Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Guten Morgen!

Ich kann wieder nur sagen: Toller Beitrag, liebe Geli :danke:

Nur eines ist mir ein bisschen unklar: Wie weiß Hundi, dass Autos gefährlich sind :confused: Ich meine, ein Hund versteht ja meine Worte nicht, sprich, wenn ich nun sage "Maddox bei Fuß, da sind Autos", wird er mich angucken und weiter rennen. Ob er auf die Straße rennt, weiß ich nicht, aber er wird mein Gesprochenes denk ich mal, nicht richtig verstehen...

Meinst du, er verknüpft die Autos + Fuß gehen mit Gefahr?

Liebe Grüße
Anita
 
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na klar versteht er deine Worte... *ironie an*

Also Marie,
Bei mir verwickelt sich weder ne Leine (zumal ich keine Flexi verwende) noch habe ich sonstige Probleme. :rolleyes:
Auch bei einem welpen werde ich nur so Handeln (HUND an KNIE) wenn er eine BGH antretet. ;)

Ich jedenfalls achte auf die Gefühle und die Signale meines Hundes.
Wenn mein Hund diese Art von nähe in dieser Situation als Stress empfindet werde ich diesen Hund sicher nichts aufzwingen, nur weil ich der Meinung bin das gehört sich jetzt.
Es ist auch zimlich gewagt wenn man per Virtuell, beurteilt was der Hund hat.
Wenn ein Hund Bellt dann ist er nicht Agressiv denn kein Hund kommt Agressiv auf die Welt, schonmal daran gedacht das man den Hund auch mit aktiver Wirkung bestätigt indem was er tut?;)

Achja.... Unterordnung nämlich genau diese Art von Unterordnung wird nicht JEDEM spass machen, denn genau deswegen macht jeder später was anderes;)

übrigens dein 2tes Erlebniss, kann man auch ohne Fußgehen bewältigen zumindestens ich.

Ich habe in meiner Wohngegend einen Bauernhof mit Zucht, zur mitte gehend kommt man zur Türe re. und li. zwei von dir genannte Zäune, doch ich habe kein Problem damit durch zu gehen, mein Hund geht nicht quer durch die Wiese, zumal das Verboten ist, wenn ich ihr das Wort "Lauf" nicht gebe, ansonsten geht sie nur mit mir mit. Solange ich gezielt wohin gehe weicht sie nicht weg;) da brauche ich nichteinmal ein "fuß" Wort. ;)
 
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Hallo Frau Schmidt (Eva)
in vielen bin ich ja derselben Meinung,
aber mein Hund hat seine Agressionen auf HP und in der HS kennengelernt.
Er ist auch agressiv zu Hunden die ihn Ankläffen.
Ich habe es jetzt wo er seid einen Jahr nicht mehr zu HS und HP gehen darf in den Griff bekommen.
(Ich habe ihn gezeigt wie Sauer es mich macht und ihn einmal kurz Angeschnautzt) Seid her gibt er meißtens Ruhe.
Sicher gibt es auch da noch manche Rückfälle.
Nun dann gibt es wieder einen Anschnautzer und es klappt wieder.
Ich denke es geht hier auch darum seine eigene Unsicherheit zu bewältigen.
Auch bei mir war viel Unsicherheit vorhanden.
Obwohl ich schon vorher Hunde hatte die ich selber erzogen hatte.
Meine jetzige Hündin TWH läuft mit ihren noch nicht 5 Monaten sehr gut an der lockeren Leine, aber sie wird auch nie eine HS oder einen HP von innen sehen.
Allso erst braucht der HF Selbstbewußtsein und ich finde es Gut das Du das Kerstin vermittelt hast.

Liebe Fusselbürste,
es tut mir leid, dass eure Lern- und Trainingsumstände so ungünstig waren.
Da will man das Beste für den Hund und alles richtig machen und gerät prompt in Überforderung und Stress. Wer schon unsicher ist, gerät halt auch noch leicht an schlechte Ratgeber. Dann holt man sich neuen Rat und ist irgendwann noch verunsicherter.
Gut, dass du da erst mal ausgestiegen bis. Schade, wenn daraus ein (übrigens weit verbreitetes) negatives Gesamtbild von Hundeschulen und eine Abneigung gegen Training und Ausbildung entsteht.
Man kann sich leicht vorstellen, wie negativ weil überfordernd (Reizüberflutung, Stress) die Rahmenbedingungen für euch gewesen sein mögen.
Zu deiner Strategie gegen das Gifteln hätte ich noch ein paar Gedanken:
Kein Hund giftet an der Leine weil er will, sondern weil er muss.
die Tatsache, dass man mit Gifteln ohne Schaden am anderen Hund vorbei kam, scheint dem Hund zu bestätigen, dass es wichtig war, gegiftelt zu haben.
Wenn das Frauli dann auch giftet, hat der Hund a) schon das Nötige zur Vermeidung von Angriffen getan und ist b) doppelt gestresst und erst recht unsicher bei der nächsten Hundebegegnung.
Man kann nicht nichts tun. (Paul Watzlawik)
Wenn es gelingt, durch negative Einwirkung ( nicht wertend gemeint, es geht nur um die Botschaft an den Hund) ein Verhalten zu beenden, ist damit noch völlig offen, was statt dessen für ein Verhalten auftritt.
Darum ist es so wertvoll, wenn er sich vollkommen auf dich konzentriert und, nicht zuletzt dank deines Anspruchs an Genauigkeit, intensiv damit beschäftigt ist, etwas zu tun, das erwünscht ist und sich lohnen wird (deine Aufmerksamkeit, dein Lob, deine Freude). Der Nebeneffekt dabei ist, dass dein Hund immer wieder die Erfahrung macht, dass auch dann kein Angriff erfolgt, wenn er gar nicht auf den anderen Hund achtet. Das gibt soziale Sicherheit und ein riesiges Vertrauen zu dir.
Hunde haben gar nicht so viel Bock auf Hundebegegnungen, wie viele Leute glauben! Wenn er erkennt, dass er gar nicht muss, entscheidet er sich auch oft selbst dafür, an deine Seite zu kommen (siehe auch Gelis Beitrag), besonders wenn der andere Hund an der Leine oder hinterm Zaun ist.
Meine Idee wäre auch, dass du mal darauf achtest, in welchen Fällen er giftelt. Viele Hundehalter agieren ihre Aggressionen verdeckt aus bei Begegnungen, indem sie zum Beispiel ihren Hund erst spät heranrufen, oder nicht so wirklich zur Seite gehen, oder auch dem Hund einen Leinenspielraum lassen der ausreichen kann, dass er euch plötzlich anspringt. Da ich meinen Hund links führe, gehe ich mit ihm am linken Wegrand und fordere aktiv ein, dass der Gegenverkehr sich ebenfalls in Bewegungsrichtung links hält.
Wenn mir Leute entgegenkommen, die mit dieser typischen Rücklage und ausgestrecktem Arm von ihrem Hund vorwärts gezerrt werden, "übe" ich schon mal ein wenig mit meinem Hund im Gras neben dem Weg oder in einer Hofeinfahrt und lasse ihn absitzen oder -liegen. Dabei positioniere ich uns so, dass der andere Hund quer zu uns und vor uns vorbei spaziert. Das schmeckt Hundehaltern, die vielleicht gern ein wenig gezündelt hätten oft gar nicht. Aber daran erkennt man auch, dass hinter harmlose scheinendnen Trotteligkeiten jede Menge verdeckter Aggressionen stecken können. Sowas spürt dein Hund natürlich deutlicher als du und handelt entsprechend.
Wenn ihr also eine Übung habt, die ganz präzise und konzentriert ausgeführt werden soll, funktioniert die Umlenkung am allerbesten und bringt ausserdem noch für euch beide eine neue, positive Stimmung in Situationen rein, die vorher doch eher Spannung und Unwohlsein auslösen konnten. Für deine jetztige Hündin kann sich diese Strategie noch als sehr nützlich erweisen, wenn sie erwachsener wird und sie damit fertig werden muss, dass andere Hunde anders auf sie reagieren als früher.
Beste Grüße,
Eva
 
