Wie werde ich TIERPSYCHOLOGE?

Kissing Spines heißt, die Dornfortsätze der Wirbel nähern sich. Das Tier hat große Schmerzen im Bereich des Rückens. Bei meinem Hund war es so, dass er zeitweise den Rücken krumm machte um irgendwie die Wirbelsäule zu entlasten.
Heute weiß ich, dass man durch bestimmte krankengymnastische Behandlungen und durch eine gut abgestimmte Medikation den Hund nahezu schmerzfrei kriegen kann.

Vor 10 Jahren gab es aber noch keine Krankengymnastischen Behandlungen für Hunde. Schade.

Diese THP ist uns von einigen Reiterinnen empfohlen worden - und anschauen wollte ich mir die Arbeitsweise dieser THP auch mal. Bestimmt hat sie auch schon einige Erfolge verzeichnet. Aber mir kam die Frau abgehoben und unprofessionell vor.
Hätte sie durch Können brillieren können, wäre alles o.k. gewesen. Aber, dieser Fehler hätte ihr nicht unterlaufen dürfen. Im Nachhinein und auch während der Situation fand ichs lustig. Der Spaß hört auf, wenn Tiere falsch behandelt werden und Menschen verarscht.

Wie bei meinem LIEBLINGSTHEMA "Tierkommunikation"..... tut mir leid, aber da hörts wirklich auf. Auf solche Zeiterscheinungen kann ich dankend verzichten.
Offensichtlicher kann man die Menschen schon gar nicht ums Geld prellen..


July
 
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Liebe July,

ja, an sich is die Situation mit der THP lustig. Doch wenn ich mir vorstell, das es jemandem passiert wäre der Null Ahnung als Tierbesitzer gehabt hätte... Nicht auszumalen!

Der Spaß hört auf, wenn Tiere falsch behandelt werden und Menschen verarscht.
Das fatale hierbei is, das man erstmal selbst ein bissel medizinisches Wissen haben muss, um zu merken wann man vera... und das Tier falsch behandelt wird. Normalerweise geht man ja zum Fachmann, weil man selbst nicht weiß was Sache ist. Traurig wenn sich dann sowas herausstellt!

Tierkommunikation? Hmmmm, ohne Worte! Daher "kennen" wir uns ja schon und meine Meinung hab ich ja da schon geschrieben. Unglaublich das man das auch schon studieren kann.....

:danke: für die Aufklärung über Kissing Spines. Orthopädie is ja noch ein relativ "neues" Gebiet in der Tiermedizin. Deshalb bin ich an solchen Info's auch sehr interessiert. Sag liebe July, aufgrund Deiner Ausbildungen hast Du ja fundierte Kenntnisse. Kannst Du eventuell Literatur empfehlen, die man unbedingt gelesen haben muss? Von mir aus auch als PN, wenn es hier zu weit gehen würde.

Lieben Gruß Marie
 
Hallo Marie,

kommt drauf an, worauf Du Dich spezialisieren möchtest. Ich habe mich im Rahmen des Tierpsychologie-Studiums mit Verhaltensstörungen bei Pferden beschäftigt und mir alles was ich bereits an Standardwerken hatte nochmals gelesen und dann unterschiedliche Sachen z.B. Erkenntnisse der UNI-Berlin, Pferdeprojekt, gelesen, ich lese irgendwie ständig, besuche Seminare, habe mir die unterschiedlichsten Methoden angesehen - dass mache ich aber schon seit vielen Jahren, habe Lehrgänge besucht, immer wieder mit verschiedenen Ausbildern gearbeitet. "Gurus" wie Monty Roberts und Pat Parelli habe ich ebenfalls gesehen (für viel Geld). Was man eben so macht, wenn man sich für ein Thema brennend interessiert.



Im Bereich Homöopathie fand ich sehr interessant:


Organon Hahnemann ; Reine Arzneimittel Bd; Die chronischen Krankheiten Bd1
Rakow _ unsere Pferde gesund durch Homöopathie

Steingassner- Homöopath. Materia Medica für Vets
Handbuch der Tierhomöopathie


Usw. usw.

Es hört ja nicht auf.

Was mir immer wichtig war und ist, dass ich mich viel mit den "alten Meistern" beschäftige, mit der klassischen Reitkunst und der klassischen Ausbildung von Pferden. Nicht alles was heutzutage "geflüstert" wird ist gut. Das meiste davon ist sogar das Gegenteil von gut - es geht dabei um Geld.

