Total verängstigter Hund

Tamara1981

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19 April 2006
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Wien
Hallo Leute!

Ich bin zum ersten Mal in so einem Forum und bin schon gespannt, was mich hier erwartet.

Ich habe seit genau 3 Wochen eine total verängstigte Hündin aus der Slowakei. Sie heißt Askja. Wir machen jeden Tag tolle Fortschritte. Ich habe mir mittlerweile auch professionelle Hilfe gesucht, weil ich es alleine nicht geschafft habe. Manchmal ist es echt depremierend mit ihr, weil es mir vorkommt, dass ihr das Leben überhaupt keinen Spaß macht. Dann fasse ich wieder Mut und es geht wieder laaaangsam bergauf. Ohne dem "Hundeflüsterer" wären wir nie dort, wo wir jetzt sind.

Ich suche jemanden, dem es genauso geht, wie mir. Jemanden, mit dem ich mich austauschen kann, der mir Tipps geben kann, der mir Mut machen kann, wenn ich nicht mehr weiter weiß oder wieder mal an dem Punkt gekommen bin, wo ich mich frage "Hat das eigentlich einen Sinn, was ich da mache? Werde ich den Hund wieder auf die Beine bringen?".

Wäre toll, wenn ich bei euch ein offenes Ohr finde.

Danke und lg,
Tamara
 
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Liebe Tamara! :winken3:

Dann möchte ich Dich auch erstmal herzlich Willkommen heißen! Schön das Du hier bist! :)

Vielleicht magst Du ja ein wenig von Deiner Askja erzählen? Zum Beispiel wie alt ist sie und was ist es, was Dein Schatz so beängstigt? (Spezielle Situationen? Menschen? Gegenstände? Geräusche? Schlechte Erfahrungen?)

Einen ängstlichen Hund, ja, den habe ich auch. Debbie ist jetzt 6 1/2 Jahre und mittlerweile haben wir es eigentlich ganz gut im Griff. Allerdings auch nur mit Training. Von daher finde ich es toll, das Du Dir fachmännische Hilfe geholt hast! :)

Sinn macht es allemal! Da sei Dir sicher! Sieh mal, so einem Hundi fällt es auch schwer. Angst belastet und man kann sich einer Situation gegenüber nicht so hingeben. Für den Hund bedeutet es auch Dauerstress - je nachdem vor welchen Dingen er Angst hat. Und Dauerstress wiederrum wirkt sich auf die Persönlichkeit des Hundis aus, was sich meist nachteilig äussert. Gezieltes, auf die Angst individuell abgestimmtes Training hilft ihm, beängstigende Momente irgendwann als "normal" anzusehen. Wenigstens aber etwas gelassener. Das ist für ihn entlastend und natürlich auch für Dich! :)

Wie gesagt, wenn Du magst erzähl doch mal von Deiner Askja. Würde mich freuen!

Liebes Grüsschen und alles Liebe für Deinen Schatz, Marie
 
Hallo9 Tamara,

auch von mir ein herzlich Willkommen :blume2:

wir haben Hunde aus einem Bunker befreit, sie waren dort als Zuchthunde eingeperrt :confused: , sie kannten kein Tageslicht, keinen Himmel, keine Wiesen, keine Autos und auch keine Menschen . Es war schwer, eine zum Beispiel 8 Jahre alte Hündin an alles zu gewöhnen, von ihren Krankheiten will ich garnicht reden , sie war sehr ängstlich aber mit ganz viel Liebe und Geduld, ist aus ihr ein prächtiges Hundemädchen geworden sie darf nun ihre letzten Jahre bei einer netten Familie leben . Sie ist noch immer sehr ängstlich gegenüber fremden Menschen, was ja verständlich ist.
Du mußt ganz viel Geduld haben aber, es lohnt sich :kuss1:

Liebe Grüßchen von
Lenchen :blume2:
 