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Huhu liebe Mitschreiber, :)

ich muss hier jetzt auch mal meinen Senf dazugeben.
Das Thema war ja anfangs, dass Kerstin folgende Schwierigkeit hat:

Das bedrückte Kerstin so sehr, dass sie sogar eine Hundetherapeutin/ Hundpsychologin suchte.

Als Besserungsmöglichkeit schlug Eva (Frau Schmidt) vor, dem Hund das "Bei-Fuß-Gehen" anzugewöhnen, und zwar - so wie ich sie verstanden habe - um die Konzentration des Hundes auf Frauli zu bündeln, damit er nicht ständig auf die Idee kommt, andere anzukläffen.
Nach dem Motto: Ein Hund, der positiv und sehr interessiert auf seinen Menschen bezogen ist, wird diese Bindung nicht unterbrechen, um andere anzubellen. So hab' ich es verstanden, okay?

Ob das bei einem Hund, der sich angewöhnt hat, frei und noch mehr an der Leine andere geifernd zu verbellen auf der Stelle so funzt, bleibt dahingestellt, möglicherweise müssen noch andere Mittel hinzukommen, aber es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Bindung über ein Stück Erziehung intensivieren, für den Hund interessanter sein als alles andere, weil er bald weiß, dass, wenn er folgt, er ein toller, geliebter, gelobter Hund ist.

Ich persönlich würde noch gern herauskriegen wollen, ob der Chipsy-Hund bellt, weil er Angst vor anderen Kötis hat, oder ob er schlichtweg zornig und aggressiv ist. Der zornige Hund kriegt von mir eins auf die Nuss, damit er sich anständig verhält. Sprich: Ich schnauze ihn an und ordne ihn unter. Bei Fuß gehen ist hier zunächst ein wunderbares Gehorsamstraining - bis es dem Hund Spaß macht!

Der ängstlich schnappende, bellende Hund sollte Vertrauen lernen. Ich würde andere Hunde in der Nachbarschaft suchen, mit denen man mal ein Spielchen riskieren kann. Würde erst mit denen und den Leuten gemeinsam zu gehen versuchen, würde diese fremden Vierbeiner anreden, auch streicheln, mich sogar auf der Wiese zu ihnen hinhocken und so tun, als sei es VÖLLIG selbstverständlich mit anderen Hunden umzugehen.
Auch der ängstliche Hund findet im sicheren Bei-Fuß-gehen eine wunderbare Auslastung, weil er sich innerlich anlehnen kann. Stichwort: "Solange ich neben Frauli gehe und mich anständig verhalte, kann mir nix passieren, sie schützt mich ja!"

So. Das ist das, was ich verstanden habe aus den ersten Beiträgen.
Von daher geht es für mich überhaupt nicht darum, ob ein Hund beispielsweise beim Rennen nicht mitkommt, sich in Leinen beim Bei-Fuß-gehen verwickelt, es nur bei irgendeiner Prüfung gebraucht wird, oder Hund lieber an lockerer Leine laufen sollte, Nici.
Es geht hier darum, ein störendes Verhalten zu ändern, und dabei kann gutes Bei-Fuß-Gehen hervorragende Dienste leisten.


Eigentlich ist dieser Beitrag jetzt fertig und ich müsste ihn abschicken, ich ergänze ihn aber durch zwei eigene Erlebnisse.
Ich lege großen Wert darauf, dass meine Hunde frei bei Fuß gehen können und frei abrufbar sind. ( Dadurch fallen alle Leinenverwicklungen flach, Nici. *lach*) Ich übe es im Prinzip vom ersten Tag an. Wenn Du jetzt einen neuen Welpen kriegst, mach das ruhig auch mal, BRCLM! Nutz' die Bezogenheit und teilweise Unsicherheit dieses Welpen, ihm das ( zunächst ganz vorsichtig und nur auf gewissen, absehbaren Strecken) beizubringen, es ist auf Dauer echt Klasse, wenn der Hund das kann!
Trainiere es nicht hart, aber so ab dem 6 Monat, darf er wissen, zum Beispiel bei starkem Autoverkehr geht er bei Fuß, bis Du Entwarnung gibst: "Okay,spring weiter!"

