hund am land

wunder

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Ort
Steiermark
guten morgen, alle zusammen!

habe hunderte von fragen. :)
eine davon ist, wie bringe ich dem hund bei, dass er nicht auf die straße läuft?

da uno erst die 2. woche bei uns ist, hab ich ihn noch nie von der leine gelassen.
leider gibt es in unmittelbarer nähe einen schäferhund, der sich auf alle möglichen tiere (lama, ente) stürzt.
ich hab angst um uno.
und wie ist das mit den autos?
wir wohnen mitten am land, hier gibt es weder einen gehsteig, noch strassenbeleuchtung.
wie übe ich mit uno, nicht auf die straße zu laufen? hat jemand tipps für uns?
vielen dank im voraus!
 
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AW: hund am land

Das sicherste, eine Umzäunung! Denn 100 Prozent gibt es nie. Irgendwann ist auf der anderen Seite etwas, was den Hund über die Straße rennen lässt, genau in dem moment, wenn ein Auto kommt. Würde ich nicht riskieren.
Ansonsten an einer Straße entlang bin ich immer für Leine.
 
AW: hund am land

Das sicherste, eine Umzäunung! Denn 100 Prozent gibt es nie. Irgendwann ist auf der anderen Seite etwas, was den Hund über die Straße rennen lässt, genau in dem moment, wenn ein Auto kommt. Würde ich nicht riskieren.
Ansonsten an einer Straße entlang bin ich immer für Leine.

Da kann ich nur beipflichten und nach 2 Wochen würde ich auch noch keinen Hund von der Leine lassen, der muß sich erst einmal eingewöhnen.
 
AW: hund am land

ich hab eh nicht vor, den hund so schnell von der leine zu lassen.
eine einzäunung hab ich natürlich auch angedacht, allerdings hätte ich dann sehr viel zum einzäunen.
dass ich uno an der leine führe und immer sehr gut aufpassen werde, ist für mich selbstverständlich.
aber kann man trotzdem irgendwie üben, dass er am strassenrand stehenbleibt?
 
AW: hund am land

Natürlich kannst Du das üben. Nur, wenn ein Hund was tolles sieht, denkt er darüber nicht nach. Auch haben 7000 m2 Hunde sicher eingezäunt. Viel Arbeit, aber beruhigend.
 
AW: hund am land

hallo, darf ich fragen welche art von zaun!?
und wie hoch?
denn der vater von uno (mischung aus berner sennenhund-labrador) springt über sehr hohe zäune.
hab ja keine ahnung, welches sprungtalent in uno schlummert. *grins*
 
AW: hund am land

Wir haben sehr hoch eingezäunt, aber wir haben auch Pferde und Ziegen zum Teil freilaufen. Ansonsten, muss man sehen, aber unter 1,20 m würde ich nicht gehen.
 
AW: hund am land

Hallo Biene, :)

wir wohnen mitten am land, hier gibt es weder einen gehsteig, noch strassenbeleuchtung.
Die gleiche Situation haben wir - hier bei uns - auch. Okay, im Dorf gibt es natürlich Bürgersteige, aber dort wo ich wohne und um den Ort herum sind viele Straßen ohne Gehsteig, schmal, und nachts dunkel.

Jetzt mal von Anfang an und der Reihe nach:
Du brauchst einen Zaun, um deinen Hund im Garten laufenlassen zu können.

Da es sich zunächst aber noch um einen Welpen von vielleicht 10 Wochen handelt, brauchst Du noch keine riesige, 1,20 m hohe Umzäunung um eine große Fläche anzubringen.
Es gibt im Baumarkt oben hübsch gebogenen, grünen, recht festen Drahtzaun als Rollenware, unten hat er Spieße, und man kann ihn in die Erde stecken. Wenn Du so eine Rolle in der Höhe von 1m kaufst und halbrund um Deinen Eingang verspannst, hat Welpi schon mal einen ersten Auslauf.
Die Mischung die Du angibst: Berner Sennenhündin, der Vater ein mix zwischen Berner und Labrador, braucht später einen höheren Zaun, da ist 1,20 sicher okay.
Gute Erziehung vorausgesetzt, könnt Ihr es auch mit einem normalen Jägerzaun versuchen. Mit etwas Intelligenz meiden sie nämlich die Spitzen.