Hallo Tamara
ja mich würde auch interessieren, wie alt Dein Hund ist, welche Rasse, und wenn Du weißt was vorher mit ihm war.
Nico war schon über zwei als ich ihn bekam. Eine große Hilfe war für ihn daß er ein paar Jahre noch ein "Schwesterchen" hatte. Er konnte sich so vieles abschauen. Noch heute will er alles richtig machen, er ist sehr sensibel und anhänglich. Zum Glück ein sozialer Hund, so hab ich keine Probleme mit anderen Hunden. Was ihn auch geholfen hat ist das Spielen. War ganz wichtig und mußte es ihm erst beibringen, hat mir eine gute Trainerin so gesagt. Dadurch konnte ich ihm vieles beibringen. Und noch heute ist sein Balla ein Wundermittel. Er liebt Spielen und Spielsachen:blume2:
Aber jeder Hund ist anders und jedem hilft vielleicht etwas anderes. Ist gut daß Du Dir Hilfe geholt hast.
Wichtig ist auch daß ich irgendwie "stark" bin für Nico, er orientiert sich sehr an sein Frauchen und hat dann keine Angst.
So in 8 Jahren zurückgeblickt kann ich sagen daß es eine große Aufgabe ist so einen Hund zu haben und es eine unendliche Freude ist wenn man beobachtet wie er sich entwickelt. Wenn er mit einem Kumpel spielt oder auch so in vielen Situationen, wenn man sieht daß er glücklich ist.
Verzweifelt war ich nur das erste halbe Jahr, weil er ein paarmal sehr krank wurde.
Gruß Minnie (freut sich von Euch zu lesen zukünftig)
 
Hallo Tamara!
Auch von mir 'Herzlich Willkommen'!!
Ich habe auch einen Hund aus der Slowakei-Atreju, jetzt 7 Monate alt!
Er wurde ausgesetzt im Wald gefunden, wurde dann von Tierschützern aufgepäppelt und jetzt ist er bei mir.
Atreju ist eigentlich ein unproblematischer, braver Hund, der jedoch Angst vor fremden Menschen hat-besonders wenn sie ihm Aufmerksamkeit schenken, d.h.wenn sie ihn anstarren oder ansprechen-dann wird er unsicher und knurrt.

Wir sind auch fleißig am Üben, er kriegt jetzt Bachblüten und wir gehen in die Hundeschule.

Er hat auch schon ein paar Fortschritte gemacht, jedoch gibts auch immer mal Rückschläge, wie z.B. gestern, als Besuch kam und er 1 h nur geknurrt hat-obwohl ihn der Besuch ignoriert hat....naja, ist schon blöd, aber wir arbeiten daran:)

Auf alle Fälle find ich es super toll von dir, dass du dieser armen Hündin ein schönes Zuhause schenkst und dich bemühst, dass sie ein schönes Leben hat!
Alles Gute-bei Fragen-gerne an mich schreiben!

Liebe Grüße

Sabine
 
hallo und herzlich willkommen :)

ich finde es toll, was du machst - und bewundere deinen mut ...

und ich bin ganz sicher, es zahl sich aus ... gerade tiere, die aus schlechten verhältnissen kommen und denen man dann mit viel liebe und geduld ein neues leben eröffnet, sind die dankbarsten und liebevollsten gefährten und vergelten einem die "mühen" 1000 fach ...

ich denke, wenn du uns einfach von gewissen situationen erzählst, wo du nicht weiter weißt - oder auch erfolge hattest :) - wird sich sicher immer wer finden, der dir dazu einen rat oder eine anregung geben kann ... auch wenn es glaub ich nicht so viele hier gibt, die in der gleichen situation sind, gibt es doch einige sehr erfahrene hundehalter, die gerne in allen möglichen situationen mit rat zur seite stehen - und sich wirklich gedanken machen ...

liebe grüße
hanna
 
Danke

Also zuerst einmal möchte ich mich für die vielen Antworten bedanken und für euer "Willkommen".

