im Horrorfilm.
Aber mir drängt sich langsam, ganz pragmatisch, der Gedanke auf, das es etwas mit Paul zu tun hat. Meinem großen Sohn, der heute - für Bonnie - zum allerersten Mal nicht zu Hause ist, während er sonst abends gegen 11 immer von der Arbeit heimkommt. Denn Paul hat jetzt Urlaub und nutzt die Nacht zu seinen Gunsten. Und hatte Bonnie nicht auch schon auf ihn gewartet? Ja natürlich, sie war seit elf ständig in den Garten gelaufen, allein um am Tor die Nase durch die Stäbe zu stecken. Und klar, sie hatte ja auch schon vorher auf jedes Geräusch auf der Straße reagiert! Und genau auch deswegen war sie herausgelaufen, aufmerksam jeden Laut registrierend und wartend!
Und nun hatte Bonnie eine gewaltige Buschtrommel erreicht, die ihr zu erzählte, dass das Ausbleiben Pauls etwas mit dem Überfall der Vandalen auf der anderen Seite der Stadt zu tun hat. Höchste Gefahr für Leib, Leben und Schweineöhrchen! So ähnlich, mutmaße ich, wird es gewesen sein. Es muss da eine Verbindung geben in ihrem Kopf, zwischen dem schlimmen, entfernten Hundegebell draussen und dem Fortbleiben Pauls.
So ein Hund möchte sich veränderte Sachverhalte vielleicht auch irgendwie erklären? - Und hat er dazu eine andere Möglichkeit als zu lauschen und aufmerksam die Augen aufzuhalten, um sich einen Reim darauf zu machen? - Wohl kaum.
 
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