Auf den oft bürgersteiglosen Straßen hier bei uns in der Kleinstadt, ist bei mir immer "Bei-Fuß-Geh-Zeit". Und zwar - auf den kleinen Straßen, wie vor unserem Haus - frei. Natürlich gehen wir da nur kurz her, bis wir Wald und Flur erreichen, denn es will ja gerannt und getobt werden!

In der Stadt, wie bei Dir, Nici, ist das sicher noch mal ein anderes Problem und es muss anders angegangen werden. Aber vielleicht eignet sich das Bei-Fuß-Gehen - an der Leine - zum Beispiel beim Überqueren von Kreuzungen und großen Fußgängerampeln?

Ich habe es, mit der kurzen Entfernung zum Wald, sozusagen leicht.
Ich binde das freie "Bei Fuß-Gehen" von Anfang an zusammen mit dem Hören und Erscheinen von Autos. "Bonnie, geh bei Fuß, hier fahren Autos! Bleib bei Fuß!" Oder, sofern ich sie vorspringen ließ: "Es kommt ein gefährliches Auto Bonnie, komm bei Fuß! Bleib bei Fuß! - Ja, feeeein!"
Später verselbstständigt sich das freie Bei-Fuß-gehen, und ich kann sie auch ohne Autos abrufen.
Erlebnis 1: Die so auf Motorengeräusch fixierte Bonnie kam anfangs mitunter selbst mitten im Wald zu mir bei Fuß gelaufen, wenn sie über sich ein Flugzeug hörte. Kleiner Junghund konnte noch nicht unterscheiden, ob das jetzt bedrohlich war oder nicht, wusste auch solange nicht, wo das Geräusch herkam, bis sie dann einmal ein Flugzeug auf offener Wiese sah. Seitdem kommt sie bei Flugzeugmotoren nicht mehr, okay? *lach*
Aber das Wissen, dass Autos und explizit die großen Lastwagen gefährlich sind, schadet ihr nicht. Nach dem Toben in Wald und Flur kann sie mit mir frei wunderbar durch's Städtchen gehen, nicht immer bei Fuß, denn der Bürgersteig ist breit, aber sie ist sofort abrufbar, wenn es enger wird und wo mehr Autos fahren. Ich lasse sie dann natürlich dabei NIE aus meiner Konzentration. Bei Autoverkehr bin mit meinen Gedanken immer ganz beim Hund, wenn sie frei in verkehrsdichten Straßen läuft ( oder auf dem Weihnachtsmarkt z.B). Das ist wie Training, und das mit den Gedanken bei ihr zu sein, jede Eventualität vorwegzuahnen, ist die Voraussetzung.
An der lockeren Leine laufen ist da sicherlich einfacher.
Aber auch an der lockeren Leine kann man gut "Bei-Fuß-gehen" üben und hat bald einen ähnlichen Effekt: Einen verlässlichen, sicheren Hund.

Erlebnis 2:
Nachdem Bonnie zweimal in Elektrozäune gelaufen war, um mit den kleinen Ponys dahinter zu spielen, hatte sie jetzt Angst vor diesen. Erst vor den Ponys, Kühen und Schafen, von denen sie glaubte, dass dieses Weh von ihnen ausginge, und nach dem zweiten Mal tatsächlich vor den Zäunen, die sie dann als Übeltäter entlarvt hatte. Aber ach! Was tun, wenn Frauli nun einen Spaziergang ausgewählt hat, bei dem es rechts eine Pferdekoppel gibt und links eine Kuhwiese? Beide eingezäunt mit diesen Elektrodingern?
Da kann man doch nur eng beim Fuß von Frauli gehen, anders kann man diesen Schreckensparcour ja gar nicht bewältigen? " Du schaffst das!" flötet Frauli zuversichtlich und nimmt die Schutzsuchende an die Leine, damit sie sich sicherer fühlt. Und welche Freude, wenn das Ende des Drahtzaunverhau's erreicht ist! Bonnie springt erleichtert mit allen Vieren in die Luft, schwänzelt um meine Knie: " Wow, Frauli, geschafft!"

Schaut: Solche Sicherheit und Bestätigung kann "Bei-Fuß-Gehen" geben.
Bonnie hätte das Mittel aber nicht angewandt, wenn sie es nicht gekannt
hätte.

Einen lieben Gruß,
Geli :blume2:

Liebe Geli,
schön erklärt und beschrieben!
Beste Grüße,
Eva
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Guten Morgen!

Ich kann wieder nur sagen: Toller Beitrag, liebe Geli :danke:

Nur eines ist mir ein bisschen unklar: Wie weiß Hundi, dass Autos gefährlich sind :confused: Ich meine, ein Hund versteht ja meine Worte nicht, sprich, wenn ich nun sage "Maddox bei Fuß, da sind Autos", wird er mich angucken und weiter rennen. Ob er auf die Straße rennt, weiß ich nicht, aber er wird mein Gesprochenes denk ich mal, nicht richtig verstehen...

Meinst du, er verknüpft die Autos + Fuß gehen mit Gefahr?