Meine Pferde habe ich klassisch ausgebildet, nach Nuno Oliveira einem spanischen Reitmeister. Das hat den Pferden und mir viele Vorteile - auch gesundheitliche gebracht. Die Pferde haben durch die Bank eine sehr gute Rücken und Bauchmuskulatur und keine Probleme mit den Beinen.

Man sollte sich mit allen Facetten der - sagen wir mal Tierdressur - mir fällt gerade nichts anderes ein - auseinandersetzen um den für einen persönlich richtigen Weg zu finden. Ich denke mal, dass es gerade im Bereich Hundeerziehung in den vergangenen Jahren enorm viel passiert ist. Ich habe das am Rande mitbekommen und das wenige was ich mitbekommen habe, ist ganz erstaunlich. Vor allem, wenn man von einem guten Hundetrainer unterrichtet wird absolut gut umsetzbar, kann ich aus eigener Erfahrung sagen.

Man lernt sowieso nie aus und ich bin sehr wissbegierig. Vor allem in dieser Fun-Gesellschaft und dieser Schnelllebiegkeit, genieße ich es, mich ausgesprochen ausgiebig mit meinen Pferden zu beschäftigen, indem ich mich einfach zu ihnen auf die Weide setze und sie beobachte. Stundenlang wenn ich kann. Dass ist meine Form der Meditation und ich lerne noch dabei.

Ich habe allerdings noch nicht sehen können, dass mir die Pferdchen Bilder zusenden.... das ist aber ein anderes Thema. Ich sehe nur, was sie mir durch ihre Körpersprache und ihr Verhalten zeigen. Und das sagt mir, dass der Weg richtig ist.

Gruß
July
 
Hallochen July,

hey das ging aber schnell! Dank Dir für die Tips, das is schon hilfreich. Gibt es bei der Materia Medica unterschiedliche Ausführungen? Ich frage, weil Du "für Vets" schriebst.

Generell interessiere ich mich sehr für veterinärmedizinische Bücher - so z.B. weil es Debbie (mein Hundi) betraf "Orthopädie und Frakturbehandlung beim Kleintier" (deutsche Übersetzung und Bearbeitung von Fr. Prof. Dr. Matis u.a., von der Debbie letzlich auch in der Klinik aufgrund ihrer Lahmheitsgeschichte behandelt wurde). Oder auch "MemoVet" was einen Kurzüberblick ermöglicht. Auf der Suche nach neuesten Impferkenntnissen bin ich derzeit, da es hierüber so vielschichtige Meinungen gibt, wie ich sie nirgends sonst erfuhr. Ansonsten fasziniert mich Hundeverhalten, deren Entstehung, genetische Verankerungen usw.

..indem ich mich einfach zu ihnen auf die Weide setze und sie beobachte. Stundenlang wenn ich kann. Dass ist meine Form der Meditation und ich lerne noch dabei...
Ja, so geht es mir auch (bei Hunden). Ist interessanter als jeglicher Film! Allerdings sind manche Dinge total eindeutig, andere wiederrum lassen ein Fragezeichen aufkommen.

Ich habe allerdings noch nicht sehen können, dass mir die Pferdchen Bilder zusenden....
:roll:

Lieben Gruß Marie
 
marie4 schrieb:
...Fr. Prof. Dr. Matis u.a., von der Debbie letzlich auch in der Klinik aufgrund ihrer Lahmheitsgeschichte behandelt wurde...
Ich vergaß zu erwähnen, das Debbie nach dem ganzen Tierarzt-Chaos erfolgreich von ihr behandelt wurde!!!
 
Ich habe allen Ernstes 4 Tierärzte für meine Tiere.

Für Hund und Katz und Ratten einen, der direkt neben uns wohnt und der für mich ein echter Kleintierliebhaber ist. Ein toller Doc der auch nach Hause kommt - z.B. habe ich vor Kurzem einen kleinen Kater gefunden, dem gings wirklich dreckig und das waren seine letzten Lebensminuten - inzwischen ist er ein Rabauke. Für den kleinen Mann kommt unser Tierarzt auch zu uns nach Hause.

Für die Pferde haben wir einen für die Lungen, einen für die Orthopädie und einen für Hauterkrankungen. Da ich 3 Senioren Pensionspferde habe, kommen die Vets oft ... die Besitzer können sich manchmal nicht trennen.

Bei zwei von den Vets habe ich Praktika gemacht - dass war klasse.

Beim Impfen verlasse ich mich auf unseren LungenVet. Der ist auf dem Gebiet sehr gut informiert.

