Maddox hat gebissen

batida02

Sehr aktives Mitglied
Registriert
1 August 2007
Beiträge
449
Ort
Niederösterreich
Hallo!

Gestern am Vormittag ist es passiert: Maddox hat einen Menschen gebissen!!!!!!
Mein Freund war mit ihm in einem Gastgarten. Maddox lag links neben ihm... Jedesmal wenn jemand vorbeigegangen ist, hat er ihn festgehalten. Alle Leute gingen auf der anderen Seite an ihm vorbei. Eine Dame hat beim Retourgehen den direkten Weg gewählt und ist von hinten an ihm vorbeigegangen. Es ging alles so schnell... Maddox ist aufgesprungen und hat der Frau ins Schambein gebissen... Sie hat geblutet!!!

Sie war dann an Nachmittag im Krankenhaus. Sie hat ein Röntgen machen lassen - der Knochen hat nichts. Sie hat ein Hämatom sonst zum Glück nichts. Wir waren dann am Abend sofort zur Tollwutuntersuchung beim TA. Die 1. Untersuchung ergab nichts bzw. keine Anzeichen auf Tollwut, in 10 Tagen müssen wir wieder hin.

Wir wissen, dass Maddox in Gastgärten immer sein Revier verteidigen will, daher trägt er immer einen Beißkorb, wenn wir dort sind. Nur dieses Mal hat ihn mein Freund leider vergessen... Dazu kommt, dass er drei Tage davor schon eine Person angeknurrt hat. Wir waren bei meinem Onkel, eine Bekannte kam, er hat sich an sie gedrückt und gewedelt. Sie hat ihn länger gestreichelt - er tat nix. Dann hat sie sich über ihn gebeugt um seine "schönen" Augen anzuschauen. Auf einmal hat er geknurrt und ist sie angesprungen. Gestern nach dem Vorfall waren wir noch bei meinem Papa. Maddox kennt ihn und seine Freundin gut. Sie hat ihn zur Begrüßung schon gestreichelt... Nachher haben wir ihn an einen Baum angeleint - sie ging hin und hat ihn gestreichelt, da hat er nach ihr geschnappt. Es war nix, aber trotzdem!!!

Was ist mit ihm los??????

Wir sind total verzweifelt und ignorieren ihn seit diesen zwei Vorfällen von gestern. Ich war zwar heute morgen und jetzt am Abend mit ihm spazieren, wir haben ihn aber nicht gestreichelt oder beachtet. Wie sollen wir uns verhalten???

Ich hätte zwar eine Erklärung, nur weiß ich nicht, ob ich damit richtig liege: Wir haben seit einer Woche Urlaub. Am Wochenende waren wir normal daheim und haben lange Spaziergänge gemacht. Am Montag sind wir dann ins Waldviertel zum Ottensteiner Stausee gefahren. Bei der Hinfahrt sind wir zweimal stehengeblieben - Einkaufszentrum, Geschäfte, Lift fahren, usw. Insgesamt waren wir sicher 5 Stunden unterwegs. Dort angekommen haben wir noch einen Campingplatz gesucht und unseren Platz hergerichtet. Dann ab zum See. Er war sogar mit am Boot (sein 1. Mal). Maddox hat im Auto geschlafen, wir im Zelt. Teilweise war er alleine am Platz, die meiste Zeit war er aber bei uns. Am Mittwoch sind wir wieder retour gefahren. Am Donnerstag waren wir normal daheim, 2 Spaziergänge inklusive.

Am Freitag sind wir schon früh morgens in die Steiermark gefahren. Wir haben Maddox bei meinem Onkel abgeliefert, weil wir meinen Opa besucht haben und wir ihn da nicht mitnehmen können. Mein Onkel hat auch eine Hündin, er war dann mit den beiden spazieren. Am Nachmittag sind wir dann wieder hingefahren und haben vor dem Haus mit meinem Onkel geplaudert. Da passierte dann der Zwischenfall mit der Bekannten. Sie hat ihn vorher schon begrüßt, dann eben wieder gestreichelt und als sie sich über ihn gebeugt hat, ist er sie angesprungen.

Am Abend waren wir bei einer Freundin auf der Baustelle. Dort sind wir 2 Stunden gewesen, Maddox angeleint. Alles war gut. Danach haben wir ihn in mein Heimathaus gebracht und wir waren 3 Stunden unterwegs. Er war dort schon öfter alleine. Um Mitternacht haben wir ihn abgeholt und sind nach Graz gefahren. Dort haben wir in der Wohnung meiner Mutter übernachtet - Maddox war schon sehr oft dort. Am nächsten Tag bin ich mit ihm zu meiner SChwester gefahren. Sie wohnt in einer neuen Wohnung im 7. Stock. Also neue Umgebung inklusive Liftfahren. Er war dann abends ein paar Stunden alleine, weil wir im Kino waren. Danach noch eine Gassirunde und ab ins Bett. Am nächsten Tag wieder retour zur Wohnung meiner Mutter, Hundewiese, Abendspaziergang, mit dem Nachbarshund spielen, schlafen.