Liebe Grüße
Anita

Darf ich dir da auch drauf antworten?
Der Hund bildet einfache Verknüpfungen:
Geli ruft Klein-Bonnie zu sich wenn Autos kommen.
Bonnie merkt: wenn Autos kommen, ruft Frauli.
Frauli Geli zeigt Klein-Bonnie, dass es ihr gefällt, wenn Klein-Bonnie bei ihr ist während Autos passieren.
Klein -Bonnie mag es, wenn Frauli das macht.
Geli verhält sich gegenüber Autos defensiv. Bonnie versteht diese Geste.
Bonnie verknüpft also Autogeräusche mit einem guten Platz an Gelis Seite.
Auto kommt - Bonnie kommt zu Geli.
Geli freut sich ganz doll als Bonnie das erste Mal die richtigen Schlüsse zieht und freiwillig kommt weil sie ein Auto hört.
Bonnie verknüpft keineswegs mit allen Autos, sondern nur mit denen, die sich nähern.
Das mit den Flugzeugen war ein Versuch.
Das Wort "Auto" spielt dabei nur eine Rolle, wenn Geli es in diesem Zusammenhang öfter ausgesprochen hat und gilt auch für Motorräder.
Ob Bonnie nun Angst hat vor Autos (warum sollte sie, passiert ja nichts unangenehmes), oder ob sie glaubt, Geli hat Angst und braucht sie neben sich, ist eigentlich egal :D:D:D
Aber vermutlich ist es nur ein kleines Kunstwerk: Training das so schön ist, dass der Hund die Aufgabe weiter entwickelt.

Worte im Wortsinne verstehen Hunde vermutlich nicht. Obwohl ich beste Erfahrungen damit gemacht habe, mit Tieren zu sprechen, als hätten sie Abitur. Nur nicht, wenn ich will, dass jetzt gleich ein bestimmtes Verhalten zuverlässig gezeigt wird. Dazu muss ich ein Geräusch (das muss echt kein Wort, kann aber jedes beliebige Wort sein) durch Training sicher mit einem bestimmten Verhalten des Hundes verknüpft haben. Ist die Verknüpfung sicher, löst das Wort im Tier das verknüpfte Verhalten aus. Wenn nicht unglücklicherweise eine weitaus stärkere Motivation dagegen wirkt.
Meine ganze Körpersprache und Raumnutzung muss aber zu meinen Absichten passen, und der Tonfall auch.
Rufe ich zum Beispiel "komm her" und renne dabei auf meinen Hund zu oder ihm hinterher, dann rennt er nur noch schneller - weg.
Vielleicht kreische ich nun immer verzweifelter "komm her!" (du Mistvieh), und auch mehr vom selben wird mir nicht das gewünschte Ergebnis bringen.
Dann könnte mich retten, dass ich stehen bleibe und "Auto" rufe. Hat mein Hund eine entsprechende Verknüpfung gelernt, wird er freudig zu mir kommen.
Ist nicht immer besser zu verstehen, wenns recht lang ist. Ich hoffe, dir taugt es.
Beste Grüße,
Eva
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Hallo Eva,
danke für dein posting aber
mein Hund giftet eigentlich nicht ohne Grund an der Leine.
Meist wird er angekläfft dann kläft er zurück.
Das ist dann ein Agressives Bellen. Er will mich in dieser Situation schützen.
Kommt ein Hund drohend auf mich zu,
versucht sich mein Hund quer vor meinen Körper zu stellen.
Auch darin sehe ich eine Schutzgeste. Er ist allso nicht sinnlos agressiv.
Er hat mit 10 Wochen in der HS gelernt kleinere und schwächere zu schützen. Dennoch habe ich lange gebraucht um ihm klar zu machen,
das ich das sagen habe und nicht er.
Die HS hat mich nicht überfordert ich war nur nicht mit allen einverstanden was mein Hund oder ich tun sollten. Mein Hund hat sich auch nicht von jeden anfassen lassen und ich fand das OK.
Z.Bsp. Wenn mein Hund mir zeigt das er mal muß gehe ich vom Trainingsplatz runter und lasse ihn nicht dort hinmachen. Das passte ebend manchen nicht.
Mein Erster Hund Rottweiler-Colly-Mix war bestens erzogen und das von mir.

Auch er ging damals in die HS aber er war schon in sich gefestigt und ein ganz anderes Kaliber.
Mein jetziger TWH-Schäferhund-Mix hat seinen eigenen Kopf,
ohne jedoch ungehorsam zu sein. Er läuft an der Flexi-Leine (8meter lang)
Hätten wir hier keinen Leinenzwang dürfte er frei laufen.
So lasse ich ihn im Grundstück freilaufen und er kann sich da austoben.
Er hat eine Hündin TWH fast 5 monate alt zur Gesellschaft bekommen,
grade weil er kein Rudeltier ist und einen Gefährten haben sollte. Beide HUnde sind Draussis.
Zu zweit geht es, aber zu dritt geht schon wieder gar nicht, weil dann der Beschützerinstinkt wieder vor kommt.
 
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Hallo
So hab jetzt mal schön fleissig hier alles gelesen .
Es war sehr interessant und aufschlußreich . Dankeschön , besonders auch an Eva für die Ausführungen :danke:

Ich hatte ja mit meinem Jack Russell Terrier auch Probleme bezüglich "Fuß gehen "und allgemein auch "flüssig an der Leine laufen " gehabt .
Das war wohl so eine Phase die wir nun zum Glück schon sehr gut im Griff haben:)

Wir haben es so wie Du es beschrieben hast getan Eva .

Mein Problem bei Max war das ich trotz Bücher usw einfach irgendwie in die Schiene gerutscht bin zu viel zu sagen .

Ich bin wieder in eine Hundeschule gegangen nach dem ich von der Letzen weg bin da zu wenig Leute da waren dort und ich auch nicht mehr ganz zu frieden war .
Meine Trainerin kommt auch zu mir nach Hause ( noch ) und darüber bin ich auch froh , denn jetzt grade nach der letzten Übungsstunde merke ich die Fortschritte .Es lag wie es meistens ist "Am anderen Ende der Leine"
Ja und alleine hätte ich die Fehler nicht gesehen . Für mich war mein Handeln schlüssig und ich dachte ich setze es so um wie in der letzten Trainingsstunde gezeigt . Tat ich auch , aber ich machte Fehler die sich seid dem eingeschlichen haben .

