vom Stubenhocker zum Freiläufer

rieka

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7 Februar 2005
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Hi Leuts,

Bin das erste mal hier und hoffe, einen Tipp zu bekommen. :)

Bin vor ca 2 Monaten mit meinen beiden Katern von meiner Wohnung in ein Haus mit kleinem Garten übersiedelt.
Nach ca 4 Wochen begann das tägliche Martyrium - nämlich als sie von der Terassentüre aus die "Welt draußen" entdeckten. Miauen vor der Terassentüre stand von nun an an der Tagesordnung. Vor 3 Wochen hab ich begonnen, sie unter Aufsicht ein bißchen im Garten schnuppern zu lassen. Das ging auch so weit ganz gut, zu mal sie mit Lockrufen wieder zurückkamen und nie außerhalb des Gartens waren. Allerdings passierte es gestern, dass einer der beiden plötzlich nicht mehr zu sehen war und auch auf meine Rufe nicht reagierte. Nach ca 15 Minuten spähte ich dann hinüber zum Nachbar und siehe da, plötzlich reagierte mein Katerchen und nahm auch nach einigem Zögern (miaute und zögerte hin und her. so, als ob ers nicht schaffen würde) die Hürde des Zauns in Angriff und sprang zu mir in den Garten hinüber.
Als ich meine Kater heute morgen paar Minuten hinausließ, hörte ich ein kurzes Gekreische - meine Kater trafen auf einen anderen Kater im Garten. Sofort war einer meiner beiden im Wohnzimmer, den anderen musste ich hereinholen.
Erst da wurde mir bewusst, dass sie keine Impfungen für freilaufende Katzen haben. Diese möchte ich noch diesen Monat nachholen.
Nun meine Fragen:
  • Soll ich sie bis zur Impfung besser anleinen und mit ihnen paar Runden gehen?
Das Problem ist, dass das Häuschen in einer Siedlung in einem Wald ist und der Garten nur von der Terassentüre aus begehbar ist.
  • Sollte ich zwecks Orientierung "hinten" und "vorne" spazieren gehen?
Ich habe nämlich gehört, dass Wohnungskatzen den Orientierungssinn erst ausprägen müssen. Sie sind 3 Jahre alt und waren immerhin Zeit ihres Lebens Wohnungskatzen, wobei das höchtste der Gefühle ein Balkon war.
  • Sollt ich ihnen zum Freilaufen ein Halsband besorgen? Wenn ja, welche Art???

Ich benötige da wirklich Euren Rat!

Danke
Rieka :danke:
 
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Hallo:)

Ich hatte auch mal so einen Fall, damals mit Kater Benjamin, der zwei Jahre lang ein Stubenhocker war, bis wir in ein Haus mit Garten gezogen sind. Er wurde von uns drei Monate lang mit der Katzenleine durch den Garten und darüber hinaus spaziert ( schon vorher machten wir mit ihm Ausflüge mittles Katzenleine, somit hatten wir null Probleme), danach ließen wir ihn frei, wobei es natürlich auch vorkam daß er 1. "ohrfeigen" von anderen Katzen bekam, 2. manchmal überhaupt nicht auf unser Rufen reagierte und 3. einmal sogar 3 Tage lang verschollen war ( er war in einer Garage unabsichtlich eingesperrt worden).
Du siehst, es wird nicht langweilig :D wenn sie raus dürfen.
Wir haben ihn eigentlich auch erst richtig rausgelassen, bis er alle Impfungen hatte, bekam ein Flohband, im Winter ein rotes Halsband mit Glöckchen ( wie er das hasste...*gg*...es war ja nur zum Schutz der Vögel), und er kannte sich dann mit der Zeit bestens in der Gegend aus, so daß ich ihn auch oft noch viele, viele Straßen woanders traf.
Mit der Zeit wurde er dann sogar zum Chef des Viertels, mit 13 Jahren verstarb er leider an einer Krankheit.

Momentan lebe ich wieder mit einem Kater, der jedoch eine reine Wohnungskatze ist. Der mag z.B. nicht mit der Leine gehen, und irgendwie bin ich nun viel ruhiger, weil ich keine Angst mehr habe, daß er von einem Auto könnte niedergefahren werden. Da war ich damals schon sehr ängstlich, übertrieben sogar, dabei ist dem Benjamin nie was passiert.

Also mit der Leine rumspazieren, schadet sicher nicht, wirst aber sehen bald kennen sie sich gut aus. Halsband würde ich schon empfehlen, weil es noch immer so Art "Katzenfänger" gibt oder Jäger, die Katzen ohne Bänder einfangen oder erschießen. Du mußt nur darauf achten, daß die Katzen mit den Bändern nicht wo hängen bleiben können, es soll gut am Hals anliegen. Alles andere ist Geschmackssache.

Vielleicht berichtest Du hier dann wieder wie es mit Deinen beiden Katzen so geht, das wäre voll lieb.

