Juggins sollte getötet werden....

ReniW

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11 August 2005
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JUGGINS SOLLTE GETÖTET WERDEN!!

Juggins ist ein knapp zweijähriger, wunderschöner Kater, der (wahrscheinlich von Touristen angefahren) auf einer Straße in Kreta aufgelesen und in das private Tierheim einer Engländerin auf Kreta gebracht wurde. Dort wurde er von einem griechischen Tierarzt versorgt.
Im Oktober letzten Jahres war Frau Dorothea Heaton aus Deutschland im Tierheim, um zu helfen und hat Juggins gesehen. Er bewegte sich draußen im eingezäunten Areal frei, hatte aber hinten seitlich eine Wunde, die immer wieder aufging und schon von Maden befallen war. Die Leute vom Tierheim meinten, man müsse ihn wahrscheinlich leider einschläfern lassen. Er war aber so lebenslustig, verspielt und so dankbar für jede Aufmerksamkeit, dass sich Frau Heaton damit einfach nicht abfinden konnte. Daraufhin wurde Juggins zur Tierklinik der Arche Noah Kreta gebracht. In der Klinik wurde er geröntgt, es konnten aber keine Verletzungen festgestellt werden. Die Tierärzte meinten, es wäre eine Nervenverletzung, die sich evtl. auch noch bessern könnte. Er wurde dann dort geimpft, kastriert und wegen seiner Wunde antibiotisch behandelt. Er verbrachte zwei Monate in der Klinik, bevor er wieder ins Tierheim zurückkam. Dort konnte man ihm leider nicht die Pflege zukommen lassen, die er eben unbedingt brauchte.
An Ostern dieses Jahres hat sich Frau Heaton entschlossen, einen Transport nach Kreta mit Hilfsgütern durchzuführen und auf dem Rückweg einige Tiere mitzunehmen, unter anderem Juggins.
Seit seiner Ankunft in Deutschland war er bei Frau Anette Gieß in der Nähe von Stuttgart auf der Pflegestelle, was jedoch auf Dauer nicht optimal wäre. Sie hat immer wieder Pflegehunde und -katzen zur Vermittlung, ist selbst sehr oft in Sachen Tierschutz unterwegs, so dass er zwar ordentlich gepflegt wurde, jedoch auch zwangsläufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhalten konnte und auch oft alleine war. In Deutschland wurde er nochmal dem Tierarzt vorgestellt, der Physiotherapie vorgeschlagen hatte, was Frau Gieß auch mit Hilfe einer Physiotherapeutin, die extra ins Haus kam, durchgeführt hat.
Es ergab sich, daß Juggins zur Vermittlung auf einer Internetseite stand: www.luna-hilfe.de; es ergab sich, daß Frau Renate Wimmer aus Schleinbach in der Nähe von Wien dies gelesen hat, da sie schon seit Jahren behinderte Katzen betreut und auch schon Erfahrung mit einem querschnittgelähmten, inkontinenten Kater sammeln konnte. Und so kam es, ein paar Telefonate und es stand fest, Frau Gieß setzte sich ins Auto und brachte Juggins zu Frau Wimmer nach Schleinbach. Dort genoss er eine schöne Woche mit Gartenausgang (unter Aufsicht) und Schmusestunden im Bettchen, leider aber wurde Juggins krank. Frau Wimmer tat alles daran, daß ihm schnell geholfen wurde, so fuhr sie mit Juggins ins Tierspital nach Wien, um die bestmöglichste Behandlung für Juggins zu erzielen. Er hatte einen Harnstau und eine starke Verstopfung. In der Zeit saß Frau Wimmer nahezu Tag und Nacht vorm PC, las im Internet nach, was es noch zu tun gäbe, fuhr in Apotheken, um spezielle Pflegeprodukte und Ernährungshilfen zu kaufen, holte und verglich Futtermittel, damit Juggins nach seiner Rückkehr optimal versorgt werden würde.
Doch dann geschah das Unfassbare: man orderte im Tierspital den Amtstierarzt, der eine Gratwanderung zur Tierquälerei entdecken wollte. Ja, man drohte ihr selbst damit, eine Woche nach der Entlassung zu einem Kontrolltermin zu erscheinen und dann den Amtstierarzt über Juggins´ Weiterleben entscheiden zu lassen.
Juggins ist ein sehr temperamentvoller, kleiner Kater. Man darf nicht vergessen, was er in seinem kurzen Leben schon durchgemacht hat: Straßenkätzchen auf Kreta, Unfall, Aufenthalt im Tierheim, Aufenthalt in der Tierklinik, wieder Aufenthalt im Tierheim, dreitägiger Autotransport von Kreta nach Stuttgart, dreimonatige Pflegestelle, dann Autofahrt von Stuttgart nach Wien, wieder neue Umgebung, neue Katzen. Er ist behindert, ja, und dadurch ist seine Lebenserwartung begrenzt, Aber hätte nicht gerade dieser Kater ein Recht auf eine letzte, schöne Zeit, in der er diese Vergangenheit ablegen könnte und glücklich sein?
August 2005: Aufgrund vieler Interventionen konnte das Schlimmste verhindert werden, Juggins wird nun wöchentlich bei einem TA des Vertrauens vorgestellt und Harn und Kot kontrolliert, die Medikamente und TA-Kosten gehen ins Unermessliche, Juggins hat einen Rollwagen aus den USA bekommen und auch speziell angefertigte Höschen, damit sich die Beine aufgrund der Rutscherei nicht so aufkratzen, leider (Gott sei Dank für Juggins) ist Frau Wimmer zur Zeit arbeitslos und könnte jedweilige Unterstützung brauchen; BLZ: 60000, Kontonummer: 6010018. lautend auf: Renate Wimmer. Ich danke im Voraus im Namen von Juggins.
 