Und dann kam es eben gestern zu diesem Vorfall.
Kann es sein, dass es einfach zuviel für Maddox war????

Wie viele von euch wissen, wohnen wir am Land. Untertags ist Maddox im Garten, morgens und abends gehen wir spazieren. Ganz selten sind wir mal auf einer Hundewiese und noch seltener in einem Lokal. Ich tippe halt jetzt drauf, dass das einfach zu viele Erlebnisse usw. auf einmal waren.

Wie sollen wir uns verhalten??
Sollen wir ihn weiterhin ignorieren?

Bitte um eure Hilfe - :danke:

LG Anita
 
Werbung:
AW: Maddox hat gebissen

Liebe Batida, :)

vorab: Ich muss mal wieder eine Entschuldigung nachholen, die mir schon lange auf dem Herzen brennt. Ich war ja der Meinung, vor der Amputation noch eine - durchaus unsichere Technik - als Möglichkeit anbieten zu können. Dass Ihr das nicht annahmt war für mich okay, aber ich hätte
Euch ja trotzdem immer wieder Genesungswünsche schicken können.
Habe ich aber nicht, und dafür entschuldige ich mich.
Nichtsdestotrotz habe ich alle Deine Postings bezüglich Maddox gelesen und der Wunsch mich zu entschuldigen und wieder einzusteigen wurde immer drängender.

Deshalb nehme ich Dein heutiges Schreiben mal als Möglichkeit.

Ich denke auch, es war einfach zu viel für Euren Hund. Selbst die absolut geduldige Bonnie hat letztes Jahr einmal nach einem Hund geschnappt, der ihr den Ball wegnahm, weil sie in einer Situation mit zig rammeln wollenden Rüden und jeder Menge dazugehörigen Besitzern, die alle verschiedenes brüllten, auf einer neuen Hundewiese überfordert war. So schnell konnte ich gar nicht eingreifen. Kleiner Spaniel hatte dann einen Bonniezahn im Bein, der einen Blutstropfen hinterließ.
Also, wenn die geduldigsten Hunde überfordert sind, reagieren sie mit Beissen.
Was sollen sie denn sonst tun, um sich ihrer Haut zu wehren und anzuzeigen: Es reicht jetzt?

Ich denke, die Tour, die Du beschreibst, war wirklich zu viel für ihn.
Ich würde ihn auch nicht ignorieren, sondern etwas schmusen und schonen.
Möglicherweise passt alles wieder, wenn Ihr wieder länger zu Hause seid und er seinen bekannten Rhythmus wieder hat.

Andererseits muss man fürchten, dass Tumore doch wieder an anderer Stelle erschienen sind. Möglicherweise hat Maddox irgendwo Schmerzen.
Ich wünsche Dir und ihm das nicht! Ihr habt doch Eure Chemo's gut überstanden.
Es bleibt nichts anderes, als die Sache in ihrem Verlauf weiter zu beobachten.
Aber auch ein kranker Hund hat - ebenso wie ein überforderter - kein Ignorieren verdient.
Verständnis und einfaches Annehmen wäre vermutlich sinnvoller.

Der Hund ist ja eigentlich völlig okay - es muss einen Grund für sein jetziges Verhalten geben.

Das ist meine Meinung. Selbst wenn die nach meinem letzten "Heilungs- Vorschlag" vielleicht etwas unglaubwürdig daher kommt.

Ich wünsche Euch, dass sich Maddox ruhig daheim wieder fängt und bald wieder der Alte ist.

Alles Liebe,
Geli :blume2:
 
AW: Maddox hat gebissen

Da ich grundsätzlich sehr vorsichtig geworden bin, wieviel Rat bzw. Kritik ich in Medien wie Foren übermittle, hier eine kurze Liste von Ideen bzw. Gedanken die mir dabei gekommen sind:

Euer Hund ist extrem unsicher, und das hat sicher auch mit der Amputation zutun. Dass er allerdings jetzt mit solcher Aggression reagiert, ist ein sehr deutliches Zeichen, dass ihr ihm aktuell auch keine Sicherheit vermittelt: Ergo, er holt sie sich selbst, übernimmt die Kontrolle über das Umfeld das ihn so unsicher macht.
Verletzte Hunde würden in der Wildnis ein sehr gefährliches Leben führen. Es kommt öfter vor das so schwer beeinträchtigte Tiere in einem Wildrudel getötet werden, um die Gruppe als ganzes nicht zu schwächen. Das hat euer Hund im Instinkt, dementsprechend reagiert er umso heftiger wenn er sich bedroht fühlt. Die nächste Zeit wahlweise nicht in solche beengten Situationen geraten, oder aber IMMER Beissi dabei und drauf haben. Ersteres wäre denke ich besser, Gastgarten ist sowieso kein Hundeparadies :)
Wie ihr reagiert, ist meiner Persönlichen Meinung (und ich bin weder Trainer, noch Hundepsychologe, noch habe ich sonst irgendeine Qualifikation ausser eigene Hunde *g*) nicht korrekt. Euer Hund hat in seiner Welt nichts falsch gemacht, und Ignorieren ist insofern keine Strafe, sondern stiftet nur maximale Verwirrung. Wofür wird er ignoriert? Der Hund weiß nicht mal mehr dass er wen gebissen hat, insofern bringt das nichts.
Wichtiger wäre es, jetzt ein besonderes Augenmerk auf Konsequenz und Korrektheit zu legen, was sehr anstrengend werden kann. Dazu gehören vor gefüllter Futterschüssel warten bis ihr die Erlaubnis zum Fressen gebt, gutes Benehmen an der Türe (nicht schubsen und drängeln, sondern gesittet warten), nicht ohne Einladung auf Sofa oder Bett, usw. usf.
Wenn euer Hund das Gefühl hat dass ihr die Situation total im Griff habt (s.o. die Aufzählung), dann wird er seine Unsicherheit nach einer Weile wieder verlieren und ihr könnt euer Leben wieder normalisieren, aber solange der Hund euch nicht zutraut dass ihr ihn "beschützt", wird er es weiter selbst übernehmen.

Wichtig, wichtig, wichtig:
Sofort alle Verwandten und Bekannten über Verhalten gegenüber Hunden aufklären!

- Nicht in die Augen starren (auch nicht wenn man den Hund schon eine Weile kennt)
- Nicht über den Hund beugen oder drübersteigen, VOR ALLEM NICHT wenn er irgendwo liegt!
- Nicht ohne Aufsicht von Herrchen/Frauchen anfassen, und das gilt auch für Erwachsene die euren Hund streicheln wollen
- Nicht ans Spielzeug oder Leckerli eines Hundes gehen, der nicht der eigene ist.

Das sind alles Kommunikationsvorgänge, die unter Hunden als Dominanzversuch, Bedrohung oder Beleidigung gelten, und die auch bei weniger unsicheren Hunden schon Angriffe auslösen können. Der liebste Mensch tickt aus, wenn man ihn nur oft genug auf die Wange patscht und "häähäää!" macht. Selbiges gilt für Hunde, auch wenn die meistens um einiges geduldiger sind als unsere Mitmenschen ;)

Mit eurem Hund ist alles in Ordnung. Man könnte sagen er reagiert exakt so, wie die Natur es ihm als Überlebensmittel vorgesetzt hat. Insofern ist es also an euch, das ganze in Bahnen zu lenken, wo die Instinkte dem Hund eine Verschnaufpause erlauben.
 
AW: Maddox hat gebissen

Liebe Anita,

ich stimme von vorn bis hinten total mit Mumpel überein, die Ratschläge und auch die Erklärungen sind auch nach meiner Erfahrung wirklich gut. Wie Du vielleicht weißt, habe ich einen gestörten Hund und ich kann das nur bestätigen, was Mumpel sagt. Es ist eine der größten Bedrohungen für einen Hund, wenn man sich über ihn beugt und ihm dann noch in die Augen schaut. Er empfindet das nämlich als Anstarren und keineswegs als bewundernden Blick.
Ich denke auch, dass Ihr Maddox durch die vielen Aktivitäten zu viel zugemutet habt. Außerdem könnte es sein, dass er Schmerzen hat. In dem Zusammenhang fällt mir der sogenannte Phantomschmerz ein, unter dem Menschen massiv zu leiden haben. Wäre es vielleicht möglich, dass Maddox auch einen solchen Schmerz empfindet und dass dadurch seine Aggressionsschwelle niedriger geworden ist?
Jetzt seid vor allem Ihr gefordert, Du und Dein Freund. Ihr müsst Maddox klar machen, dass er von Euch beschützt wird – und nicht umgekehrt. Ihr müsst Maddox klar machen, dass er keine Verantwortung hat – die habt Ihr. Außer Mumpels Ratschlägen fällt mir momentan dazu ein, den Hund in brenzligen Situationen mit dem Fuß nach hinten zu schieben. Ich sage dazu mit leiser, aber fester Stimme “ich gehe vor“. Und ich stelle auch sofort mein Bein vor den Hund, wenn ich das Gefühl habe, er fühlt sich durch etwas oder durch jemanden bedrängt. Das ist eine Geste, die er versteht, damit zeige ich ihm, dass ich ihn beschütze.
Es ist wichtig, dem Hund einerseits Sicherheit zu vermitteln, aber andererseits auch Respekt vor seiner Angst und vor seiner Unsicherheit zu haben. Schließlich weiß Maddox, dass er behindert ist – auch wenn er nach außen wirklich großartig damit fertig wird.
:kuss1:
 
AW: Maddox hat gebissen

Hallo Anita,
ich denke auch das es für Maddox zu viel war.
Die ganzen neuen Eindrücke sind schon anstrengend.