Askja ist ca. 1 1/2 Jahre alt (genau kann man es nicht sagen). Sie ist eine kniehohe Mischlingshündin.

Anfangs hatte sie vor allem Angst: vor Menschen, vor Hunden, vor Autos, vor der U-Bahn, vor der Schnellbahn, vor geschlossenen Räumen, vor Türschwellen, vor dem Aufzug etc. etc. etc.

Gerade habe ich Pia erzählt, wie wir mit der Angst vor großen Hunden zurecht kommen. Wenn sie näher kommen fängt Askja an zu quietschen, als ob man sie foltern würde.

Wenn ein Hund auf uns zu kommt, ist es wichtig, dass ich keine Nervosität zeige. Ich bin der "Rudelführer" und muss meiner Hündin ein "Vorbild" sein. Wenn also ein Hund kommt und ich merke, dass sie wieder Angst bekommt, gehe ich erhobenen Hauptes weiter und sage zu ihr in einem bestimmten, aber nicht bösen Ton "Nein, komm." Und wenn sie dann brav neben mir weiter geht, lobe ich sie sofort "Brav, komm.". Das funktioniert mittlerweile sehr gut. Zumindest quietscht sie nicht mehr.

Und was auch hilft: Wenn ich den anderen Hund streichle. Dann sieht sie "Aha, Frauerl hat keine Angst. Ich muss auch keine Angst haben."

Das mit dem Spielen ist auch so ein Problem. Ich habe schon oft versucht mit ihr zu spielen, aber sie schaut die Spielsachen nur verdutzt an und denkt sich wahrscheinlich "Was soll ich mit dem Zeug?" Ist das normal, dass ein 1 1/2-jähriger Hund kein Interesse an Spielzeug zeigt? Ich habe schon Bälle gekauft, wo man Leckerli rein geben kann und wenn man den Ball rollt, fallen die Leckerli raus. Aber das interessiert sie auch nicht - außer, wenn ich den Ball rolle, dann frisst sie die Leckerli.

lg,
Tamara
 
Hallo Tamara
da habt Ihr gute Erfolge:)
mit dem Spielen das ist so eine Sache. (Hier im Forum gibt es irgendwo Threads dazu) Wenn sie es absolut nicht will, da kann man vielleicht nichts machen. Aber vielleicht klappt es doch. Hat bei Nico lange gedauert. Vielleicht versuchst Du mal einen Ball (Vollgummi in passender Größe, nicht zu klein, nicht zu groß) zu werfen. Immer ein kleines Stück und wenn sie ihn Dir zurückbringt viel loben und ihn wieder wegwerfen. Falls es ihr gefällt immer ein Stück weiter werfen und wieder viel loben. Oder wie ist es denn wenn Du selber rumalberst, Dich im Kreis drehst oder so, wie sie dann reagiert. Oder ein Gummiing nimmst und versuchst daß sie daran zerrt. Nico mag z.B. kein Quietschspielzeug, vielleicht ein Tipp. Kannst ja mit dem Ring rumkaspern, und dann mal beobachten wie sie reagiert.
Hat sie einen Spielkamerad? Falls sie nicht spielen will mit Dir, daß sie mit einem anderen geeigneten Hund spielen kann. Das würde auch gut sein für sie, falls sie noch keinen Spielkamerad hat. Einen der freundlich ist, gleiche Größe und nicht ruppig, nicht daß sie schlechte Erfahrungen macht.
Gruß Minnie
 
Hallo Tamara!

Tamara1981 schrieb:
Wenn ein Hund auf uns zu kommt, ist es wichtig, dass ich keine Nervosität zeige. Ich bin der "Rudelführer" und muss meiner Hündin ein "Vorbild" sein. Wenn also ein Hund kommt und ich merke, dass sie wieder Angst bekommt, gehe ich erhobenen Hauptes weiter und sage zu ihr in einem bestimmten, aber nicht bösen Ton "Nein, komm." Und wenn sie dann brav neben mir weiter geht, lobe ich sie sofort "Brav, komm.". Das funktioniert mittlerweile sehr gut. Zumindest quietscht sie nicht mehr.