Beispiel :
Bei der Kehrtwende ,wenn Max zog bin ich viel zu weit zurückgegangen ,obwohl die Leine entspannt war .Ich hab ihn also quasie bestraft fürs gute Verhalten in dem es nicht weiter Richtung Wiese ging ,wo Max hinwollte , sondern wieder ehr Richtung nach Hause . Also fing er dann auch da wieder an zu ziehen. Die Folge war das Max nur noch zog, egal wie oft ich nun Richtungswechsel machte , selbst das was so super immer half "Durch den Hund durchgehen " (sinnbildlich natürlich nur ) hat nix mehr gebracht und ich war frustriert ohne Ende .
Hinzu kam das Max eine Entzündung im Bein hatte und eine Woche wirklich sich schonen musste . Es viel auch einmal der Kurs aus deswegen .
Das hat natürlich auch Max frustriert der einen hohen Bewegungsdrang hatte.
Als die Trainerin da war , war sofort dann klar welche minimalen Fehler ich gemacht hatte , denn neben dem zu weit zurückgehen , hab ich auch noch angefangen Max ständig zu beobachten und selbssicher bin ich auch nicht mehr gegangen .
Kurz es war klar das Max so mir nicht vertrauen konnte und nicht folgte .
Als ich dann sofort als die Leine locker war wieder in die richtige Richtung gegangen bin hat Max super gehört .
Reden tue ich nicht viel mehr dabei und bin da viel klarer geworden in den Befehlen .

Eins was bei Max nun sehr gut auch geholfen hat und was wir auf engen Wegen anwenden ist das stehen bleiben wenn er zieht . Enspannt sich die Leine geht es weiter .
Max versucht es kaum noch zu ziehen *freu *

Daher verstehe ich dies hier nicht so ganz Eva :

Diskussionen mit deinem Hund und stehen bleiben, wenn er an der Leine zieht.

Disskussionen -ja das ist klar, aber warum bist Du gegen das Stehen bleiben ?
Oder war das in Bezug auf die Disskussionen gemeint ?

Das Beispiel mit dem Auto hast Du super erklärt . Ich mache das bei Max auch.
Ich sage da immer "Max Strasse steh" und wenn wir weiter wollen "weiter "
Nicht mehr komm wie sonst
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Hallölis, ihr Lieben, :)

erst heute Abend bin ich wieder da, um mich in - die inzwischen weitergegangene - Diskussion einzuschalten.

Liebe Batida, liebe Eva,

ich gehe fest davon aus, dass Hunde Wörter verstehen können, und sogar noch mehr Wörter und Bezüge verstehen, als wir annehmen.
Ein kleiner Border-Collie, Rico, revolutionierte 2001 ( glaube ich) , die Wissenschaft, als er in der Sendung "Wetten, dass?" schon über 84 verschiedene Begriffe kannte. Inzwischen hat sich sein Können noch erhöht:

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/70233/index.html

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-1005-2004-06-14.html

Und das, obwohl in den 90iger Jahren in der einschlägigen Literatur propagiert wurde, dass Hunde- als Ergebnis wissenschaftlicher Forschungen- nicht das Wort, sondern nur den Laut verstünden.
Rico lieferte den wissenschaftlichen Gegenbeweis--- von dem längst schon viele Hundehalter und Trainer wussten.
Sie wurden aber sozusagen von der damaligen Wissenschaft "ausgekippt". So kam es, dass viele Leute auch noch heute glauben, der Hund verstünde kein einziges Wort...

Interessant ist weiterhin, dass Rico zeigt, dass er zu kausalem Denken fähig ist. Nennt man ihm eine unbekannte Spielzeugbezeichnung ( Wie: hol' den Nikolaus!), läuft er in den Nachbarraum und bringt mit großer Treffsicherheit jenes Spielzeug, was er noch nicht kennt und für was er keinen Begriff hat. Er sortiert also: "Hier habe zig 100 Spielzeuge! Das da ist "Bär, das ist "Ball", das ist "Quiekeball", das ist "Fußball", daneben ist "Flummiball", hier haben wir "Kuh", daneben "Teddy"... und so weiter, bis er auf einen Gegenstand stößt, der noch keine Bezeichnung hat - und den apportiert er!

Es geht aber noch weiter. Ich bin überzeugt, dass Hunde doppelgliedrige Sätze mit - zumindest zwei (wenn nicht mehr)- Kausalitäten verstehen.
Mein bestes Beispiel ist hierfür folgendes:
Wir haben 30 Grad im Schatten. Nach dem Hundeausflug sitzt Bonnie hechelnd im Auto und wünscht sich offenbar nur eins: zu Hause schnell in den kühlen, schattigen Garten abzutauchen. Es ist aber nicht dringend.
Bonnie hat im Fluss geschwommen, sie ist noch nass, sie hat genügend gesoffen - und ich bin eigentlich nur zu Haus vorbeigefahren, um das Portemonnaie zu holen, was ich liegengelassen hatte, denn ich will noch einkaufen gehen.
Also sage ich der ungestüm herausdrängen wollenden: "Warte Bonnie! Ich hole nur noch schnell das Portemonnaie, dann gehen wir einkaufen!"
Zupp! Sofortige Änderung des Hundeverhaltens! Obwohl ich den Kofferraum und die Türen des Kombis auffreiße, damit sie frischere Luft bekommt, bleibt sie sitzen. Sie lächelt über das ganze Gesicht.
Bonnie geht unendlich gerne einkaufen! Bedeutet es doch für sie, vor Läden abzuliegen und anschließend ausgesuchte Sachen zu meinem Auto zu apportieren: Ihre Leckerlietüte, eine Porreestange, die große Klopapierpackung...
Aber jetzt, in diesem Moment ist klar, sie hat verstanden: " Im Auto warten" und " Wir gehen einkaufen."
Wenn ich nur gesagt hätte "Warte!" hätte sie zwar gehorcht, aber das hätte diese offensichtliche Freude nicht ausgelöst.

Soviel zum Wort.
********

Hunde hören aber nicht nur auf das Wort, sie hören absolut auch auf den Laut, mit dem es vorgetragen wird. Eine vom Laut her hektisch, schimpfend vorgetragene Botschaft mag sie in Schrecken zu versetzen, obwohl sie die einzelnen Wörter kennen.
Darüber hinaus reagieren Hunde auf Körpersignale ihres Besitzers und auf einfache Zeichen. ( Wenn du einen dir gegenüber nervösen Hund hast, schau weg und gähne.- Calming Signals - Es ist so einfach!)

