Guten Morgen July!
Grundsätzlich habe ich nichts gegen Naturheilmittel - im Gegenteil, auch ich finde, das sich mehr auf die Natur besinnt werden sollte. Sehr oft sind mir Tierärzte untergekommen, die beim kleinsten Anlass Antibiotika spritzen oder Chemie in anderer Form verabreichen. Da ich jedoch nicht der Fachmann bin, blieb mir bisher nichts anderes übrig, als es kritisch hinzunehmen. Mir missfiel es sehr (und es tut es noch immer), das ich irgendwo eine Marionette zwischen Tierarzt und meinem Hund war/bin. Ich musste in den vergangenen Jahren mehrfach tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und leider wurde mehr rumgedoktert, als das mein Hund wirklich fachkompetent behandelt wurde. Es konnten keine richtigen Diagnosen gestellt werden, stattdessen hörte ich immer wieder "wenn das Medikament nicht hilft, dann probieren wir dieses."... Erst liess es mich verzweifeln und dann machte es mich wütend. Mein Hund wurde lange Zeit von einer renommierten Klinik (sollte man zumindest meinen)hier in Niedersachsen behandelt. Als Notfall kamen wir während der Weihnachts-Feiertage in die Klinik und man stellte mich als hysterisch hin. Warum? Weil man zwar eine fadenscheinige Diagnose hatte, es aber kein Medikament bisher gab, was meinem Hund geholfen hat. Letztenendes kam es zum Streit und ich wurde des Zimmers verwiesen...
Diese ganze Geschichte veranlasste mich, mir gezielt Informationen über verschiedene Krankheitsbilder einzuholen. Nach wie vor stand aber im Vordergrund einen kompetenten Tierarzt zu finden. (Es führte durch Halb-Deutschland.) Um mich auf diese Gespräche vorzubereiten, las ich veterinärmedizinischer Fachbücher. Und erst dadurch bekam ich Einblicke in die Materie und es war mir möglich, einige Dinge zu hinterfragen oder den Tierarzt spüren zu lassen, das ich mich nicht (mehr) mit Medikamenten abspeisen lasse.
Ich lernte 2 Tierärzte kennen die auf Naturheilbasis behandelten. Doch zum einen brachte es leider ebenfalls keinen Erfolg und ich lernte daraus, dass bestimmte Krankheitsbilder nicht ausschließlich mit Naturheilmedizin behandelt werden können. Durch diese Erfahrung erhielt ich jedoch erstmal auch ein Negativbild von Naturheilpraktikern und stehe dem in einigen Punkten ebenfalls kritisch gegenüber. Habe mich aber soweit revidiert, sodass ich mich Deiner Meinung "die Kombination machts" anschließe.
Mein Interesse am THP ist in diesem Sinne also nicht beruflicher Natur, sondern vielmehr der, dass (mal allg. gesagt) Einblicke in die tiefere Veterinärmedizin vermittelt wird. Labordiagnostik, Krankheitsbilder und deren klassische schulmedizinische Behandlung in Gegenüberstellung der alternativ Behandlung. Darüber hinaus verhält es sich ebenso mit der Hundepsychologie. Beruflich denke ich wie Du (wenn ich Dich richtig verstanden habe), dass es genügend echte Fachleute gibt - man muss sie nur finden! Trotzdem finde ich Deine motivierenden Worte sehr schön, Danke!
Ja, Tiermedizin umfasst 6 oder 8 Semester soweit ich es erinnere. Ein wirklich langer Weg, aber ich finde, für Deine bisherige berufliche Konstellation ist es der "krönende" Abschluss. Mehr geht doch gar nicht mehr und Patientenbesitzer können sich beruhigt auf Dich verlassen. Toll, finde ich echt gut! Könnte man glatt neidisch werden...hihi.
Lieben Gruß Marie