annäherung an die eltern - ein wunschtraum..

Knusperhexe

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4 Januar 2006
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Lassee, Niederösterreich
hallo, ihr lieben,

wie sicher einige von euch mitbekommen haben, hab ich totale schwierigkeiten mit meinen eltern.

sie können einfach nicht aktzeptieren, dass wir hunde haben, anstatt wie generell üblich, enkelkinder zu gebären.

sie haben unseren hunden eigentlich hausverbot erteilt und uns für unsere lebenseinstellung verurteilt.

nun ergab sich die situation, dass wir am bevorstehenden wochenende eine "aussergewöhnllche" rettungshunde - trainings - situation haben.

unser rüde muss mit herrli am trainingsgebiet verbleiben (samstag auf sonntag nacht), während ich mit unserer hündin nach erfolgtem samstag-training wieder heimfahren muss (weil unsre hündin einfach noch nicht soweit ist).

so fiel mir ein, meine eltern darüber zu informieren und ihnen anzubieten, mit unserer sehr ruhigen hündin auf besuch zu kommen mit der garantie, dass sich das tier ordentlich aufführen möge.

so weit, so kurz: ich erhielt die erlaubnis und hoffe nun aus ganzem herzen, dass sich meine hündin so aufführt, wie ich es von ihr erwarte.

bitte haltet mir die daumen, dass das hundetier meine erwartungen erfüllt und die ansässige katzenpopulation wie erwartet ignoriert und sich auch ansonsten ruhig verhält.

ich bin ja, wie allgemein bekannt, "elternhörig" und würd es voll nicht packen, wenn meine eltern mich und meine hündin verurteilen würden.

dann wär ich schwerstens depressiv und würde an meinem leben zweifeln. ja, soweit haben mich meine eltern gebracht und wahrscheinlich haben sie recht damit. ich bin undankbar und unwürdig, weil ich ihnen keine kinder gebäre. so bin ich also ein schlechter mensch, oder?

dennoch finde ich es voll in ordnung, dass es so ist, wie es ist.

mein papa findet, dass ich an seinem lebensunglück schuld habe, weil ich ihm keine enkel gebären werde, somit ist sein leben unnütz vorbei gegangen, weil es keine fortsetzung seiner linie geben wird. da hat er recht und ich bin schuldig, so ist das nun mal.

meine hunde sind vorrangig an diesem unglück schuld, insofern bin ich sehr dankbar, meine hündin mitnehmen zu dürfen.

nun haben meine eltern erlaubt, dass ich pia am wochenende mit rauf nehmen darf und habe totale angst, dass sie die ansässigen katzen "begrüssen" wird wollen und damit der ofen aus ist.

mir liegt echt total viel an dem treffen, zumal ich meine "schuld" am nicht erfüllten lebenssinn meiner eltern gerne reviediern täte.

ich weiss, dass ich schuld bin, weil ich ihnen den wusch nach einem enkel nicht erfülle.

meint ihr, dass ich böse bin und falsch handle?

ev. sollte ich doch ein kind kriegen, damit ich rechtens handle? auch wenn mein hang ganz eindeutig zur "nicht-kriegen-frakion" gehört?

was meint ihr, sollt ich gebären, damit meine hunde akzeptiert werden?

ich bin für jede aktion offen, auch wenn ich damit unglücklich werde.

mein eigenes glück stelle ich für meine hunde und meine familie gerne hinten an.
 
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AW: annäherung an die eltern - ein wunschtraum..

Liebes Knusperhexlein, als erstes wünsche ich Dir bei Deinen Eltern viel Glück mit Deinen Plüsch.:umarm:
Nimm es mir bitte nicht übel aber wieso bist Du schuldig??
Willst Du wirklich um Deinen Eltern zu gefallen zur Gebährmaschine werden??
So wie es jetzt Dir geht könnte es auch Deinen nicht gewollten Kind gehen.
Willst Du das dem Ungebohrenen wirklich antun??

Vielleicht solltest Du versuchen Deinen Eltern zu erklären wie Du Dich mit der Nicht Beachtung fühlst.
Kinder brauchen mehr Zeit und sind schwieriger zu händeln. Wenn sie krank sind werden sie oft zum Tyrannen.
Wenn Du niemanden hast der sich mal um sie kümmern kann, weil Deine Eltern verhindert sind
oder weil Du krank bist was ist dann??
DU BIST IN KEINSTER WEISE SCHULDIG!!!
DEINE ELTERN SIND IN MEINEN AUGEN EGOISTISCH.
LEBE DEIN EIGENES LEBEN UND NICHT DAS DEINER ELTERN.
LEBEN UND LEBEN LASSEN. Das müssen deine Eltern lernen.

ÜBERLEGE GUT DENN EIN KIND IST KEIN HUND DEN ICH IN PLATZ LEGEN KANN.

Ich hoffe sehr das du die für dich richtige Entscheidung triffst.:umarm:

Glaub mir bitte wenn ich schreibe, ich verstehe wie es Dir geht.
AUCH WENN ICH DICH NICHT WIRKLICH TRÖSTEN KANN: :reden:
Ich hatte seit ich 18 war nur sehr selten Kontakt zu meinen Eltern.
Meine beiden Kinder haben mich mal gefragt wer die Leute sind die ich gegrüßt habe.
Ich habe dann erklären müssen was eine OMA und OPA ist.
Seid fast 10 Jahren habe ich gar keinen Kontakt mehr und weiß nicht mal wo meine Mutter wohnt.
Ich lebe mein Leben,ich atme selbstständig, bin erwachsen und ich treffe eigene Entscheidungen.