Mit Lucy ( meiner letzten und absolut verkehrssicheren Hündin) habe ich die faszinierende Erfahrung gemacht, dass sie wunderbar auf Worte hörte, auch sehr gern auf geflüsterte ( oh, wie spannend, Frauli!). Man brauchte bei ihr absolut nicht laut zu sein.
Parallel reagierte sie auf klitzekleine Handzeichen, die außer ihr vermutlich niemand wahrnahm. Wie, freilaufend neben mir an der Straße auf meine -ansonsten frei baumelnden - Hände. Zeigefinger zeigt nach unten: Sitz. Handfläche parallel zum Boden: Platz, Warte.
Zeigefinger bewegt sich etwas nach vorne: Lauf! ( zum Beispiel über die Straße.) Handfläche geht im Baumeln steif etwas hoch: Bleib! Warte da drüben!
Ich würd's nicht glauben, wenn ich das nicht selber erlebt hätte, bei einem Hund.
Also, es geht beides! Leise Worte und Handzeichen.
Die dreijährige Bonnie ist aber noch lange nicht so weit, die die damals 13 jährige Lucy!

Jetzt aber zu der Sache mit den Autos:
Ich habe es, ganz klar, zunächst mit Worten gemacht!
Vorgeschichte: Ich hole mein 6 Monate altes, spanisches Hundekind Nachts am Flughafen ab. Sie war schon von Anfang an sehr verständig, sehr zugeneigt. Am nächsten Morgen, direkt beim ersten Hundegang, passiert etwas Irres: Noch bevor wir aus dem Haus sind, möchte Hundekind ihre rote Flexieleine selber im Maul tragen. Lucy, ihre -verkehrssichere- Vorgängerhündin hatte das 13 Lebensjahre immer gemacht, und genau das war das Irre, dass Bonnie ihr Verhalten aus dem Stehgreif zu kopieren schien. Also ließ ich das ( sehr verblüfft, wohlgemerkt) zu.

Nu' kann ich ja nicht mit 'nem 6 Monate alten Hundekind freilaufend auf die Straße gehen! Wenn sie die Leine tragen wollte, musste sie sofort bei Fuß gehen lernen! Jetzt ist die Straße bei uns relativ still. ( In den ersten Tagen habe ich es auf gefährlichen Strecken auch so gemacht, dass sie die eine Leine trug, während ich sie an einer anderen führte.)
Aber direkt beim allerersten Gang, beim ersten Heraustreten aus dem Gartentörchen, habe ich Bonnie klar zugeflötet: " Komm bei Fuß!" und gegen meinen Schenkel geklopft. "Hier gehst du bei Fuß! Ja, feeeein!"
Es funktionierte ETWAS, jedenfalls lief sie nicht weg, sondern war sehr konzentriert, suchte meinen Blick. Dann kam von weitem ein Auto.
"Bonnie, da kommt ein gefährliches Auto!" erzählte die gute Tante Geli mit der spannensten Geschichtenerzählerstimme. "Wir müssen seeehr vorsichtig sein! Autos sind gefährlich! - Komm bei Fuß, bleib bei Fuß! Komm hierhin!" Ich richtete ihr Körperchen streichelnd neben meinem Bein. "Ja, so ist feeeeiin!"

Ich habe jetzt "gefährlich" und "vorsichtig" im Text fett markiert, um auf die Wichtigkeit dieser Worte hinzuweisen --- tatsächlich habe ich sie aber Bonnie gegenüber beinahe geflüstert. Könnt Ihr Euch so einen Satz - also auch Kindern gegenüber - in etwa vorstellen?
"Pass' auf jetzt, da kommt ein ganz gefährliches Auto!"
Also, ich habe ihre jugendliche Ankunftsunsicherheit ganz klar ausgenutzt, um sie an meine Beine zu binden.
Die kleine Spanierin verstand natürlich anfangs kein Wort, aber sie hörte den warnenden Tonfall.
Ich mache das mit dem Warnen in dem Gedanken, dass auch Hundemütter und Leitwölfe ihren Kleinen und ihrem Rudel über Körper-und Lautsprache vermitteln, wann Gefahr droht und wie man sich dann am besten verhält.

Bei Lucy hat das Warnen gut funktioniert. Bonnie - relativer Junghund- ist schon gut, aber längst nicht so perfekt wie Lucy mit 13 einmal war. Die vorherigen Hündinnen Julchen Tüpfel und noch früher, Charlie, konnte ich nicht an der Straße frei laufen lassen. Ich hatte noch nicht die Fähigkeit, sie im Griff zu behalten.

Aber es geht, Batida! Und auch Du kannst das! Du kannst Deinen Maddox erreichen! Versuche es!!!!

******

Bald relativiert sich das mit der anfänglichen Furcht des Junghundes, weil ja nie etwas mit vorbeifahrenden Autos passiert. "Tut ja nix!", denkt sich kleiner Köti. - Und dann setzt genau das ein, was Du geschildert hast, Eva.

Geli ruft Klein-Bonnie zu sich wenn Autos kommen.
Bonnie merkt: wenn Autos kommen, ruft Frauli.
Frauli Geli zeigt Klein-Bonnie, dass es ihr gefällt, wenn Klein-Bonnie bei ihr ist während Autos passieren.
Klein -Bonnie mag es, wenn Frauli das macht.
Geli verhält sich gegenüber Autos defensiv. Bonnie versteht diese Geste.
Bonnie verknüpft also Autogeräusche mit einem guten Platz an Gelis Seite.
Auto kommt - Bonnie kommt zu Geli.
Geli freut sich ganz doll als Bonnie das erste Mal die richtigen Schlüsse zieht und freiwillig kommt weil sie ein Auto hört.
Bonnie verknüpft keineswegs mit allen Autos, sondern nur mit denen, die sich nähern.