Alles Liebe Euch :umarm:
Nina
 
na das ging aber prompt!!!!! :umarm: Danke für die rasche Antwort,

Sind Flohbänder für Katzen nicht schädlich? Denn beim Putzen kommen sie wohl damit in Berührung oder?
Bei den Halsbändern hätte ich fast an welche mit Gummizug gedacht, welche sie im Dickicht mühelos abstreifen können ohne Gefahr zu laufen, sich selbst zu strangulieren.
Hast Du vielleicht auch mit diesen Chip-Implantaten Erfahrung? Ich hab da nach wie vor so meine Zweifel, ob sich die im Tierheim/TA dann nämlich auch wirklich die Mühe des Ablesens machen..(Sofern sie überhaupt so weit kommen :wut1: )

Ist es jetzt fürs Anleinen nicht schon zu spät? Jetzt, wo sie die Freiheit schon alleine erkunden durften???

Wie gesagt, bin für Ratschläge jeglicher Hinsicht dankbar

lg
rieka
 
Also der Benjamin kam nie zum Flohband hin beim Putzen. Heute gibt es aber eh schon andere Mittelchen die Du als Flohschutz nehmen kannst. Ja, diese mit Gummizug haben wir auch benutzt.
Probier es einfach aus, ob Du noch mit der Leine gehen kannst.

Nein, ich habe noch keine Erfahrungen mit den Chip-Implataten, möchte es solange es geht meinem Tobi diese Markierung ersparen, vor allem wo er nur ein Stubenhocker ist.

Liebe Grüße :winken1:
 
Eine letzte Frage hätt ich noch :katze3:

Kannst Du mir einen Laden im Raum Wien für Halsbänder und Leinen empfehlen, der auch halbwegs günstig ist? Wie gesagt, bin da neu auf dem Gebiet:)
 
Ich selbst lebe ( noch) nicht in Wien, aber wo Du immer recht günstig Halsbänder bekommen kannst, ist beim Freßnapf.

LG :winken1:
 
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Hallo Rieka,

zuerst wegen der Flohalsbänder *bevorichesvergesse* :D Die heutigen Flohalsbänder müssen mit Gummizug sein. Ohne sollte es gar nicht mehr geben. Diese wurden verboten, weil zu viele Katzen und hunde dadurch verletzt oder getötet wurden. So ist es jedenfalls in Deutschland. Ich denke, Österreich ist da keine Ausnahme :)

Ich persönlich finde Halsbänder aller Art jedoch für gefährlich. Die Verletzungsgefahr ist weiterhin hoch. Hängenbleiben z.B. am Ast beim Streifzug durchs Geäst...... panikartige Versuche dann, sich zu befreien mit selbständigen Erwürgen.......... Hängenbleiben der gegnerischen Kralle..... es gibt so viele Möglichkeiten. Eine gute Alternative gegen Parasiten finde ich die Pipetten von z.B. Frontline. Sie kosten ungefähr genausoviel wie die Halsbänder und werden in dne Nacken direkt auf die Haut geträufelt. Von dort gelangt das Zeug in den Blutkreislauf und blutsaugende Tiere nehmen somit den für sie giftigen stoff auf. Eine Pipette hält ca. 4 wochen. Bei Bedarf wird die Behandlung wiederholt um z.B. auch dne Nachwuchs, der nach 4 Wochen noch schlüpfen kann, auch noch abgetötet wird. Ob das mittel allerdings als Vorsorge eingesetzt werden kann, weiß ich nicht. Frag nochmal beim TA nach, was es da für Möglichkeiten gibt. Ich finde es allemal besser als ein Halsband.

Zum Auslauf kann ich nur von meinen erzählen: Sie waren alle 3 reine Wohnungskatzen. Als wir in die Terassenwohnung gezogen sind, begannen sie ihre Erkundungstouren ganz langsam von Terasse zu Terasse. Sie vergrößerten langsam ihr Erkundungsgebiet. Anfangs blieb ich immer auf der Terasse und beobachtete sie. Später konnte ich sie ruhig alleine lassen und mal bißchen Hausarbeit verrichten :D

So haben sie ihr Revier ganz alleine, ohne Leine, Anleitung oder sonstwas erkundet und erweitert. Bis auf einen Kater hörte nie jemand auf mein Rufen und kam zurück, aber kamen immer wieder nach Hause.

Ob sie allerdings kriegerische Begegnungen ihrer Art hatten, weiß ich nicht. Mit allen Nachbarskatzen (beide Terassen neben uns waren mit Katzen bewohnt :) ) haben sich alle gut verstanden. Es gab keinerlei Gezanke bei keinem der 6 Katzen unter sich. Ob es Ärger mit anderne katzen gab? Es gab jedenfalls keine Anzeichen dafür. Aber auch mit anfänglichem Begleitungen hätte ich diese Begegnungen nicht verhindern können später.

Ich glaube nicht, das Wohnungskatzen erst ihren Orientierungssinn ausprägen müssen. Kleine Katzen, die von Wohnungskatze-Mama frisch getrennt wurde, sollten es noch schwerer damit haben und haben keine Probleme damit. Sie kennen oft Sachen wie Verkehrsgeräusche, Wind, Vögelgezwitscher, Bellen usw. noch gar nicht. Und doch schaffen sie es ;)

Ich bin im Allgemeinen immer für 'ohne Leine' (außer bei Hunden). Ich finde die Gefahren bei z.B. erschrecktem davonpreschen zu hoch. Welche Katze kennt das schon, etwas ständig am körper zu haben und in ihren Bewegungen/Wirkungskreis eingeengt zu sein?? Hunden wird es von kleinauf angewöhnt.
 
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