Dann auch noch angegrabscht werden und drücken und in die Augen schauen von Fremdlingen war sicher für Maddox eine "Gefahr".
Das würde ich bei meinen Hunden auch nicht von Fremden machen lassen, das dürfen nur die Familenmitglieder.
 
AW: Maddox hat gebissen

Hallo,
ich weiß nichts über die Vorgeschichte, aber es scheint eine umfangreiche zu geben.

Aber was ist mit der Frau, die ins Schambein !!! gebissen wurde. Schmerzen, Trauma, bleibende Schäden...... Ersatzansprüche, Krankenkasse usw.

Ihr seid doch für euren Hund verantwortlich und wenn er vorher schon geschnappt und gebissen hat, dann ist doch noch größere Vorsicht im Umgang mit ihm geboten.

Oder sehe ich da was falsch ??


Gruß Ruth
 
AW: Maddox hat gebissen

Hallo ihr Lieben!

vorab: Ich muss mal wieder eine Entschuldigung nachholen, die mir schon lange auf dem Herzen brennt. Ich war ja der Meinung, vor der Amputation noch eine - durchaus unsichere Technik - als Möglichkeit anbieten zu können. Dass Ihr das nicht annahmt war für mich okay, aber ich hätte
Euch ja trotzdem immer wieder Genesungswünsche schicken können.
Habe ich aber nicht, und dafür entschuldige ich mich.
Nichtsdestotrotz habe ich alle Deine Postings bezüglich Maddox gelesen und der Wunsch mich zu entschuldigen und wieder einzusteigen wurde immer drängender.

Geli, du musst dich wirklich nicht entschuldigen... ich verstehe das!
Hab mich zwar etwas gewundert, dass du dich nie zu Wort gemeldet hast, nur wir haben uns doch für einen ganz anderen als deinen Weg entschieden. Daher dachte ich, dass du dazu nicht soviel sagen möchtest!!! :kuss1:

Bezüglich Schmerzen:
Ich denke nicht, dass er Schmerzen hat, denn wie er den Tumor noch hatte, war sein Verhalten total anders. Er war zu nichts zu motivieren und total "zach". Jetzt schießt er auf der Hundewiese herum, springt und spielt!

Wir haben jetzt aufgehört ihn zu ignorieren. Wir gehen normal spazieren, spielen mit ihm und streicheln ihn. Vielleicht nicht so viel wie vorher, aber das wird auch noch. Er hat einfach eine Grenze überschritten, die nur schwer "verkraftbar" ist. Es gibt viele Hunde die manchmal schnappen, wenn sie bedroht werden, nur gleich beißen??? Das war/ist einfach zuviel, er ist zu weit gegangen.

Wichtiger wäre es, jetzt ein besonderes Augenmerk auf Konsequenz und Korrektheit zu legen, was sehr anstrengend werden kann. Dazu gehören vor gefüllter Futterschüssel warten bis ihr die Erlaubnis zum Fressen gebt, gutes Benehmen an der Türe (nicht schubsen und drängeln, sondern gesittet warten), nicht ohne Einladung auf Sofa oder Bett, usw. usf.
Wenn euer Hund das Gefühl hat dass ihr die Situation total im Griff habt (s.o. die Aufzählung), dann wird er seine Unsicherheit nach einer Weile wieder verlieren und ihr könnt euer Leben wieder normalisieren, aber solange der Hund euch nicht zutraut dass ihr ihn "beschützt", wird er es weiter selbst übernehmen.

Das machen wir alles. Er darf erst fressen, wenn ich "bittesehr" gesagt habe. Er muss am Treppenabsatz warten, bis wir oben sind bzw. bis wir durch die Tür gegangen sind. Ins Bett oder auf die Couch darf er sowieso nicht.

Wichtig, wichtig, wichtig:
Sofort alle Verwandten und Bekannten über Verhalten gegenüber Hunden aufklären!