Meine Tiere lasse ich generell Herpes impfen. Tollw. und Thetan. bei halte ich auch für wichtig, denn unsere Pferde sind den ganzen Tag draußen und wir haben Tollwutimpfgebiet. Außerdem muß heutzutage bei richtiger Impfung kein Tier mehr an Wundstarrkrampf sterben.

Das sähe anders aus, wenn meine Pferde in einem großen Reitstall stehen würden. Denn dort werden alle möglichen Krankheiten eingeschleppt. Ich halte auch meine "Patientenpferde" und meine Privatpferde in unterschiedlichen Stallungen und vermeide es, die Pferde, die zur "Therapie" und den festen Bestand zu mischen. Sei es drin oder draußen. Man weiß nie, welche Krankheiten die Pferde mit sich rumschleppen.
Welche Erfahrungen hast Du im Hundebereich gemacht? Ich habe einen Hund, der hochgradig hysterisch war, wenn er alleine zu Hause bleiben mußte. Inzwischen hat sich das nach erfolgreicher Therapie gelegt. Nun brüllt er nur noch im Auto rum, wenn er beim Einkaufen warten muß.

Ich stelle immer wieder fest, dass viele Hundebesitzer hoffnungslos überfordert sind und ihre Hunde nicht als Hund sehen sondern als Mitmensch.
Das Verhältnis Tier Mensch intensiviert sich teilweise bis ins Groteske - und im Resultat müssen sich Menschen um diese Hunde kümmern, die wirklich Ahnung haben. Davon gibts aber nur so wenige. Ich habe hier vor Ort in der Hundeschule darum gebeten, meinen Sohn mit unserem Ridgeback an einem Aggility Kurs anzumelden. Mein Sohn ist 8. Die Trainerin hat ihn nicht angenommen, weil 8jährige und Ridgebacks nicht zusammenpassen..... arm, oder? Den beiden hätte der Kurs bestimmt viel Spaß gemacht. Die Erfahrung, das Hundetrainer Kinder ablehnen, habe ich oft gemacht. Inzwischen haben wir einen guten Trainer gefunden, der auch Kinder ernst nimmt....

Gruß
July
 
Die Erfahrung, das Hundetrainer Kinder ablehnen, habe ich oft gemacht.
Traurig, traurig und gerade auch Kinder sollten lernen mit Hunden umzugehen. Es passiert soviel und dann liest man immer wieder "Hund biss Kind".. Hund wurde mal wieder in die unterste Schublade gesteckt. Sorry, ich könnt :spei1: wenn ich sowas lese oder höre.. Mein Tip für jemanden der mich nach ner guten Hundeschule fragt is immer der: Guck Dir die Hunde des Hundetrainers an - ohne das sie Kunststückchen vorführen und bei "Vorführungen" guck Dir die
gesamte Situation an. Wie ist das Gesamtverhalten der Hunde gegenüber des H.trainers und wie verhält er sich ihnen gegenüber..

Zu den anderen Punkten die Du genannt hast, werde ich nochmal in Ruhe kommen.

Lieben Gruß erstmal, Marie
 
Guten Morgen July!

Ja, meine Erfahrungen im Punkt Mensch - Hund sind sehr vielfältig und interessant. Man kann einige Rückschlüsse ziehen, wenn man beobachtet wie sich jemand seinem Hund gegenüber verhält. (Wie ist seine Körperhaltung, wie spricht er zu dem Hund usw.) Dann finde ich es auch sehr aufschlussreich, wenn derjenige der Schwierigkeiten mit seinem Hund hat, sich über die Situation äußert und wie er selbst dies einschätzt. Oft höre ich z. B. "mein Hund muss in keinem Zirkus auftreten, aber wenn ich ihn rufe, dann muss er kommen." Nun erklär demjenigen mal, dass nicht das Problem das Nicht-Kommen des Hundes ist, sondern das die Ursache dafür ganz woanderes liegt.

Die meisten Verhaltensstörungen werden durch Fehlverhalten des Menschen verursacht. Ein sehr schönes Beispiel für absolute Vermenschlichung ist eine Frau, die allen ernstes verlangte, wie sie ihrem Hund beibringen könnte, das der sich mit einem Federbett zudecken ließe. Is schon ein sehr extremes Beispiel, aber es kommt vor und es ist schwer nachzuvollziehen, was Menschen zu sowas bewegt... Denke, ausschlaggebend für Vermenschlichung wird als 1. der Beweggrund sein, weshalb sich ein Hund angeschafft wird. Kindersatz, Bedürfnis nach Zuwendung etc. Doch sehe ich diese Beziehung als sehr bedenklich an. Solche Menschen sind meist uneinsichtig und der leidtragende is der Hund.