Freunde von mir aus der Nachbarschaft, mit einem Bernersenn, haben um ihren Garten eine hohe Hecke gepflanzt, und für die Anfangszeit unten leichten Maschendraht verspannt. Nun ist der Maschendraht eingewachsen, und Hund kann weder unten herauskriechen noch oben drüberspringen.
Du könntest zum Beispiel Teile des Gartens erst mit dem Steckzaun abtrennen, während anderswo bereits die Hecke wächst. So kannst Du dann Stück um Stück mehr Platz hinzugeben.

Andere Freunde von mir, mit einem großen Bernersennmischling , die in Österreich in einem kleinen Dorf wohnen, haben - bis auf die Begleithundeprüfung - gar nichts gemacht. Da dort kaum Autos fahren, läuft Pico, wie alle anderen Hunde, im Ort völlig frei, bleibt aber in der Regel in der Nähe des Hauses. Er ist gut erzogen; darüber hinaus er jagt nicht.
Das Einzige was sie ihm bezüglich der Straßen beigebracht haben, ist ordentlich Respekt vor Autos und Traktoren.

Jetzt musst Du abschätzen, wie das bei Euch ist. Ich kann mir vorstellen, dass es auch in der Steiermark kleine Orte gibt in denen das geht, und größere, in denen das nicht geht.


Hier, wo ich wohne, geht es nicht. Wenn er vorne aus dem Garten entkäme, würde er sicherlich noch 800 m durch ruhiges Terrain laufen, aber dann kreuzt die Bundesstraße, und da würde er platt gemacht.
Bei einem unkastrierten Rüden in der Wachstumsphase würde ich das nicht wagen.

Aber jetzt kommt der interessantere Teil: Meine Hunde ( Bonnie, Labbimix) und Pflegehund Tino ( kastrierter Spitzmischling) laufen frei an bürgersteiglosen Straßen. Meine letzte Hündin, Labbimixhündin, Lucy, war völlig verkehrssicher.
Es funktioniert über die gute innere Bindung.

Du musst aber anfangs seeehr viel arbeiten und darfst Hund keine Sekunde an der Straße aus der Kontrolle entlassen. Die totale Verkehrssicherheit kommt nicht in einem Jahr, sie kommt bei täglichem Üben nach drei, vier Jahren. Vorher kann Dein Hund immer wieder 'rüberschießen' wollen, und erst recht ein unkastrierter, heranwachsender Rüde.
Wobei ich hier von dem Verkehrsaufkommen in einem kleinen Ort im südlichen NRW spreche, und nicht von einem Winzdorf in Österreich.

Es geht so: Nutze die Anhänglichkeit und Bezogenheit, die Dein Welpe augenblicklich zeigt. Sobald Du das sichere Terrain des Gartens verlässt, und Ihr - bitte - ein Motorengeräusch hört - erklärst Du mit sehr besorgter Stimme: "Komm bei Fuß! Vorsicht! Hier fahren Autos!"
Hund weiß natürlich nicht, was "bei Fuß" ist, mag weiterlaufen und zerren. Aber sobald ein Auto oder ein Traktor näherkommt, wiederholst Du den besorgten Spruch! Und dann ziehst Du ihn, indem Du ins Halsband greifst, neben Deine Füße. " Vorsichtig! Gefääährlich! Hier fahren Autos! Ja feiin bist du bei Fuß!" Er wird erst wieder freier gelassen, wenn das Ding vorbei ist.
Jeden Tag wiederholen!

So lernt Hund zwar noch nicht bei Fuß zu gehen, aber zumindest bei Fuß zu kommen, bzw dort Sicherheit zu finden.

Vor dem Überqueren von Straßen sagt Du ihm: "Warte ( oder Steh - was für ein Kommando Du auch nimmst), hier fahren die gefährlichen Autos!" Dein Tonfall zeigt Deine Furcht und Dein Mahnen zur Vorsicht an! Hund muss ruhig warten. Erst wenn Du erleichtert mit " und rüber!" freie Bahn gibst, darf Hund mit Dir laufen!

Das reicht für's Erste. Wir haben Welpi jetzt beigebracht, dass Straßen ein nicht ungefährliche Pflaster sind, und er fahrende Autos durch bei Dir bleiben zu meiden hat.

Mit 5, 6 Monaten kannst Du anfangen, das auf sehr ruhigen Straßen ohne Leine zu üben. Du darfst ihn aber während des Übens keine Sekunde aus der inneren Kontrolle entlassen! Du musst genau wissen, dass er kommt, wenn Du "Bei Fuß- Vorsicht Auto!" rufst! Oder Du musst den Autofahrer kennen.

Bonnie hat es extrem schnell gelernt. Ich bekam sie mit 5 Monaten und habe sofort ohne Leine geübt. Sie hatte es nach einigen Mahnungen so verinnerlicht, dass sie selbst im tiefsten Wald, wenn sie die Motoren eines Flugzeuges hörte, sofort bei Fuß kam.