Ehrlich gesagt, wollen wir das so gut es geht vermeiden. Die engsten Verwandten und Freunde wissen bescheid. Nur will ich nicht jedem erzählen, dass der Hund gebissen hat, da die Leute dann die Haltung ihm gegenüber ändern und unsicher werden. Die die ihn kennen, starren ihn eh nicht an, die begrüßen ihn ganz normal wie immer. Daheim hat er auch noch nie so ein Verhalten an den Tag gelegt. Da kann kommen und gehen wer will, er wird jeden freundlich und wedelnd begrüßen.

Bei Fremden, die ihn streicheln wollen, weil er ja sooo arm ist und soooo lieb ist, werden wir in Zukunft einfach nein sagen. Ich verstehe sowieso nicht, warum Leute immer alle Hunde streicheln wollen. Unserer wird halt doppelt bemitleidet...


Aber was ist mit der Frau, die ins Schambein !!! gebissen wurde. Schmerzen, Trauma, bleibende Schäden...... Ersatzansprüche, Krankenkasse usw.

Ihr seid doch für euren Hund verantwortlich und wenn er vorher schon geschnappt und gebissen hat, dann ist doch noch größere Vorsicht im Umgang mit ihm geboten.

Oder sehe ich da was falsch ??

Natürlich Ruth, du hast vollkommen recht.
Was glaubst du, wie es uns bzw. meinem Freund gegangen ist. Er hat sich 1000x entschuldigt und täglich bei ihr angerufen wie es ihr geht. Sie ist total freundlich und nett und überhaupt nicht böse. Was uns sehr verwundert! Sie meinte, sie hat selber einen Hund, daher hat sie sich nichts dabei gedacht, wie sie über unseren "gestiegen" ist. Natürlich zahlt unsere Versicherung anfallende Kosten (Krankenhaus, usw.) und Schmerzensgeld, falls sie eines fordert. Ich würde es verstehen...

Natürlich ist große Vorsicht geboten, das wissen wir und wir achten jetzt natürlich besonders darauf!!!

DANKE für eure Mitgefühl & eure Kommentare!!!

LG Anita
 
AW: Maddox hat gebissen

Anita,
das wird schon wieder.:trost:
Ist ja nicht nur Maddox gewesen sondern vor allen die Grapscher.
Genau das ist der Grund warum ich nicht einsehe, das jeder Fremde meine Hunde anfassen darf.
Ich selber muß auch nicht jeden Hund anfassen und wenn er noch so niedlich aussieht. Und Drüber steigen ist ja wohl der verkehrteste Weg als Fremdling.
Auch das dürfen nur Familienmitglieder.
Madox darf zwar nicht beißen, da stimme ich Dir auch zu nur er muß sich auch nicht alles gefallen lassen.
Meine Hunde zeigen auch an wenn sie was nicht mögen und demzufolge kann ich dann schnell reagieren.
 
AW: Maddox hat gebissen

Hallo!

Also, du musst den Leuten ja nicht sagen warum du ausgerechnet jetzt damit anfängst das "hundefreundliche" Verhalten zu forcieren..

Aber die Frage ist, was ist dir lieber: Keine peinlichen Geständnisse bei Bekannten, oder ahnungslose Bekannte, die in guter Absicht das Falsche tun und damit Maddox' Lage bzw. den Stress noch vergrössern?

Mein Hund hat auch einen Bekannten gebissen.. Ich warne alle Leute deutlich vor wenn sie ihn streicheln wollen, bzw. lasse die meisten gar nicht her. Natürlich ist es mir auch peinlich dass mein lieber braver süsser Hund jemanden gebissen hat, aber wenn mans gleich sagt, verhindert man zukünftige Unfälle.
 
AW: Maddox hat gebissen

Anita, Du mußt doch gar keinen Rechenschaft ablegen.
Es ist Dein Hund und Du sagst was geht und was nicht.
Und wenn es Maddox zur Zeit zu viel ist dann ist das ebend so und Tierfreunde werden das auch verstehen.

Meine Hunde haben noch nie jemanden gebissen,
allerdings zeigen sie auch sehr deutlich wer sie anfassen darf.
Sie schmusen dann auch sehr intensiv. Und wenn sie nicht mehr wollen gehen sie wieder weg und spielen miteinander.
 
AW: Maddox hat gebissen

Mir geht es mit meinem Woody ja genau so. Er sieht so lieb aus und keiner glaubt, dass er sehr schnell böse werden kann. Deshalb sage ich lieber, bevor jemand zu nahe kommt, dass man ihn nicht angreifen soll - ohne große Erklärungen oder Rechtfertigungen. Es gibt natürlich Menschen, die darauf beleidigt reagieren, aber immer noch besser, als sie werden gebissen. Im allgemeinen meinen es die Leute ja nett und sie wollen freundlich sein. Aber man muss es eben auch akzeptieren, dass nicht jeder Hund jederzeit gestreichelt werden will. Schließlich wollen wir Menschen das auch nicht. :D


jgps46.jpg
 
AW: Maddox hat gebissen

Liebe Anita, :)

ist richtig: ich wollte dazu nicht soviel sagen.