Ich habe einen Hund, der hochgradig hysterisch war, wenn er alleine zu Hause bleiben mußte. Inzwischen hat sich das nach erfolgreicher Therapie gelegt. Nun brüllt er nur noch im Auto rum, wenn er beim Einkaufen warten muß.
Hat man bei diesem Hund versäumt, ihm das Alleine-bleiben beizubringen oder hat seine Hysterie einen anderen Grund?

Was das Impfen anbelangt, habe ich leider eher die Erfahrung gemacht, das sich die meisten Tierärzte für die jährlichen Auffrischimpfungen aussprechen. Begründen konnte mir aber nicht wirklich jemand, warum sie das "komplette Programm" befürworten. Ansich bin ich kein Impfgegner, doch die sog. Jahresspritze für Hunde halte ich für überflüssig. Was die Tollwut-Impfung betrifft, sie ist ja gesetzlich vorgeschrieben, obwohl das gespritzte Serum eine längere Wirksamkeit hat. Die Tatsache aber, das ein dagegen nicht regelmäßig geimpfter Hund getötet werden muss, weil er mit dem Erreger in Kontakt kam, veranlasst mich doch, jährlich zu impfen. Für Staupe, Parvo und Hepatitis gibt es bereits einen Impfstoff (aus den USA) der eine Wirkdauer von 3 Jahren hat. Leptospirose würde ich ebenfalls jährlich auffrischen lassen.
In unserer Region ist mir bisher noch kein Fall bekannt geworden, der an einer der genannten Krankheiten erkrankt ist. Kürzlich meldete jedoch unserer Veterinäramt, das die Zahl der Tierbesitzer die ihren Tierarzt wegen Impfungen aufsuchen drastisch zurückgegangen ist. Was vielleicht nicht unbedingt dramatisch ist, aber doch im Auge behalten werden muss..

Woran orientiert sich denn Euer Lungenspezialist beim Impfen? Auch an die Ami's?

Lieben Gruß Marie
 
Hi, Marie - in unserem Privatchat,

was Du sagst stimmt. Man sollte sich die Hunde der Trainer angucken.

Ich hatte mal eine SChäferhündin, die hatte eine chronische Bauchspeicheldrüsentzündung - was bedeutet, dass die Hündin ununterbrochen Hunger hatte. Diese Hunde verhungern meist während sie fressen, weil sie kein Pankreatin bilden. Sie können ihre Nahrung nicht verwerten und setzen gelben, stinkenden Kot ab - meine Hündin bestimmt 10 x am Tag. Die Hunde können ihre Exkremente auch nicht einhalten. Eine schreckliche Krankheit. Sie bekam auf alle Fälle Enzyme zugefüttert, was bei ihr aber nicht mehr viel bewirkt hat.

Na ja. Auf alle Fälle war Urlaubszeit und meine Schwester, die den Hund normalerweise nahm, war in diesem Jahr auch nicht zu Hause. Also wollte ich die Hündin, die ich nicht mitnehmen konnte, weil die Fahrt für sie zu anstrengend gewesen wäre, in einer Hundepension unterbringen. Ich bin also da reingegangen, die Hundepension war mir empfohlen worden, der Trainer wäre auch ein fähiger Mann usw. Eine wirkich schöne Anlage - aber dieser Trainer entpuppte sich als zynisch und dumm. Ich erzählte ihm von der Krankheit der Hündin und dass sie nur ein bestimmtes Futter vertragen könne, das sie 5 - 7 x täglich gefüttert werden müsse, in kleinen Portionen und dass sie häufig Auslauf brauche um sich zu entleeren und um ihre Nervosität ein bißche in den Griff zu bekommen. Da meinte der Typ: "Ja, so einen Hund hatten wir hier schonmal, da kenn ich mich mit aus. Nach ein paar Tagen hat der Hund ganz kommische Klacker-Geräusche gemacht." Auf meine Nachfrage meinte er dann, dass der Hund die Kiesel, die in den stinkenden Zwingern lagen, geschluckt hätte, weil er so einen Hunger hatte..... und dann lachte der Typ sich kaputt. Ich habe ihn gefragt, was aus dem Hund geworden sei und er meinte, dass war ja sowieso nix mehr und der ist tot. Bah. Und dieser Mann ist ein anerkannter Hundetrainer in unserer Gegend. Da fällt mir nichts mehr zu ein. Ich habe meine Hündin dann anderweitig untergebracht, bei einer Frau, die sich wirklich viel Mühe mit ihren Pensionshunden gibt und die Hunde liebt. Ich war auf alle Fälle entsetzt.