Und was auch hilft: Wenn ich den anderen Hund streichle. Dann sieht sie "Aha, Frauerl hat keine Angst. Ich muss auch keine Angst haben."
Hey toll! Genauso würde ich es auch machen! :blume2: Und super, wenn es bei Euch auch so prima funktioniert! Bin damit bislang immer gut gefahren, weil es eine klare Ansage an den Hund ist. Ich mag es deswegen so gerne, weil man dem Hund im gleichen Atemzug beiden Seiten zeigen kann: "so nicht, aber ich zeig dir wie ich es toll finde." :)

Tamara1981 schrieb:
Das mit dem Spielen ist auch so ein Problem. Ich habe schon oft versucht mit ihr zu spielen, aber sie schaut die Spielsachen nur verdutzt an und denkt sich wahrscheinlich "Was soll ich mit dem Zeug?" Ist das normal, dass ein 1 1/2-jähriger Hund kein Interesse an Spielzeug zeigt?
Naja, wenn ein Hund nicht gelernt hat zu spielen, insbesondere mit dem Menschen, dann interessiert er sich nicht sehr dafür. Es gibt aber Übungen, wo man das ein bischen ändern kann. Ich finde das für die Sozialbindung wichtig. Sprich doch Deinen Trainer einfach mal an?!

Askja ist ja ein schöner Name für einen Hund! Hast Du ihn ihr gegeben? Und weißt Du welche Rassen bei Askja mit drin stecken oder zumindest eine Vermutung?

Liebes Grüsschen Marie
 
Hallo Marie!

marie4 schrieb:
Naja, wenn ein Hund nicht gelernt hat zu spielen, insbesondere mit dem Menschen, dann interessiert er sich nicht sehr dafür. Es gibt aber Übungen, wo man das ein bischen ändern kann. Ich finde das für die Sozialbindung wichtig. Sprich doch Deinen Trainer einfach mal an?!

Ich hab schon mit dem Trainer gesprochen. Er meint, ich soll warten bis sie "lustig" und verspielt auf mich zukommt (ich soll sie auf jeden Fall nicht auffordern) und dann mit ihr spielen. Auch wenn sie das Spielzeug nicht ansieht - einfach spielen - so lange, bis sie das Interesse verliert. Ich soll immer aufhören, wenn es für Askja am schönsten ist, damit sie die Lust nicht verliert.

Das Problem ist nur, dass sie max. 1 Mal pro Woche "lustig" auf mich zukommt und das während dem Gassi gehen - da hab ich meistens kein Spielzeug dabei.

marie4 schrieb:
Askja ist ja ein schöner Name für einen Hund! Hast Du ihn ihr gegeben? Und weißt Du welche Rassen bei Askja mit drin stecken oder zumindest eine Vermutung?

Den Namen hab ich ihr gegeben. Ich habe einfach ins Google "Hundenamen" eingegeben und ein paar Seiten durchstöbert. Ich finde den Namen auch besonders schön, passt irgendwie zu ihrer eleganten Art.

Die Rasse kann ich echt nicht definieren. Die Fellzeichnung sieht aus, wie bei einem Rottweiler - aber der steckt garantiert nicht drinnen. Sie ist kniehoch, hat extrem lange und dünne weiße Beine mit braunen Punkten drauf. Kann leider das Photo nicht hochladen - Datei ist zu groß.

lg,
Tamara
 
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Hier Bilder von Askja. Die Photo's wurden in der Slowakei aufgenommen.



Und dies ist Cindy. Im April musste sie eingeschläfert werden (sie wäre in 4 Monaten 16 Jahre geworden).

 
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