Aber heute ist mir noch etwas eingefallen:
Ich habe darüber nachgedacht, ob diese drei Attacken von Maddox möglicherweise zusammenhängen.
Ich meine, einem fremden Hund ausdrücklich von oben, in vorübergebeuter Haltung in die "schönen" Augen zu gucken, ist so ziemlich das unglücklichste ( 'dämlich' habe ich gelöscht) was man machen kann. Direkte Annäherungen mit dem Kopf bei gleichzeitig tiefem Blick sind für Hunde bedrohlich, insbesonders wenn der Hund zu nah sitzt, um seinerseits den Kopf wegdrehen zu können.
Maddox muss von jetzt auf gleich empfunden haben: die Fremde, die eben noch so nett war, die will mir was! Die will mir ans Leder!
Hund springt sie an, knurrt und hat folglich ein nicht aufgehobenens Negativerlebnis, und nimmt es mit in den nächsten Tag.

Ich meine Hunde lernen ja nicht nur durch positive Erfahrungen, sondern stark auch durch negative.
So, der hat also im Kopf: Es gibt fremde Frauen, die wollen mir was.
Und wie zur Bestätigung seines Verdachtes, kommt die nächste Fremde im Gastgarten und marschiert von hinten auf ihn los!
Das reichte Maddaox jetzt. Erst anstarren (erstes Erlebnis) und dann von hinten kommen? In SEIN Revier? Er biss zu! - Nächstes unaufgehobenes Negativerlebnis.
Kurze Zeit später ist der Hund in Vater's Garten angebunden - kann also wieder nicht weg! - kommt wieder eine Frau, nähert sich ihm, beugt sich vermutlich wieder vornüber....
Es kann durchaus sein, dass Maddox durch das erste Erlebnis eine innerliche ( falsche) Verknüpfung gebildet hat. Nach dem Motto: Alles was halbwegs fremd, weiblich und von oben oder hinten kommt, während ich nicht ausweichen kann, ist schlecht und bedrohlich.

Wundern würde es mich nicht, denn Hunde tun so etwas. Ich weiß allerdings nicht genau, wie ihr das 'sicher' wieder wegkriegen könnt, so dass es garantiert nicht noch einmal passiert. Er müsste im Prinzip neu verinnerlichen, dass er sich nicht bedroht fühlen muss.

Pflegehund Tino ist aus einem ähnlichen Grunde - neben der Tatsache, dass er einfach ein Hund mit Haaren ist - zurückgekommen.
Auf einer Gartenfeier mit Grill und Feuerchen war er zu allen Leuten und Kindern freundlich und angenehm, ließ sich insbesonders von einer ihm zugetanen Fremden gerne streicheln. Dann schlief der Hund zu Füßen seines neuen Herrchens. Kommt die Frau wieder, beugt sich tief über ihn und streichelt ihn. Tino erwacht, sieht sich mit ihrem Augenpaar und vorgestrecktem Kopf konfrontiert - und knurrt. Was macht die Frau? Anstatt wegzugehen oder sich zumindest aufzurichten und fortzuschauen - wie jedes Kind es auf eine solche Warnung hin getan hätte - beugt sie sich noch tiefer vor, hält dem Hund die Hand vors Maul und ruft: " Ja, warum knurrt denn mein liebes Hündchen?"
Zack, hat er in die Hand gebissen! Die Frau musste ins Krankenhaus, eine Tetanusspritze kriegen, die Party war in Aufruhr, Tino wurde an einen Baum gebunden und ignoriert oder von Leuten beschimpft.
Unaufgelöstes Negativerlebnis No.1.

Das neue Frauchen, was ihn adoptiert hatte, fühlte sich ihm gegenüber nun sehr unsicher. Jetzt war sie zum ersten Mal hartnäckig der Meinung: der Hund muss wieder weg! Sie war schon vorher unsicher gewesen, wenn sie beispielsweise an ihm vorbeiging, und er leise knurrte, weil er ein Leckerchen bewachte.

Zwei Tage später lag der Hund bei den Leuten rücklings auf der Couch und hatte sich soeben vom neuen Herrli - wie er es gerne hatte- selbst an den intimsten Stellen von ihm bürsten lassen. Kommt die Frau und beugt sich von hinten über ihn, um kurzsichtigem Herrli zu helfen, Tino das Halsband anzulegen, in diesem Fall: das Loch im Leder zu finden, wie sie es vorher schon zig Mal nach jedem Bürsten gemacht hatte.
Da hat der Hund aus dem Stehgreif - und diesmal ohne knurrende Vorwarnung - nach ihrer Hand geschnappt.
Und das kann meines Erachtens nur eine weitergeführte Reaktion auf das Negativerlebnis mit der Frau beim Gartenfest gewesen sein.

