Teil 1. Selbstversorgung - Anbau von Tomaten, Paprika , Chilis

Angelika-Marie

Sehr aktives Mitglied
Registriert
14 November 2005
Beiträge
4.795
Ort
Seit 2012 östliches Ruhrgebiet, im platten Land
Hallo in die Runde. :)

Die likes von Margit und Walter auf meine Frage im letzten Beitrag interpretiere ich so, dass sie nichts dagegen haben, wenn ich hier jetzt mal mit Pflanzenanbau beginne, obwohl es dem Tierliebeforum eigentlich fremd ist.

Vorab: ich habe in den letzten 20 Jahren Methoden entwickelt, die in sich aufeinenander aufbauen, und die frei sind von "Pleiten, Pech, und Pannen."
Ihr müsst das nicht als strenge Vorgaben sehen, aber vielleicht findet Ihr Anregungen, die Ihr übernehmen wollt.

Deshalb: los geht es!

Aussäen von Tomaten, Paprika und Chilis​

Es geht hier jetzt um das Aussäen von Tomaten, Paprika und Chilis - und zwar unter normalen Wohnzimmerbedingungen.

Dazu braucht Ihr, in Schritt eins:
- ein ( bestenfalls) Südfenster mit Heizung darunter
- ein käufliches Zimmergewächshaus aus dem Baumarkt (ca. 30 - 40 cm breit)
- kleine, viereckige Pressförmchen aus Pappe
- etwas gute Erde
- Samen

Samen:​

Im Laden kauft Ihr in der Regel Samen, die irgendwo auf der Packung ein F1 stehen haben.
Das sind Samen, die industriell gezüchtet und gekreuzt sind, so dass sie in der ersten Generation ( im ersten Sommer in Eurem Garten) , jene Früchte liefern, die ihr auf dem Foto seht. In der zweiten und dritten Generation können die aber zurückspringen ( zurückmendeln) in die Art ihrer Vorfahren. Ihr habt also- auf Dauer gesehen - relativ wenig davon.
Mit dem Kauf von F1- Hybriden macht Ihr Euch also von der Saatgutindustrie abhängig, wie manche armen Bauern in Indien, die keinen eigenen Reis mehr anbauen konnten, sondern jährlich neues Saatgut kaufen mussten.

Für diese Bauern, ebenso für uns, empfiehlt sich also der Einsatz 'samenfesten' Saatgutes.
Im Internet, in zahlreichen Gärtnereien dort, könnt ihr solches Saatgut erwerben. Wenn einer wenig Knete hat, gibt es auch Tauschportale. Facebook bietet Gruppen dazu an, oder auch 'Tauschgarten.de.' kann ich dazu empfehlen.

Dort bekommt Ihr Saatgut, was Ihr über Jahre verwenden könnt. Und dessen Pflanzen jährlich in der gleichen Qualität und Art wiederkommen.

Die Erde für unser Zimmergewächshaus:​

Normalerweise wird geraten, die Samen von Tomaten, Paprika und Chilis, auch Auberginen, in ungedüngte Anzuchterde zu pflanzen. Der Grund: die gekeimten Pflanzen sollen nach Nahrung suchen, und bei ihrer Suche einen stabileren Wurzelschopf entwickeln, als solche, die von vorn herein gut versorgt werden.
Ich finde, dieser Umweg muss nicht sein. ( Ihr werdet später mehr darüber erfahren.)
Ihr könnt beim säen genauso gut normale Blumenerde kaufen, die ist heutzutage so miserabel, dass es keinen Unterschied mehr macht.

Worauf Ihr allerdings achten müsst: sie sollte, wenn Ihr die Säcke öffnet, feinporig, dunkel und wohlriechend sein. Sie sollte über keinerlei trockenes Nadelstreu verfügen, ebensowenig über Ästchen oder gröbere Bestandteile. Sie sollte nicht mit ZUVIEL Styropor aufgemischt sein.

Die viereckigen Pappförmchen, die Ihr gleich im Foto seht​

Warum bin ich auf die gekommen? ich habe zunächst größere, runde Pappbecher zur Aussaat genommen, aber die setzten im Verlauf der Entwicklung immer weißen Schimmel an.
Anfangs habe ich mehrere Samen in einen viereckigen Plastiktopf getan - die Töpfe nahmen aber recht viel Platz in dem Zimmergewächshaus weg, zudem musste man die Pflanzen später pikieren.
Ganz zum Anfang habe ich sie gar alle gemeinsam in eine Schale gesät. Darin wuchsen sie munter miteinander - und hinterher musste man alle Wurzeln trennen.
Auch vor Eierkartons kann ich bei Tomaten, Chilis, Paprika nur warnen. Die eignen sich prima für Salate, denn rasch schon können die kleinen Salatpflanzen in den Garten, und bekommen dort mehr Nahrung. Tomaten, Chilis, Paprika benötigen länger in ihnen, finden wenig Nahrung, und auch Eierkartons können schimmeln, oder sogar regelrechte Pilze bilden.

Na, mit diesen billigen, viereckigen Dingern bin ich sehr zufrieden.
Da sie in 'Reihe' stehen, kann ich auch gut auf einem Zettel vermerken, was in Reihe eins, zwei und folgende gesät ist.
Das erleichtert gewaltig den Überblick -- ohne eingesteckte Schildchen. *zwinker*

So. Und nun: füllt mal die Erde in die kleinen rechteckigen Pappförmchen...
Samen rein, und zwar je einzeln, etwas andrücken, damit sie Kontakt erhalten, ggf. etwas Erde drüber stäuben, mit einem Wäschesprenger angießen. Durchsichtigen Deckel drauf - und fertig .
Das war's für heute.

So ungefähr sieht das dann nach ein paar Tagen aus:
Zimmergwh.02.02.22.jpg
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Werbung:
Zurück
Oben