Sei ganz lieb gegrüßt von fusselbuerste
 
AW: annäherung an die eltern - ein wunschtraum..

Liebes Hexchen, :)

was soll denn das?
ich bin für jede aktion offen, auch wenn ich damit unglücklich werde.
mein eigenes glück stelle ich für meine hunde und meine familie gerne hinten an.
dann wär ich schwerstens depressiv und würde an meinem leben zweifeln. ja, soweit haben mich meine eltern gebracht
*am Ulikopf heftig rüttel!*

Hör jetzt mal auf, Dich hier zum Opfer zu machen! Du brauchst nicht Deine Eltern verantwortlich zu machen, sie zwängen Dich zu Deiner ängstlichen Haltung ihnen gegenüber, sondern der Zwang steckt in Deinen eigenen Gedanken!
DU bist diejenige, die innerlich adaptiert hat, Du seiest am Lebensunglück Deiner Eltern schuld, wenn Du ihnen keine Enkel schenkst.
Andere Leute werden auch von ihren Eltern in die bizarrsten Grundhaltungen ( versuchsweise) gezwungen - grad ich, ich habe auch diese Erfahrung gemacht - aber man muss das echt nicht übernehmen!
Es gibt welche, die pfeifen drauf, entwickeln ihre eigenen Vorstellungen vom eigenen Leben - was auch gesund ist - und lassen sich von Elternerwartungen nicht mehr einwickeln. Lassen damit auch die Opferrolle hinter sich. Du bist auch kein Opfer, Uli!

Die Eltern können sich von einem Kind erträumen was sie wollen, aber sie müssen auch zugestehen lernen, dass das Kind frei sein darf und seinen eigenen Weg geht. Und wenn die Eltern das nicht können, wenn sie weiterhin in ihren symbiotischen Erfüllungserwartungen verbleiben, ist es Aufgabe des Kindes, zumindest sich selber daraus zu befreien. Nix mit verschmelzen! Grenzen setzen! Oft ist es auch eine Erleichterung für die alten Eltern, wenn das Kind sich aus der Symbiose befreit.
Und das ist jetzt mal Zeit bei Dir! Hör auf!

Fang bei Deinen eigenen Gedanken an. Nicht Deine Eltern schaffen das
"Muss" in Dir, Du erschaffst es in Dir selbst, indem Du alte Elterngedanken und Erziehungsprinzipien aus Deiner Kindheit nach wie vor spiegelst.
Du bist aber keine drei Jahre mehr, sondern 36.

Ersetze dieses verdammte Eltern-Über-Ich: "Du musst, Du sollst, Du machst mich unglücklich -wenn Du..." durch DEINE Sachen. Feierabend! DU bist kein Opfer!

Was ist überhaupt Elternmoral!?
Sie ändert sich mit den verstreichenden Zeiten.
Das Gewissen nicht.
Wir wissen genau, was gut ist und was schlecht.
Die Moral macht uns aber vor, was sein soll.

Solange DU innerlich mitspielst, löst sich nix!
Vielleicht doch mal einige Stunden Therapie, um das "How to do it" kennenzulernen?


Hier, für Deine Eltern:

Aus Kalil Gibran," Der Prophet"
Von den Kindern

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit, und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

*****
Denke daran, dass etwas, was Du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann (Dalai Lama XIV)
*****

Für Dich:

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein, ungestört
vor Furcht, die Nacht entdecken.

Der wird zur Pflanze, wenn er will;
zum Tier, zum Narr, zum Weisen,
und kann in einer Stunde nur
durchs ganze Weltall reisen.

Der weiß, daß er nichts weiß,
wie alle andern auch nichts wissen;
nur weiß er, was die anderen
und er selbst noch lernen müssen.

Wer in sich fremde Ufer spürt
und Mut hat, sich zu recken,
der wird allmählich, ungestört
vor Furcht, sich selbst entdecken.

Abwärts zu den Gipfeln
seiner selbst bricht er hinauf;
den Kampf mit seiner Unterwelt
nimmt er gelassen auf.

Wer Schmetterlinge lachen hört,
der weiß, wie Wolken schmecken.
Der wird im Mondschein, ungestört
von Furcht, die Nacht entdecken.

Wer mit sich selbst in Frieden lebt,
der wird genauso sterben,
und ist selbst dann lebendiger,
als alle seine Erben.

NOVALIS

Ein liebes Bussi,
Geli
 
AW: annäherung an die eltern - ein wunschtraum..

hallo geli, bin da ganz bei dir und kann mich deinen worten nur anschließen...sehr berührende und ehrliche zeilen....
ganz besonders das gedicht über die schmetterlinge, ist mir sehr nahe gegangen. danke dafür....
 
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Hallo Knusperhexe, :reden:
Was ist denn nun eigentlich bei Deinen Besuch herrausgekommen?
Hat alles so geklappt wie Du es Dir gewünscht hast?
War Deine Fellnase Dein ganzer Stolz?:cool:
Sind Deine Eltern nun einsichtiger?

LG fusselbuerste
 
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