Denn die Leute haben sich wie wahnsinnig um den Hund gekümmert und ihn sicherlich alle zwei Tage gebürstet, auch weil neues Frauli den Tick hatte, Hundehaarnester auf dem Boden vermeiden zu wollen. Und sicherlich 50 Mal hat Hund nicht nach ihr geschnappt, wenn sie ihrem Mann half, das Loch im Halsband zu finden.
Aber NACH diesem Erlebnis auf der Gartenfeier geschah es. Gut, das gab jetzt kein Blut, eigentlich war körperlich nix passiert. Doch die Frau war jetzt seelisch durch den Wind. Sie konnte kein neues Vertrauen fassen und Tino erst recht keins geben, wodurch seine Angst, hilflos angegriffen zu werden, hätte relativiert werden können.

Sofort nach dem Vorfall rief mich die Frau völlig aufgelöst an und eine Fahrtstunde später brachte der Mann ihn zu mir.
Jetzt ist er schon wieder fast drei Monate da, gut, er hat zwar in der Gartenwirtschaft die Gläser auf dem wackeligen Plastetisch zum Kippen gebracht, aber an Schnappen oder Beissen ist überhaupt nicht zu denken, auch nicht, wenn er abends auf der Couch schläft und ich mich mit leisen Worten nähere, um ihn zu streicheln.
Das war eindeutig eine Verkettung von Umständen, die man vielleicht besser mal aus der Perspektive des Hundes betrachten muss.
Er fühlte sich (ungerechtfertigt - aber) nach SEINEN Maßstäben bedroht. Das ist alles.

Von daher hoffe ich, dass Maddox auch sein Vertrauen in die weibliche ( fremde oder halbfremde) Menschheit wiederfindet.

Lieben Gruß,
Geli :blume2:
 
AW: Maddox hat gebissen

Liebe Geli, :kuss1:

DANKE für deinen Beitrag.
Ich hab mir auch schon solche Gedanken gemacht.
Es kann durchaus sein, dass er das 1. Erlebnis noch "intus" hatte und daher so reagiert hat. Da ich nicht dabei war, kann ich die Situation ja nur aus Erzählungen beschreiben. Vielleicht hat die Dame die er im Gastgarten gebissen hat, ähnlich ausgesehen, wie die 1. "Augenschau-Frau".

Derzeit führen wir Maddox nur an der Leine - frei herumlaufen ist zurzeit gestrichen. Er lief zwar davor auch immer mit Beiskorb, wenn er frei war, aber derzeit sitzt der Schock halt noch tief. Wir möchten nichts riskieren.

Vor allem meinen Freund steckt der Vorfall in den Gliedern. Er ist schon noch sehr "böse" auf Maddox. Gestern ist der Brief vom Rechtsanwalt der Dame eingetroffen!!! Er möchte einen Nachweis, dass Maddox Tollwut geimpft wurde. Nur leider haben wir ihn heuer noch nicht impfen lassen, da unser TA meinte, dass es während der Chemo keinen Sinn hat, den Hund zu impfen. Die letzte Alles-drum-und-dran Impfung war im Jänner 2007. Ich hoffe jetzt, dass das kein Nachspiel für uns hat. Bei der Untersuchung kam raus, dass Maddox keine Tollwut hat. Morgen ist die 2. Kontrolluntersuchung, wo noch einmal getestet wird, ob er wirklich nicht Tollwut hat.

Wir werden dann mal mit dem TA reden, ob er uns eine Bescheinung schreibt, dass der Hund aufgrund der Chemo nicht geimpft wurde. Wir nehmen halt jetzt mal an, dass die Dame Schmerzensgeld einklagen wird. Was ich auch verstehen würde!!!

LG Anita
 
AW: Maddox hat gebissen

Ach, liebe Anita, :)

Gestern ist der Brief vom Rechtsanwalt der Dame eingetroffen!!! (...) Wir nehmen halt jetzt mal an, dass die Dame Schmerzensgeld einklagen wird. Was ich auch verstehen würde!!!

was für ein Mist! Ich hoffe, Ihr habt eine Hundehaftpflichtversicherung?
Ich drücke heftig die Daumen, dass die zweite Kontrolluntersuchung wegen Tollwut gleichfalls negativ ist. Obwohl ich mir etwas anderes eigentlich schlecht vorstellen kann. Er würde doch irgendwelche Symptome zeigen?