Ich habe schon oft solche ode ähnliche Szenarien erlebt. Und mich wundert, dass solche Leute damit durchkommen und sich sogar noch einen guten Namen machen. Der Trainer, den ich schließlich für unseren Ridgeback gefunden habe, heißt Martin Rütter und arbeitet im Erftkreis. Das ist ein Team von mehreren Hundetrainern die teilweise bei Bloch gelernt haben und die ihre eigene Methode entwickelt haben, mit der wir sehr gut zurechtkommen. Dort fühle ich mich kompetent beraten und weiß, dass diese Leute wirklich korrekt und sauber mit Hunden arbeiten.

Gruß
July
 
Jetzt habe ich erstmal Deine Antwort gelesen.

Der Vet orientiert sich schon seit Jahrzehnten an den Amies. Ich hatte z.B. ein Pferd, dass die Resiquin Impfung - also Herpes/Grippe - Impfung nicht vertragen konnte und heftigtst darauf reagierte - aber geimpft werden mußte, weil es sonst nicht an Turnieren hätte teilnehmen können. Für dieses Pferd hat er einen gesplitteten Impfstoff aus den USA importiert. Und damit kam das Pferd sehr gutzurecht.

Die Tollwutimpfung frischen wir nur alle zwei Jahre auf - denn, wie Du schon beschrieben hast, wirkt dieser Impfstoff über einen zweijährigen Zeitraum. Unser Tierarzt geht sogar so weit, dass er Tollwut nicht impft, wenn klar ist, dass das Gebiet kein Tollwutimpfgebiet ist, also Tollwut frei.

Ich denke mal, das Impfgeschäft ist eine gute EInnahmequelle für die Tierärzte. Deshalb wird geimpft was das Zeug hält.


Unser Hund ist in der Tat nicht ans alleinsein gewöhnt worden. Wir haben ihn "Second-Hand" bekommen - er war einjährig als er zu uns kam. Das war ein Desaster. Der HUnd hat sich gegen die Türen geworfen wenn wir ihn auch nur eine Minute allein ließen. Die Vorbesitzer haben dem Hund keinen Auslauf geboten, haben ihn in der Anfangszeit überall mit hingeschleppt und nachdem sich der Hund - ein Rhodesian Ridgeback - als dominant erwies bzw. denke ich mal, unsicher Fremden gegenüber, wurde der Hund zu Hause gelassen. OHne ihn dran zu gewöhnen. Der Hund wurde zum Pipi machen rausgebracht aber Auslauf bekam er nicht . Er wurde nie ausgelastet. Außerdem ist unser Hund ein Kontrollfreak.

Ich hatte zuvor nur Schäferhunde oder Schäferhundmixe gehabt. Mit der Rasse bin ich aufgewachsen und die kenn ich. Meine Hunde waren auch nie Problemhunde. Aber dieser Hund war eine Katastrophe. Nach ein paar Wochen war ich das erste mal in meinem Leben soweit, dass ich ihn abgeben wollte. Hätte uns der Herr Rütter nicht geholfen, wäre der Hund weg. Er hat mir klipp und klar gesagt, dass der Hund mich voll im Griff hat und das die Tatsache, dass der Hund mir wie ein Schatten folgt nicht heißt, dass der Hund ohne mich nicht sein kann sondern, dass der Hund die absolute Kontrolle über mich erhalten wolle. Das Geaule und die Tür-Body-Checks wenn er allein zu Hause war, gehörten zu diesem Kontrollverhalten dazu. Auf alle Fälle haben wir dann mit dem Hund geübt und ihn über ein Jahr ignoriert - was wunder wirkte - wir haben ihn natürlich auch zwischendurch geknuddelt und mit ihm gespielt und gearbeitet, aber seine Kontrollmechanismen konnten wir nur durch Ignoranz loswerden.Außerdem wurde der Hund kastriert. Jetzt haben wir einen gut ausgebildeten, gelassenen und zufriedenen Hund - allerdings hat das auch seine Zeit gebraucht. Dass war uns von Anfang an klar. Durch meine Arbeit mit Pferden gehe ich sowieso immer von großen Zeiträumen in der Therapie aus. Ich mußte aber lernen, dass ein Hund komplett anders therapiert wird als ein Pferd und ich hatte den Hund zu pferdisch behandelt....


JUly
 
:) Ja, unser kleiner Privatchat!