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Hallo Reni,

ich bin sehr am Zweifeln, ob das nicht falsch verstandene Tierliebe ist, was mit dem Kater dort bisher veranstaltet wurde. Ich glaube schon, dass die Lebensfreude, so man einem Tier eine solche unterstellen will, doch davon abhängt, dass es nicht gequält wird und dass es sich artgerecht fortbewegen und leben kann.

Ich habe gerade eine schwere Zeit durch und einen Kater verloren. Er war unheilbar krank, ich habe vieles versucht, bis ich dann einsehen musste, dass er nur noch von seinen Schmerzen erlöst werden kann. Ich habe beinahe zu lange gezögert. Und alle Behandlungen zuvor - seit Ende Juni - Spritzen, Blutabnahmen, Infusionen, homöop. Mittel ins Maul träufeln - unter Gewaltanwendung - ja selbst die Transporte zum Tierarzt und zurück waren für meinen Kater eine Quälerei, deren Sinn ein Tier nicht verstehen kann.
Ich glaube nicht, dass der Kater Juggins ohne dass seiner Katzenseele Gewalt angetan wurde operiert, transportiert und wieder operiert werden konnte. Auch wird er kaum freiwillig Höschen tragen und Transportwägelchen benutzen.

Das ist des Menschen Wille - nicht der Katze Himmelreich.

Spendet das viele Geld einem Heim für Kinder oder auch einem Tierheim für Futter, aber ich würde so etwas nicht unterstützen.

L.G.
Timmi
 
Lieber Timmi!
Ich denke, Lebensfreude kann man an einem Kater feststellen, wenn er eine Fliege im Garten nachjagt oder aber einfach die Sonne geniesst oder sich an Frauchen schmiegt und schnurrt....Gerne würde ich dich einladen, ihn mal zu besuchen und dich davon zu überzeugen, wie gut es ihm hier geht und daß er ein ausgesprochen positiver Kater ist, der auf die Hilfe von uns Menschen angewiesen ist (genauso wie Kinder). Im übrigen habe ich eh keinen einizigen Euro erhalten....und ich werde für Juggins weiterhin die beste Therapie gewährleisten, lg, Reni
 
Liebe Reni!

Ich kenne das Leid der Katzen und Hunde nur zu gut, ich habe auch schon viele Katzen vor dem Einschläfern bewahrt. Nur: bei den Katzen, die eingeschläfert werden sollten, handelte es sich um voll bewegungsfähige Katzen, die sich auf diversen Pflegestellen wunderbar erholten.

Der Sinn der Katze ist es, sich frei zu bewegen, da sie ein an die Freiheit gewohntes Tier ist. Die Katze versteht nicht, warum sie ein Wägelchen benutzen oder Höschen tragen soll. Klar haben Katzen im Besonderen einen ausgesprochenen Lebenswillen. Katzen sind die stärksten Tiere, die ich kenne, aber wenn die Lebensqualität nicht mehr gegeben ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass Juggins trotz seines Lebenswillens noch Lebensqualität genießen kann.

In unseren österreichischen Tierheimen sitzen tausende Katzen, die nicht wissen, warum ihre Besitzer sie nicht mehr haben wollten, die nur zu gerne ihren Lebensabend mit neuen, lieben, verständnisvollen Leuten verbringen wollen. Warum also in Griechenland suchen, wenn in Österreich mindestens genau so viel Hilfe gebraucht wird?
 
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Oh no!
Ich habe nicht in Griechenland gesucht, Juggins ist mir deswegen "aufgefallen", weil er viel Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger Speedy (Querschnitt durch Autounfall) hatte und als es im Interentforum hieß: er muß von der Pflegestelle weg, habe ich dann gehandelt....und keine Sekunde bereut. Juggins ist wider allen dunklen Vorahnungen putzmunter und gesund, ich denke, man kann doch nicht alles, was außer der Norm ist, wegmachen....solange er keine Schmerzen hat und sich so quietschfidel durch den Garten bewegt, frisst wie ein Scheunendrescher und schnurrt wie ein König, was wäre da ein Einschläferungsgrund?? Ich gebe dir natürlich recht, daß sich bei uns ebenfalls überall in den TH genug Elend abspielt, so viele arme Katzen, meine anderen sind auch alle Findelkatzen....aber aus welchem Grund hätte Juggins weniger Recht zu leben?? Was ist denn dann mit Menschen, die ihre Beine nicht bewegen können??? LG, Reni
 
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