Und wenn die Untersuchung geglückt ist, schreibt es, wie es ist. Die aktuelle Blutuntersuchung ergab, dass Maddox keine Tollwut hat - Nachweis. Somit muss die Frau auch keine Angst haben, sich über ihn mit Tollwut zu infizieren. Das ist das Wichtigste.

Nach der Impfe in 1/07 konnte der Hund in 0/8 zunächst nicht nachgeimpft werden, weil er mit unklarer Diagnose krank war - kranke Hunde impft man nicht - nach Feststellung der Krankheit konnte er wieder nicht geimpft werden, weil er Krebs hatte und Chemotherapieen bekam. ( Letzte abgeschlossen am...)
Kranke Hunde darf man tatsächlich nicht impfen, weil dies ihre Erkrankung massiv verschlimmern, oder sogar zum Tode führen könnte.
Das ist auch der Grund, weshalb Kinder, die Schnupfen oder Grippe haben von Impfungen ausgeschlossen werde, solange, bis ihr Körper wieder eine gesunde Abwehr gebildet hat.

All das sollte Euch Euer Tierarzt mit kurzem Schreiben bestätigen können.

Einen lieben Gruß,
Geli :blume2:

Und Dein Freund könnte mal langsam wieder von seinem Zorn runterkommen. Möglicherweise beschuldigt er sich auch selbst, dass er Maddox ohne Beisskorb ließ. Und diese innere Schuld muss er jetzt abarbeiten, indem er Maddox betont kurz hält. Ich meine, natürlich hat dem Hund im Gastgarten vertraut, dass es auch ohne geht, und dieses Vertrauen ist jetzt massiv gestört.
Dennoch!

Wie soll Maddox unter Beweis stellen, dass er doch ein guter Hund ist, wenn er keine Chance bekommt das zu zeigen? Und wenn er sich DOCH schlecht benimmt, wie wollt Ihr ihm das abgewöhnen, wenn Ihr nicht in sicheren Situationen daran übt?* MIT Beisskorb kann er nicht beissen. Ob nun angeleint oder frei. Also kann er doch auch laufen???

* Sternchen
steht für die Situationen in denen er sich übergriffig zeigte. DA ist es sinnvoll hinzugucken. Möglicherweise ist freies Feld gar kein Thema. Ich meine, sofern er dort nicht abhaut und damit wieder erneut den Zorn des Liebsten schürt...:confused:
 
Werbung:
AW: Maddox hat gebissen

Liebe Geli,

ja, Maddox ist durch die Haushaltsversicherung mitversichert. Das heißt, die Versicherung muss das Schmerzensgeld zahlen. Zum Glück! Nein, wir haben uns natürlich, wie Maddox zu uns kam, erkundigt, ob der Hund mitversichert ist. Mein Freund hat nochmals dort angerufen und es wurde uns bestätigt!

Er hat sich zum Glück eh wieder einigermaßen beruhigt. Der Brief vom Rechtsanwalt hat ihn ordentlich aus der Bahn geworfen. Zuerst war die Dame so nett und jetzt kommt ein hochoffizieller Brief mit allerhand "Wünschen" (Tollwut-Nachweis, Impfnachweis, usw.). Gestern hat er wieder mit Maddox gespielt, gestreichelt, usw. Heute in der Früh war ich wieder mit Maddox, seiner Hundefreundin Chari und deren Besitzerin spazieren. Ich hab ihm den Beisskorb drauf gegeben und er durfte mit Chari nach Herzenslust toben.

Ich hab meinem Freund eh versucht zu erklären, dass der Hund den Zusammenhang zwischen dem Vorfall und dem auf einmal immer mit Leine gehen nicht versteht. Momentan ist er noch ein bissl stur, aber ich kann ihn sicher noch davon überzeugen ;)

Möglicherweise beschuldigt er sich auch selbst, dass er Maddox ohne Beisskorb ließ. Und diese innere Schuld muss er jetzt abarbeiten, indem er Maddox betont kurz hält. Ich meine, natürlich hat dem Hund im Gastgarten vertraut, dass es auch ohne geht, und dieses Vertrauen ist jetzt massiv gestört.
Dennoch!

Genau das denke ich auch!
Er gibt sich die Schuld an diesem Vorfall. Er hat Maddox immer mehr vertraut als ich. Und nun wurde er so massiv enttäuscht.

Wir fahren jetzt heute mal zum TA und dann werden wir sehen, wie es weitergeht. Eine Blutuntersuchung wurde nicht gemacht. Er wurde so gründlich untersucht. Vielleicht wird heute eine Blutuntersuchung gemacht?! Die TÄ meinte aber auch, dass es in Österreich keine Fälle von Tollwut gibt, natürlich auch deshalb, weil geimpft wird!

Ich berichte weiter!

LG Anita
 
Zurück
Oben