Die richtigen Leute zu finden ist wirklich nicht einfach! Ich find's furchtbar, das solche Leute wie dieser Hundetrainer sich einen Namen machen. Da aber viele, wie auch bestimmte Tiermediziner/THP, auf Profit ausgerichtet sind und der überwiegende Teil ihr Geld verdienen, indem sie auf die individuellen Bedürfnisse der Tierbesitzer eingehen, werden solche Leute auch immer ihre "Kunden" haben. Wenn einem Hundebesitzer gesagt wird, dass Erziehung konsequent sein muss und dass das Leckerli "einfach mal so" der Vergangenheit angehören soll, sehen das die meisten als furchtbar streng an. ("Aber er guckt doch so niedlich..") Und wenn man dann noch mit anderen Punkten ankommt, die dieser Hundebesitzer gaaaanz anders sieht, war's das doch. Kann mir schon vorstellen, das etliche versuchen werden, den Kunden auf eine andere Art und Weise zu behalten. Nur damit die Kasse stimmt... Naja...

Toll, das freut mich sehr, das Du einen Trainer bzw. ein Trainerteam gefunden hast, die bei Hr. Bloch ausgebildet wurden! Wenn man sich damit beschäftigt, worauf diese Grundkenntnisse aufbauen, fühlt man sich doch sehr gut aufgehoben!
 
Was für eine Rasse ist Dein Hund? Ein Berger? Sieht auf dem Foto niedlich aus. Oder ein Beardet Collie. Wie alt ist er oder sie?

Es ist in der Tat sehr schwierig die richtigen Leute zu finden. Ich ecke immer damit an, dass ich meine Tiere so artgerecht wie möglich halten will. Dann sind es arme Hund oder arme Katzen. Oder, die armen Ponys, im Winter draußen. Dabei sind unsere Ponys beide Allergiker und müssen winters draußen bleiben. Eines dieser "armen Ponys" wurde mir geschenkt, weils den "armen Besitzern" zu teuer wurde, das Pony zu päppeln. Da frag ich mich dann immer, was verstehen Menschen unter "Tierliebe"? Fallen nur gesunde, junge Tiere in das Tierliebe-Schema? Andererseits gibt es Menschen die ihre Tiere so sehr lieben, dass sie sie auch wenn die Tiere schwerstkrank sind nicht gehen lassen können. Seltsam.

Es gibt Leute, die bringen Pferde zu mir in den Beritt bzw. zur Ausbildung, die reiten seit ein paar Wochen, haben Null Ahnung von Pferden aber Geld um sich teure Pferde zu leisten. Diese Pferde drehen dann irgendwann durch, weil sie falsch behandelt werden. Das vertrackte ist, dass die Besitzer glauben "oh, was wurde mir da nur für ein Gaul angedreht. Den kann ich ja gar nicht reiten, weil der Vorbesitzer gelogen hat und das Pferd unter Drogeneinfluß vorgeritten wurde." So ein Schwachsinn oder ähnliches kursiert ganz gerne unter neureichen Reitanfängern.

Dann gibt es Frauen, die lieben ihre Pferde mehr als die eigenen Kinder. Schrecklich. Erschütternd. Da werden die Pferde gepudert und geherzt und die Kinder müssen warten, ruhig sein und Mama ihr Hobby lassen.

Ich verstehe diese Ersatzfunktion auch nicht. Aber für irgendwas muß sie gut sein. Warscheinlich fürs Seelenheil der Menschen. Tiere werden gerne dafür mißbraucht. Wobei, wenn man sie so leben läßt wie sie wollen, zwar ortsgebunden aber dennoch mit dem größten Maß an Freiheit, erlangt man viel mehr Vertrautheit - zumindest zu Pferden - als wenn man sie in eine 2,80 m x 3 m kleine Box einsperrt und zu Tode liebt.

Wir Menschen zerstören gerne, das was wir lieben. Deshalb sind all die Neurosen, die wir auf unsere Tiere übertragen, unser Werk.

Es ist interessant sich damit zu beschäftigen. Deshalb würde ich auch unheimlich gerne noch ein Psychologie Studium absolvieren. Das Leben ist leider zu kurz ......

July
 
Hey July, na dann werd ich doch mal "aufholen":

Der Vet orientiert sich schon seit Jahrzehnten an den Amies
Find ich toll - medizinisch gesehen sind die Ami's uns nämlich bei weitem voraus! Halte viel von den wissenschaftlichen Erkenntnissen und muss mich manchmal sehr über die Deutsche Sturheit ärgern!...

Ich nehme es auch an, das Impfen eine potentielle Einnahmequelle ist. Erkennt man schon daran, wenn einige Tierärzte eine Impferinnerung 1 Monat im voraus verschicken bzw. überhaupt daran erinnern!
Übrigens, das vergass ich vorhin - strikt dagegen bin ich Borreliose zu impfen.