So. Jetzt weiß Hund, dass Motorengeräusch gefährlich ist, und er Deine Nähe aufsuchen soll.


Es ist gut, wenn Du Hund jetzt schon, mit 10 Wochen, auf ungefährdeten Flächen frei laufen lässt und spielerisch das "Komm" übst. Das nächste ist die Übung der Leinenführigkeit. Wenn er mit 6 Monaten nicht mehr zerrt ( Ausnahme er muss!) und mit 16 nicht wieder, bist Du gut.

Das nächste Kommando bei bürgersteiglosen Straßen ist: "Lauf am Rand!"
Ich habe es mit 8 Monaten begonnen, es braucht aber seine Zeit.
Wir üben es wieder an der Leine. Übungsfeld: Die Straße ist schmal, bürgersteiglos, aber gut befahren. Du erklärst Hund immer wieder, er soll neben Dir rechts am Rand laufen, und hältst ihn auch an kurzer Leine dort.
Er soll nicht "Bei Fuß" laufen, aber ganz rechts am Rand. Du läuft immer innen, wo die Autos fahren. Das ganze "am Rand laufen" untermalst Du mit den "gefährlichen Autos, die dort fahren", den Text kennt er ja schon. Gutes Lob, wenn Hund am Rand bleibt!

Tägliches Wiederholen!

Bald hast Du dann einen Hund, dem Du schon beim Betreten einer
xbeliebigen Straße sagen kannst: "Komm bei Fuß, warte, es kommt ein Auto! " und dann: "Lauf am Rand, es kommt ein Auto!"
Mit den Jahren schleift sich das immer mehr ein.

Hund lernt dabei ferner, Respekt vor Autos zu haben. Wenn ich Bonnie, jetzt vier, einfach laufen lasse ohne irgendwas zu sagen, sehe ich, dass sie die verinnerlichten Kommandos automatisch befolgt. Sie rennt nicht über Straßen. Sie geht ruhig am Rand. Wenn ein Bürgersteig da ist, bleibt sie auf diesem. Aber wenn sie heiß ist, nehme ich sie vorsichtshalber an die Leine.

Tino hat es ihr in einem Jahr gut abgeguckt. Wenn sie aus dem Garten leinenlos mit mir auf die Straße hinaustreten, sage ich: " Bleibt bei Fuß! Es fahren Autos!" Das tun sie dann. Will ich mit ihnen zu meinem eigenen Wagen gehen, der etwas unterhalb geparkt ist, sage ich: " Lauft am Rand zu unserem Auto!"

Es ist irre, dass die Hunde zwischen: "Es fahren Autos!" und "zu unserem Auto!" differenzieren können. Sie können es aber.

Also üb' und lass langsam gehen. Es geht nicht von heute auf morgen!

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: hund am land

uff, das ist jetzt viel!
vielen dank, dass du dir die zeit genommen hast, mir das alles zu erklären.
ich weiß nur gar nicht, womit ich beginnen soll.

wir wohnen in einer sackgasse, es ist zwar nicht wirklich viel verkehr, aber autos fahren dennoch regelmäßig vorbei.
alle hunde die in unserem ort wohnen, laufen frei herum und keiner ist hinter einem zaun.
die nächste bundesstrasse ist 1,8 km weg.
lieber wäre mir schon, wenn wir es ohne zaun schaffen.
in dem haus in dem wir jetzt wohnen, wohnten früher meine großeltern.
die hatten auch einen hund, der den "verkehr" hier überlebt hat.

das nächste ist, dass ich nimmer weiß, was ich denken soll.
je mehr ich lese, desto verwirrter werde ich.
natürlich hat jeder seine persönliche meinung, aber ich weiß nimmer wie ich vorgehen soll.
einer meint, einen 9 wochen alten hund würde er nicht von der leine lassen,
du sagst ich soll es in "sicherem gelände" tun.
aber wo ist es sicher? was, wenn ein rüde daherkommt, der nicht besonders freundlich ist?
ich weiß echt nicht, wie ich vorgehen soll.
und wie weiß ich, dass schon genügend bindung da ist?
 