Vor allem letzterer Satz ist Klasse! Bonnie verknüpft tatsächlich nicht mit allen Autos, sondern nur mit denen, die sich nähern.

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Ein kleiner Border-Collie, Rico, revolutionierte 2001 ( glaube ich) , die Wissenschaft, als er in der Sendung "Wetten, dass?" schon über 84 verschiedene Begriffe kannte.
[...]
Rico lieferte den wissenschaftlichen Gegenbeweis--- von dem längst schon viele Hundehalter und Trainer wussten.
Huhu, guten Morgen!

Nur ganz kurz zu obigen: bin mir jetzt nicht ganz sicher ob es letztes Jahr war, glaube ja, auf jeden Fall ist die Wissenschaft am Prüfen, ob Rico ein aussergewöhnlicher Einzelfall ist oder aber ob auch andere Hunde zu solch Leistungen fähig sind. Eine Bekannte hat an einer dieser Untersuchungen teilgenommen und war allerdings etwas enttäuscht von den Bedingungen/Voraussetzungen und sagte, dass das Ergebnis dadurch fälschlicherweise beeinflusst würde. Bin im Moment nicht auf dem neuesten Stand, weiß einer von Euch mehr was daraus wurde?
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Daher verstehe ich dies hier nicht so ganz Eva :



Disskussionen -ja das ist klar, aber warum bist Du gegen das Stehen bleiben ?
Oder war das in Bezug auf die Disskussionen gemeint ?

Liebe Siri,
ich bin nicht grundsätzlich gegen stehen bleiben als Korrektur für Ziehen an der Leine.
Das funktioniert ebenfalls und ist für die Halter einfacher.
Viele kriegen es halt nicht so gut hin, ihre Glieder unterschiedlich zu bewegen, also mit dem linken Arm eine kurze Bewegung zu machen ohne mit den Füßen aus dem Takt zu kommen, und das im selben Moment, wenn Zug auf die Leine kommt.
Der Nachteil der Stehenbleib-Methode ist, dass man als Halter auf den Hund reagieren muss, statt umgekehrt und Geduld, Zeit und Nerven braucht, auch wenn man grad keine hat. Auch das kann der Hund als Aufmerksamkeitsspiel ausnutzen.
Ausserdem kommt die Korrektur erkennbar als den momentanen Interessen des Hundes widersprechende Absicht des Halters (Psychologie!).
Eleganter finde ich, wenn Korrekturen unpersönlich erscheinen, also nicht als vom Halter ausgehend erkannt werden. Der kleine Leinendruck wird vom Hund als Folge des eigenen Verhaltens (zu schnell, zu weit vorn) verstanden und der Lerneffekt ist direkt und gründlich.
Er erkennt, wie er sich eine drucklose Situation am Hals verschaffen kann und wodurch sich unangenehme Empfindungen einstellen, ohne dass du als Halter mit deinen Absichten ins Spiel kommst.
Beim Stehenbleiben hast du eine Spielverderberrolle, fühlst dich dabei nicht immer wohl und fängst an, dich zu rechtfertigen oder zu begründen, oder wirst auch ein wenig sauer auf den Hund, weil er dich dazu bringt, ihm blöd zu kommen.
Mir gehts beim Fuß gehen um die volle Konzentration des Hundes, was ihn ja auch vor Stress bewahrt, weil dann Lärm, Reizüberflutung oder Angst bzw. Aggressionen gegen andere Hunde nicht auch noch wahrgenommen werden, oder zumindest deutlich geringer.
Maßstab für Erfolgsstrategien ist für mich, daß sich die Maßnahmen selbst überflüssig machen. Wenn du also mit Stehenbleiben erreichen kannst, dass du immer seltener stehenbleiben musst, und irgendwann der Hund gar nicht mehr an der Leine zieht, dann passt es.
Für Hundebegegnungen taugt mir das Stehenbleiben aber eher nicht:
Hunde checken schon viele Meter vor der Begegnung Haltung, Annäherungslinie und Ausdruck der Hunde, die auf sie zu kommen.
Einer, der sich ruhig aber unbeirrt nähert, signalisiert Souveränität. Was signalisiert wohl einer, der losstürmt und sich gleich drauf setzt oder stehenbleibt, und das womöglich bis zur unmittelbaren Passage mehrmals?
Ich will ja grade, dass das Fuß gehen Einfluss auf die innere Haltung des Hundes (Ruhe, Sicherheit) nimmt und ihm die Erfahrung vermittelt, dass so Ärger ausbleibt und selbst ein kläffender, giftelnder anderer Hund nicht wichtig zu nehmen ist.
Meinungen gibt es immer viele. Ich finde, niemand muss seine Strategie ändern, wenn im das Ergebnis taugt. "Richtig" ist relativ, denn das Ziel bestimmst ja immer du selbst, das Ergebnis (die Folgen) hast auch du, also wer sollte dir Vorschriften machen? Was kuriert hat immer recht. Vielleicht ist die innere Sicherheit des Halters das eigentlich wichtige, vielleicht tuts dem Hund gut, wenn er hört: "das ist jetzt so, basta" und vielleicht macht das Begründungen und Diskussionen überflüssig. :blume2:
Beste Grüße,
Eva
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Hallo liebe Eva :)
Danke für die tollen ausführlichen Infos . Ich find das klasse .
Ich mache ja eine Mischung aus einmal "Stehen bleiben " -nämlich da wo der Weg eben zu eng ist um wirklich die andere Methode "Kehrtwendungen in unterschiedliche Richtungen , samt durch den Hund durch gehen " anzuwenden .
Es klappt bestens bei Max :blume2: Ich stehe kaum noch .
Am Aartalsee heute mal bisschen öfter , eben da viel los ist .
An das "Fuß" gehen als Übungeseinheit gehen wir das nächste Mal richtig ein , mit schön viel Ablenkungsmöglichkeiten für den Hund :)
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Hallo an alle!

Ich war vor einiger Zeit bei einer Hundetrainerin, die meinte, dass Chipsy ein sehr ängstlicher Hund sei.