Was für eine Rasse ist Dein Hund? Ein Berger? Sieht auf dem Foto niedlich aus. Oder ein Beardet Collie. Wie alt ist er oder sie?
Danke, ja es ist ein Bearded. Sie wird jetzt im Oktober (schon) 6 Jahre alt. Das niedliche Aussehen is bei ihr nur Tarnung *grins*. Bei uns kommt sie damit nicht mehr durch, aber andere kann sie ganz raffitückisch um die Pfoten wickeln, sodass die sich auf ihre Seite schlagen. Ich sag zu ihr dann immer "du kleines Monster", hihi.

Dann gibt es Frauen, die lieben ihre Pferde mehr als die eigenen Kinder. Schrecklich. Erschütternd. Da werden die Pferde gepudert und geherzt und die Kinder müssen warten, ruhig sein und Mama ihr Hobby lassen.
Unglaublich, gibt es sowas wirklich? Mein Vorstellungsvermögen geht zwar schon sehr weit, aber das Kinder vernachlässigt werden is schon schwer nachzuvollziehen!

Ach siehst Du, ich weiß gar nicht wie ich darauf kam, das Bloch irgendetwas mit Ziemen zu tun hat. Muss mich korrigieren: Ziemen und Michael Grewe waren es, die gemeinsam gearbeitet haben. Das aber nur nochmal so nebenbei.

Im Punkt Vermenschlichung schriebst Du
Ich verstehe diese Ersatzfunktion auch nicht. Aber für irgendwas muß sie gut sein. Warscheinlich fürs Seelenheil der Menschen.
Irgendjemand machte mal die Aussage "Gib dem Menschen einen Hund und er (der Mensch) wird wieder gesund". Ich war erschüttert über diese Zeilen! Der Mensch beutet alles für seine Habgier aus und wenn leer, dann wech.. Krass, aber so sehe ich es.

Im Fall des Hundes kann ich sagen, das sich jegliche Gemütsverfassungen des Menschen auf den Hund übertragen. Nicht nur Neurosen - wo wir auch beim Gebiet der Human-Psychologie angelangt wären. Mal banal gesagt: vieles in der Veterinärmedizin wurde aus der Humanmedizin übernommen bzw. baut darauf auf. Ich denke, wenn im Bereich der Tierpsychologie der Grundstein an Wissen vermittelt wird, beinhaltet es vergleichsweise auch den Menschen. Natürlich unterscheiden sie sich, schon biologisch gesehen und im Umfang. Doch Entstehung und Äußerung der Symptome sind fast immer gleich. -Wenn ich falsch liege, korrigier mich bitte. Sicher wär ein Psychologie-Studium ein weiterer interessanter Aspekt um mehr Zusammenhänge herzustellen, ich denke aber -wenn ich richtig informiert bin- das im Tierpsychologiestudium Faktor Mensch in Bezug auf das Tier ein Teil des Lehrstoffes ist und, das dieser ausreichend ist. Oder was meinst Du?

Wie sind Deine Erfahrungen wie sich menschliche Gemütsverfassung auf Tiere auswirken?

Lieben Gruß Marie
 
Die Tierpsychologie orientiert sich an der Ethologie der Tiere. Also Verhalten in der Gruppe, isoliertes Verhalten, Lebensraum, Verhaltensbiologie, Zeitempfinden usw. usw. usw. Alle Verhaltensmuster von Tieren werden akribisch festgehalten. Wir kennen die Beobachtungen von Konrad Lorenz, der sein Leben dem "Federvieh" gewidmet hat. Aus diesen Beobachtungen konnten weitere Erkenntnisse zum Thema Prägung erarbeitet werden.