AW: hund am land

Natürlich wird es immer unterscheidliche Antworten geben, es geht ja auch jeder mit seinem Hund anders um.
Man muß für sich selber entscheiden was man will.
Du willst keinen Zaun, also hast Du ja schon eine Entscheidung getroffen. Streiche für Dich also alles was über einen Zaun geschrieben wird und schaue auf die Beiträge die andere Tips haben.
Als sicheres Gelände könnte man ja auch eine eingezäunte Wiese nehmen, hier kann man doch wunderbar ohne Leine trainieren.
Wenn Du Angst vor nicht so freundlichen Rüden hast, das wird auch mit dem Alter nicht besser, sondern schlimmer. Dann kannst Du den Hund nie von der Leine lassen.
Aber gerade ohne Leine versthen sich die meisten Hunde untereinander besser als an der Leine. Was für viele wie eine Rauferei ausieht, ist nichts anderes als Spiel, oder im Spiel die Rangordnung klären. Und solche Sozialkontakte sind für Hunde unerläßlich! Allerdings mußt Du dann auch lernen mit solchen Situationen umgehen zu können, denn wenn Du Angst hast überträgt sich das sehr wohl auf Deinen Hund und dann geht der Schuß nach hinten los.
Und eines ist immer wichtig, egal ob Zaun, ob Leine oder nicht:
Denke für Deinen Hund immer einen Schritt voraus, dann kann man vielen Sachen aus dem Weg gehen. Meinem vorherigen Rüden hatte ich Fahrrad als Reizwort beigebracht. Alles war Fahrrad, egal ob Auto Mofa usw. Wenn ich Fahrrad gerufen habe ist mein Hund an den Wegrand oder Straßenrand gegangen und hat sich dort hingesetzt bis ich das Kommando aufgehoben habe. Wahrscheinlich hätte man unter seinem Hintern ein Feuer anzünden können und er wäre sitzen geblieben.
 
AW: hund am land

hallo und danke für deine antwort!

ja stimmt eh, ich muss meine eigene entscheidung treffen.
soviele menschen es gibt, soviele meinungen gibt es natürlich.
ich möchte halt nix falsch machen und bin einfach verwirrt von den unterschiedlichen ratschlägen.

das mit dem reizwort finde ich gut.
aber wie geh ich das an?
spazieren gehen wir ja noch nicht, uno sitzt lieber. :)
und wenn wir draussen sind, sind wir auch ned unbedingt in straßennähe.
also sobald "irgendwas" vorbeifährt mach ich...was!?!
 
AW: hund am land

hallo und danke für deine antwort!

ja stimmt eh, ich muss meine eigene entscheidung treffen.
soviele menschen es gibt, soviele meinungen gibt es natürlich.
ich möchte halt nix falsch machen und bin einfach verwirrt von den unterschiedlichen ratschlägen.

das mit dem reizwort finde ich gut.
aber wie geh ich das an?
spazieren gehen wir ja noch nicht, uno sitzt lieber. :)
und wenn wir draussen sind, sind wir auch ned unbedingt in straßennähe.
also sobald "irgendwas" vorbeifährt mach ich...was!?!

Erst einmal den Grundgehorsam üben: Sitz, Platz
Wenn eines gut klappt (wir haben das mit sitz gemacht), erst einmal wenig befahrene Wege suchen und immer wenn ein Fahrzeug kommt:
Das Reizwort und "Sitz", irgendwann kannst Du es ohne Sitz, sagst enfach nur noch Fahrrad und der Hund setzt sich an den Rand - ach ja zum Sitz machen an den Rand führen.
Bin etwas durcheinander, ahben sehr kranken Hund zuhause.
Wenn Dir noch was fehlt frag einfach.
 
AW: hund am land

Du musst wie Ulf schon, sagt, dann immer im voraus denken. Denn der best erzogenste Hund kann plötzlich - auch nach Jahren - die Erziehung mal kurz vergessen.
Deswegen ist mir, obwohl meine Hunde einen super Gehorsam haben, die Einzäunung lieber, ich kann sie ganz beruhigt laufen lassen!

Das muss aber jeder für sich entscheiden.
 
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Erst einmal den Grundgehorsam üben: Sitz, Platz
Wenn eines gut klappt (wir haben das mit sitz gemacht), erst einmal wenig befahrene Wege suchen und immer wenn ein Fahrzeug kommt:
Das Reizwort und "Sitz", irgendwann kannst Du es ohne Sitz, sagst enfach nur noch Fahrrad und der Hund setzt sich an den Rand - ach ja zum Sitz machen an den Rand führen.
Bin etwas durcheinander, ahben sehr kranken Hund zuhause.
Wenn Dir noch was fehlt frag einfach.


vielen dank!
find ich super, dass du das so erklären kannst, dass selbst ich es verstehe!

und alles, alles gute für euren hund!
 
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