Wenn ich mir aber sein Bellverhalten ansehe, was andere Hunde betrifft, bin ich mir nicht so ganz sicher ob sein Verhalten aus Angst resultiert.

Mit kleineren Hunden, also in seiner Größe und noch kleiner hat er weniger Probleme. Die größten Schwierigkeiten tretten mit großen Hunden auf.

Chipsy verhält sich ca. so.: Es kommt ein großer Hund freiläufig, dann schnall ich ihn ab. Chipsy steuert auf den Hund zu und zuerst wird ein bißchen geschnuppert und dann nur mehr gebellt. Ohne knurren aber stark gebellt. Er hört dann nicht auf ruhe oder sonstige Kommandos, außer auf "zu mir" , wenn ich weiter gehe ohne ihn, dann kommt er schon gleich mit, kann aber auch vorkommen, dass er sofort wieder umkehrt und den anderen Hund nochmals verbellt.

An der Leine kriegt er sich gar nicht ein, da führt er sich auf, als ob er den anderen Hund zerfleischen würde!! Ich habe schon probiert, mit dem Kommando "Ruhe" seine Schnauze zu zu halten, oder ihn auf den Rücken zu legen, damit er weiß wer der Chef ist.... Hört sich alles sehr brutal an, und es passt mir selber nicht ganz, dass es nicht anders geht.

Habe es mit positiven Verstärken probiert. Ein Hund ein ganz gutes Guzi. Aber in dem Moment wo er einen Hund von der Ferne schon sieht, ist ihm die beste Wurst egal.

Im Moment trainiere ich mit Chipsy das "bei Fuß gehen". Er hat es schnell kapiert, was ich von ihm will. Und wir haben gute Fortschritte gemacht. Leider klappt es mit dem Vorbeigehen an anderen Hunden noch nicht so gut. Aber vielleicht braucht das auch noch einfach mehr Zeit.

Ich weiß, dass Chipsy ein ganz toller und schmuse Hund ist, und dass unsere Bindung auch sehr gut ist, beim Freilauf z.B traut er sich nie wohin zu laufen, wo er nicht mehr in meiner Nähe ist, er bleibt immer brav im Blickkontakt.

Ob sein bellendes Verhalten nun mehr Angst oder Aggression und Zorn ist,kann ich nicht 100 Prozent beantworten. Aber mein Gefühl ist, dass er eher Zornig ist, denn er kommt mir dann oft total wütend vor. Wenn wir einen sehr souveränen Hund treffen, dem sein Bellen egal ist, dann geht er schon immer wieder bei mir in Deckung.

Die meisten Hunde beachten ihn gar nicht, weil Chipsys bellen sie total störrt, dass sie gar nicht zu ihm kommen. Dann wird Chipsy noch energischer, wenn ihn andere Hunde gar nicht beachten.

Ich mache nun mal das Training mit dem "Bei Fuß gehn"
Meine Frage wäre, wenn wir auf einen anderen Hund treffen und Chipsy verbellt den Hund, wie soll ich darauf reagieren????
Soll ich ihn ignorieren? Ich versuche immer schon vorher, dass dieses Verhalten nicht so weit kommt, aber das ist mir bis jetzt nicht gelungen.
Ich gehe immer weiter und versuche nichts zu sagen, denn wenn ich mit ihm geredet habe, dann hat es auch nichts geholfen.
Aber das Vorbeigehen bei anderen hunden ist ja auch ein wahnsinn, denn Chipsy wird dann am ganzen Körper total steif und geht nicht sondern zieht zu dem Hund und bellt und keift wie ein verrückter.

Liebe Grüße
Kerstin und Chipsy
 
AW: Hundetherapeut oder Hundepsychologin gesucht

Liebe Kerstin!

Ich würde versuchen, einfach weiterzugehen und ihn zu ignorieren. Wenn er zum anderen hinzieht, versuchen konsequent weiterzugehen. Sobald er sich beruhigt hat, loben mit Leckerli und Worten.
Ich denke mal, dass es sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, bis sich sein Verhalten ändert. Das geht sicher nicht von heute auf morgen...

Spielt er eigentlich mit anderen Hunden?
Bist du manchmal auf einer Hundewiese?
Wenn ja, wie ist sein Verhalten dort?
Verbellt er dort auch alle Hunde?

Liebe Grüße
Anita :blume2:
 
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Liebe Kerstin,
er kann nicht gleichzeitig rumspinnen und schön bei Fuß gehen.
Kannst du so tun, als sei für dich kein Anlass erkennbar? Also so auch innerlich locker bleiben, beharrlich das Leinengehen zu deinem Thema machen und dich nicht auf seins ( der andere Hund) einlassen? Prima wäre natürlich, du könntest den Abstand zu anderen Hunden beim Leinentraining allmählich verringern. Wäre schade um euren schönen Übungserfolg, wenn er vorerst noch mit der zu geringen Distanz zu anderen Hunden überfordert wäre.
Also nochmal: DU willst, dass er schön an der Leine geht. Die anderen Hunde exisitieren für dich nicht. Und für deinen Hund, wenn es so gut weiter geht, bald auch nicht mehr.
Bleib dran, bist auf dem besten Weg.
Nur eins noch: wenn du deinen Wauzel ableinst, damit er mit anderen Hunden frei laufen kann, dann lass ihn bitte vorher absitzen, lass ihn frühzeitig, also dann los, wenn der andere Hund noch mindestens sieben, acht Meter weg ist und löste die Leine nur, wenn er brav sitzt und g e r a d e n i c h t zieht oder giftelt und dreh ab, lass ihn im Stich, wenn er dicke Backen gegen andere Hunde macht.
Bitte keine Kontakte mit anderen Hunden, solange deiner angeleint ist, bzw. im letzten Moment. Das könnte nämlich ein Streßfaktor werden, wenn er bei der Annäherung nicht sicher sein kann, dass es zu keiner Begegnung kommt und er auch nichts mit dem Anderen zu klären haben wird.
Viel Spaß,
wenn noch was ist, rühr dich.
Liebe Grüße,
Eva
 
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