Es gibt ein Werk von Wilhelm Blendinger "Psychologie und Verhaltensweise des Pferdes" dass sich an der Psychologie des Menschen orientiert, weil Blendinger Psychologe war. Das ist ganz interessant aber ich muß sagen, die Ethologie des Pferdes sieht dann doch anders aus. Die Psyche der Tiere tickt anders als unsere. Ein Pferd will nicht unsere Seele sondern unser Vertrauen. Es braucht auch nicht unseren Schutz. Das Lernverhalten von Pferden ist ein absolut anderes als unseres. Eine Parallele könnte das Lob sein. Tiere lernen ausschließlich über Lob - niemals über Bestrafung. Ich habe eine Stue, die kommte aus einer Reitschule. Diese Stute ist über viele Jahre von dem - besoffenen - Reitlehrer Tag für Tag verprügelt worden. Mh. Eine Reitschülerin hat sie da rausgekauft. Die Stute wollte diese Reitschülerin töten. Das Pferd sollte eingeschläfert werden. Ich habe die Stute übernommen und 1 Jahr in Ruhe gelassen. Habe sie nur beobachtet, ihr Sozialverhalten den anderen Pferden war hervorragend, sie ist eine phantastische Leitstute. Nach ca. einem Jahr habe ich begonnen mit ihr zu arbeiten. Ich habe in dem "Urlaubjahr" diese STute täglich angesprochen, beruhigend auf sie eingeredet, sie fütterungstechnisch gut versorgt und sie frei von der Weide in den Stall laufen lassen ohne sie irgendwie zu berühren. Nach dem Jahr habe ich dann langsam angefangen mit ihr zu "arbeiten"- und habe Todesangst gehabt - sie aber auch. Alle Reiterfreunde fanden das Pferd hässlich und es würde vom "Stil" nicht zu mir passen - pah. Die Seele dieses Pferdes hat mich gefangen. Und, sie ist das "beste" sozial fitteste Pferd was ich jemals hatte. Sie ist ein ausgesprochen hübsches Pferd geworden und läuft im Unterricht mit Kinden. Wenn ich einProblempferd habe ist sie die erste, die dem Pferd beibringt, wie es sich in der Gruppe verhalten soll. Diese Stute hat mir ganz, ganz viel über die Psyche von Pferden beigebracht. Ich habe die Arbeit mit ihr minutiös aufgezeichnet. Denn vieles vergißt man wieder.

Ihre Seele war im warsten Sinne des Wortes verprügelt worden. Jahrelang. Pferde vergessen irgendwann. Sie läßt sich bis heute nur ungern von anderen Menschen anfassen. Sie hat Probleme mit einigen ihrer körperlichen Narben aber es ist eine Freude dieses Pferd im Umgang mit den anderen zu sehen.

Menschen tuen Tieren das größte Leid an ohne darüber nachzudenken. Wichtig ist, von dem Vergleich menschliche Psyche - tierische Psyche wegzukommen. Menschen sind viel komplizierter. Pferde "denken" von a nach b. Pferde lernen anders. z.B. lernen Reitpferde Lektionen abhängig von ihren Seiten. Also zeige ich der rechten Seite des Pferdes eine Lektion und dann der Linken Seite. Ist das Pferd Linkshänder beginne ich mit der linken Seite und fahre mit der Rechten fort.

July
 
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Hey July!

Ja, das Buch von Blendinger hab ich auch stehen. Aber das ist bei mir lange her..
Was die Tierpsychologie betrifft, es gab einige namenhafte Forscher. Wie der von Dir genannte Konrad Lorenz, Oskar Heinroth als Vater der Verhaltensforschung, nicht zu vergessen Darwin's erste Werke und im Hundebereich z. B. sehr bekannt Dorit Feddersen-Petersen und viele mehr.. Mein Interessenbereich ist ja die Hundepsychologie und ich finde, das hier die Wolfserforschung und dessen Erkenntnisse die wichtigsten sind.

Natürlich ist die Psyche des Menschen weit aus komplizierter. Ein Mensch besitzt die Fähigkeit Gefühle und Empfindungen zu überspielen oder kann sich "anders ausgeben". Ein Tier kann das nicht. In der Psychologie gefällt mir die Psychoanalyse bzw. bin ich Anhänger davon. Bin ein Ursachenforscher und der Meinung, das wenn einem die Ursachen für bestimmte Verhaltensweisen/Reaktionen oder Geschehnisse bekannt sind, kann erfolgreicher daran gearbeitet werden. Meiner Meinung kann auch beim Tier analytisch vorgegangen werden - doch kann dies nicht mit der Vorgehensweise beim Menschen verglichen werden. Egal welcher Bereich der Psychologie, keines ist direkt vergleichbar oder ableitbar vom Menschen auf's Tier. Ich meinte viel mehr, das im Tierpsychologiestudium der Mensch dem Tier gegenübergestellt wird. Ebenfalls im THP-Studium oder in der Hundetrainerausbildung gibt es Lehreinheiten wie z. B. der Umgang mit dem Menschen. Ich kann mich jetzt nicht besser Ausdrücken - pädagogische Arbeit eben.

Sag, liebe July, das es sowas wie Links- oder Rechtshänder beim Pferd (oder auch allgemein?) gibt, wusste ich gar nicht. Aber sehr interessant!

Lieben Gruß Marie
 
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